Die Lego A/S - „leg godt“, dänisch für „spiel gut“. Eine Europäische erfolgsgeschichte
Seite 1 von 1
Die Lego A/S - „leg godt“, dänisch für „spiel gut“. Eine Europäische erfolgsgeschichte
Die Lego A/S (auch The LEGO Group, Eigenschreibweise: LEGO) ist ein dänisches Unternehmen und größter Spielzeughersteller der Welt[2], das durch die mittlerweile als Spielzeugklassiker geltenden Legosteine bekannt wurde. Dabei handelt es sich um ein Baukastensystem, bei dem bunte Kunststoff-Klötzchen, Zahnräder, Figuren und andere Kleinteile zusammengesteckt werden, um damit Modelle von fast allen erdenklichen Dingen zu bauen. Das Wort Lego leitet sich von dänisch leg godt „spiel gut“ ab.
Rechtsform Aktieselskab
Gründung 1932
Sitz Billund, Dänemark
Leitung
Jørgen Vig Knudstorp, CEO
Niels Jacobsen: Chairman of the Board
Kjeld Kirk Kristiansen, Deputy Chairman of the Board, Hauptaktionär
Mitarbeiter 13.974 (Jahresdurchschnitt)[1]
Umsatz 35,780 Mrd. DKK (3,4 Mrd. €)[1]
Branche Spielwarenhersteller
Website www.lego.com
Lego Duplo
Geschichte
Lego-Modellfahrzeug 1:87 (1956–1968)
Kind mit Legokasten (1957)
Das Unternehmen wurde 1932 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen zunächst zur Herstellung von Holzspielzeug gegründet. 1934 erfand er den Namen „Lego“ als Abkürzung für „leg godt“, dänisch für „spiel gut“. Vermutungen, der Name sei vom lateinischen lego (ich lese, ich sammle) hergeleitet, werden vom Hersteller bestritten.
1949 wurden Legosteine eingeführt, die den heutigen Steinen bereits ähnelten. Es handelte sich um farbige Kunststoffquader aus Celluloseacetat, deren Oberseiten, wie bei den heutigen Steinen, mit Noppen besetzt waren. Die Unterseite war jedoch völlig hohl, was dazu führte, dass mit diesen Steinen gebaute Modelle nicht besonders stabil waren. Dieses Problem wurde beseitigt, indem in die Unterseite der Steine Röhren integriert wurden. Dieses Kupplungsprinzip wurde am 28. Januar 1958 zum Patent angemeldet, das 1988 auslief.
Kind mit Legokasten (1957)
Die britische Firma Kiddicraft, gegründet 1932 von Hilary Fisher Page, hatte prinzipiell baugleiche Spielzeugsteine aus Kunststoff bereits seit Ende der 30er Jahre produziert. Lego übernahm das Design, nachdem es Muster des englischen Fabrikats erhielt. Da die Firma Kiddicraft nur das Patentrecht in Großbritannien erworben hatte, konnte Lego das Produkt international vertreiben. Nach dem Tode Hilary Fisher Pages erwarb Lego das Patentrecht der Firma Kiddicraft.[3][4]
Von 1956 bis Ende der 1960er Jahre produzierte Lego in einem Werk in Hohenwestedt auch in Deutschland Modellfahrzeuge.[5] Die Modelle wurden realen Vorbildern im Maßstab 1:87 (H0) nachempfunden. Die Serien umfassten 16 PKW-Modelle, verschiedene Lastwagen, Zweiräder[6] und Zubehör wie Verkehrszeichen. Dazu passende Gebäude konnten aus den bereits vertriebenen Bausteinen gebaut werden[7] und brauchten nur durch weitere Elemente wie Garagentor mit spezieller Grundplatte ergänzt zu werden.
Ab 1996 war der Legostein vom Deutschen Patent- und Markenamt als Marke eingetragen. Dagegen gingen mehrere Wettbewerber vor. Am 16. Juli 2009 bestätigte der Bundesgerichtshof in letzter Instanz die vom Bundespatentgericht ausgesprochene Löschung der Marke. Im Interesse der Allgemeinheit müssten Formen vom Markenschutz freigehalten werden, deren wesentliche Merkmale eine technische Funktion erfüllten. Die Noppen auf der Oberseite des Spielsteins seien Teil des für Lego typischen Klemmsystems und hätten damit ausschließlich eine technische Funktion, urteilte der Bundesgerichtshof. Entsprechend urteilte am 14. September 2010 auch der Europäische Gerichtshof.[8]
Die Methode des Einzapfens wurde von den bereits im 19. Jahrhundert bekannten, aus Steinmehl gepressten Ankerbausteinen (siehe Anker-Steinbaukasten) übernommen und von Lego auf ein 8-mm-System auf Plastikbasis übertragen. Diese Bauweise setzte sich durch und wird noch immer verwendet.
