Die Geier Werke
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Die Geier Werke
Die Geier Werke waren eine Fahrzeug- und Maschinenfabrik in Lengerich (Westfalen) im Tecklenburger Land.
Geier 1953 150 cm³ 6,5 PS
Die Geier Werke wurden von Ernst Upmeier gegründet. Upper arbeitete zunächst als Fahrradhändler um 1910 in Lengerich wo er auch als Schlosser tätig war. Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte Upmeier dann auch eigene Fahrradrahmen. Mitte der 1920er Jahre stellte er die Produktion dann auf Fahrradteile um. Der Umsatz stieg stetig an, so dass 1933 ein neues Betriebsgebäude bezogen wurde. Dies war der Beginn der Geier Werke Lengerich.
1932 nahm er die Herstellung von Motorrädern auf, für die er den 74 cm³ Motor von Sachs bezog. Größere Bekanntheit erreichten jedoch die motorisierten Dreiräder, die für Lasten- und für Personenbeförderung vorgesehen waren. Diese wurden ab 1935 mit einem 125 cm³ ILO-Motor ausgestattet und konnten bis zu zweieinhalb Zentner Nutzlast befördern. Die schwarzen Dreiräder wurden mit einer Pritsche oder einem geschlossen Kasten ausgeliefert. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge betrug ca. 40 km/h. Sie waren mit einer Rücktrittbremse ausgestattet. Ab 1938 bot Geier verstärkte Modelle mit DKW-Motoren an.
Geier Moped hergestellt für Neckermann Baujahr 1957
Gleichzeitig entwickelten die Geier Werke ein Motorrad mit einem modernen Rohrrahmen, das zunächst mit einem 100 cm³ ILO-Motor ausgestattet war. Später wurde dann ein 125-cm³- und ein 175-cm³-Motor von ILO eingebaut. Während die deutschen Motorräder meist in dunklen Farben lackiert wurden, zeigten sich die Motorräder in einem lebhafteren Finish. So gab es eine leuchtende graugrüne Lackierung mit Zierlinien.
Der Zweite Weltkrieg führte zu einer Umstellung der Produktion, man musste unter anderem auch Handgranaten herstellen. Nach dem Krieg wurde ein großer Teil der Werksanlagen durch die Besatzungsmächte demontiert, so dass eine erneute Produktion nur unter schwierigen Bedingungen wieder aufgenommen werden konnte. Doch schon 1948 wurden die ersten 150 Motorfahrräder mit einem 98 cm³ ILO-Motor gebaut. Sie entsprachen noch dem letzten Vorkriegsmodell, aber schon 1949 gab es gegen Aufpreis statt der Federpressgabel eine Gummiteleskopgabel.
Auf der ersten großen Zweiradmesse in Frankfurt am Main 1950 zeigten die Geier Werke ein neues Motorfahrrad. Das Geier Volksmofa war auf der Messe das günstigste Mofa überhaupt. Für nur 535 DM gab es das Fahrzeug in einer schlichten grauen Lackierung.
Die Geier Werke produzierten noch bis 1953 eigene Motorfahrräder. Neben den eigenen Motorfahrrädern und den Konfektionsmaschinen produzierte man auch Zweiräder für andere Hersteller, zum Beispiel für die im Krieg zerstörten Frankfurter Torpedo-Werke. Später baute man auch das bei dem Neckermann-Versand erhältliche „Necko“-Moped, das auch unter dem eigenen Namen L300 verkauft wurde und mit einem Sachs-Motor ausgestattet war.
Verluste durch den Niedergang am Zweiradmarkt konnten durch den Heizkesselbau aufgefangen werden, den die Firma nebenbei betrieb. Doch im Jahr 1967 zeichneten sich bei Geier zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten ab, die 1968 zum Konkurs führten. Die Betriebsgebäude wurden im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen. So erinnert heute nichts mehr an das Unternehmen, das einst über 600 Mitarbeiter beschäftigte.
