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Die Linde Aktiengesellschaft

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Die Linde Aktiengesellschaft  Empty Die Linde Aktiengesellschaft

Beitrag  Andy Fr Jul 08, 2016 8:36 pm

Die Linde Aktiengesellschaft (The Linde Group) mit Sitz in München ist mit Linde Gas und Linde Engineering ein börsennotierter, weltweit tätiger Technologie-Konzern. Kerngeschäft von Linde sind Gase und Prozess-Anlagen, die Gase herstellen.

Die Linde Aktiengesellschaft  180px-TheLindeGroup-Logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006483001
Gründung 21. Juni 1879
Sitz München, Deutschland

Leitung


Wolfgang Büchele, Vorstandsvorsitzender
Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender

Mitarbeiter 64.538 (2015)[1]
Umsatz 17.944 Mio. EUR (2015)[1]
Branche Gas
Anlagenbau
Fördertechnik
Website www.the-linde-group.com


Geschichte
1871 bis 1900

Die Linde Aktiengesellschaft  Carl_Linde_1872
Der Gründer Carl von Linde (1872)

1871 wurde in der Münchner Spaten-Brauerei versuchsweise eine Kältemaschine nach Carl von Lindes Ideen installiert. Die Vereinbarung dazu wurde bereits 1871 geschlossen, das Patent 1873 angemeldet. Am 21. Juni 1879 gründete Carl von Linde zusammen mit anderen Unternehmern die Gesellschaft für Linde's Eismaschinen Aktiengesellschaft in Wiesbaden und gab dafür seine Beamtenposition als Professor an der Technischen Universität München auf.[2]

Nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit in Wiesbaden ging Carl von Linde 1889 zurück an die TU München, ab 1900 als ordentlicher Professor ohne Lehrauftrag.[2]

Ab 1891 begann von Linde das nach ihm benannte Linde-Verfahren zur Zerlegung von Luft zu entwickeln, das 1892 durch einen Auftrag der Guinness-Brauerei gefördert wurde.

Aus der „Linde-Luft“ entwickelte das Unternehmen 1895 Flüssigluftsprengstoffe, die es unter dem Namen Oxyliquit vor allem in Deutschland für zivile und militärische Zwecke bis nach dem Ersten Weltkrieg herstellte.[3][2]
1900 bis 1976

1902 gelang es Carl von Linde erstmals, im Rektifikationsverfahren Sauerstoff aus Luft herzustellen.[2] Die erste industrielle Luftzerlegungsanlage nahm Linde 1903 im Pullacher Ortsteil Höllriegelskreuth in Betrieb.

Um eine bessere Position auf dem damals blühenden Sauerstoffmarkt zu bekommen, gründete die Linde-Gesellschaft 1904 unter anderem mit I.G. Farben die gemeinsame Vertriebstochter Vereinigte Sauerstoffwerke GmbH, die Linde 1910 in die eigene Sauerstoffwerke GmbH in Berlin übernahm.[2][4]

Ebenfalls 1904 gründeten Hugo Güldner, Carl von Linde und Georg von Krauß die Güldner-Motorenwerke in München. Dieses Unternehmen wurde 1929 von Lindes Eismaschinen übernommen und nach und nach umstrukturiert.[2][5]

Die Unternehmensabteilung für Gasverflüssigung und -zerlegung wurde ab den 1920er Jahren unter der Führung des Gründersohns Friedrich (* 1875; † 1965) wichtigster Umsatzträger des Konzerns.[6][2]

Ab 1933 produzierte Linde Kleindieselmotoren und ab 1938 Gasmotoren und -generatoren sowie größere Dieselmotoren und Traktoren.[2][5]

Während der NS-Zeit profitierte Linde von dem Versuch Deutschlands, sich mit synthetischem Benzin und Kautschuk von Importen unabhängig zu machen. Linde lieferte Flüssigsauerstoff für das deutsche Raketenprogramm.[7]