Außer den Standard-Legosteinen machte die Familie Christiansen verschiedene Experimente und entwickelte Alternativen zu Lego. Ab 1967 wurde Modulex für Architektenbüros produziert: Die Steine hatten die Ur-Form mit der hohlen Unterseite, hatten 5/8 der Größe der originalen Legosteine und waren somit nicht kompatibel. Außer maßstabsgetreuen Modellen wurden aus diesen Steinen Hinweis- und Infotafeln hergestellt, beispielsweise für Krankenhäuser. Mitte der 1950er-Jahre wurde von Ole Kirk Christiansens Sohn Gerhardt Kirk das Unternehmen BILOfix gegründet, das neben Holzspielzeug auch eine Art Werkzeug-Baukastensystem herstellte.
Die Produktpalette von Lego wurde ständig erweitert, etwa um Platten und Schrägdach-Teile, später um Räder, transparente Steine und Figuren. Heute gibt es Tausende verschiedener Bauteile (Stand März 2013: ca. 78.000 verschiedene Bauteile bei 96 Farben, wobei nicht jedes Bauteil in allen Farben gefertigt wird).[9] Nach wie vor können alle auf irgendeine Weise miteinander kombiniert werden.
Im Jahr 2003 machte das Unternehmen erhebliche Verluste (ca. 180 bis 190 Millionen Euro). Zurückgeführt wird das auf fatale Fehler im Management, das die klassischen Kinderthemen aufgab, beispielsweise den eingeführten Markennamen Duplo und das klassische Thema Legoland (Stadt). Der Verkauf von Star-Wars- und Harry-Potter-Produkten, die als Modethemen ins Programm genommen wurden und zuerst erfolgreich waren, stagnierte. Als „Rettung“ von Lego erwies sich die von vielen Lego-Fans als nicht Lego-typisch angesehene Bionicle-Serie. Ein Produkt dieser Serie kam unter die zehn meistverkauften Weihnachtsgeschenke in den USA.
Als Reaktion auf die Verluste wurde eine Rückkehr zu bewährten Themen versucht. Erste Erfolge zeigten sich bereits im ersten Quartal 2005, als die Verluste auf 13,2 Millionen Euro reduziert werden konnten. 2006 wurden die Produktionsstätten in der Schweiz (im Luzernischen Willisau) sowie die Distributionszentren in Billund, Hohenwestedt, Flensburg, Dunkerque und Lyon geschlossen und nach Tschechien verlegt. Die deutsche Hauptverwaltung zog von Hohenwestedt nach München um.
In jüngster Zeit mehren sich die Kritiken an den sich im Verkaufskonzept manifestierenden Geschlechterstereotypen, die wie im Fall der Mädchen-Produkte-Reihe „Friends“ (mit deutlich höherem Anteil an Pink und Lila unter den Farben) etwa unter den Titel: „Kurven statt Klötzli“ gestellt werden.[10]
Einen Umschwung brachte Jørgen Vig Knudstorp. Sein Ansatz war: zurück zum Kerngeschäft. Dazu gehörte die Reduktion der über 14.000 Teile auf weniger als die Hälfte (heute bestehen Lego-Sets zu rund 70 Prozent aus Standardteilen), Wiedereinführung von Duplo und ein klassischeres Redesign der Sets. [11]
2016 wurde der Konzern in Deutschland durch das Bundeskartellamt zu einer Vertragsstrafe in Höhe von 130.000 Euro verurteilt. Die deutsche Tochter des dänischen Spielwarenherstellers hatte gegen das Verbot der vertikalen Preisbindung verstoßen.[12]
Unternehmensführung
Seit 2004 ist Jørgen Vig Knudstorp der Geschäftsführer der LEGO A/S. Knudstorp studierte in Aarhus Wirtschafts- und Ostasienwissenschaften. In Großbritannien erwarb er den MBA und promovierte an der Universität Aarhus.[13] Nach einer Tätigkeit bei der Unternehmensberatung McKinsey, auch für Lego, wurde er 2003 Legos Finanzchef.
