Der Dutra D4K
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Der Dutra D4K
Der Dutra D4K war ein allradgetriebener Traktor des ungarischen Traktorenwerks „Roter Stern“.
Ein Dutra D4K auf einem Oldtimer-Treffen in Bleckede, August 2011
D4K
Hersteller: HSCS
Verkaufsbezeichnung: Dutra D4K
Produktionszeitraum: 1964–1975
Motoren: Sechszylinder-Dieselmotor
Länge: 5020 mm
Breite: 2100 mm
Höhe: 2530 mm
Radstand: 1950 mm
Höchstgeschwindigkeit: bis 30 km/h
Leergewicht: 5100 kg
Vorgängermodell: UE-28
Nachfolgemodell: Dutra 1000
Der D4K war der Nachfolger des Allradschleppers UE-28 und wurde in den zwei Versionen D4K und D4K B gebaut.
Der D4K ging aus dem Prototyp D4K 70 hervor. Der D4K 70 hatte einen Vorkammer-Dieselmotor WD 413 des Herstellers Csepel mit einer Höchstleistung von 70 PS bei 1650/min und einer Dauerleistung von 65 PS. Der Allradantrieb wurde durch eine Welle realisiert, die das Drehmoment ohne Verteilerdifferential zur Vorderachse überträgt. Die Welle verlief relativ weit nach links verlagert zwischen den Achsen. Mit dem Dreiganggetriebe mit Vorgelege wurden vorwärts 3,3 bis 19,5 km/h erreicht, rückwärts 1,3 bis 4,0 km/h.[1]
In der Serienfertigung erhielt der D4K ebenfalls einen Vorkammerdiesel von Csepel mit 4 Zylindern und 65 PS bei 1650/min.[1] Der Motor ist freitragend vor der Vorderachse am Rahmen befestigt und kann relativ schnell getauscht werden. Durch diese Anordnung hatte der Traktor zu seiner Zeit auch die für Arbeiten mit schwerem Gerät nötige Kopflastigkeit, aber sie führte auch zum Aufschaukeln bei Unebenheiten.[2] Auch der Serien-D4K hat ein Dreiganggetriebe mit Vorgelege, das vorwärts den Geschwindigkeitsbereich von 1,14 bis 21,55 km/h abdeckt. Der Vorderradantrieb ist abschaltbar, die Achsen sind auch hier durch eine relativ weit links zwischen den Achsen verlaufende Gelenkwelle verbunden. Das Differential der Hinterachse verfügt über eine manuelle Sperre. Ab 1964 war eine hydraulische Lenkhilfe lieferbar.[1]
Die Weiterentwicklung des D4K, der D4K B, wurde ab 1964 hergestellt. Der D4K B hat den Sechszylinder-Dieselmotor Csepel 613.15 mit 7983 cm³ Hubraum und 90 PS bei 1850/min. Dieser Motor kam auch bei einigen Ikarus-Bussen zum Einsatz. Für den Export in nichtsozialistische Wirtschaften wurden auch Motoren von anderen Herstellern wie Perkins oder Scania verwendet.[2] Einschließlich der Kriechgänge erreicht der Traktor mit Dreiganggetriebe und Vorgelege Geschwindigkeiten von 1,0 bis 25,3 km/h. Da stets das gleiche Getriebe verwendet wurde, erreichten Exportvarianten mit höher drehenden Motoren bis etwa 30 km/h.[2]
Teilweise kamen Motoren von Steyr (WD610) zum Einsatz. Der Schlepper wurde dann als Steyr-Dutra 110 oder als Steyr-Dutra 1300 bezeichnet. Der Motor WD610 ist die Weiterentwicklung des Csepelmotors 613, der ein Lizenznachbau eines Steyr-Motors war. Der WD610 (WD: Wasser(gekühlter) Diesel) ist im Gegensatz zum Vorkammerdiesel von Csepel ein Direkteinspritzmotor. Seine Leistung liegt bei 105 DIN-PS bei gerade einmal 5,995 l Hubraum, er läuft mit einer Drehzahl bis 2300/min, was den Schlepper auf etwa 30 km/h beschleunigt. Da der Steyrmotor sein höchstes Drehmoment bei etwa 2200/min abgibt, der Csepelmotor aber bei etwa 1800/min, wurde bei den Steyr-Dutra-Traktoren eine Untersetzung ins Getriebe eingebaut, die das Getriebe so untersetzt, dass der Steyrmotor sein optimales Drehmoment bei Zapfwellendrehzahl erreicht. So läuft der Traktor bei 2300/min in der Untersetzung auch nur 25 km/h, die 30 km/h erreicht er bei Direktdurchtrieb. Dadurch ergibt sich auch eine Verdoppelung der Gänge: 6 Vorwärtsgänge in der Ackergruppe, 6 Vorwärtsgänge in der Straßengruppe und insgesamt 4 Rückwärtsgänge.
