Vanden Plas
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Vanden Plas
Vanden Plas war eine britische Automarke und Karosseriebauer. Das Unternehmen wurde 1913 als Tochterunternehmen des belgischen Karosseriebauers Carosserie Van den Plas gegründet. Während das britische Unternehmen Vanden Plas heute zu Jaguar gehört, hatte das belgische Unternehmen nur bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Bestand.
Vanden Plas Princess 4 Litre R (Bj.1965)
Vanden Plas Princess 4 Litre R (Bj.1967)
Geschichte
Zum ersten Mal tauchte der Name Van den Plas in England um 1906 auf. Es wurden teure Métallurgique-Autos mit Karosserien von Van den Plas aus Belgien importiert. Die aufwendigen Wagen fanden Anklang, und 1913 gründeten Oscar Cüpper, Warwick Wright und Théo Masui die Vanden Plas (England) Ltd. (in England wurde stets diese leicht abgewandelte Schreibweise verwendet), um Karosserien nach Art der Belgier zu fertigen. 1914 wurde das Unternehmen von der Aircraft Manufacturing Company in Hendon, London, aufgekauft. 1923 wurde die Vanden Plas (1917) Ltd., unter Leitung von Edwin Fox, nach einer Art Management-Buy-out neu gegründet. Dank guter Kontakte zu den nahe gelegenen Bentley-Werken lieferte Vanden Plas zwischen 1924 und 1931 die Karosserien für über 700 Bentley-Fahrgestelle.
In den 1930er-Jahren lieferte Vanden Plas Karosserien für Alvis, Armstrong-Siddeley, Bentley, Daimler, Lagonda und Rolls-Royce.
Austin und BMC
Mit dem Friedensschluss 1945 bemühte sich Vanden Plas, in ihr altes Geschäft zurückzukehren. Austin wollte ein Luxusautomobil bauen und wandte sich an Vanden Plas. 1946 wurde Vanden Plas eine Dependance der Austin Motor Company und stellte deren A135 Princess-Modelle her. Ab 1958 war Vanden Plas als Autohersteller anerkannt, und 1960 wurde aus dem Austin Princess der Vanden Plas Princess. Der Name wurde auch für viele BMC-Fahrzeuge im Badge-Engineering, z.B. Austin / Morris 1100, Austin / Morris 1300 und Austin Allegro (bekannt als "Vanden Plas Princess 1500") verwendet. Ende der 1960er-Jahre waren die Vanden Plas-Modelle besonders gediegene Wagen der gehobenen Mittelklasse, auch wenn für die Karosserien auf Bauteile einfacherer BMC-Modelle zurückgegriffen wurde.
Modelle mit einer gewissen Eigenständigkeit waren der Vanden Plas Princess 3 Litre und der Vanden Plas Princess 4 Litre R, der einen von Rolls-Royce für das Modell Rangoon entwickelten Sechszylindermotor aufwies.
Jaguar
Jaguar und die seit 1960 dazugehörige Daimler Company Limited verschmolzen 1966 mit der British Motor Corporation zur British Motor Holdings (BMH), die sich 1968 wiederum mit der Leyland Motor Corporation zur British Leyland Motor Corporation vereinigte. Die Herstellung der Vanden Plas Princess wurde noch vor dieser letzten Fusion eingestellt. Nachfolger war der Daimler DS 420, dessen Lackierung und Innenausstattung noch bis 1979 im Vanden-Plas-Werk in Kingsbury vorgenommen wurden. Ein neu entworfener Princess-Mittelklassewagen wurde 1975 bis 1982 von Leyland hergestellt, hat aber mit Vanden Plas nichts mehr zu tun.
Seit 1972 gab es neben der Chauffeurlimousine auch eine besonders luxuriös ausstaffierte Variante der Daimler Sovereign und Double-Six aus der Jaguar XJ-Serie, die ebenfalls bis 1979 in Kingsbury lackiert und ausgestattet wurden. Ab 1982 wurden diese Wagen in vielen Exportmärkten als Jaguar Vanden Plas angeboten. Bei der Privatisierung Jaguars 1984 wurden die Rechte am Namen Vanden Plas für Europa der Austin Rover Group zugesprochen, weil diese die Spitzenmodelle ihrer Modellreihen mit diesem Namen benannte. Da Austin Rover sich aus dem US-Markt zurückgezogen hatte und der Jaguar Vanden Plas dort gleich sehr beliebt geworden war, gestand man Jaguar die Nutzung des Vanden Plas-Namens für den Rest der Welt zu.
Während Rover bald auf die Verwendung des Namens verzichtete, wurde die Spitzenausführung der Jaguar-Limousine in Nordamerika bis 2002 Vanden Plas genannt. Als Beispiel kann der Jaguar XJ Serie II (X300) angeführt werden, der in der "Daimler"-Version in den USA aus Lizenzgründen als "X300 Vanden Plas" vertrieben wurde. 2006 wurde der Name für das US-Spitzenmodell mit Saugmotor wiederbelebt.