Der Hauptaktionär des Unternehmens ist Kjeld Kirk Kristiansen, der Enkel des Firmengründers.
Gestaltung und Herstellung, Material und Verträglichkeit
Seit ihrer Einführung 1949 waren Legosteine in allen Varianten in erster Linie Teil eines Systems. Heutige Legosteine passen trotz aller Änderungen in der Form noch immer mit den Steinen aus dem Jahr 1963 zusammen, sofern sich das bis in die 1960er Jahre verwendete Material Celluloseacetat nicht durch Alterung zu sehr verformt hat. Seit 1963 werden Legosteine aus dem Kunststoff Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) hergestellt. Transparente Bauelemente bestehen aus Makrolon, einem Polycarbonat,[14] Achsen aus Polyamid.[15]
Die Steine, Achsen, Figuren und alle anderen Elemente im Lego-System werden mit einer Toleranz von nur zwei Mikrometern gefertigt. Bei den Farben gab es 2004 erstmals einige Änderungen (u. a. Wechsel von „altgrau“ auf „neugrau“).
Produkte und Produktserien
System
Als System wird der Legostein bezeichnet. Ein Basis-Legostein (mit einer Noppe) hat eine quadratische Grundfläche von 7,8×7,8 mm und ist 9,6 mm (ohne Noppe) bzw. 11,3 mm (mit Noppe) hoch. Ein Lego-Baustein mit 4 × 2 Noppen entspricht im Maßstab 1:7 einem normalen Backstein mit 9 × 4½ × 3 Zoll. Davon leiten sich die Größen fast aller anderen Legoelemente ab. Selbst Lego-Technik-Verbinder sind mit diesem Grundstein kombinierbar, indem man sie in die Röhren auf der Unterseite steckt. Es gibt auch Lego-Uhren, die mit den Grundsteinen kombinierbar sind.
Figuren
Lego-Männchen (Minifigs) im Berufsverkehr
1974 wurden erstmals Teile verkauft, mit denen menschliche Figuren gebaut werden konnten. Es handelte sich um drehbare Kopf- und Armteile; die Unterkörper wurden mit herkömmlichen Steinen gebaut. Noch im gleichen Jahr wurden kleinere Figuren herausgegeben, die den heutigen Figuren ähneln, jedoch war nur der Kopf drehbar, nicht aber Arme und Beine. Die Köpfe waren ohne Gesicht. 1978 wurden dann die noch heute üblichen Miniatur-Figuren vorgestellt, die sogenannten Minifigs. Sie sind ca. 42 mm hoch (Maßstab ca. 1:40) und können in Kopf, Ober- und Unterkörper zerlegt werden. Beide Beine sind getrennt voneinander an einem Gelenkscharnier mit der Hüfte verbunden. Die Arme sind ebenso wie die Hände und der Kopf drehbar.
1979 wurde außerdem die Serie Fabuland ins Leben gerufen, die für jüngere Kinder gedacht war. „Fabuland“ bestand aus größeren Bauteilen; bei den Figuren handelte es sich um Tiere, um die in den Bauanleitungen wie auch in einzeln verkauften Büchern und Hörspielkassetten Geschichten erzählt wurden. 1989 wurde die Serie aus dem Programm genommen.
2002 wurde die Actionfiguren-Serie Galidor ins Leben gerufen, die mit Legosteinen allerdings nur Lego-Technic-Verbindungen als Gelenke gemeinsam hatte.
Seit 2004 gibt es als Ergänzung zur damals Knight’s Kingdom genannten Ritter-Themenserie ca. 20 cm hohe Ritterfiguren mit neuartigen Gelenken.
Themenserien
Die Lego-System-Reihe besteht aus zahlreichen Themenserien, die in unterschiedlichen Zeiträumen produziert wurden.
Stadt/City/World City: Lego City, wie das Stadt-Thema derzeit heißt, ist das langlebigste und erfolgreichste Thema des Herstellers. Die Lego-City-Produkte beruhen auf Spielszenarien aus dem Alltagsleben, so gibt es Polizeistationen, Feuerwehrstationen, Müllwagen oder auch Campingwagen, sowie mindestens eine speziell gestaltete Figur dazu.
Burg/Knight’s Kingdom/Castle/Kingdoms: Das Burg-Thema wurde 1978 eingeführt und wird seit 2004 unter dem Namen Knight’s Kingdom vermarktet. Seit 2007 wird Lego Castle hergestellt. Im Jahre 2010 wurde der Name erneut verändert und die Serie unter dem Begriff „Kingdoms“ geführt. Seit 2013 führt Lego das Thema wieder unter dem Namen „Castle“.
