Der Mercedes-Benz Citaro
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Der Mercedes-Benz Citaro
Der Mercedes-Benz Citaro, ausgesprochen [sɪ'tɑʀo], ist eine für den europäischen Stadt- und Überlandlinienverkehr entwickelte Omnibus-Baureihe von Daimler-Benz beziehungsweise deren Tochtergesellschaft EvoBus.
Dreitüriger 12-m-Citaro C2
O 530 Citaro
Hersteller EvoBus
Bauart Kraftomnibus
Produktionszeitraum seit 1997
Achsen 2, 3 oder 4
Leistung 220–260 kW
(299–354 PS)
Stehplätze max. 158 Plätze (mit Sitzplätzen)
Zul. Gesamtgewicht 18.745–29.000 kg
Vorgängermodell Mercedes-Benz O 405 N
Ähnliche Modelle
MAN Lion’s City,
Solaris Urbino 12, Volvo 7700/7900, Setra S 415 NF, Neoplan Centroliner Evolution (N 4416)
Allgemeines
Die Typenbezeichnungen Citaro beziehungsweise O 530 ohne weitere Ergänzungen bezeichnen die Standardversion der Baureihe, den zwölf Meter langen, zweiachsigen und durchgehend niederflurigen Solobus. Bei den anderen Versionen des Citaro werden Abkürzungen an den Namen angehängt („Ü“ für die Überlandversion, „G“ für die Gelenkversion, „LE“ für Low Entry usw.).
Der Citaro wurde 1997 erstmals auf dem UITP-Kongress in Stuttgart vorgestellt. Mit Beginn der Serienfertigung 1998 wird dieser hauptsächlich in Mannheim und im französischen Ligny-en-Barrois (ein ehemaliges Kässbohrer-Werk) gebaut und gilt als Nachfolger der Baureihe Mercedes-Benz O 405 N, mit der er einige Jahre parallel produziert wurde. Bei der Konstruktion konnte Daimler-Benz auch auf die Erfahrungen des Niederflurbusses Kässbohrer Setra S 300 N von 1989 aufbauen.
Von 1997 bis 2015 wurden über 45.000 Citaros ausgeliefert, womit dieser Bus einer der erfolgreichsten Linienbusse ist.[1]
In der traditionellen Stadtausführung ist der Citaro durchgehend niederflurig, allerdings steigt der Fahrzeugboden im hinteren Fahrzeugbereich an, außerdem sind hier die Sitze auf Podesten angebracht, die unter anderem den Einbau des hinten links unterflur liegenden Dieselmotors ermöglichen. Alternativ wird auch eine Variante mit seitlich stehendem Turmmotor angeboten, womit Podeststufen zumindest auf der rechten Fahrzeugseite und steile Anstiege im Wageninneren vermieden werden können, was auch einer dreitürigen Ausführung zugutekommt. 2005 wurde zur Ergänzung der Produktpalette eine Low-Entry-Variante vorgestellt. In dieser Ausführung steigt der Fahrzeugboden vor der Hinterachse mit mehreren Stufen an, was den Antrieb des hinten mittig unterflur liegenden Motors ohne den sonst erforderlichen Winkeltrieb auf die Hinterachse ermöglicht.
Erste Citaro-Generation
Die erste Generation des Citaro wurde ab 1997 hergestellt. Der Bus erwies sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, wie sein Vorgänger Mercedes-Benz O 405 N als großer Erfolg.
Gelenkbusversion Citaro G der 1. Generation vor dem Facelift
Im Herbst 2002 erfuhr der Citaro die erste kleine Modellpflege. Äußerlich unterschied er sich in der nun nach hinten gerade verlaufenden Seitenfensterlinie, die Kühlerklappe wurde tiefergesetzt und der Lufteintritt vergrößert. Zuvor hatten die letzten Seitenfenster und das Kühlergitter darunter einen zur Heckscheibe ansteigenden Knick. Man hoffte, mit dem veränderten Lufteintritt die thermischen Probleme, bis hin zu den mehrfach ungeklärten Fahrzeugbränden dieser Serie, vielleicht in den Griff zu bekommen. Im Rahmen dieses Facelifts wurde außerdem die zuvor verwendete starre Vorderachse durch eine auch beim später folgenden Low-Entry-Fahrzeug genutzte Einzelradaufhängung ersetzt, wodurch der Fahr- und Federungskomfort gesteigert wurde. Die Achse stammte ursprünglich von ZF Passau und wurde durch Daimler-Benz überarbeitet.
2005 kam die Low-Entry-Variante auf den Markt, die als erstes Modell schon das Aussehen des Citaros nach dem Facelift hatte.
Im Sommer 2006 gab es für die bestehenden Varianten eine größere Modellpflege, die sich nach außen durch eine überarbeitete Front- und Heckgestaltung (analog zu den kurz zuvor eingeführten Low-Entry-Bussen) zeigt. Das bisher charakteristische Merkmal der ersten Serie, die „Waschbrettblende“ an der Fahrzeugfront, die allerdings als Frontwerbefläche auch glattflächig ohne Stern lieferbar war, entfiel zugunsten einer etwas gerundeteren Bugblende. Die seitliche Pfeilung der vorderen Blinker wurde umgedreht. Das Heck wurde dem Reisebus Travego angeglichen: es bekam ähnliche Mehrkammerleuchten und wurde insgesamt runder gestaltet.
