Deutsche Werke AG
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Deutsche Werke AG
Unter der Bezeichnung Deutsche Werke AG wurden nach der Niederlage des Deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg und den daraus folgenden Rüstungsbeschränkungen 13 ehemalige Heeres- und Marinewerkstätten zusammengefasst[1] und auf zivile Produktion umgestellt. Dazu gehörten die Kaiserliche Werft Kiel, die Königlich Bayerische Geschützgießerei und Geschoßfabrik Ingolstadt, die Gewehrfabrik Spandau, die Gewehrfabrik Erfurt und andere. Verwaltungssitz der Deutsche Werke AG war Berlin. Die spätere Umwandlung in selbständige Einzelunternehmen schuf u. a. die Deutsche Industriewerke, Berlin und die Deutsche Werke Kiel AG.
Geschichte der Deutsche Werke Kiel AG
Typenschild eines Sechszylinder-Schiffsdieselmotors 6M36 der DWK im Schifffahrtsmuseum Kiel
Linienschiff Helgoland im Schwimmdock der Kaiserlichen Werft Kiel
Die große Werft hatte sechs Trockendocks, vier Schwimmdocks und vier Schwimmkräne mit bis zu 150 t Hebefähigkeit. Zusätzlich ein marineeigenes großes Schwimmdock für Schiffe bis 50.000 Tonnen. Von den drei Helgen für den Schiffsneubau waren zwei auch für größte Schiffe geeignet.
Anfang der 1920er Jahre stiegen die deutschen Werke auch in den Bau von Eisenbahnfahrzeugen, vor allem den Triebwagenbau ein. Nach ersten eigenen Entwicklungen wurde mit der AEG 1926 die Triebwagenbau AG (TAG) gegründet. 1937 stieg die AEG aus, die TAG wurde aufgelöst, der Weiterbau geschah von der DWK alleine.
Stapellauf des Panzerschiffs Deutschland am 19. Mai 1931 von Helling 1 der DWK.
Flugzeugträger Graf Zeppelin
am Ausrüstungskai der DWK, Juni 1940
Nachdem man in den 1920er Jahren hauptsächlich zivile Schiffe wie Tanker, Frachter und Fischdampfer gebaut und repariert hatte, begann in der Zeit des Nationalsozialismus erneut eine Ära der Aufrüstung, so dass die Deutsche Werke sich wieder ganz auf den Marineschiffbau konzentrierten. Ab 1932 wurde auch wieder mit dem U-Boot Bau begonnen; zunächst mit dem kleinen Typ II, später auch die größeren Typen VII und XIV. Schwerpunkt blieb jedoch bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges der Bau von großen Schiffen für die Kriegsmarine. Daneben stellte das Werk Kiel-Friedrichsort Torpedorohre und monatlich bis zu 70 Torpedos vom Typ G7a her.
Im Jahre 1941 wurde als Zweigbetrieb die Werft Deutsche Werke Werk Gotenhafen eröffnet.
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges waren in den Standorten Kiel und Friedrichsort über 2.500 Zwangsarbeiter in der Rüstungsproduktion eingesetzt, die in verschiedenen Barackenlagern im Kieler Umland untergebracht waren.[2][3][4]
Ab 1944 konzentrierte sich der Betrieb in Kiel nur noch auf die Fertigung von Sektionen für die Boote der neuen U-Boot-Klasse XXI, die bei Blohm & Voss in Hamburg und der AG Weser montiert wurden. Hierfür wurde Mitte 1944 das Trockendock III zum Bunker „Konrad“ umgebaut.
Bei den Luftangriffen auf Kiel wurde die Werft 67 Prozent zerstört. Nach Kriegsende lag das ehemalige Panzerschiff Admiral Scheer gekentert im äußeren Bauhafen; das am 3. Mai 1945 von Truppen der Wehrmacht gesprengte Wrack des Schweren Kreuzers Admiral Hipper befand sich in einem Trockendock. Die Werft wurde bis auf die beiden direkt an der Förde liegenden Trockendocks V und VI völlig demontiert. Der Bunker „Konrad“ wurde gesprengt; die benachbarten Trockendocks I, II und IV sowie die Ausrüstungshäfen zusammen mit dem teils abgebrochenen Wrack der Admiral Scheer mit Trümmerschutt aus der Stadt aufgefüllt. Die Admiral Hipper wurde im Dock von britischen Einheiten abgedichtet, in die Außenförde vor Heikendorf geschleppt und dort gegenüber dem Leichten Kreuzer Emden auf Grund gesetzt.
Der Bereich des Maschinen- und Lokomotivbaus in Friedrichsort wurde später in der Maschinenbau Kiel (MaK) zusammengefasst. 1953 kauften die Howaldtswerke die beiden ehemaligen Trockendocks Nr. V und VI der DWK und errichteten später die Werftanlagen als Kieler Howaldtswerke Werk Gaarden neu.
Schiffe der Deutschen Werke Kiel (Auswahl)
Panzerschiff Deutschland (später in Lützow umbenannt)
Schwerer Kreuzer Blücher
Schlachtschiff Gneisenau
Flugzeugträger Graf Zeppelin (nach Stapellauf nicht vollendet)
Zerstörer Z 1 bis Z 4 (Typ Zerstörer 1934)
Die Deutsche Werke AG in Dachau
In Dachau wurden eine ehemalige Munitionsfabrik als Werk "Dachau L" und eine ehemalige Pulverfabrik als Werk "Dachau P" in die Deutsche Werke AG integriert. In "Dachau L" wurden, als Ableger des Werks in München, Dreschmaschinen produziert. Das Werk wurde im November 1924 geschlossen. "Dachau P" wurde bereits 1923 stillgelegt.[5] Auf dem Gelände von "Dachau P" wurde 1933 das KZ Dachau eingerichtet. 1937 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das neue Häftlingsgelände gebaut, das heute als Gedenkstätte dient.