1956 baute Linde in Aschaffenburg sein erstes hydrostatisch angetriebenes Transportfahrzeug (Hydrocar). Ab 1958 baute Linde Gabelstapler mit hydrostatischem Getriebe.[5]

Nachdem ein Verkauf der Motoren- und Traktorenfertigung scheiterte, entschied der Vorstand am 21. März 1969, den Traktorenbau einzustellen und stattdessen die Gabelstaplerfertigung auszuweiten.[2] Seit 1961 im Vorstand und ab 1972 im Aufsichtsrat saß Dr. Johannes Wucherer, ebenfalls ein Enkel des Firmengründers – aus angeheirateter Verwandtschaft - und weil Wucherer Meinhardt bei wichtigen Entscheidungen unterstützt, ist Hermann Linde im Vorstand oft isoliert und zieht sich schließlich 1976 ganz aus dem Unternehmen seines Großvaters zurück. Meinhardt wird sein Nachfolger und übernimmt wenig später die Unternehmensführung. Rückblickend sagte Meinhardt über sein Verhältnis zu Prof. Dr. Hermann Linde : „Immer, wenn es ums Wesentliche ging, waren wir unterschiedlicher Meinung.“

Hermann Linde hatte die technische Führung als entscheidenden Wettbewerbsvorteil befürwortet. Meinhardt sah die Gesamtverantwortung beim Zentral-Vorstand und baute die ehemalige Verwaltungszentrale zur Zentralverwaltung aus, mit Durchgriffsmöglichkeiten auf alle Führungsebenen in den einzelnen Niederlassungen. Meinhardt investierte massiv in Gabelstapler, verdreifachte die Zahl der Mitarbeiter, während der Konzernumsatz unter ihm durch Acquisition um das Vierfache stieg. Der Großanlagenbau globalisierte nach Erfolgen auch in Deutschland und in Südafrika. Dennoch wurden Gabelstapler mit Porschedesign zum Markenzeichen der Linde AG und Meinhardt suchte weiter nach neuen Geschäftsfeldern.

1965 benannte sich das Unternehmen in Linde AG um.[2]

Die 1920 von Hans Still in Hamburg gegründete Still GmbH (bis 1960 SE Fahrzeugwerke GmbH), die schon 1949 ihren ersten Gabelstapler (EGS 1000) präsentiert hatte, wurde 1973 von Linde übernommen.[8][9]

Mit dem Aufbau des Gasgeschäftes in Brasilien und Australien begann der Konzern 1974.[2]
1976 bis 2003

Der damalige Vorstandssprecher Hermann Linde übergab die Unternehmensführung 1976 an Hans Meinhardt.[2]

1977 kaufte Linde die Baker-Material-Handling Corporation in Cleveland, Ohio.[2]

1984 übernahm Linde den französischen Staplerhersteller Fenwick-Linde S.A.R.L.[5]

1989 kaufte der Konzern auch den britischen Staplerhersteller Lansing.[5]

In Xiamen (Volksrepublik China) gründete Linde 1993 ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem zweitgrößten chinesischen Hersteller von Staplern.[5]
2001 Patenterwerb an Stickstoffmonoxid

Im Jahr 2001 erwarb die Linde AG durch Aufkauf der Firma Aktiebolaget Gas-Accumulator (AGA) deren Patentlizenz und ihr gesamtes Geschäft für die medizinische Anwendung von Stickstoffmonoxid. Es handelt sich um INOmax, ein Gasgemisch, das 100 bzw. 800 (in den USA) oder 400 ppm (in der EU) Stickstoffmonoxid (NO) als wirksamen Bestandteil enthält und als Arzneimittel für die Behandlung von Neugeborenen mit Lungenversagen begleitet von hohem Blutdruck in der Lunge (hypoxisch respiratorische Insuffizienz) zugelassen ist.[10] Als weltweit exklusiver Lizenznehmer dieses Patents vertreibt Linde über ihre Tochtergesellschaft INO Therapeutics INOmax in den USA und seit 2002 auch in Europa. Dieses Stickstoffmonoxid-Gasgemisch wird als ein Nebenprodukt der Industrieproduktion angesehen und konnte vor der Patentierung durch Linde bei verschiedenen Anbietern günstig bezogen werden.