Der Innenraum unterscheidet sich durch eine leicht geänderte Deckengestaltung mit ovalen Deckenausströmern, ansonsten blieb dieser weitgehend unverändert. Die Angebotspalette der Fahrgastsitze wurde in der höchsten Komfortstufe um die ISE-Serie ergänzt, die an den spitz zulaufenden Rückenlehnen erkennbar ist. Sparsamere und sauberere Motoren der Normen Euro 4 und Euro 5 – später auch EEV – wurden eingeführt.
Zweite Citaro-Generation
Im Mai 2011 wurde die zweite Generation des Citaro der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einem neuen Design und neuen Motoren setzt die zweite Generation die Erfolgsgeschichte des Citaro fort.
Gelenkbus Citaro G der 2. Generation
Im Jahr 2012 folgten Neuerungen im Heckbereich des Busses, mit denen der Citaro C2 für Dieselmotoren der Norm Euro 6 ausgelegt wurde.[2]
Von Beginn an verfügte der neue Citaro optional über ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), das die EU ab 2015 gesetzlich vorschreibt.[3]
Vorerst kamen weiterhin die aus dem C1 bekannten Reihensechszylinder-Motoren OM 906 und OM 457(h)LA zum Einsatz.
Ab Mai 2012 erfolgte die schrittweise Einführung der neuen Common-Rail-Dieselmotoren der Baureihe OM 936 mit 7,7 l Hubraum (220 und 260 kW, 299 und 354 PS) sowie der Baureihe OM 470 mit 10,7 l Hubraum (265 und 290 kW, 360 bzw. 394 PS). Bei beiden Baureihen handelt es sich um Sechszylinder-Reihenmotoren in Euro-6-Homologation.
Während der Citaro C2 Solobus serienmäßig mit dem liegenden Euro 6-Motor OM 936 h produziert wird, bekommt der Citaro C2 G serienmäßig den stehenden Motor OM 470.
Auf der IAA 2014 in Hannover wurde auch der C2 Gelenkbus mit liegendem Motor OM 936 h präsentiert. Seit Herbst 2015 wird dieser nun an Kunden ausgeliefert. Citaro-Gelenkbusse mit liegendem Euro 6-Motor fahren unter anderem in den Städten Bünde und Göttingen.[4]
Ab 2018 wird Mercedes den Citaro auch als Elektrobus namens Citaro E-CELL und Brennstoffzellenbus namens Citaro F-CELL in Serie fertigen.[5]
Varianten
Fahrgastraum eines Citaro (Stadtversion bis 2006 mit Sitzen des Typs CSF)
Derzeit wird der Citaro in folgenden Ausführungen hergestellt:
Stadtverkehr
O 530: Solobus, Länge 12 m, 2 Achsen, liegender oder stehender Motor, 2 oder 3 Türen, auch nur mit vorderer Tür (in Ländern mit Linksverkehr)
O 530 CNG: Gasantrieb, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 Türen
O 530 FuelCell Hybrid, Länge 12 m, 2 Achsen, 3 Türen
O 530 G: Gelenkbus, Länge 18 m, 3 Achsen, liegender oder stehender Motor, 3 oder 4 Türen, auch nur mit 2 Türen (in Ländern mit Linksverkehr)
O 530 G BlueTec Hybrid, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 oder 4 Türen
O 530 G CNG: Gelenkbus mit Gasantrieb, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 Türen
O 530 GL: Gelenkbus (lang) (CapaCity), Länge 19,5 m, 4 Achsen, 3 oder 4 Türen
O 530 GL II: Gelenkbus (lang) (CapaCity L), Länge 21,0 m, 4 Achsen, 4 oder 5 Türen (Metro-Paket)
O 530 K: Midibus, Länge 10,5 m, 2 Achsen, liegender Motor unterflur im Heck, 2 (auch 3) Türen
O 530 L: Solobus (lang), Länge 15 m, 3 Achsen, 2 oder 3 Türen
O 530 LE: Low Entry, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen
Überlandverkehr
O 530 GÜ: Gelenkbus, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 oder 4 Türen1
O 530 LE MÜ: Low-Entry (mittellang), Länge 13 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen, auch nur mit vorderer Tür (in Ländern mit Linksverkehr)
O 530 LE Ü: Low-Entry, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen
O 530 LÜ: Solobus (lang), Länge 15 m, 3 Achsen, 2 oder 3 Türen
O 530 MÜ: Solobus (mittellang), Länge 13 m, 2 Achsen, 2 Türen
O 530 Ü: Solobus, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen2
1 mit 4 Türen angeboten, jedoch nie produziert
2 mit 3 Türen angeboten, jedoch nie produziert
Überland-Version
Als entscheidenden Unterschied zur Stadtversion verfügen die Citaros der Überlandausführung serienmäßig vorn und (falls 3. Tür vorhanden, nicht 3. Tür Citaro GÜ) hinten über eine und in der Mitte (Citaro GÜ auch bei 3. Tür) über zwei Außenschwingtüren anstelle überall doppelflügeligen Innenschwenktüren (Zweispurabfertigung), die jedoch auch für die Überlandversionen lieferbar sind. Bei der Stadtbusversion des Citaro LE ist auch die optional erhältliche 3. Tür immer eine einflügelige Außenschwenktür. Ferner verfügen die Überlandvarianten optional im Vorderwagen über Podeste unter den Sitzen sowie eine daraus resultierende veränderte Anordnung des Kraftstofftanks.
