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    Die Adtranz

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    Die Adtranz Empty Die Adtranz

    Beitrag  checker Mi Mai 18, 2016 11:15 am

    ABB Daimler Benz Transportation und ihr Nachfolger DaimlerChrysler Rail Systems waren Bahntechnik-Firmen, welche unter dem Markennamen Adtranz bekannt waren. ABB Daimler Benz Transportation entstand 1996 durch den Zusammenschluss der Verkehrstechnik-Sparten von ABB (Unternehmen) und Daimler-Benz. Nach dem vollständigen Rückzug von ABB wurde die Firma 1999 zu DaimlerChrysler Rail Systems umbenannt und 2001 an Bombardier verkauft.

    Die Adtranz 563px-ADtranz_Logo.svg
    Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
    Gründung 1. Januar 1996 (Zusammenschluss der Verkehrstechnik-Sparten von ABB (Unternehmen) und Daimler-Benz)
    Auflösung 2001
    Auflösungsgrund Zerschlagung nach Übernahme durch Bombardier Transportation, Stadler Rail und Balfour Beatty Rail
    Sitz Berlin, Deutschland
    Mitarbeiter 22.715 (1997)
    Branche Schienenverkehr


    Geschichte
    Vorgänger

    Die Adtranz 800px-Light_Rail_Transit_train_at_Fajar_LRT_Station%2C_Singapore_-_20060422
    Adtranz Peoplemover CX-100 (Bukit Panjang LRT, Singapur)

    Die Adtranz 800px-Tram-de-Nantes
    Adtranz Straßenbahn Incentro (Nantes)

    Die Adtranz 800px-EB_Itino_Erfurt
    Adtranz Regionalverkehrszug Itino (Erfurter Bahn)

    Die Geschichte von ABB Daimler Benz Transportation ist eng mit der Konzentration der Bahntechnikindustrie in Europa verbunden:

    ABB Verkehrssysteme wurde 1990 aus der Verkehrstechnik-Sparte von ABB gegründet, welche 1988 aus der Fusion der schwedischen Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget (ASEA), und der schweizerischen Brown, Boveri & Cie (BBC) hervorging und auch den Bahnbau von Henschel übernommen hatte. BBC hatte bereits 1967 die Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) übernommen.

    Die Verkehrstechniksparten der seit 1985 Daimler-Benz gehörenden AEG Aktiengesellschaft hießen AEG Schienenfahrzeuge mit Sitz in Hennigsdorf und AEG Bahnfahrwegsysteme. Die AEG Schienenfahrzeuge ging 1992 aus der Zusammenlegung der ehemals westdeutschen AEG Westinghouse Transport-Systeme mit der nach dem Zweiten Weltkrieg durch die sowjetische Besatzung von AEG enteigneten LEW Hennigsdorf hervor. Die AEG Bahnfahrwegsysteme war eine 1994 aus den Bereichen Bahnstromversorgung und Bahnleitungen der AEG Aktiengesellschaft gegründete Gesellschaft.
    Adtranz Klasse 357 bei Southend Central (London)

    Die AEG Westinghouse Transport-Systeme bestand aus der Bahntechniksparte der AEG Aktiengesellschaft, die 1988 mit derjenigen von Westinghouse zur AEG Westinghouse Transport-Systeme fusionierte. AEG Westinghouse Transport-Systeme verfügte über das von AEG eingebrachte Werk im damaligen West-Berlin an der Nonnendammallee, wo elektrische Ausrüstungen für Schienenfahrzeuge gebaut wurden und auch die M-Bahn entwickelt wurde. Westinghouse war hauptsächlich im Bereich der Peoplemover tätig. AEG Westinghouse Transport-Systeme übernahm 1990 die unter MAN Gutehoffnungshütte Schienenverkehrstechnik firmierende Sparte von MAN und 1993 den Einschienenbahnbereich der schweizerischen von Roll.[1]
    ABB Daimler Benz Transportation

    Die Adtranz Goteborg_20071101_regina%281%29
    Adtranz Fernverkehrszug Crusaris (Regina, Schweden)

    ABB Daimler Benz Transportation

    Der Zusammenschluss von ABB Verkehrssysteme und der Verkehrstechniksparten von Daimler-Benz, welche immer noch unter AEG firmierten, wurde 1995 vereinbart und am 1. Januar 1996 vollzogen. Die Aktien von ABB Daimler Benz Transportation gehörten zu gleichen Teilen den Gründungsunternehmen. Mit 22.000 Mitarbeitern in 40 Ländern wurde ABB Daimler Benz Transportation zum weltgrößten Anbieter von Schienenverkehrstechnik.[2] Die Europäische Union stimmte dem Firmenzusammenschluss nur zu unter der Bedingung, dass AEG die Firma Kiepe verkauft, welche elektrische Ausrüstungen für leichte Schienenfahrzeuge und O-Busse herstellte.[3]

    1996 übernahm ABB Daimler Benz Transportation den Softwarebereich von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrsplanung und Verkehrssicherung (IVV) in Braunschweig, welcher später Adtranz Signal genannt wurde.

