Der Austin Champ
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Der Austin Champ
Der Austin Champ ist die zivile Version eines britischen Militär-Geländewagens der 1950er und 1960er Jahre. Er wurde von der Austin Motor Company hergestellt. Die Militärversion heißt offiziell Truck 1/4 Ton 4x4 CT.
Austin Champ
FV1801 Truck ¼ ton 4 x 4 (UK) -Austin Champ-
Produktionszeitraum: 1951–1956
Klasse: Geländewagen
Karosserieversionen: Kübelwagen, Pickup
Motoren: Ottomotor:
2,8 Liter (58 kW)
Länge: 3660 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1870 mm
Radstand: 2032 mm
Leergewicht: 1660 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Austin Gipsy
Austin Champ mit abgeklappter Windschutzscheibe
Geschichte
Schon in den späten 1940er Jahren, während des Zweiten Weltkriegs, erstellte die British Army ein Lastenheft für einen leichten LKW, das sich an den amerikanischen Willys-MB-Jeep anlehnte. Man wünschte sich ein in Großbritannien hergestelltes Fahrzeug, um nicht auf amerikanische Jeeps angewiesen zu sein und um wertvolle Devisen zu sparen.
Das Projekt „Car 4x4 5 cwt FV1800-Series“ wurde 1945 begonnen. Der Automobilhersteller Nuffield Organisation baute drei Prototypen, die als „Nuffield Gutty“ oder auch als „Morris Gutty“ bekannt wurden. Die anschließenden Tests deckten schwere Konstruktionsmängel auf, die durch eine Arbeitsgruppe behoben werden sollten. Bemerkenswert ist, dass das Federungssystem von Sir Alec Issigonis entwickelt wurde, der später durch die Entwicklung des Minis bekannt wurde.
Von diesem verbesserten Fahrzeug wurden durch die Wolseley Motor Company wiederum Prototypen hergestellt, die den Namen „Wolseley Mudlark“ (englisch für „Schmutzfink“) erhielten.
Schließlich erhielt die Austin Motor Company den Auftrag, 15.000 Fahrzeuge herzustellen und das erste Fahrzeug verließ die Produktion am 1. September 1951. Das Fahrzeug erhielt die formale Bezeichnung „Truck 1/4 Ton 4x4 CT Austin Mk.1“, wobei CT für CombaT steht.
Um einen gewissen wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen, erhielt Austin die Erlaubnis, eine vereinfachte Version für den zivilen Markt herzustellen, die dann unter dem Namen „Champ“ verkauft und überwiegend exportiert wurde.
Schon bei der Indienststellung des Champ wurde klar, dass er trotz überragender Geländegängigkeit zu teuer und zu kompliziert war. Daher wurde der Vertrag mit Austin vorzeitig gekündigt. Die ersten Land Rover wurden schon vor dem Champ von der Army eingesetzt. Der Land Rover kostete nur ungefähr die Hälfte eines Champ, konnte aber fast das Gleiche leisten. Letztlich ersetzte er den Champ vollständig.
Der Champ wurde von der Britischen Armee im Vereinigten Königreich, in Afrika, Deutschland und Zypern verwendet und kam in der Sueskrise und im Koreakrieg zum Einsatz.
Der Champ wurde nie so beliebt und berühmt wie der Land Rover. Die letzten militärischen Champs wurden 1967 außer Dienst gestellt.
Außer bei der britischen Armee wurde der Champ nur noch von den Royal Marines, die über 30 Stück verfügten, und von der Australian Army, die 400 Stück kaufte, eingesetzt.
Beschreibung
Der Champ verfügt über eine viersitzige, offene Karosseriewanne aus verschweißten Pressstahlteilen, die teilweise selbsttragend konstruiert ist. Die Windschutzscheibe kann nach vorn auf die Motorhaube abgeklappt werden. Links außen an der Karosserie ist eine Schaufel, rechts außen eine Axt angebracht. Das Ersatzrad und der Ersatzkanister befinden sich außen am Fahrzeugheck. Das Fahrzeug verfügt über einen 91-Liter-Kraftstofftank, der eine Reichweite von 700 km (Aktionsradius 350 km) ermöglicht. Um den Champ an spezielle Aufgaben anzupassen, wurden verschiedene Auf- und Anbausätze entwickelt.