Die D4K waren besonders für schwere Bodenbearbeitung geeignet, für die in der DDR bis zum Erscheinen des D4K vor allem Kettenschlepper eingesetzt wurden,[1] jedoch waren sie relativ laut und wenig komfortabel. Insgesamt wurden von 1964 bis 1975 etwa 15.000 D4K B hergestellt, größter Exportkunde war die DDR, die etwa 4.000 D4K B bezog. Der damalige Listenpreis betrug 39.500 Mark der Deutschen Notenbank, in Großbritannien kostete die günstigste Version 3.445 Pfund. Die in der DDR eingesetzten D4K wurden vom ZT 300 und vom K-700 abgelöst. Bezugsscheine für den K-700 erhielten die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften nur, wenn sie die Verschrottung eines D4K nachweisen konnten. Daher und im Zuge der Gewinnung von Sekundärrohstoffen wurde praktisch der gesamte DDR-Bestand an D4K verschrottet.[2]
Der als Nachfolger des D4K B gebaute Dutra 1000 ist in der DDR nicht eingesetzt worden. Er erhielt als Motor ebenfalls einen Csepel 613 und auch im Getriebe wurde keine Veränderung vorgenommen. Zu den Neuerungen zählte unter anderem eine druckluftgesteuerte Hydraulikbremsanlage, anders als beim D4K B, der über eine reine Druckluftbremse verfügt, die jedes Rad über einen Druckluftzylinder mit Bremsgestänge ansteuert. Es wurde außerdem eine geschlossene Sicherheitskabine entwickelt, um Traktoristen vor Unfällen zu schützen. Die Kabine des D4K B ist im Grunde nur um ein Wetterdach, das beim Umstürzen des Traktors einfach zerdrückt wurde, was ein hohes Risiko schwerer oder tödlicher Verletzungen bedeutete. Die neue Sicherheitskabine hat einen integrierten Fangrahmen, der die Kabine auch beim Umsturz stabil hält, so dass der Fahrer eine bessere Überlebenschance hat.
Obwohl der Dutra 1000 ab 1970 bis 1975 gebaut wurde, bekam er nicht die im Steyer-Dutra eingesetzte Getriebeuntersetzung, so dass nur je 3 Gänge in den Gruppen Straße und Acker zur Verfügung stehen.
Technische Daten D4K B
Motor: Csepel 613.15 Sechszylinder Diesel[2]
Hubraum: 7983 cm³
Leistung: 90 PS bei 1850/min
Anzahl der Gänge vorwärts/rückwärts: 6/2
Länge: 5020 mm
Breite: 2100 mm
Höhe: 2530 mm
Radstand: 1950 mm
Masse: 5100 kg
Quelle
Ein Dutra D4K auf einem Oldtimer-Treffen in Bleckede, August 2011
D4K
Hersteller: HSCS
Verkaufsbezeichnung: Dutra D4K
Produktionszeitraum: 1964–1975
Motoren: Sechszylinder-Dieselmotor
Länge: 5020 mm
Breite: 2100 mm
Höhe: 2530 mm
Radstand: 1950 mm
Höchstgeschwindigkeit: bis 30 km/h
Leergewicht: 5100 kg
Vorgängermodell: UE-28
Nachfolgemodell: Dutra 1000
Der D4K war der Nachfolger des Allradschleppers UE-28 und wurde in den zwei Versionen D4K und D4K B gebaut.
Der D4K ging aus dem Prototyp D4K 70 hervor. Der D4K 70 hatte einen Vorkammer-Dieselmotor WD 413 des Herstellers Csepel mit einer Höchstleistung von 70 PS bei 1650/min und einer Dauerleistung von 65 PS. Der Allradantrieb wurde durch eine Welle realisiert, die das Drehmoment ohne Verteilerdifferential zur Vorderachse überträgt. Die Welle verlief relativ weit nach links verlagert zwischen den Achsen. Mit dem Dreiganggetriebe mit Vorgelege wurden vorwärts 3,3 bis 19,5 km/h erreicht, rückwärts 1,3 bis 4,0 km/h.[1]
In der Serienfertigung erhielt der D4K ebenfalls einen Vorkammerdiesel von Csepel mit 4 Zylindern und 65 PS bei 1650/min.[1] Der Motor ist freitragend vor der Vorderachse am Rahmen befestigt und kann relativ schnell getauscht werden. Durch diese Anordnung hatte der Traktor zu seiner Zeit auch die für Arbeiten mit schwerem Gerät nötige Kopflastigkeit, aber sie führte auch zum Aufschaukeln bei Unebenheiten.[2] Auch der Serien-D4K hat ein Dreiganggetriebe mit Vorgelege, das vorwärts den Geschwindigkeitsbereich von 1,14 bis 21,55 km/h abdeckt. Der Vorderradantrieb ist abschaltbar, die Achsen sind auch hier durch eine relativ weit links zwischen den Achsen verlaufende Gelenkwelle verbunden. Das Differential der Hinterachse verfügt über eine manuelle Sperre. Ab 1964 war eine hydraulische Lenkhilfe lieferbar.[1]