Piraten: Piraten-Sets wurden von 1989 bis 2002 produziert. Eine weitere Serie kam 2009 bis 2010 unter dem Namen Pirates in den Handel. Seit April 2015 sind neue Pirates Sets im Handel.
Western: Western wurde nur 1996 und 1997 produziert, dann aber mangels Erfolg wieder eingestellt. 2002 gab es eine kurze Neuauflage. 2013 wurde mit dem Thema „Lone Ranger“ erneut ein Westernthema aufgelegt.
Wikinger: Das Wikinger-Thema wurde von 2005 bis 2006 vermarktet.
Exo-Force: Exo-Force ist eine Produktreihe von Lego mit japanischem Animationsfilm-Charakter, die auf Mech-Roboter (Kampfmaschinen) spezialisiert ist. Wie auch in anderen Science-Fiction-Lego-Themen geht es dabei um den Konflikt zwischen Menschen und Robotern. Die Serie war 2006 ein großer Erfolg und nach Lego City und Lego Star Wars die meistverkaufte Reihe. 2007 kam aber ein Einbruch, weil nur die kleinen, billigeren Modelle verkauft werden konnten und die teureren Sets in den Läden blieben. 2008 wurden die letzten Exo-Force-Modelle produziert, da die Reihe als Fehlschlag angesehen wurde.
Adventurer/Abenteuer/Pharaos Quest : Diese Serie wurde 1998 ins Leben gerufen und spielt als Abenteuer in Ägypten und seit 2000 auch im Dschungel Süd-Amerikas bzw. in einer Dinosaurier-Welt. 2011 wurde dann das Thema mit „Pharaos Quest“ erneut aufgelegt.
Eisenbahn: Einer der größten Erfolge von Lego, vor allem in Deutschland, war die 1966 gestartete Spielzeugeisenbahnserie. Die Lokomotiven verfügten zunächst über 4,5-Volt-, ab 1969 über 12-Volt- und seit 1991 über 9-Volt-Motoren.
Während die Lokomotiven im 4,5-Volt-System einen Batteriewagen mitführen mussten, der durch Signale mechanisch an- und ausgeschaltet werden konnte, nahmen die Züge im 12-Volt-System die Spannung über zusätzliche Stromschienen auf, die in der Mitte zwischen den Fahrschienen angebracht wurden. Die Anlage wurde von einem Netztrafo versorgt.
Die Gleise des 1991 eingeführten 9-Volt-Systems, das auch andere Elemente wie Sirenen und Blinklichter enthält, benötigen keine zusätzliche Mittelstromschiene, da die Stromleiter nunmehr als Metalloberfläche auf den Fahrschienen ausgeführt sind. Außerdem sind die Schwellen fest mit den Schienen verbunden. Die Montage der Gleise gestaltet sich damit wesentlich einfacher, allerdings sind sie zum 12-Volt-System nicht mehr voll kompatibel. Auf die Fernsteuerung von Weichen, Signalen und anderen Teilen wurde bei diesem System verzichtet.
Von Sommer 2006 bis 2009 gab es ein Eisenbahnsystem, bei dem die Stromversorgung über Batterien im Zug erfolgte. Die Geschwindigkeit wurde über einen Infrarotsender ferngesteuert. Die Motor-Fahrgestelle unterschieden sich von denen des 9-Volt-Systems nur dadurch, dass die Räder kein Metall zur Stromabnahme mehr enthalten; die Gleise unterschieden sich auch nur in dem Punkt, dass die Vorgänger-Schienen auf den Laufflächen mit Metall zwecks Stromfluss überzogen waren. Folglich ist das Vorgängersystem zu diesem nahezu vollständig aufwärtskompatibel.
Im Sommer 2009 wurde ein neues System veröffentlicht, bei dem der Zug durch das in anderen Lego-Themen schon seit 2007 verwendete und fernsteuerbare Power Functions-Motorsystem angetrieben wird. Dazu brachte Lego neue Schienen auf den Markt, die aus kleinen Abschnitten bestehen. Jeder Abschnitt besteht aus zwei Teilen, die sich zueinander in einem Winkel von einigen Grad verdrehen lassen. Viele dieser Abschnitte ergeben zusammen eine flexible Schiene, mit der sowohl Geraden als auch Kurven gebaut werden können.