EvoBus bietet zwar eine gewöhnlich als „Überlandfront“ bezeichnete Frontgestaltung an, bei der sich die Zielanzeige hinter der einteiligen, weiter nach oben führenden nach hinten geneigten Frontscheibe und nicht in einem blendungsfreien, vorspringenden Kasten befindet, diese ist jedoch optional auch für Citaro der Stadtversion erhältlich. Ebenso kann die Überlandversion mit herkömmlicher Frontgestaltung bestellt werden.
Irvine-Citaro
Als die Hannoverschen Verkehrsbetriebe üstra für die Weltausstellung Expo 2000 neue Busse beschaffen wollten, erstellten sie in Zusammenarbeit mit 300 Bürgern ein Lastenheft. Das ungewöhnliche Design lieferte James Irvine, so entstand die Version des Citaro im Irvine-Design. Hannover und Leipzig erhielten Fahrzeuge mit diesem Design.
Inzwischen sind die meisten der Irvine-Citaro bei Verkehrsbetrieben in Deutschland ausgemustert. Einige davon wurden an Verkehrsbetriebe im Ausland abgegeben, z. B. nach Klaipėda.
Brennstoffzellen-Version
Als O 530 BZ wurden in den Jahren 2002 und 2003 vornehmlich im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten CUTE-Projektes 37 mit Brennstoffzellen betriebene Citaro hergestellt, die einem zwei, teilweise auch drei Jahre andauernden Praxistest unterzogen wurden. Bis Sommer 2010 waren noch einige Busse, auch aus ursprünglich anderen Städten, bei der HHA in Hamburg im Einsatz.
"Silberpfeil" der Leipziger Verkehrsbetriebe
Rechtslenker-Version
Der Citaro – insbesondere als O 530, O 530 BZ oder O 530 G – ist auch als Rechtslenker für den Einsatz in Staaten mit Linksverkehr erhältlich. In dieser Ausführung kann aufgrund der Anordnung des Motors keine Tür hinter der letzten Achse eingebaut werden, so dass maximal zwei bzw. beim Gelenkbus drei Türen möglich sind. Als Rechtslenker ist der Citaro jedoch auch mit nur einer beziehungsweise beim Gelenkbus zwei Türen erhältlich, wie es häufig in Großbritannien gefordert wird. Auch gibt es eine Rechtslenker-Version mit zwei Türen auf der linken Seite und einer weiteren Mitteltür auf der rechten Seite, z. B. für den Einsatz als Vorfeldbus auf Flughäfen.
Spurbus-Version
Im Jahr 2008 wurde der erste von 47 Citaros (insgesamt 16 Solo und 31 Gelenkwagen) mit Spurführung an die Essener Verkehrs-AG geliefert. Die Fahrzeuge werden auf den vier Spurbuslinien 142,145, 146 und 147 in Essen eingesetzt. Der erste Linieneinsatz erfolgte nach einigen Testfahrten im Juli 2008. Diese Fahrzeuge ersetzten nach und nach die Fahrzeuge vom Typ O 405 GN (2).
Hybrid-Version des Citaro Facelift
Hybrid-Version
Seit 2010 fahren auch Citaro-Gelenkbusse in Hybridversion bei den Wuppertaler Stadtwerken AG, der Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stadtwerke Krefeld AG, Hamburger Hochbahn AG[6] und der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH. Für die Verkehrsunternehmen Essener Verkehrs-AG, Duisburger Verkehrsgesellschaft, Münchner Verkehrsgesellschaft, Niederrheinische Versorgung und Verkehr Mönchengladbach, Hamburger Hochbahn und RSAG wurden Hybrid-Busse hergestellt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (acht Stück) und Leipziger Verkehrsbetriebe (drei Stück) setzen seit Mai 2011 Citaro Hybrid-Busse ein.[7] Die Busse verfügen über einen seriellen Hybridantrieb: Ein 160-kW-Dieselmotor speist per Generator einen Zwischenkreis mit Lithium-Akkus, der wiederum den eigentlichen Antrieb, vier Elektromotoren (Radnabenmotoren) mit einer Nenn-Gesamtleistung 320 kW an der 2. und 3. Achse, versorgt. Unterhalb einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde schaltet der Dieselmotor ab, so dass im Haltestellenbereich und im Stop-and-Go-Verkehr abgasfrei gefahren wird. Beim Bremsen und bei Gefällefahrten wirken die E-Motoren als Generatoren und laden die Akkumulatoren auf. Wenn die Ladung der Akkus etwa auf die Hälfte der Kapazität sinkt, schaltet der Dieselmotor ein. Dieser ist nur etwa halb so groß dimensioniert wie bei vergleichbaren Fahrzeugen mit herkömmlicher Kraftübertragung. Durch die mechanischen Entkopplungen von den Radantrieben kann der Dieselmotor mit konstanter Drehzahl im optimalen Drehzahlbereich laufen, insbesondere der Anfahrlärm bei herkömmlicher Kraftübertragung durch Hochdrehen des Motors entfällt. Durch das hohe Gewicht der Akkus ist der Bus allerdings um etwa 1,5 Tonnen schwerer als ein vergleichbarer Gelenkbus. Der Kraftstoffverbrauch rein für den Antrieb liegt etwa um ein Drittel niedriger als bei einem konventionellen Bus. Jedoch benötigen Heizung des Fahrgastraumes, Klimaanlage und Hilfsbetriebe weiterhin zusätzliche Energie. Dem Diesel-Hybridantrieb kommt eine Schlüsselfunktion zu als Produktplattform für alle Arten elektrischer Antriebe und Leistungsübertragung, ob durch Brennstoffzelle, Oberleitung, Induktion oder sonstige Möglichkeiten. Auch werden noch leistungsfähigere und leichtere Akkus angestrebt, um das Nutzlast-Totlastverhältnis weiter zu verbessern.