Die Weiterentwicklung des D4K, der D4K B, wurde ab 1964 hergestellt. Der D4K B hat den Sechszylinder-Dieselmotor Csepel 613.15 mit 7983 cm³ Hubraum und 90 PS bei 1850/min. Dieser Motor kam auch bei einigen Ikarus-Bussen zum Einsatz. Für den Export in nichtsozialistische Wirtschaften wurden auch Motoren von anderen Herstellern wie Perkins oder Scania verwendet.[2] Einschließlich der Kriechgänge erreicht der Traktor mit Dreiganggetriebe und Vorgelege Geschwindigkeiten von 1,0 bis 25,3 km/h. Da stets das gleiche Getriebe verwendet wurde, erreichten Exportvarianten mit höher drehenden Motoren bis etwa 30 km/h.[2]
Teilweise kamen Motoren von Steyr (WD610) zum Einsatz. Der Schlepper wurde dann als Steyr-Dutra 110 oder als Steyr-Dutra 1300 bezeichnet. Der Motor WD610 ist die Weiterentwicklung des Csepelmotors 613, der ein Lizenznachbau eines Steyr-Motors war. Der WD610 (WD: Wasser(gekühlter) Diesel) ist im Gegensatz zum Vorkammerdiesel von Csepel ein Direkteinspritzmotor. Seine Leistung liegt bei 105 DIN-PS bei gerade einmal 5,995 l Hubraum, er läuft mit einer Drehzahl bis 2300/min, was den Schlepper auf etwa 30 km/h beschleunigt. Da der Steyrmotor sein höchstes Drehmoment bei etwa 2200/min abgibt, der Csepelmotor aber bei etwa 1800/min, wurde bei den Steyr-Dutra-Traktoren eine Untersetzung ins Getriebe eingebaut, die das Getriebe so untersetzt, dass der Steyrmotor sein optimales Drehmoment bei Zapfwellendrehzahl erreicht. So läuft der Traktor bei 2300/min in der Untersetzung auch nur 25 km/h, die 30 km/h erreicht er bei Direktdurchtrieb. Dadurch ergibt sich auch eine Verdoppelung der Gänge: 6 Vorwärtsgänge in der Ackergruppe, 6 Vorwärtsgänge in der Straßengruppe und insgesamt 4 Rückwärtsgänge.
Die D4K waren besonders für schwere Bodenbearbeitung geeignet, für die in der DDR bis zum Erscheinen des D4K vor allem Kettenschlepper eingesetzt wurden,[1] jedoch waren sie relativ laut und wenig komfortabel. Insgesamt wurden von 1964 bis 1975 etwa 15.000 D4K B hergestellt, größter Exportkunde war die DDR, die etwa 4.000 D4K B bezog. Der damalige Listenpreis betrug 39.500 Mark der Deutschen Notenbank, in Großbritannien kostete die günstigste Version 3.445 Pfund. Die in der DDR eingesetzten D4K wurden vom ZT 300 und vom K-700 abgelöst. Bezugsscheine für den K-700 erhielten die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften nur, wenn sie die Verschrottung eines D4K nachweisen konnten. Daher und im Zuge der Gewinnung von Sekundärrohstoffen wurde praktisch der gesamte DDR-Bestand an D4K verschrottet.[2]
Der als Nachfolger des D4K B gebaute Dutra 1000 ist in der DDR nicht eingesetzt worden. Er erhielt als Motor ebenfalls einen Csepel 613 und auch im Getriebe wurde keine Veränderung vorgenommen. Zu den Neuerungen zählte unter anderem eine druckluftgesteuerte Hydraulikbremsanlage, anders als beim D4K B, der über eine reine Druckluftbremse verfügt, die jedes Rad über einen Druckluftzylinder mit Bremsgestänge ansteuert. Es wurde außerdem eine geschlossene Sicherheitskabine entwickelt, um Traktoristen vor Unfällen zu schützen. Die Kabine des D4K B ist im Grunde nur um ein Wetterdach, das beim Umstürzen des Traktors einfach zerdrückt wurde, was ein hohes Risiko schwerer oder tödlicher Verletzungen bedeutete. Die neue Sicherheitskabine hat einen integrierten Fangrahmen, der die Kabine auch beim Umsturz stabil hält, so dass der Fahrer eine bessere Überlebenschance hat.
Obwohl der Dutra 1000 ab 1970 bis 1975 gebaut wurde, bekam er nicht die im Steyer-Dutra eingesetzte Getriebeuntersetzung, so dass nur je 3 Gänge in den Gruppen Straße und Acker zur Verfügung stehen.
Technische Daten D4K B
Motor: Csepel 613.15 Sechszylinder Diesel[2]
Hubraum: 7983 cm³
Leistung: 90 PS bei 1850/min
Anzahl der Gänge vorwärts/rückwärts: 6/2
Länge: 5020 mm
Breite: 2100 mm
Höhe: 2530 mm
Radstand: 1950 mm
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