In letzter Zeit sind verstärkt Modelle mit größerer Vorbildtreue erhältlich, so zum Beispiel Nachbildungen des Super Chief der Atchison, Topeka and Santa Fe Railroad und des Hogwarts-Express aus den Harry-Potter-Filmen. Dampfloks, Eisenbahnwaggons und Zubehör wurden von 2001 bis 2005 in der Produktreihe MY own TRAIN zusammengefasst. Zum ersten Mal konnte dort ein Legoset in verschiedenen Farben und Ausführungen bestellt werden (kleine Tenderlok, kleine Schlepptenderlok, große Tenderlok und große Schlepptenderlok. Farben: blau, schwarz, grün, dunkelgrau und braun.).
Weltraum: Das Weltraum-Thema wurde 1979 aufgrund des Erfolgs von Star Wars aufgelegt und seitdem mit diversen wechselnden Unterthemen wie Space Police, Ice Planet, M:Tron, Mars Mission etc. bis heute fortgeführt.
Belville: 1994 wurde versucht, jenen Mädchen Lego näherzubringen, die sich nicht für das herkömmliche Bauklötzchen-System interessierten. Die Farbgebung der Steine war im Gegensatz zu den anderen Lego-Themen vorwiegend pink und beige. Abgelöst wurde Belville durch die 2012 neu eingefügte Serie Friends.
Spiele: 2010 hat Lego einen Versuch gestartet, Brettspiele aus Legosteinen zu konstruieren. Die meisten der Brettspiele wurden als Würfelspiele konzipiert: Gewürfelt wird mit einem „Legowürfel“, welcher aus Gummi besteht und an seinen sechs Seiten Noppen zum Befestigen von Würfelbildern hat. Die derzeit beliebteste Lego-Spieleserie nennt sich „Heroica“ und behandelt ein interaktives Mittelalter-Brettspiel.
Lizenzthemen: Zum Start des Kinofilms Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung ging Lego eine Kooperation mit Lucasfilm ein. Dadurch konnte der Hersteller lizenzierte Bausätze für Raumschiffe und ähnliches aus dem Star-Wars-Universum verkaufen. Ihnen lagen Minifiguren-Entsprechungen der Charaktere aus den Star-Wars-Filmen bei. Die Star-Wars-Serie beinhaltete außerdem Legosets mit sehr vielen Teilen, die sogenannten Ultimate Collector Sets (UCS). Insgesamt gibt es über 240 Lego-Star-Wars-Sets. Eine ähnliche Kooperation schloss Lego für Harry-Potter-, Batman-, Spider-Man-, Pirates-of-the-Caribbean-, SpongeBob-Schwammkopf- und Indiana-Jones-Produkte. Hinzu kommen Lizenzprodukte zu den Filmreihen Toy Story und Cars von The Walt Disney Company.[16] Ende 2011 wurde zudem eine weitere Kooperation, diesmal für The-Lord-of-the-Rings-Produkte, abgeschlossen.[17]
Ideas: Ideas ist eine Reihe aus vielen verschiedenen Sets. Der Name Ideas kommt daher das sich ein Fan von Lego oder ein Erfinder einer TV-Serie oder eines Films Sets vom jeweiligen wünschen kann. Wenn ein Lego-Ideas-Set besonders beliebt ist wird es zu einer Serie weitergeführt. Zu einer Setreihe hat sich bisher nur Lego Minecraft entwickelt.
Ninjago: Ninjago ist eine Reihe von zusammengehörigen Sets, die der gleichnamigen TV-Serie "LEGO Ninjago - Masters Of Spinjitzu" entspringen. Es geht um vier Ninjas, die das Böse bekämpfen.
Mit den Lizenzprodukten erwirtschaftet Lego mindestens ein Drittel seines Umsatzes, auf dem US-Markt noch wesentlich mehr. Der Bayerische Rundfunk stellte in einem Beitrag vom Januar 2013 eine zunehmende Militarisierung der Star-Wars-Serie (u. a. durch immer detailliertere Ausführung von Handfeuerwaffen, Verwendung von Tarnfarben usw.) ebenso wie eine zunehmende Aggressivität im Gesichtsausdruck der „bösen“ Figuren anstelle des früheren neutral-freundlichen Ausdrucks fest und konstatiert: „2000 und 2010 muss Lego beschlossen haben, dass sich Friedfertigkeit nicht mehr lohnt. Vielleicht ist es der Einfluss von Lizenz-Linien wie Harry Potter, Spider-Man oder Herr der Ringe, der es nötig macht, dass man die Frage von gut und böse nicht mehr den Kindern überlassen darf.“[18]
Saisonprodukte/Sonderprodukte
Seit einigen Jahren erscheint zu Weihnachten der Lego-Adventskalender. 2007 gab es auch für Mädchen den Belville-Kalender. Außerdem wurden ein Weihnachtsmann, ein Engel und ein Tannenbaum angeboten. 2008 war auch Lego-Geschenkpapier mit einem speziellen Aufdruck erhältlich. Weiterhin wurde zu Halloween ein Kürbis angeboten.