Während die frühen Fahrzeuge noch von einem Rolls-Royce-B40-Vierzylinder-Ottomotor mit einem Hubraum von 2.838 cm² angetrieben wurden, erhielten spätere Fahrzeuge einen nahezu identischen Motor, der von Austin selbst in Lizenz gefertigt wurde.
Das Getriebe verfügt über fünf synchronisierte Gänge. Die für einen Geländewagen recht unkonventionelle Kraftübertragung erfolgt mittels einer Kardanwelle auf das hintere Differential, in das auch ein kleines Getriebe für den Rückwärtsgang integriert ist. Diese Konstruktion führt dazu, dass, zumindest theoretisch, in allen 5 Gängen auch rückwärts gefahren werden kann. Vom hinteren Differential führt eine lange Kardanwelle zum vorderen Differential. Dort kann mittels einer einfachen Klauenkupplung die Vorderachse zugeschaltet werden, um Allradantrieb zu ermöglichen. Die Verwendung eines konventionellen separaten Verteilergetriebes war nicht möglich, da sich genau an der Stelle, an der bei einem klassischen Leiterrahmen das Verteilergetriebe eingebaut worden wäre, das Zentrum des x-förmigen Fahrzeugrahmens befindet. Alle vier Antriebswellen sind mit Gleichlaufgelenken ausgestattet, und der komplette Antriebsstrang ist wasserdicht versiegelt.
Das Federungssystem basiert auf längs eingebauten Drehstäben, die die Hauptfederwirkung erzeugen. Das Fahrzeug verfügt über Einzelradaufhängungen mit Doppelquerlenker-Radaufhängungen an allen vier Rädern. Jede Radaufhängung ist mit Gummipuffern und hydraulischen Stoßdämpfern ausgerüstet. Insgesamt ermöglicht das Federungssystem ein außergewöhnlich gutes Gelände-Fahrverhalten.
Der Motor und alle elektrischen Bauteile sind wasserdicht versiegelt. Wenn der, normalerweise auf dem rechten Kotflügel liegende, Schnorchel aufgerichtet ist, erreicht das Fahrzeug die außergewöhnliche Wattiefe von 2 Metern.
Quelle
Austin Champ
FV1801 Truck ¼ ton 4 x 4 (UK) -Austin Champ-
Produktionszeitraum: 1951–1956
Klasse: Geländewagen
Karosserieversionen: Kübelwagen, Pickup
Motoren: Ottomotor:
2,8 Liter (58 kW)
Länge: 3660 mm
Breite: 1650 mm
Höhe: 1870 mm
Radstand: 2032 mm
Leergewicht: 1660 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Austin Gipsy
Austin Champ mit abgeklappter Windschutzscheibe
Geschichte
Schon in den späten 1940er Jahren, während des Zweiten Weltkriegs, erstellte die British Army ein Lastenheft für einen leichten LKW, das sich an den amerikanischen Willys-MB-Jeep anlehnte. Man wünschte sich ein in Großbritannien hergestelltes Fahrzeug, um nicht auf amerikanische Jeeps angewiesen zu sein und um wertvolle Devisen zu sparen.
Das Projekt „Car 4x4 5 cwt FV1800-Series“ wurde 1945 begonnen. Der Automobilhersteller Nuffield Organisation baute drei Prototypen, die als „Nuffield Gutty“ oder auch als „Morris Gutty“ bekannt wurden. Die anschließenden Tests deckten schwere Konstruktionsmängel auf, die durch eine Arbeitsgruppe behoben werden sollten. Bemerkenswert ist, dass das Federungssystem von Sir Alec Issigonis entwickelt wurde, der später durch die Entwicklung des Minis bekannt wurde.
Von diesem verbesserten Fahrzeug wurden durch die Wolseley Motor Company wiederum Prototypen hergestellt, die den Namen „Wolseley Mudlark“ (englisch für „Schmutzfink“) erhielten.
Schließlich erhielt die Austin Motor Company den Auftrag, 15.000 Fahrzeuge herzustellen und das erste Fahrzeug verließ die Produktion am 1. September 1951. Das Fahrzeug erhielt die formale Bezeichnung „Truck 1/4 Ton 4x4 CT Austin Mk.1“, wobei CT für CombaT steht.