Batterie-Version
Batteriegelenkbus in Aachen
Seit 2015 fährt bei der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) ein batteriebetriebener Citaro Gelenkbus testweise im Linienbetrieb.[8] Das Fahrzeug wurde 2014 aus einem Hybridbus zu einem Batteriebus umgebaut.[9] Man entfernte alle Dieselkomponenten und verbaute 1300 Traktionsbatterien mit einer Gesamtleistung von circa 180 kWh.[10] Dabei blieben die Achslasten unverändert. Das Fahrzeug verfügt über vier Radnabenmotoren zu je 60 kW Dauerleistung an der zweiten und dritten Achse und hat eine Reichweite von mehr als 50 Kilometern. Der Umbau erfolgte im Rahmen des EU-Projekts Civitas (Cleaner and better transport in cities) und wurde vom Aachener Verkehrsverbund zu 75 Prozent gefördert. Die Kosten für die Hardware (z. B. Batterien) betrugen circa 700.000 Euro.
Oberleitungsbusse
Citaro-Oberleitungsbus in Szeged
Weil EvoBus selbst keine Oberleitungsbusse anbietet, bauten die Verkehrsbetriebe der ungarischen Stadt Szeged in den Jahren 2006 bis 2010 in Eigenregie sechs gebraucht erworbene Citaro-Solowagen zu Oberleitungsbussen um. Hiervon erhofft man sich Einsparungen bei der Ersatzteilbevorratung – diese kann gemeinsam mit den gleichartigen Dieselbussen der Spenderbaureihe erfolgen – sowie geringere Anschaffungskosten gegenüber serienmäßig hergestellten Oberleitungsbussen. Die abgeänderte Typenbezeichnung lautet O-530 Tr12, die sechs Wagen tragen die Betriebsnummern T-860 bis T-865.
2012 gingen außerdem im polnischen Gdynia ebenfalls zwei Citaro-Oberleitungsbusse in Betrieb. Die Wagen mit den Nummern 3053 und 3054 entstanden aus gebraucht erworbenen Dieselbussen des Baujahrs 2002 und stammen von den Berliner Verkehrsbetrieben.[11]
Motoren und Getriebe
Lieferbar sind drei Motorentypen:
Dieselmotor OM 936/OM 936 h (7,7 Liter Hubraum) mit 220 kW (299 PS) und 1200 Nm oder 260 kW (354 PS) und 1400 Nm
Dieselmotor OM 470 (10,7 Liter Hubraum) mit 265 kW (360 PS) und 1600 Nm, oder 290kW (394PS) und 1900 Nm
Erdgasmotor M 447 hLAG (12 Liter Hubraum) mit 185 kW (252 PS) und 1050 Nm oder 240 kW (326 PS) und 1250 Nm
Nachdem die Dieselmotoren ab Herbst 2001 die Euro-3-Abgasnorm erfüllten, wurden ab Oktober 2006 Dieselmotoren eingebaut, die die Euro-4-Norm oder sogar die Euro-5-Norm bzw. den EEV-Standard erfüllten. Dazu ist neben einem Rußpartikelfilter das mit Harnstoff arbeitende BlueTec-System erforderlich, für das zusätzlich Harnstoff (AdBlue) getankt werden muss. 2012 kamen im Citaro erstmals Motoren zum Einsatz, die die Euro-6-Norm erfüllten.
Die Motoren können aktuell mit folgenden Getriebevarianten kombiniert werden:
ZF EcoLife, Sechs-Stufen-Automatikgetriebe
Voith-Vier-Stufen-Automatikgetriebe
In der ersten Modellreihe waren außerdem Citaro mit der EPS bzw. Telligent-Schaltung, einem teilautomatisiertem Schaltgetriebe, erhältlich. Auf Sonderwunsch lassen sich ebenfalls weitere Schalthilfen bestellen.
