Franz von Ringhoffer
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Franz von Ringhoffer
Franz (František) Seraph Joseph Ringhoffer, ab 1873 Freiherr von Ringhoffer (* 22. November 1844 in Prag, Böhmen; † 23. Juli 1909 in Bad Kissingen, Unterfranken) war ein österreichischer Industrieller, Großgrundbesitzer, Bankier, Politiker, Kunstsammler und Philanthrop.
Baron Franz Ringhoffer (1844–1909)
Leben
Er war der älteste Sohn des gleichnamigen Großindustriellen und Großgrundbesitzers Franz II. Ringhoffer (1817–1873) - dessen Vorfahren aus Müllendorf im Burgenland stammten, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Prag ansässig wurden und dort eine Waggonfabrik aufbauten - und der Josephine Schallowetz (1822–1896). Der Vater wurde noch in seinem Todesjahr am 3. Januar 1873 „in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste auf dem Gebiet der Industrie und seines humanitären Wirkens“ vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. nobilitiert und direkt in den erblichen Freiherrnstand erhoben.
Franz Ringhoffer (III.) war Präsident des österreichischen Industrierates, er gründete 1906/07 zusammen mit der Ersten Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik in Prag die Automobilherstellerfirma Praga. Die von seinem Vater errichtete Waggonfabrik in Smíchov mit Eisengießereien und verschiedenen Zweigunternehmen war die größte der österreichisch-ungarischen Monarchie und brachte es mit ihrem Produktionsprogramm zu Weltgeltung.
Der Waggon- und Maschinenfabrikant, der zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern Emanuel (1848–1923) und Viktor (1854–1922) einen der bedeutendsten Industriekonzerne Mitteleuropas aufbaute, war Abgeordneter zum böhmischen Landtag (liberale Verfassungspartei) und wurde 1892 zum Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats auf Lebenszeit ernannt. Außerdem wurde ihm die Ehrendoktorwürde eines Dr. techn. h.c. zuteil. Die landwirtschaftlichen Betriebe der Familie in Böhmen und insbesondere die Brauerei Groß-Popowitz (Velké Popovice) galten als die modernsten und bestgeführten in Österreich-Ungarn zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Ringhoffer, der neben seinen technischen Studien die Genieakedemie absolvierte und den militärischen Rang eines k.u.k. Hauptmanns erlangte, heiratete am 12. Oktober 1871 in Wiesenberg (Nordmähren) Franziska Freiin Klein von Wisenberg (* 29. August 1853 in Planina, Krain; † 29. Juni 1940 in Prag), Tochter des Franz Freiherr Klein von Wisenberg (1825–1882) und der Leopoldine Hauptmann (1829–1886).
Das Paar hatte vier Kinder: Franz IV. Freiherr von Ringhoffer (1874–1940), Großindustrieller in der Tschechoslowakei, Präsident des Verwaltungsrates der Ringhoffer-Tatra AG und der Mährisch-Schlesischen Fahrzeugwerke AG (Stauding), Ehrenpräsident des Prager Deutschen Theaters, Pionier des Golfsports in Böhmen und Gründer des Prager Golfclubs; Leopoldine (Dinka) (1878–1945), verehelichte Baronin Nádherny von Borutín, Alfred Freiherr von Ringhoffer (1880–1938) und Hans (Hanus) Freiherr von Ringhoffer (1885–1946), Generaldirektor des neustrukturierten Ringhoffer-Konzerns (u.a. Tatra, Nesselsdorfer Wagenbau) und Vize-Gouverneur der Tschechoslowakischen Nationalbank.
Franz Ringhoffer III. starb während eines Kuraufenthalts in Bad Kissingen an einem Nierenleiden. Er war Träger des Ritterkreuzes des Franz-Joseph-Ordens und zahlreicher hoher europäischer und außereuropäischer Auszeichnungen.
Quelle
Baron Franz Ringhoffer (1844–1909)
Leben
Er war der älteste Sohn des gleichnamigen Großindustriellen und Großgrundbesitzers Franz II. Ringhoffer (1817–1873) - dessen Vorfahren aus Müllendorf im Burgenland stammten, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Prag ansässig wurden und dort eine Waggonfabrik aufbauten - und der Josephine Schallowetz (1822–1896). Der Vater wurde noch in seinem Todesjahr am 3. Januar 1873 „in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste auf dem Gebiet der Industrie und seines humanitären Wirkens“ vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. nobilitiert und direkt in den erblichen Freiherrnstand erhoben.
Franz Ringhoffer (III.) war Präsident des österreichischen Industrierates, er gründete 1906/07 zusammen mit der Ersten Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik in Prag die Automobilherstellerfirma Praga. Die von seinem Vater errichtete Waggonfabrik in Smíchov mit Eisengießereien und verschiedenen Zweigunternehmen war die größte der österreichisch-ungarischen Monarchie und brachte es mit ihrem Produktionsprogramm zu Weltgeltung.
Der Waggon- und Maschinenfabrikant, der zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern Emanuel (1848–1923) und Viktor (1854–1922) einen der bedeutendsten Industriekonzerne Mitteleuropas aufbaute, war Abgeordneter zum böhmischen Landtag (liberale Verfassungspartei) und wurde 1892 zum Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats auf Lebenszeit ernannt. Außerdem wurde ihm die Ehrendoktorwürde eines Dr. techn. h.c. zuteil. Die landwirtschaftlichen Betriebe der Familie in Böhmen und insbesondere die Brauerei Groß-Popowitz (Velké Popovice) galten als die modernsten und bestgeführten in Österreich-Ungarn zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Ringhoffer, der neben seinen technischen Studien die Genieakedemie absolvierte und den militärischen Rang eines k.u.k. Hauptmanns erlangte, heiratete am 12. Oktober 1871 in Wiesenberg (Nordmähren) Franziska Freiin Klein von Wisenberg (* 29. August 1853 in Planina, Krain; † 29. Juni 1940 in Prag), Tochter des Franz Freiherr Klein von Wisenberg (1825–1882) und der Leopoldine Hauptmann (1829–1886).
Das Paar hatte vier Kinder: Franz IV. Freiherr von Ringhoffer (1874–1940), Großindustrieller in der Tschechoslowakei, Präsident des Verwaltungsrates der Ringhoffer-Tatra AG und der Mährisch-Schlesischen Fahrzeugwerke AG (Stauding), Ehrenpräsident des Prager Deutschen Theaters, Pionier des Golfsports in Böhmen und Gründer des Prager Golfclubs; Leopoldine (Dinka) (1878–1945), verehelichte Baronin Nádherny von Borutín, Alfred Freiherr von Ringhoffer (1880–1938) und Hans (Hanus) Freiherr von Ringhoffer (1885–1946), Generaldirektor des neustrukturierten Ringhoffer-Konzerns (u.a. Tatra, Nesselsdorfer Wagenbau) und Vize-Gouverneur der Tschechoslowakischen Nationalbank.
Franz Ringhoffer III. starb während eines Kuraufenthalts in Bad Kissingen an einem Nierenleiden. Er war Träger des Ritterkreuzes des Franz-Joseph-Ordens und zahlreicher hoher europäischer und außereuropäischer Auszeichnungen.
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