Um einen gewissen wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen, erhielt Austin die Erlaubnis, eine vereinfachte Version für den zivilen Markt herzustellen, die dann unter dem Namen „Champ“ verkauft und überwiegend exportiert wurde.
Schon bei der Indienststellung des Champ wurde klar, dass er trotz überragender Geländegängigkeit zu teuer und zu kompliziert war. Daher wurde der Vertrag mit Austin vorzeitig gekündigt. Die ersten Land Rover wurden schon vor dem Champ von der Army eingesetzt. Der Land Rover kostete nur ungefähr die Hälfte eines Champ, konnte aber fast das Gleiche leisten. Letztlich ersetzte er den Champ vollständig.
Der Champ wurde von der Britischen Armee im Vereinigten Königreich, in Afrika, Deutschland und Zypern verwendet und kam in der Sueskrise und im Koreakrieg zum Einsatz.
Der Champ wurde nie so beliebt und berühmt wie der Land Rover. Die letzten militärischen Champs wurden 1967 außer Dienst gestellt.
Außer bei der britischen Armee wurde der Champ nur noch von den Royal Marines, die über 30 Stück verfügten, und von der Australian Army, die 400 Stück kaufte, eingesetzt.
Beschreibung
Der Champ verfügt über eine viersitzige, offene Karosseriewanne aus verschweißten Pressstahlteilen, die teilweise selbsttragend konstruiert ist. Die Windschutzscheibe kann nach vorn auf die Motorhaube abgeklappt werden. Links außen an der Karosserie ist eine Schaufel, rechts außen eine Axt angebracht. Das Ersatzrad und der Ersatzkanister befinden sich außen am Fahrzeugheck. Das Fahrzeug verfügt über einen 91-Liter-Kraftstofftank, der eine Reichweite von 700 km (Aktionsradius 350 km) ermöglicht. Um den Champ an spezielle Aufgaben anzupassen, wurden verschiedene Auf- und Anbausätze entwickelt.
Während die frühen Fahrzeuge noch von einem Rolls-Royce-B40-Vierzylinder-Ottomotor mit einem Hubraum von 2.838 cm² angetrieben wurden, erhielten spätere Fahrzeuge einen nahezu identischen Motor, der von Austin selbst in Lizenz gefertigt wurde.
Das Getriebe verfügt über fünf synchronisierte Gänge. Die für einen Geländewagen recht unkonventionelle Kraftübertragung erfolgt mittels einer Kardanwelle auf das hintere Differential, in das auch ein kleines Getriebe für den Rückwärtsgang integriert ist. Diese Konstruktion führt dazu, dass, zumindest theoretisch, in allen 5 Gängen auch rückwärts gefahren werden kann. Vom hinteren Differential führt eine lange Kardanwelle zum vorderen Differential. Dort kann mittels einer einfachen Klauenkupplung die Vorderachse zugeschaltet werden, um Allradantrieb zu ermöglichen. Die Verwendung eines konventionellen separaten Verteilergetriebes war nicht möglich, da sich genau an der Stelle, an der bei einem klassischen Leiterrahmen das Verteilergetriebe eingebaut worden wäre, das Zentrum des x-förmigen Fahrzeugrahmens befindet. Alle vier Antriebswellen sind mit Gleichlaufgelenken ausgestattet, und der komplette Antriebsstrang ist wasserdicht versiegelt.
Das Federungssystem basiert auf längs eingebauten Drehstäben, die die Hauptfederwirkung erzeugen. Das Fahrzeug verfügt über Einzelradaufhängungen mit Doppelquerlenker-Radaufhängungen an allen vier Rädern. Jede Radaufhängung ist mit Gummipuffern und hydraulischen Stoßdämpfern ausgerüstet. Insgesamt ermöglicht das Federungssystem ein außergewöhnlich gutes Gelände-Fahrverhalten.
Der Motor und alle elektrischen Bauteile sind wasserdicht versiegelt. Wenn der, normalerweise auf dem rechten Kotflügel liegende, Schnorchel aufgerichtet ist, erreicht das Fahrzeug die außergewöhnliche Wattiefe von 2 Metern.
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