1936 wurde das Autobahnstück Braunschweig-West eingeweiht
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1936 wurde das Autobahnstück Braunschweig-West eingeweiht
Wendeburg. In enger Zusammenarbeit mit den Heimatpflegern veröffentlicht die PAZ in loser Folge Beiträge aus der Geschichte des Peiner Landes. Der heutige stammt von Wendeburgs Gemeindeheimatpfleger Rolf Ahlers.
Vor 80 Jahren wurde das 32 Kilometer lange Teilstück der Autobahn A2 von Braunschweig-West bis Lehrte eingeweiht.
Ahlers hat folgende Informationen zusammengetragen: Auf der A2, gebaut als „Reichsautobahn Ruhrgebiet-Berlin“, werden die Autobahnkilometer vom Dreieck Werder am Berliner Ring bis zum Kreuz Oberhausen gezählt - insgesamt 473 Kilometer. Die in der Gemeinde Wendeburg angesiedelte Autobahnraststätte „Zweidorfer Holz“ befindet sich bei der 180-Kilometer-Marke. Geplant wurde die Autobahn zwischen September 1933 und Dezember 1934 von Bauabteilungen der Deutschen Reichsbahn. Die gesamte Strecke wurde mit möglichst wenig Kurven, Steigungen und Gefälle für die Geschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde geplant.
Offizieller Baubeginn, gleichzeitig an zwölf Stellen, war am 21. März 1934 (Frühlingsanfang) - genau ein Jahr nach dem politisch bedeutungsvollen „Tag von Potsdam“, einer Zusammenkunft neugewählter Reichstagsabgeordneter mit Reichspräsident Paul von Hindenburg in der Potsdamer Garnisonkirche. Dieser als Beginn der „Frühjahrsarbeitsschlacht“ bezeichnete 21. März, ein Mittwoch, war also bewusst gewählt.
Nach entsprechender Vorbereitung fanden an sehr vielen Stellen im Deutschen Reich erste Spatenstiche, Grundsteinlegungen und Ähnliches statt, um Neuheiten publikumswirksam im damaligen Stil darzustellen.
Hier war es eine Veranstaltung zum Baubeginn des Autobahnabschnittes zwischen Braunschweig-West (heute „Braunschweig-Watenbüttel“ an der B 214) und Lehrte. Männer des Reichsarbeitsdienstes hatten aus Birkenstämmen ein Rednerpodest an der Stelle errichtet, an der danach die Autobahnbrücke über die Straße Wendeburg-Rüper gebaut wurde. Diese verlief früher — wie heute noch erkennbar ist — unmittelbar östlich benachbart, in gerader Linie zwischen den beiden Orten.
Hauptsächlich mit der Reichsbahn waren 1500 Männer von Braunschweig herangefahren worden, um nach einem Fußmarsch - begleitet von einer Musikkapelle - dann nordwestlich des Rednerpodestes mit Schaufeln und Spaten anzutreten. Ein Mann hatte seinen Spaten sogar mit Blumen geschmückt.
Nach Reden von Ministerpräsident Dietrich Klagges und weiteren Amtspersonen gingen die tariflich entlohnten Männer ans Werk. Sehr viel Handarbeit fiel an. Das war so beabsichtigt, um möglichst viele vorher Arbeitslose zu beschäftigen. Die maschinelle Unterstützung bestand im wesentlichen durch die Lorenbahn.
Im dem sehr ebenen Gebiet bereitete der Autobahnbau keine besonderen Schwierigkeiten, die Autobahn verläuft zumeist in Geländehöhe, im Abschnitt von der Wendeburger Schweineweide bis zur B 214 allerdings wegen der Eisenbahnstrecke, die überbrückt werden musste, auf einem Damm durch die Aueniederung.
Für die Dammschüttung reichten die Erdmassen aus den Unterführungen Wendeburg-Rüper und Wendeburg/Eichenweg-Kalksandsteinwerk nicht aus, daher wurden auch große Erdmassen vom Rüper Berg, der dabei seinen damals höchsten Punkt verlor, genommen. Der in dieser Zeit entstandene Lokschuppen im Rüper Berg blieb erhalten und wird auch am Rande der meist jährlich dort stattfindenden Feuerwehrwettbewerbe benutzt.
Nach zwei Jahren Bauzeit, am Sonntag, 5. April 1936 - also vor genau 80 Jahren - fand die Einweihung der 32 Kilometer langen Strecke von Braunschweig-West bis Lehrte statt, des ersten Stückes der heutigen A2. Reichsminister Hanns Kerrl, Ministerpräsident Dietrich Klagges und der Generalinspekteur für das Straßenwesen Dr. Fritz Todt fuhren in den ersten Autos der langen Kolonne. Es war der Sonntag vor Ostern, hier der damals übliche „Konfirmationssonntag”. Manche Feier wurde unterbrochen, um die ersten Autos auf der Autobahn zu erleben.