Quelle
Geier 1953 150 cm³ 6,5 PS
Die Geier Werke wurden von Ernst Upmeier gegründet. Upper arbeitete zunächst als Fahrradhändler um 1910 in Lengerich wo er auch als Schlosser tätig war. Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte Upmeier dann auch eigene Fahrradrahmen. Mitte der 1920er Jahre stellte er die Produktion dann auf Fahrradteile um. Der Umsatz stieg stetig an, so dass 1933 ein neues Betriebsgebäude bezogen wurde. Dies war der Beginn der Geier Werke Lengerich.
1932 nahm er die Herstellung von Motorrädern auf, für die er den 74 cm³ Motor von Sachs bezog. Größere Bekanntheit erreichten jedoch die motorisierten Dreiräder, die für Lasten- und für Personenbeförderung vorgesehen waren. Diese wurden ab 1935 mit einem 125 cm³ ILO-Motor ausgestattet und konnten bis zu zweieinhalb Zentner Nutzlast befördern. Die schwarzen Dreiräder wurden mit einer Pritsche oder einem geschlossen Kasten ausgeliefert. Die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge betrug ca. 40 km/h. Sie waren mit einer Rücktrittbremse ausgestattet. Ab 1938 bot Geier verstärkte Modelle mit DKW-Motoren an.
Geier Moped hergestellt für Neckermann Baujahr 1957
Gleichzeitig entwickelten die Geier Werke ein Motorrad mit einem modernen Rohrrahmen, das zunächst mit einem 100 cm³ ILO-Motor ausgestattet war. Später wurde dann ein 125-cm³- und ein 175-cm³-Motor von ILO eingebaut. Während die deutschen Motorräder meist in dunklen Farben lackiert wurden, zeigten sich die Motorräder in einem lebhafteren Finish. So gab es eine leuchtende graugrüne Lackierung mit Zierlinien.
Der Zweite Weltkrieg führte zu einer Umstellung der Produktion, man musste unter anderem auch Handgranaten herstellen. Nach dem Krieg wurde ein großer Teil der Werksanlagen durch die Besatzungsmächte demontiert, so dass eine erneute Produktion nur unter schwierigen Bedingungen wieder aufgenommen werden konnte. Doch schon 1948 wurden die ersten 150 Motorfahrräder mit einem 98 cm³ ILO-Motor gebaut. Sie entsprachen noch dem letzten Vorkriegsmodell, aber schon 1949 gab es gegen Aufpreis statt der Federpressgabel eine Gummiteleskopgabel.
Auf der ersten großen Zweiradmesse in Frankfurt am Main 1950 zeigten die Geier Werke ein neues Motorfahrrad. Das Geier Volksmofa war auf der Messe das günstigste Mofa überhaupt. Für nur 535 DM gab es das Fahrzeug in einer schlichten grauen Lackierung.
Die Geier Werke produzierten noch bis 1953 eigene Motorfahrräder. Neben den eigenen Motorfahrrädern und den Konfektionsmaschinen produzierte man auch Zweiräder für andere Hersteller, zum Beispiel für die im Krieg zerstörten Frankfurter Torpedo-Werke. Später baute man auch das bei dem Neckermann-Versand erhältliche „Necko“-Moped, das auch unter dem eigenen Namen L300 verkauft wurde und mit einem Sachs-Motor ausgestattet war.
Verluste durch den Niedergang am Zweiradmarkt konnten durch den Heizkesselbau aufgefangen werden, den die Firma nebenbei betrieb. Doch im Jahr 1967 zeichneten sich bei Geier zunehmend wirtschaftliche Schwierigkeiten ab, die 1968 zum Konkurs führten. Die Betriebsgebäude wurden im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen. So erinnert heute nichts mehr an das Unternehmen, das einst über 600 Mitarbeiter beschäftigte.
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