Quelle
Vanden Plas Princess 4 Litre R (Bj.1965)
Vanden Plas Princess 4 Litre R (Bj.1967)
Geschichte
Zum ersten Mal tauchte der Name Van den Plas in England um 1906 auf. Es wurden teure Métallurgique-Autos mit Karosserien von Van den Plas aus Belgien importiert. Die aufwendigen Wagen fanden Anklang, und 1913 gründeten Oscar Cüpper, Warwick Wright und Théo Masui die Vanden Plas (England) Ltd. (in England wurde stets diese leicht abgewandelte Schreibweise verwendet), um Karosserien nach Art der Belgier zu fertigen. 1914 wurde das Unternehmen von der Aircraft Manufacturing Company in Hendon, London, aufgekauft. 1923 wurde die Vanden Plas (1917) Ltd., unter Leitung von Edwin Fox, nach einer Art Management-Buy-out neu gegründet. Dank guter Kontakte zu den nahe gelegenen Bentley-Werken lieferte Vanden Plas zwischen 1924 und 1931 die Karosserien für über 700 Bentley-Fahrgestelle.
In den 1930er-Jahren lieferte Vanden Plas Karosserien für Alvis, Armstrong-Siddeley, Bentley, Daimler, Lagonda und Rolls-Royce.
Austin und BMC
Mit dem Friedensschluss 1945 bemühte sich Vanden Plas, in ihr altes Geschäft zurückzukehren. Austin wollte ein Luxusautomobil bauen und wandte sich an Vanden Plas. 1946 wurde Vanden Plas eine Dependance der Austin Motor Company und stellte deren A135 Princess-Modelle her. Ab 1958 war Vanden Plas als Autohersteller anerkannt, und 1960 wurde aus dem Austin Princess der Vanden Plas Princess. Der Name wurde auch für viele BMC-Fahrzeuge im Badge-Engineering, z.B. Austin / Morris 1100, Austin / Morris 1300 und Austin Allegro (bekannt als "Vanden Plas Princess 1500") verwendet. Ende der 1960er-Jahre waren die Vanden Plas-Modelle besonders gediegene Wagen der gehobenen Mittelklasse, auch wenn für die Karosserien auf Bauteile einfacherer BMC-Modelle zurückgegriffen wurde.
Modelle mit einer gewissen Eigenständigkeit waren der Vanden Plas Princess 3 Litre und der Vanden Plas Princess 4 Litre R, der einen von Rolls-Royce für das Modell Rangoon entwickelten Sechszylindermotor aufwies.
Jaguar
Jaguar und die seit 1960 dazugehörige Daimler Company Limited verschmolzen 1966 mit der British Motor Corporation zur British Motor Holdings (BMH), die sich 1968 wiederum mit der Leyland Motor Corporation zur British Leyland Motor Corporation vereinigte. Die Herstellung der Vanden Plas Princess wurde noch vor dieser letzten Fusion eingestellt. Nachfolger war der Daimler DS 420, dessen Lackierung und Innenausstattung noch bis 1979 im Vanden-Plas-Werk in Kingsbury vorgenommen wurden. Ein neu entworfener Princess-Mittelklassewagen wurde 1975 bis 1982 von Leyland hergestellt, hat aber mit Vanden Plas nichts mehr zu tun.
Seit 1972 gab es neben der Chauffeurlimousine auch eine besonders luxuriös ausstaffierte Variante der Daimler Sovereign und Double-Six aus der Jaguar XJ-Serie, die ebenfalls bis 1979 in Kingsbury lackiert und ausgestattet wurden. Ab 1982 wurden diese Wagen in vielen Exportmärkten als Jaguar Vanden Plas angeboten. Bei der Privatisierung Jaguars 1984 wurden die Rechte am Namen Vanden Plas für Europa der Austin Rover Group zugesprochen, weil diese die Spitzenmodelle ihrer Modellreihen mit diesem Namen benannte. Da Austin Rover sich aus dem US-Markt zurückgezogen hatte und der Jaguar Vanden Plas dort gleich sehr beliebt geworden war, gestand man Jaguar die Nutzung des Vanden Plas-Namens für den Rest der Welt zu.
Während Rover bald auf die Verwendung des Namens verzichtete, wurde die Spitzenausführung der Jaguar-Limousine in Nordamerika bis 2002 Vanden Plas genannt. Als Beispiel kann der Jaguar XJ Serie II (X300) angeführt werden, der in der "Daimler"-Version in den USA aus Lizenzgründen als "X300 Vanden Plas" vertrieben wurde. 2006 wurde der Name für das US-Spitzenmodell mit Saugmotor wiederbelebt.
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