Rolf Ahlers
Quelle
Vor 80 Jahren wurde das 32 Kilometer lange Teilstück der Autobahn A2 von Braunschweig-West bis Lehrte eingeweiht.
Ahlers hat folgende Informationen zusammengetragen: Auf der A2, gebaut als „Reichsautobahn Ruhrgebiet-Berlin“, werden die Autobahnkilometer vom Dreieck Werder am Berliner Ring bis zum Kreuz Oberhausen gezählt - insgesamt 473 Kilometer. Die in der Gemeinde Wendeburg angesiedelte Autobahnraststätte „Zweidorfer Holz“ befindet sich bei der 180-Kilometer-Marke. Geplant wurde die Autobahn zwischen September 1933 und Dezember 1934 von Bauabteilungen der Deutschen Reichsbahn. Die gesamte Strecke wurde mit möglichst wenig Kurven, Steigungen und Gefälle für die Geschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde geplant.
Offizieller Baubeginn, gleichzeitig an zwölf Stellen, war am 21. März 1934 (Frühlingsanfang) - genau ein Jahr nach dem politisch bedeutungsvollen „Tag von Potsdam“, einer Zusammenkunft neugewählter Reichstagsabgeordneter mit Reichspräsident Paul von Hindenburg in der Potsdamer Garnisonkirche. Dieser als Beginn der „Frühjahrsarbeitsschlacht“ bezeichnete 21. März, ein Mittwoch, war also bewusst gewählt.
Nach entsprechender Vorbereitung fanden an sehr vielen Stellen im Deutschen Reich erste Spatenstiche, Grundsteinlegungen und Ähnliches statt, um Neuheiten publikumswirksam im damaligen Stil darzustellen.
Hier war es eine Veranstaltung zum Baubeginn des Autobahnabschnittes zwischen Braunschweig-West (heute „Braunschweig-Watenbüttel“ an der B 214) und Lehrte. Männer des Reichsarbeitsdienstes hatten aus Birkenstämmen ein Rednerpodest an der Stelle errichtet, an der danach die Autobahnbrücke über die Straße Wendeburg-Rüper gebaut wurde. Diese verlief früher — wie heute noch erkennbar ist — unmittelbar östlich benachbart, in gerader Linie zwischen den beiden Orten.
Hauptsächlich mit der Reichsbahn waren 1500 Männer von Braunschweig herangefahren worden, um nach einem Fußmarsch - begleitet von einer Musikkapelle - dann nordwestlich des Rednerpodestes mit Schaufeln und Spaten anzutreten. Ein Mann hatte seinen Spaten sogar mit Blumen geschmückt.
Nach Reden von Ministerpräsident Dietrich Klagges und weiteren Amtspersonen gingen die tariflich entlohnten Männer ans Werk. Sehr viel Handarbeit fiel an. Das war so beabsichtigt, um möglichst viele vorher Arbeitslose zu beschäftigen. Die maschinelle Unterstützung bestand im wesentlichen durch die Lorenbahn.
Im dem sehr ebenen Gebiet bereitete der Autobahnbau keine besonderen Schwierigkeiten, die Autobahn verläuft zumeist in Geländehöhe, im Abschnitt von der Wendeburger Schweineweide bis zur B 214 allerdings wegen der Eisenbahnstrecke, die überbrückt werden musste, auf einem Damm durch die Aueniederung.
Für die Dammschüttung reichten die Erdmassen aus den Unterführungen Wendeburg-Rüper und Wendeburg/Eichenweg-Kalksandsteinwerk nicht aus, daher wurden auch große Erdmassen vom Rüper Berg, der dabei seinen damals höchsten Punkt verlor, genommen. Der in dieser Zeit entstandene Lokschuppen im Rüper Berg blieb erhalten und wird auch am Rande der meist jährlich dort stattfindenden Feuerwehrwettbewerbe benutzt.
Nach zwei Jahren Bauzeit, am Sonntag, 5. April 1936 - also vor genau 80 Jahren - fand die Einweihung der 32 Kilometer langen Strecke von Braunschweig-West bis Lehrte statt, des ersten Stückes der heutigen A2. Reichsminister Hanns Kerrl, Ministerpräsident Dietrich Klagges und der Generalinspekteur für das Straßenwesen Dr. Fritz Todt fuhren in den ersten Autos der langen Kolonne. Es war der Sonntag vor Ostern, hier der damals übliche „Konfirmationssonntag”. Manche Feier wurde unterbrochen, um die ersten Autos auf der Autobahn zu erleben.
Rolf Ahlers
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