Das Exklusivpatent für den Einsatz von Stickstoffmonoxid zur Behandlung von Lungenfunktionsstörungen war 1997 der General Hospital Corp. erteilt worden. Gegen die Erteilung des Europäischen Patents hatte der Wettbewerber Air Products & Chemicals bereits 1998 Einspruch eingelegt, welcher mit Entscheidung des Europäischen Patentamts vom 19. Februar 2001 aber abgewiesen wurde. Dagegen hatten Air Products & Chemicals und in der Folge auch Air Liquide Beschwerde eingelegt. Nach Angaben des Universitätsklinikums Heidelberg hatte man dort nämlich bereits im Herbst 1991 begonnen, sich wissenschaftlich mit inhaliertem Stickstoffmonoxid intensiv zu beschäftigen. Das Patent auf die NO-Behandlung wurde aber erst im Dezember 1991 angemeldet, also nachdem das Verfahren bereits in Heidelberg und anderswo bekannt war.

Aus diesem Grund wurde um die Patenterteilung jahrelang juristisch gestritten. Nach dem Patenterwerb an Stickstoffmonoxid verteuerte Linde AG als neuer Monopolist auf diesem Gebiet das ehemals preiswerte Gas, das unter anderem in der Säuglingsheilkunde eingesetzt wird, um das 50-fache. Nachdem sich öffentlicher Druck bezüglich der Vermarktungspraxis des Linde-Konzerns bei seinem Produkt INOmax aufgebaut hatte, erklärte das Europäische Patentamt am 17. November 2004 nach dem Einspruch von Air Products & Chemicals und Air Liquide das von Linde genutzte Patent zur Nutzung von Stickstoffmonoxid gegen Lungenfunktionsstörungen für unwirksam.[11]

Nach Auffassung der Analysten wird der größte Teil der Umsätze und der gesamte Gewinn mit INOmax in den USA erwirtschaftet. In den ersten drei Quartalen des Jahrs 2004 war in Europa mit INOmax ein Umsatz von 8 Mio. Euro erzielt worden. Im Geschäftsjahr 2003 erzielte Linde mit dem Produkt den Angaben zufolge einen Umsatz von 104 Mio. Euro, gut 90 % der Erlöse stammten aus den USA. Auch in den USA ist Linde der einzige Anbieter des Produkts. Dort sei das Produkt am Markt viel akzeptierter, so ein Sprecher von Linde.

Am 18. September 2013 wurde das Europäische Patent EP0786264B1, welches die Anwendung von Stickstoffmonoxid (NO) zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie für den Patentanmelder General Hospital Corp.schützte, vom Europäischen Patenamt aufgehoben.[12] Die Firma Westfalen AG kündigte daraufhin kurze Zeit später an, dass sie den Vertrieb von NO-Gas für medizinische Zwecke kurzfristig wieder aufnehmen und Schadenersatzforderungen gegen Linde geltend machen werde. Linde hatte im Dezember 2012 eine einstweilige Verfügung gegen die Westfalen AG erwirkt.[13]

Seit 2003

Die Linde Aktiengesellschaft  800px-Angerhof
Zentrale in München

2003 übernahm Wolfgang Reitzle von Gerhard Full die Leitung des Lindekonzerns.[2]

2004 wurde Linde Kältetechnik an die Carrier Corporation verkauft,[2]

2008 wurde die Hauptverwaltung der Linde AG vom historischen Stammsitz Wiesbaden nach München verlegt; neuer Firmensitz ist das Gebäude „Der Angerhof“ in der Münchner Innenstadt; der neue Name des Konzerns wurde The Linde Group.[14][15][16]

Mit der Hauptversammlung am 20. Mai 2014 übernahm Wolfgang Büchele das Amt des Vorstandsvorsitzenden von seinem Vorgänger Wolfgang Reitzle, der aufgrund einer Altersbegrenzung dieses Amt nicht mehr fortführen konnte.[17]