    Rolf Eckrodt übernimmt 1998 den Vorsitz von ABB Daimler Benz Transportation, welche noch im gleichen Jahr sieben Produktreihen vorstellte, mit welchen die Produktionskosten für Schienenfahrzeuge gesenkt werden sollen. Es sind dies

       Innovia: Peoplemover
       Incentro: Straßenbahnen in Niederflurtechnik
       Movia: U-Bahnen und S-Bahnen
       Itino: Triebzüge für den Regionalverkehr
       Crusaris: Triebzüge für den Fernverkehr
       Octeon: Elektrolokomotiven
       Blue Tiger: Diesellokomotiven mit Dieselmotoren und elektrischer Ausrüstung von General Electric[4]

    Im November 1999 kündigte das Unternehmen an, die Produktion in seinen beiden Schweizer Werken (in Pratteln und Zürich Oerlikon) zu beenden. Nach öffentlichen Protesten wurde ein Teil der Mitarbeiter in die 2001 neu gegründete Nachfolgegesellschaft Railcor übernommen.[5]
    DaimlerChrysler Rail Systems

    Durch den vollständigen Rückzug der ABB aus der Verkehrstechnik-Branche, wurde aus ABB Daimler Benz Transportation am 1. Juli 1999 die Firma DaimlerChrysler Rail Systems, welche eine 100-%-Tochter der heutigen Daimler AG war.
    Verkauf an Bombardier

    Am 4. August 2000 gab DaimlerChrysler die Absicht bekannt, den Adtranz-Konzern an das kanadische Unternehmen Bombardier Transportation zu verkaufen. Die Übernahme wurde am 3. April 2001 durch die Europäische Kommission unter Auflagen genehmigt[6] und im gleichen Jahr vollzogen, davon ausgenommen blieben der Standort Berlin-Pankow, der von Stadler Rail vollständig (davor 50 %-Joint-Venture) übernommen wurde sowie der Geschäftsbereich Fixed Installations (Bahnenergieversorgungsanlagen), der von der Balfour Beatty plc gekauft wurde und seitdem als Balfour Beatty Rail GmbH als eigenständiger Bereich innerhalb der Balfour-Beatty-Rail-Gruppe agiert.

    Mitte Dezember 2000 wurde die Niederlassung in Donauwörth geschlossen. Zuletzt arbeiteten dort noch 41 Mitarbeiter. Der Standort war 54 Jahre zuvor als Waggon- und Maschinenbau GmbH (WMD) aufgebaut worden. Später ging das Unternehmen an MBB über. Bereits 1991 war der Schienenfahrzeugbau eingestellt worden, die Konstruktionsabteilung blieb zunächst erhalten.[7]

    In der ersten Jahreshälfte 2001 endete mit 423/433 084 die Fertigung im Adtranz-Werk Nürnberg.[8]


    Marke

    ABB Daimler Benz Transportation nutzte als Teil der Corporate Identity die von Landor Associates entwickelte Wortmarke Adtranz,[9] welche sowohl die Anfangsbuchstaben A und D der beiden Gründungsunternehmen, wie auch mit A und z einen Hinweis auf das Angebot von Komplettlösungen enthielt.[10] In ihren öffentlichen Auftritten haben die Firmen die Marke mit den Firmennamen gleichgestellt.[11]

    Die Marke wird nach journalistischer Schreibung Adtranz mit kleinem d geschrieben weil die Abkürzung mehr als vier Buchstaben hat, die offizielle Schreibweise war aber ADtranz mit großem D. Neben ADtranz war auch der Slogan ADtranz - we speak railways eine eingetragene Wortmarke.[12] Die Rechte am Slogan wurden 2007, an Adtranz 2008 gelöscht.
    Liste der früheren Einzelfirmen
    Verkehrstechniksparte ABB

       ABB Verkehrssysteme mit den folgenden Vorgängerfirmen:
           Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget (ASEA), Schweden
           Brown, Boveri & Cie (BBC), Baden
           Maschinenfabrik Oerlikon (MFO), Zürich Oerlikon
           Henschel AG, Kassel, gehörte zeitweilig Rheinstahl AG dann August Thyssen Hütte AG
           Waggon Union, Berlin und Netphen

    Verkehrstechniksparte AEG

       AEG Bahnfahrwegsysteme GmbH
       AEG Schienenfahrzeuge GmbH Hennigsdorf mit den folgenden Vorgängerfirmen:
           LEW Hennigsdorf, Hennigsdorf
           Bahntechnikbereich AEG Westinghouse Transport-Systeme, Berlin und Pittsburgh
           MAN Gutehoffnungshütte Schienenverkehrstechnik, Nürnberg
           von Roll Einschienenbahnen

    ABB Daimler Benz Transportation

    Von ABB Daimler Benz Transportation übernommene Firmen:

       Softwarebereich von Ingenieurgesellschaft für Verkehrsplanung und Verkehrssicherung (IVV), Braunschweig (1996)
       Schindler Waggon AG (SWG/SWP), Pratteln (1997)[13]
       Pafawag, Breslau (1997)
       Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM), Winterthur (1998)


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