Siehe auch
Mercedes-Benz-Bus
Mercedes-Benz CapaCity
Mercedes-Benz Citaro BZ
Quelle
Dreitüriger 12-m-Citaro C2
O 530 Citaro
Hersteller EvoBus
Bauart Kraftomnibus
Produktionszeitraum seit 1997
Achsen 2, 3 oder 4
Leistung 220–260 kW
(299–354 PS)
Stehplätze max. 158 Plätze (mit Sitzplätzen)
Zul. Gesamtgewicht 18.745–29.000 kg
Vorgängermodell Mercedes-Benz O 405 N
Ähnliche Modelle
MAN Lion’s City,
Solaris Urbino 12, Volvo 7700/7900, Setra S 415 NF, Neoplan Centroliner Evolution (N 4416)
Allgemeines
Die Typenbezeichnungen Citaro beziehungsweise O 530 ohne weitere Ergänzungen bezeichnen die Standardversion der Baureihe, den zwölf Meter langen, zweiachsigen und durchgehend niederflurigen Solobus. Bei den anderen Versionen des Citaro werden Abkürzungen an den Namen angehängt („Ü“ für die Überlandversion, „G“ für die Gelenkversion, „LE“ für Low Entry usw.).
Der Citaro wurde 1997 erstmals auf dem UITP-Kongress in Stuttgart vorgestellt. Mit Beginn der Serienfertigung 1998 wird dieser hauptsächlich in Mannheim und im französischen Ligny-en-Barrois (ein ehemaliges Kässbohrer-Werk) gebaut und gilt als Nachfolger der Baureihe Mercedes-Benz O 405 N, mit der er einige Jahre parallel produziert wurde. Bei der Konstruktion konnte Daimler-Benz auch auf die Erfahrungen des Niederflurbusses Kässbohrer Setra S 300 N von 1989 aufbauen.
Von 1997 bis 2015 wurden über 45.000 Citaros ausgeliefert, womit dieser Bus einer der erfolgreichsten Linienbusse ist.[1]
In der traditionellen Stadtausführung ist der Citaro durchgehend niederflurig, allerdings steigt der Fahrzeugboden im hinteren Fahrzeugbereich an, außerdem sind hier die Sitze auf Podesten angebracht, die unter anderem den Einbau des hinten links unterflur liegenden Dieselmotors ermöglichen. Alternativ wird auch eine Variante mit seitlich stehendem Turmmotor angeboten, womit Podeststufen zumindest auf der rechten Fahrzeugseite und steile Anstiege im Wageninneren vermieden werden können, was auch einer dreitürigen Ausführung zugutekommt. 2005 wurde zur Ergänzung der Produktpalette eine Low-Entry-Variante vorgestellt. In dieser Ausführung steigt der Fahrzeugboden vor der Hinterachse mit mehreren Stufen an, was den Antrieb des hinten mittig unterflur liegenden Motors ohne den sonst erforderlichen Winkeltrieb auf die Hinterachse ermöglicht.
Erste Citaro-Generation
Die erste Generation des Citaro wurde ab 1997 hergestellt. Der Bus erwies sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, wie sein Vorgänger Mercedes-Benz O 405 N als großer Erfolg.
Gelenkbusversion Citaro G der 1. Generation vor dem Facelift
Im Herbst 2002 erfuhr der Citaro die erste kleine Modellpflege. Äußerlich unterschied er sich in der nun nach hinten gerade verlaufenden Seitenfensterlinie, die Kühlerklappe wurde tiefergesetzt und der Lufteintritt vergrößert. Zuvor hatten die letzten Seitenfenster und das Kühlergitter darunter einen zur Heckscheibe ansteigenden Knick. Man hoffte, mit dem veränderten Lufteintritt die thermischen Probleme, bis hin zu den mehrfach ungeklärten Fahrzeugbränden dieser Serie, vielleicht in den Griff zu bekommen. Im Rahmen dieses Facelifts wurde außerdem die zuvor verwendete starre Vorderachse durch eine auch beim später folgenden Low-Entry-Fahrzeug genutzte Einzelradaufhängung ersetzt, wodurch der Fahr- und Federungskomfort gesteigert wurde. Die Achse stammte ursprünglich von ZF Passau und wurde durch Daimler-Benz überarbeitet.
2005 kam die Low-Entry-Variante auf den Markt, die als erstes Modell schon das Aussehen des Citaros nach dem Facelift hatte.
Im Sommer 2006 gab es für die bestehenden Varianten eine größere Modellpflege, die sich nach außen durch eine überarbeitete Front- und Heckgestaltung (analog zu den kurz zuvor eingeführten Low-Entry-Bussen) zeigt. Das bisher charakteristische Merkmal der ersten Serie, die „Waschbrettblende“ an der Fahrzeugfront, die allerdings als Frontwerbefläche auch glattflächig ohne Stern lieferbar war, entfiel zugunsten einer etwas gerundeteren Bugblende. Die seitliche Pfeilung der vorderen Blinker wurde umgedreht. Das Heck wurde dem Reisebus Travego angeglichen: es bekam ähnliche Mehrkammerleuchten und wurde insgesamt runder gestaltet.