Im ersten Quartal 2015 betrug der Umsatz der Linde AG 4,398 Mrd. EUR. Das operative Konzernergebnis betrug 1,010 Mrd. EUR und der Cash Flow lag bei 740 Mio. EUR.[18]

Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppe
Gases Division

Nach der Vereinigung Deutschlands investierte Linde in Osteuropa und tätigte Zukäufe im Gasegeschäft: Nach der Wende (1990) übernahm Linde den Bereich Technische Gase der Leunawerke in Leuna. 1991 erwarb Linde die Mehrheit am führenden tschechoslowakischen Gasvertreiber Technoplyn a.s. und übernahm das Unternehmen 1995 vollständig. 1992 wurden die seit 1974 gehaltenen Anteile am größten niederländischen Anbieter technischer Gase, der W.A. Hoek's Machine- en Zuurstoffabriek NV in Schiedam auf über 60 % aufgestockt. 1993 folgte die Einweihung des weltweit größten Gaszentrums von Linde in Leuna.[2]

1997 erhielt ein internationales Konsortium mit Beteiligung von Linde den Auftrag, über fünfzehn Jahre die mexikanische Ölgesellschaft Pemex mit Stickstoff zu beliefern. Linde baute dafür die größte Luftverflüssigungsanlage der Welt.[2] Der Auftragswert für Linde betrug mehr als 150 Millionen US-Dollar.

Zudem erwarb Linde von der Air Products GmbH Salzburg deren Wasserstoffaktivitäten in Österreich und baute das Kohlensäuregeschäft in Österreich durch zwei Mehrheitsbeteiligungen weiter aus. Linde und AGA (Lidingö/Schweden) vereinbarten, bei der Planung und beim Bau von Luftzerlegern, Wasserstoff- und Kohlenstoffmonoxid-Anlagen zu kooperieren.

1999 erwarb Linde von Union Carbide das Namensrecht für Linde in den USA zurück und konnte nun weltweit unter diesem Namen firmieren. Im Dezember 1999 übernahm der Konzern den schwedischen Gasehersteller Aktiebolag Gas-Accumulator (AGA) mit Sitz in Lidingö, Schweden. Linde wurde damit nach eigenen Angaben zum viertgrößten Gaseanbieter der Welt.[2]

2006 erwarb Linde – nach einer Kooperation seit 2002 bei Luftzerlegungs- und Synthesegasanlagen[2] – das britische Industriegaseunternehmen BOC für zwölf Milliarden Euro. Finanziert wurde die Transaktion unter anderem durch eine Kapitalerhöhung. Linde wurde damit zum weltweit größten Industriegasehersteller.[19]

Zum 1. August 2006 gliederte der Konzern seine Gabelstaplersparte mit Linde Material Handling, Still und Officine Meccaniche (OM) in die neu gegründete Kion Group aus und verkaufte sie im November 2006 für 4 Mrd. € an ein Konsortium der Finanzunternehmen Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) und Goldman Sachs.[20]

Anfang 2007 verkaufte Linde das polnische Gasgeschäft der BOC-Gruppe an den amerikanischen Wettbewerber Air Products. Air Products zahlte insgesamt 370 Millionen Euro für die Sparte.[21] Im gleichen Jahr übernahm Linde für 92 Millionen Euro das türkische Industriegaseunternehmen Birleşik Oksijen Sanayi A.Ş..[22]

Der Geschäftsbereich Linde Gas ist führender Anbieter von Medizin- und Industriegasen in Europa. 2011 erzielte der Bereich mit 39.031 Mitarbeitern einen Umsatz von 11,061 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 3,041 Milliarden Euro.[23] Zu ihm gehört die Linde Gas Therapeutics GmbH, die bis 2004 unter AGA Linde Healthcare firmierte.