Das Sortiment wurde außerdem um viele andere Produkte ergänzt, wie Magnetsets in Form von Legofiguren, Brotbüchsen, Stifte und anderes mehr.
Duplo
Lego-Duplo-Logo
Giraffe aus Duplo- und Legosteinen auf dem Potsdamer Platz
Duplo-Steine sind im Maßstab 2:1 vergrößerte Legosteine, was auch den Namen erklärt (lat. duplo = doppelt). Die herkömmlichen Legosteine sind für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet, da Kleinteile verschluckt werden können. Daher wurde 1969 das Duplo-System eingeführt, das laut Verpackung für Kinder von 1½ bis 5 Jahren geeignet ist. Beide Systeme sind kombinierbar, da die Noppen der Duplo-Steine derart ausgehöhlt sind, dass genau eine Röhre eines Legosteines hineinpasst. 2002 wurde Duplo in Lego Explore umbenannt, jedoch war es 2004 wieder als Lego Duplo auf dem Markt. Mit den Duplo-Steinen lassen sich wie mit den Standardsteinen übergroße Figuren bauen.
Lego Explore
Als Lego Explore kamen verschiedene neue Produkte auf den Markt, wie zum Beispiel die Musikserie Lego Explore Musik Orchester (3364), Musik Twister (3361), Musik Tapper (3362) und Musik Roller (3363). Dazu gab es eine ganze Reihe an Erweiterungen mit neuen Melodien (3371) und Musikinstrumenten/Geräuschen (3370). Verfügbare Instrumente/Geräusche sind Klavier (1), Kontrabass (3), Schlagzeug (6), TomTom (, Flöte (9), Xylophon (11), Glocke (12), Hund (15), Ente (18), Orgel (23), Geige (27) und Eule (30). Dazu kommen noch Banjo, Akkordeon, Sprungfeder, Schwein, Kuh, Schaf aus dem Set 3370. Es gibt noch Rassel, Tuba, Trommel, Horn, Auto und Gitarre.
Lego Technic
Mit Lego Technic schaffte es Lego, ältere Kinder an die Lego-Welt zu binden. Die 1977 in Deutschland mit dem Slogan „Technik wie in Wirklichkeit.“ eingeführte Serie erweiterte die Legosteine um neu geformte Zahn- und Kegelräder, Lochbalken, spezielle Elektromotoren und später um Pneumatik- und Lichtelemente. Dadurch wurde es beispielsweise möglich, technisch raffinierte, ferngesteuerte Autos mit funktionierender Lenkung zu bauen. Hauptmerkmal der Technic-Elemente sind die darin enthaltenen Löcher für Achsen und Verbindungselemente. Da die Lego-Technic-Fahrzeuge aufgrund der technischen Details deutlich größer gebaut werden als die üblichen Lego-Fahrzeuge, wurden im Jahr 1986 spezielle Figuren eingeführt, die deutlich größer waren als die Standardfiguren und mehr Gelenke hatten. Seit Ende der 1990er Jahre wurden zunehmend Technic-Elemente eingeführt, die nicht mehr die Noppen der klassischen Bausteine aufweisen. Diese Bauteile werden üblicherweise als „Liftarme“ bezeichnet, sie lassen sich mit den klassischen genoppten Technic-Lochbalken über Achsen und Verbinder kombinieren. In den Folgejahren verdrängten die Liftarme die klassischen Technic-Lochbalken immer mehr, so dass die Technic-Modelle mittlerweile nahezu vollständig aus den noppenlosen Elementen aufgebaut sind.