Der Innenraum unterscheidet sich durch eine leicht geänderte Deckengestaltung mit ovalen Deckenausströmern, ansonsten blieb dieser weitgehend unverändert. Die Angebotspalette der Fahrgastsitze wurde in der höchsten Komfortstufe um die ISE-Serie ergänzt, die an den spitz zulaufenden Rückenlehnen erkennbar ist. Sparsamere und sauberere Motoren der Normen Euro 4 und Euro 5 – später auch EEV – wurden eingeführt.
Zweite Citaro-Generation
Im Mai 2011 wurde die zweite Generation des Citaro der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einem neuen Design und neuen Motoren setzt die zweite Generation die Erfolgsgeschichte des Citaro fort.
Gelenkbus Citaro G der 2. Generation
Im Jahr 2012 folgten Neuerungen im Heckbereich des Busses, mit denen der Citaro C2 für Dieselmotoren der Norm Euro 6 ausgelegt wurde.[2]
Von Beginn an verfügte der neue Citaro optional über ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), das die EU ab 2015 gesetzlich vorschreibt.[3]
Vorerst kamen weiterhin die aus dem C1 bekannten Reihensechszylinder-Motoren OM 906 und OM 457(h)LA zum Einsatz.
Ab Mai 2012 erfolgte die schrittweise Einführung der neuen Common-Rail-Dieselmotoren der Baureihe OM 936 mit 7,7 l Hubraum (220 und 260 kW, 299 und 354 PS) sowie der Baureihe OM 470 mit 10,7 l Hubraum (265 und 290 kW, 360 bzw. 394 PS). Bei beiden Baureihen handelt es sich um Sechszylinder-Reihenmotoren in Euro-6-Homologation.
Während der Citaro C2 Solobus serienmäßig mit dem liegenden Euro 6-Motor OM 936 h produziert wird, bekommt der Citaro C2 G serienmäßig den stehenden Motor OM 470.
Auf der IAA 2014 in Hannover wurde auch der C2 Gelenkbus mit liegendem Motor OM 936 h präsentiert. Seit Herbst 2015 wird dieser nun an Kunden ausgeliefert. Citaro-Gelenkbusse mit liegendem Euro 6-Motor fahren unter anderem in den Städten Bünde und Göttingen.[4]
Ab 2018 wird Mercedes den Citaro auch als Elektrobus namens Citaro E-CELL und Brennstoffzellenbus namens Citaro F-CELL in Serie fertigen.[5]
Varianten
Fahrgastraum eines Citaro (Stadtversion bis 2006 mit Sitzen des Typs CSF)
Derzeit wird der Citaro in folgenden Ausführungen hergestellt:
Stadtverkehr
O 530: Solobus, Länge 12 m, 2 Achsen, liegender oder stehender Motor, 2 oder 3 Türen, auch nur mit vorderer Tür (in Ländern mit Linksverkehr)
O 530 CNG: Gasantrieb, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 Türen
O 530 FuelCell Hybrid, Länge 12 m, 2 Achsen, 3 Türen
O 530 G: Gelenkbus, Länge 18 m, 3 Achsen, liegender oder stehender Motor, 3 oder 4 Türen, auch nur mit 2 Türen (in Ländern mit Linksverkehr)
O 530 G BlueTec Hybrid, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 oder 4 Türen
O 530 G CNG: Gelenkbus mit Gasantrieb, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 Türen
O 530 GL: Gelenkbus (lang) (CapaCity), Länge 19,5 m, 4 Achsen, 3 oder 4 Türen
O 530 GL II: Gelenkbus (lang) (CapaCity L), Länge 21,0 m, 4 Achsen, 4 oder 5 Türen (Metro-Paket)
O 530 K: Midibus, Länge 10,5 m, 2 Achsen, liegender Motor unterflur im Heck, 2 (auch 3) Türen
O 530 L: Solobus (lang), Länge 15 m, 3 Achsen, 2 oder 3 Türen
O 530 LE: Low Entry, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen
Überlandverkehr
O 530 GÜ: Gelenkbus, Länge 18 m, 3 Achsen, 3 oder 4 Türen1
O 530 LE MÜ: Low-Entry (mittellang), Länge 13 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen, auch nur mit vorderer Tür (in Ländern mit Linksverkehr)
O 530 LE Ü: Low-Entry, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen
O 530 LÜ: Solobus (lang), Länge 15 m, 3 Achsen, 2 oder 3 Türen
O 530 MÜ: Solobus (mittellang), Länge 13 m, 2 Achsen, 2 Türen
O 530 Ü: Solobus, Länge 12 m, 2 Achsen, 2 oder 3 Türen2
1 mit 4 Türen angeboten, jedoch nie produziert
2 mit 3 Türen angeboten, jedoch nie produziert
Überland-Version
Als entscheidenden Unterschied zur Stadtversion verfügen die Citaros der Überlandausführung serienmäßig vorn und (falls 3. Tür vorhanden, nicht 3. Tür Citaro GÜ) hinten über eine und in der Mitte (Citaro GÜ auch bei 3. Tür) über zwei Außenschwingtüren anstelle überall doppelflügeligen Innenschwenktüren (Zweispurabfertigung), die jedoch auch für die Überlandversionen lieferbar sind. Bei der Stadtbusversion des Citaro LE ist auch die optional erhältliche 3. Tür immer eine einflügelige Außenschwenktür. Ferner verfügen die Überlandvarianten optional im Vorderwagen über Podeste unter den Sitzen sowie eine daraus resultierende veränderte Anordnung des Kraftstofftanks.