Anwendungsbereiche der technischen Gase finden sich in der Medizin (z. B. Endoskopie und Beatmung), Lebensmittelindustrie (Kühlen und Frosten von Lebensmitteln mit Stickstoff und Kohlenstoffdioxid), Verpackung von Lebensmitteln in modifizierter Atmosphäre (Stickstoff, Kohlendioxid und Sauerstoff), chemischen Industrie (Sauerstoffeinsatz zur Leistungssteigerung von Claus- und FCC-Anlagen), Metallurgie (Frischen von Stahl mit Sauerstoff, Wärmebehandlung), Gummi- und Kunststoffindustrie (Entgraten von Gummiteilen, Gasinnendrucktechnik), Bauindustrie (Bodenvereisen und Betonkühlen mit flüssigem Stickstoff, Neutralisation von Baustellenabwässern mit Kohlendioxid) oder Umwelttechnik (Belebung von Gewässern und Kläranlagen durch Sauerstoff) sowie Schweißtechnik (Schutzgasgemische bzw. Sauerstoff und Acetylen im Autogenschweißen). Des Weiteren werden Reinstgase und Präzisionsgasgemische als Betriebs- und Kalibriergase in vielen Bereichen der Messtechnik eingesetzt.

Ein Tochterunternehmen von Linde war die Wäschereikette Fred Butler (Cleaning Enterprises), die alternative Wäschereimethoden mit einem von Linde entwickelten CO2-Verfahren anbot.[24] Diese Kette, die 2006 gegründet wurde, wurde im Jahr 2011 von Linde geschlossen und abgewickelt. Als Grund wurden u.a. hohe Personalkosten angegeben.[25]
Engineering Division

Hauptsitz der weltweit agierenden Produktlinie Linde Engineering ist nach wie vor in Höllriegelskreuth bei München. Die Bezeichnung der Sparte Anlagenbau im Konzern war TVT für Tieftemperatur- und Verfahrenstechnik.

In den 1960er Jahren war der Anlagenbau mit Hermann Linde im Vorstand dazu übergegangen schlüsselfertige und maßgeschneiderte Großanlagen für die Petrochemie zu entwickeln, mit Lösungen, in denen neben sehr tiefen auch sehr hohe Temperaturen eine Rolle spielten. Mit mehr als 1500 verfahrenstechnischen Patenten und 3500 gebauten Anlagen zählt Linde Engineering zur Weltspitze.

Das Angebot umfasst Beratung, Vertrieb und den Bau maßgeschneiderter Großanlagen mit Verfahrensberechnung, Konstruktion und weltweiter Beschaffung der notwendigen Ausrüstungen bis hin zur Überwachung der schlüsselfertigen Herstellung, Lieferung, Bau und Montage.

Bei Linde Engineering arbeiten rund 4500 Mitarbeiter an mehr als zwanzig Standorten weltweit. 2015 erwirtschafteten 7.186 Mitarbeiter (hauptsächlich Ingenieure) einen Umsatz von 2,594 Milliarden Euro.[1] Eine größere Tochtergesellschaft ist unter anderem die Linde Engineering Dresden GmbH (LEDD).

Eigene Produktionswerkstätten in Deutschland gibt es noch in den Standorten Schalchen und Höllriegelskreuth. Bau- und Montagearbeiten werden an lokale Subunternehmer vergeben.

Für folgende Branchen werden maßgeblich Anlagen geplant und realisiert:

Chemie- und Petrochemieanlagen
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen
Druckwechseladsorptionsanlagen
Gasaufbereitungsanlagen
Erdgasaufbereitung
LNG-Anlagen – Flüssigerdgas Erdgasverflüssigungsanlagen
Luftzerlegungsanlagen
Kryotechnische Anlagen
Tanklager
Pharmazieanlagen
Prozess- und Raffinerieöfen