Lego Model Team
Diese Serie wurde 1986 eingeführt, in Deutschland erst ab 1990. In den Katalogen wurde die Serie bis um die Jahrtausendwende geführt, im Jahr 2004 wurde einmalig ein Set erneut aufgelegt. Die Serie bestand nahezu ausschließlich aus Fahrzeugen und Trucks, die sehr modellhaft gestaltet waren und daher auch oftmals als Deko-Objekte verwendet wurden. Wo nötig, wurden Elemente aus der Technic-Serie benutzt (Räder, Lenkungen), das Erscheinungsbild der Modelle ist aber deutlich anders als das der Technic-Modelle dieser Zeit.
Lego Bionicle
Lego Bionicle ist eine Produktlinie für die Zielgruppe der 7- bis 16-Jährigen, die 2001 zunächst als Produkt von Lego Technic auf den Markt kam. Ab 2002 gab es Bionicle als eigenständige Serie von Lego. Sie erlangte auch bei Älteren große Beliebtheit, es gibt viele Fan-Webseiten zu dieser Produktlinie. Seit 2003 sind vier Animationsfilme mit den Bionicle-Figuren auf DVD erschienen. Daneben gibt es mehrere Videospiele für verschiedene Plattformen, Brett- und Sammelkartenspiele. 2005 begann der Verkauf von Themensets aus herkömmlichen Legosteinen und Steinen bzw. Masken der Serie.
Die Bionicle-Figuren basieren auf klassischen Elementen der polynesischen Mythologie und können meistens mit Lego-Technic-Elementen verbunden werden. Neben den Standardfiguren von Lego Technic sind sie die beweglichsten jemals produzierten Lego-Figuren.
Zu dieser Themenserie gibt es eine große Zahl an Heldengeschichten, die im Internet, in Büchern, Comics und Filmen erzählt werden.
Insgesamt sind ca. 200 verschiedene Bionicle-Sets erschienen. Die Storys zu den Figuren kann man in sieben große Geschichten aufteilen.
Anfang 2010 erschienen die letzten Bionicle-Sets, die Bionicle Stars. Seit Sommer 2010 gibt es die Nachfolgeserie (Hero Factory), die aber thematisch keine Verbindung zu Bionicle aufweist. Die Geschichte, die hinter den Bionicle-Figuren steckt, soll fortgesetzt und im Internet veröffentlicht werden.
Seit Ende September 2014 ist auf der Lego-Produktseite Bionicle wieder mit einer Schaltfläche vertreten, ein Klick darauf führt auf die Themenseite, auf der ein goldener Bionicle-Helm mit blauen Strahlen auf felsigem Untergrund zu sehen ist. Im Winter 2014 wurden schließlich wieder neue Bionicle-Figuren veröffentlicht, welche Neuauflagen der ersten Sets von 2001 darstellten. Auch die Storyline wurde weitestgehend übernommen.
Lego Magnetic
Bei Lego Magnetic handelt es sich um eine nicht sehr weit verbreitete Form von magnetischen Legosteinen. Diese sind, wie andere Merchandisingartikel, so wenig bekannt, weil es sie ausschließlich in den legoeigenen Geschäften (Lego Brand Stores, deutsche Filialen zurzeit in Hamburg, Essen, Oberhausen, Köln, München, Frankfurt, Berlin und Nürnberg) und im Legoland gibt. Von Lego Magnetic gibt es Steine mit 4, 6 und 8 Noppen sowie Figuren, die ohne Andrücken auf einem magnetischen Stein halten. Die Figuren kann man nicht zwischen dem Torso und der Hüfte auseinandernehmen, da die Teile dort verklebt sind. Lego Magnetic wurde in den USA verboten, weil es jemandem gelungen war, die Magnete aus den Steinen zu nehmen. Zurzeit wird an einer neuen Version gearbeitet, bei der das nicht mehr möglich sein soll. In Europa wurde Lego Magnetic auch aus dem Angebot des Onlineshop genommen und ist nur noch in geringer Stückzahl in den legoeigenen Geschäften und im Legoland erhältlich.
Quatro
Die Quatro-Steine sind doppelt so groß wie die Duplo-Elemente und damit viermal größer als „normale“ Legosteine (alle Verhältnisse bezogen auf die waagrechten Kantenlängen). Sie sind mit Duplosteinen kombinierbar und laut Verpackung für Kinder von 1 bis 3 Jahren geeignet. Die Steine besitzen stärker abgerundete Ecken als die Duplo-Steine und bestehen aus einem etwas weicheren Material. 2004 eingeführt, wurde deren Produktion bereits 2006 wieder eingestellt.