EvoBus bietet zwar eine gewöhnlich als „Überlandfront“ bezeichnete Frontgestaltung an, bei der sich die Zielanzeige hinter der einteiligen, weiter nach oben führenden nach hinten geneigten Frontscheibe und nicht in einem blendungsfreien, vorspringenden Kasten befindet, diese ist jedoch optional auch für Citaro der Stadtversion erhältlich. Ebenso kann die Überlandversion mit herkömmlicher Frontgestaltung bestellt werden.
Irvine-Citaro
Als die Hannoverschen Verkehrsbetriebe üstra für die Weltausstellung Expo 2000 neue Busse beschaffen wollten, erstellten sie in Zusammenarbeit mit 300 Bürgern ein Lastenheft. Das ungewöhnliche Design lieferte James Irvine, so entstand die Version des Citaro im Irvine-Design. Hannover und Leipzig erhielten Fahrzeuge mit diesem Design.
Inzwischen sind die meisten der Irvine-Citaro bei Verkehrsbetrieben in Deutschland ausgemustert. Einige davon wurden an Verkehrsbetriebe im Ausland abgegeben, z. B. nach Klaipėda.
Brennstoffzellen-Version
Als O 530 BZ wurden in den Jahren 2002 und 2003 vornehmlich im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten CUTE-Projektes 37 mit Brennstoffzellen betriebene Citaro hergestellt, die einem zwei, teilweise auch drei Jahre andauernden Praxistest unterzogen wurden. Bis Sommer 2010 waren noch einige Busse, auch aus ursprünglich anderen Städten, bei der HHA in Hamburg im Einsatz.
"Silberpfeil" der Leipziger Verkehrsbetriebe
Rechtslenker-Version
Der Citaro – insbesondere als O 530, O 530 BZ oder O 530 G – ist auch als Rechtslenker für den Einsatz in Staaten mit Linksverkehr erhältlich. In dieser Ausführung kann aufgrund der Anordnung des Motors keine Tür hinter der letzten Achse eingebaut werden, so dass maximal zwei bzw. beim Gelenkbus drei Türen möglich sind. Als Rechtslenker ist der Citaro jedoch auch mit nur einer beziehungsweise beim Gelenkbus zwei Türen erhältlich, wie es häufig in Großbritannien gefordert wird. Auch gibt es eine Rechtslenker-Version mit zwei Türen auf der linken Seite und einer weiteren Mitteltür auf der rechten Seite, z. B. für den Einsatz als Vorfeldbus auf Flughäfen.
Spurbus-Version
Im Jahr 2008 wurde der erste von 47 Citaros (insgesamt 16 Solo und 31 Gelenkwagen) mit Spurführung an die Essener Verkehrs-AG geliefert. Die Fahrzeuge werden auf den vier Spurbuslinien 142,145, 146 und 147 in Essen eingesetzt. Der erste Linieneinsatz erfolgte nach einigen Testfahrten im Juli 2008. Diese Fahrzeuge ersetzten nach und nach die Fahrzeuge vom Typ O 405 GN (2).
Hybrid-Version des Citaro Facelift
Hybrid-Version
Seit 2010 fahren auch Citaro-Gelenkbusse in Hybridversion bei den Wuppertaler Stadtwerken AG, der Stuttgarter Straßenbahnen AG, Stadtwerke Krefeld AG, Hamburger Hochbahn AG[6] und der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH. Für die Verkehrsunternehmen Essener Verkehrs-AG, Duisburger Verkehrsgesellschaft, Münchner Verkehrsgesellschaft, Niederrheinische Versorgung und Verkehr Mönchengladbach, Hamburger Hochbahn und RSAG wurden Hybrid-Busse hergestellt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (acht Stück) und Leipziger Verkehrsbetriebe (drei Stück) setzen seit Mai 2011 Citaro Hybrid-Busse ein.[7] Die Busse verfügen über einen seriellen Hybridantrieb: Ein 160-kW-Dieselmotor speist per Generator einen Zwischenkreis mit Lithium-Akkus, der wiederum den eigentlichen Antrieb, vier Elektromotoren (Radnabenmotoren) mit einer Nenn-Gesamtleistung 320 kW an der 2. und 3. Achse, versorgt. Unterhalb einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde schaltet der Dieselmotor ab, so dass im Haltestellenbereich und im Stop-and-Go-Verkehr abgasfrei gefahren wird. Beim Bremsen und bei Gefällefahrten wirken die E-Motoren als Generatoren und laden die Akkumulatoren auf. Wenn die Ladung der Akkus etwa auf die Hälfte der Kapazität sinkt, schaltet der Dieselmotor ein. Dieser ist nur etwa halb so groß dimensioniert wie bei vergleichbaren Fahrzeugen mit herkömmlicher Kraftübertragung. Durch die mechanischen Entkopplungen von den Radantrieben kann der Dieselmotor mit konstanter Drehzahl im optimalen Drehzahlbereich laufen, insbesondere der Anfahrlärm bei herkömmlicher Kraftübertragung durch Hochdrehen des Motors entfällt. Durch das hohe Gewicht der Akkus ist der Bus allerdings um etwa 1,5 Tonnen schwerer als ein vergleichbarer Gelenkbus. Der Kraftstoffverbrauch rein für den Antrieb liegt etwa um ein Drittel niedriger als bei einem konventionellen Bus. Jedoch benötigen Heizung des Fahrgastraumes, Klimaanlage und Hilfsbetriebe weiterhin zusätzliche Energie. Dem Diesel-Hybridantrieb kommt eine Schlüsselfunktion zu als Produktplattform für alle Arten elektrischer Antriebe und Leistungsübertragung, ob durch Brennstoffzelle, Oberleitung, Induktion oder sonstige Möglichkeiten. Auch werden noch leistungsfähigere und leichtere Akkus angestrebt, um das Nutzlast-Totlastverhältnis weiter zu verbessern.