Quelle
Geschichte der Deutsche Werke Kiel AG
Typenschild eines Sechszylinder-Schiffsdieselmotors 6M36 der DWK im Schifffahrtsmuseum Kiel
Linienschiff Helgoland im Schwimmdock der Kaiserlichen Werft Kiel
Die große Werft hatte sechs Trockendocks, vier Schwimmdocks und vier Schwimmkräne mit bis zu 150 t Hebefähigkeit. Zusätzlich ein marineeigenes großes Schwimmdock für Schiffe bis 50.000 Tonnen. Von den drei Helgen für den Schiffsneubau waren zwei auch für größte Schiffe geeignet.
Anfang der 1920er Jahre stiegen die deutschen Werke auch in den Bau von Eisenbahnfahrzeugen, vor allem den Triebwagenbau ein. Nach ersten eigenen Entwicklungen wurde mit der AEG 1926 die Triebwagenbau AG (TAG) gegründet. 1937 stieg die AEG aus, die TAG wurde aufgelöst, der Weiterbau geschah von der DWK alleine.
Stapellauf des Panzerschiffs Deutschland am 19. Mai 1931 von Helling 1 der DWK.
Flugzeugträger Graf Zeppelin
am Ausrüstungskai der DWK, Juni 1940
Nachdem man in den 1920er Jahren hauptsächlich zivile Schiffe wie Tanker, Frachter und Fischdampfer gebaut und repariert hatte, begann in der Zeit des Nationalsozialismus erneut eine Ära der Aufrüstung, so dass die Deutsche Werke sich wieder ganz auf den Marineschiffbau konzentrierten. Ab 1932 wurde auch wieder mit dem U-Boot Bau begonnen; zunächst mit dem kleinen Typ II, später auch die größeren Typen VII und XIV. Schwerpunkt blieb jedoch bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges der Bau von großen Schiffen für die Kriegsmarine. Daneben stellte das Werk Kiel-Friedrichsort Torpedorohre und monatlich bis zu 70 Torpedos vom Typ G7a her.
Im Jahre 1941 wurde als Zweigbetrieb die Werft Deutsche Werke Werk Gotenhafen eröffnet.
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges waren in den Standorten Kiel und Friedrichsort über 2.500 Zwangsarbeiter in der Rüstungsproduktion eingesetzt, die in verschiedenen Barackenlagern im Kieler Umland untergebracht waren.[2][3][4]
Ab 1944 konzentrierte sich der Betrieb in Kiel nur noch auf die Fertigung von Sektionen für die Boote der neuen U-Boot-Klasse XXI, die bei Blohm & Voss in Hamburg und der AG Weser montiert wurden. Hierfür wurde Mitte 1944 das Trockendock III zum Bunker „Konrad“ umgebaut.
Bei den Luftangriffen auf Kiel wurde die Werft 67 Prozent zerstört. Nach Kriegsende lag das ehemalige Panzerschiff Admiral Scheer gekentert im äußeren Bauhafen; das am 3. Mai 1945 von Truppen der Wehrmacht gesprengte Wrack des Schweren Kreuzers Admiral Hipper befand sich in einem Trockendock. Die Werft wurde bis auf die beiden direkt an der Förde liegenden Trockendocks V und VI völlig demontiert. Der Bunker „Konrad“ wurde gesprengt; die benachbarten Trockendocks I, II und IV sowie die Ausrüstungshäfen zusammen mit dem teils abgebrochenen Wrack der Admiral Scheer mit Trümmerschutt aus der Stadt aufgefüllt. Die Admiral Hipper wurde im Dock von britischen Einheiten abgedichtet, in die Außenförde vor Heikendorf geschleppt und dort gegenüber dem Leichten Kreuzer Emden auf Grund gesetzt.
Der Bereich des Maschinen- und Lokomotivbaus in Friedrichsort wurde später in der Maschinenbau Kiel (MaK) zusammengefasst. 1953 kauften die Howaldtswerke die beiden ehemaligen Trockendocks Nr. V und VI der DWK und errichteten später die Werftanlagen als Kieler Howaldtswerke Werk Gaarden neu.
Schiffe der Deutschen Werke Kiel (Auswahl)
Panzerschiff Deutschland (später in Lützow umbenannt)
Schwerer Kreuzer Blücher
Schlachtschiff Gneisenau
Flugzeugträger Graf Zeppelin (nach Stapellauf nicht vollendet)
Zerstörer Z 1 bis Z 4 (Typ Zerstörer 1934)
Die Deutsche Werke AG in Dachau
In Dachau wurden eine ehemalige Munitionsfabrik als Werk "Dachau L" und eine ehemalige Pulverfabrik als Werk "Dachau P" in die Deutsche Werke AG integriert. In "Dachau L" wurden, als Ableger des Werks in München, Dreschmaschinen produziert. Das Werk wurde im November 1924 geschlossen. "Dachau P" wurde bereits 1923 stillgelegt.[5] Auf dem Gelände von "Dachau P" wurde 1933 das KZ Dachau eingerichtet. 1937 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das neue Häftlingsgelände gebaut, das heute als Gedenkstätte dient.
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