Verfahrenstechnische Versuchsanlagen

In einer Kooperation mit der norwegischen Statoil produzierte Linde den Einsatz von gewickelten Wärmetauschern (Wärmeübertrager) auf schwimmenden Plattformen zur Verflüssigung von Erdgas[26] und baute eine entsprechende Versuchsanlage zur Durchführung von entsprechenden theoretischen und praktischen Untersuchungen. Ein solch maritimer Ansatz ermöglicht die Verflüssigung des Erdgases direkt über dem unterseeischen Bohrloch und erleichterte die Nutzung von Erdgasfeldern auch in entlegenen maritimen Regionen; der Bau von Pipelines entfällt beim Einsatz dieser Technik. Die Versuche wurden 2007 abgeschlossen.[27]
Gist Division

Der Geschäftsbereich Gist Division umfasst Logistik- und Versorgungskettenlösungen für den Handel und die Industrie. An 40 Standorten sind mehr als 5.000 Mitarbeiter beschäftigt.[28]

Ehemalige Geschäftsbereiche

Material Handling

Linde stellte bis 2006 im Unternehmensbereich Linde Material Handling auch Flurfördergeräte und Lagertechnikgeräte her. Bekannt wurden unter anderem die Linde-Gabelstapler. Der Konzern war auch im Besitz der Staplermarken Still und OM Pimespo.

2006 gliederte Linde den Unternehmensbereich Fördertechnik unter dem Namen KION aus, deren Sitz in der alten Linde-Zentrale in Wiesbaden ist und verkaufte KION anschließend an KKR und Goldman Sachs.[29]
Kältetechnik

Der ehemalige Bereich Kältetechnik reicht in die Gründungszeit der Lindes Eismaschinen AG zurück. 1996 übernahm Linde das Kältetechnik-Unternehmen Frigorex AG Luzern, von der schweizerischen Sulzer AG in Winterthur. 2003 erwirtschafteten 6361 Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von 866 Millionen €. 2003 war Linde-Kältetechnik der Marktführer in Europa für Kühl- und Tiefkühlgeräte im Lebensmitteleinzelhandel. Linde Kältetechnik wurde 2004 an das US-Unternehmen Carrier Corporation verkauft.[2][30] Der Bereich Kältetechnik arbeitete zudem auf dem Gebiet der Raum- und Prozesskühlung. 2006 wurde die Fertigung im Werk Mainz-Kostheim eingestellt,[31] so dass heute keine Kühlgeräte mehr unter dem Namen Linde produziert werden.
Börsennotierung und Aktionäre

Die Aktien von Linde sind sogenannte Inhaberaktien und werden an allen deutschen Börsen sowie in Zürich gehandelt. Sie sind Bestandsteil des DAX.

Die Aktien von Linde sind breit gestreut. In der jährlich durchgeführten Aktionärsidentifikation hat Linde zum Stichtag 31. Dezember 2014 die Aktionäre von rund 79 Prozent der ausstehenden Aktien ermittelt. Hierbei handelt es sich ausschließlich um institutionelle Investoren. Bei den nicht identifizierten Aktionären wird davon ausgegangen, dass ebenfalls ein Anteil von 79 Prozent den institutionellen Aktionären zugeordnet werden kann. Auf der Grundlage dieses Berechnungsansatzes lag der Anteil der Privatanleger zum Jahresende 2014 unverändert bei rund 5 Prozent.[32]
Sponsoring

Der Linde-Konzern war von 1996 bis 2005 Sponsor des internationalen Golfturniers „Linde German Masters“ [33].

Zudem unterstützt die Linde AG im Rahmen einer Public Private Partnership das hessische Oberstufen-Internat für leistungsstarke Schüler „Schloss Hansenberg“ finanziell und inhaltlich [34]. Seit 2010 ist die Linde AG auch Partner der jährlichen Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) [35].

Die Linde AG ist Spielzeitpartner der Bayerischen Staatsoper [36].

Außerdem pflegt der Konzern eine enge Bindung zur Technischen Universität München. Dies geschah durch das Einrichten der Carl-von-Linde-Akademie und eines Stiftungslehrstuhls [37]. Zusätzlich trat der frühere Vorstandsvorsitzende Reitzle regelmäßig als Gastprofessor [38] auf. Die meisten der ehemaligen Vorstandsvorsitzenden waren Absolventen der TU München.


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