Batterie-Version
Batteriegelenkbus in Aachen
Seit 2015 fährt bei der Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) ein batteriebetriebener Citaro Gelenkbus testweise im Linienbetrieb.[8] Das Fahrzeug wurde 2014 aus einem Hybridbus zu einem Batteriebus umgebaut.[9] Man entfernte alle Dieselkomponenten und verbaute 1300 Traktionsbatterien mit einer Gesamtleistung von circa 180 kWh.[10] Dabei blieben die Achslasten unverändert. Das Fahrzeug verfügt über vier Radnabenmotoren zu je 60 kW Dauerleistung an der zweiten und dritten Achse und hat eine Reichweite von mehr als 50 Kilometern. Der Umbau erfolgte im Rahmen des EU-Projekts Civitas (Cleaner and better transport in cities) und wurde vom Aachener Verkehrsverbund zu 75 Prozent gefördert. Die Kosten für die Hardware (z. B. Batterien) betrugen circa 700.000 Euro.
Oberleitungsbusse
Citaro-Oberleitungsbus in Szeged
Weil EvoBus selbst keine Oberleitungsbusse anbietet, bauten die Verkehrsbetriebe der ungarischen Stadt Szeged in den Jahren 2006 bis 2010 in Eigenregie sechs gebraucht erworbene Citaro-Solowagen zu Oberleitungsbussen um. Hiervon erhofft man sich Einsparungen bei der Ersatzteilbevorratung – diese kann gemeinsam mit den gleichartigen Dieselbussen der Spenderbaureihe erfolgen – sowie geringere Anschaffungskosten gegenüber serienmäßig hergestellten Oberleitungsbussen. Die abgeänderte Typenbezeichnung lautet O-530 Tr12, die sechs Wagen tragen die Betriebsnummern T-860 bis T-865.
2012 gingen außerdem im polnischen Gdynia ebenfalls zwei Citaro-Oberleitungsbusse in Betrieb. Die Wagen mit den Nummern 3053 und 3054 entstanden aus gebraucht erworbenen Dieselbussen des Baujahrs 2002 und stammen von den Berliner Verkehrsbetrieben.[11]
Motoren und Getriebe
Lieferbar sind drei Motorentypen:
Dieselmotor OM 936/OM 936 h (7,7 Liter Hubraum) mit 220 kW (299 PS) und 1200 Nm oder 260 kW (354 PS) und 1400 Nm
Dieselmotor OM 470 (10,7 Liter Hubraum) mit 265 kW (360 PS) und 1600 Nm, oder 290kW (394PS) und 1900 Nm
Erdgasmotor M 447 hLAG (12 Liter Hubraum) mit 185 kW (252 PS) und 1050 Nm oder 240 kW (326 PS) und 1250 Nm
Nachdem die Dieselmotoren ab Herbst 2001 die Euro-3-Abgasnorm erfüllten, wurden ab Oktober 2006 Dieselmotoren eingebaut, die die Euro-4-Norm oder sogar die Euro-5-Norm bzw. den EEV-Standard erfüllten. Dazu ist neben einem Rußpartikelfilter das mit Harnstoff arbeitende BlueTec-System erforderlich, für das zusätzlich Harnstoff (AdBlue) getankt werden muss. 2012 kamen im Citaro erstmals Motoren zum Einsatz, die die Euro-6-Norm erfüllten.
Die Motoren können aktuell mit folgenden Getriebevarianten kombiniert werden:
ZF EcoLife, Sechs-Stufen-Automatikgetriebe
Voith-Vier-Stufen-Automatikgetriebe
In der ersten Modellreihe waren außerdem Citaro mit der EPS bzw. Telligent-Schaltung, einem teilautomatisiertem Schaltgetriebe, erhältlich. Auf Sonderwunsch lassen sich ebenfalls weitere Schalthilfen bestellen.
Siehe auch
Mercedes-Benz-Bus
Mercedes-Benz CapaCity
Mercedes-Benz Citaro BZ
Quelle
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