Weiter geht es in Teil 2
Rechtsform Aktieselskab
Gründung 1932
Sitz Billund, Dänemark
Leitung
Jørgen Vig Knudstorp, CEO
Niels Jacobsen: Chairman of the Board
Kjeld Kirk Kristiansen, Deputy Chairman of the Board, Hauptaktionär
Mitarbeiter 13.974 (Jahresdurchschnitt)[1]
Umsatz 35,780 Mrd. DKK (3,4 Mrd. €)[1]
Branche Spielwarenhersteller
Website www.lego.com
Lego Duplo
Geschichte
Lego-Modellfahrzeug 1:87 (1956–1968)
Kind mit Legokasten (1957)
Das Unternehmen wurde 1932 vom dänischen Tischlermeister Ole Kirk Christiansen zunächst zur Herstellung von Holzspielzeug gegründet. 1934 erfand er den Namen „Lego“ als Abkürzung für „leg godt“, dänisch für „spiel gut“. Vermutungen, der Name sei vom lateinischen lego (ich lese, ich sammle) hergeleitet, werden vom Hersteller bestritten.
1949 wurden Legosteine eingeführt, die den heutigen Steinen bereits ähnelten. Es handelte sich um farbige Kunststoffquader aus Celluloseacetat, deren Oberseiten, wie bei den heutigen Steinen, mit Noppen besetzt waren. Die Unterseite war jedoch völlig hohl, was dazu führte, dass mit diesen Steinen gebaute Modelle nicht besonders stabil waren. Dieses Problem wurde beseitigt, indem in die Unterseite der Steine Röhren integriert wurden. Dieses Kupplungsprinzip wurde am 28. Januar 1958 zum Patent angemeldet, das 1988 auslief.
Kind mit Legokasten (1957)
Die britische Firma Kiddicraft, gegründet 1932 von Hilary Fisher Page, hatte prinzipiell baugleiche Spielzeugsteine aus Kunststoff bereits seit Ende der 30er Jahre produziert. Lego übernahm das Design, nachdem es Muster des englischen Fabrikats erhielt. Da die Firma Kiddicraft nur das Patentrecht in Großbritannien erworben hatte, konnte Lego das Produkt international vertreiben. Nach dem Tode Hilary Fisher Pages erwarb Lego das Patentrecht der Firma Kiddicraft.[3][4]
Von 1956 bis Ende der 1960er Jahre produzierte Lego in einem Werk in Hohenwestedt auch in Deutschland Modellfahrzeuge.[5] Die Modelle wurden realen Vorbildern im Maßstab 1:87 (H0) nachempfunden. Die Serien umfassten 16 PKW-Modelle, verschiedene Lastwagen, Zweiräder[6] und Zubehör wie Verkehrszeichen. Dazu passende Gebäude konnten aus den bereits vertriebenen Bausteinen gebaut werden[7] und brauchten nur durch weitere Elemente wie Garagentor mit spezieller Grundplatte ergänzt zu werden.
Ab 1996 war der Legostein vom Deutschen Patent- und Markenamt als Marke eingetragen. Dagegen gingen mehrere Wettbewerber vor. Am 16. Juli 2009 bestätigte der Bundesgerichtshof in letzter Instanz die vom Bundespatentgericht ausgesprochene Löschung der Marke. Im Interesse der Allgemeinheit müssten Formen vom Markenschutz freigehalten werden, deren wesentliche Merkmale eine technische Funktion erfüllten. Die Noppen auf der Oberseite des Spielsteins seien Teil des für Lego typischen Klemmsystems und hätten damit ausschließlich eine technische Funktion, urteilte der Bundesgerichtshof. Entsprechend urteilte am 14. September 2010 auch der Europäische Gerichtshof.[8]
Die Methode des Einzapfens wurde von den bereits im 19. Jahrhundert bekannten, aus Steinmehl gepressten Ankerbausteinen (siehe Anker-Steinbaukasten) übernommen und von Lego auf ein 8-mm-System auf Plastikbasis übertragen. Diese Bauweise setzte sich durch und wird noch immer verwendet.
Außer den Standard-Legosteinen machte die Familie Christiansen verschiedene Experimente und entwickelte Alternativen zu Lego. Ab 1967 wurde Modulex für Architektenbüros produziert: Die Steine hatten die Ur-Form mit der hohlen Unterseite, hatten 5/8 der Größe der originalen Legosteine und waren somit nicht kompatibel. Außer maßstabsgetreuen Modellen wurden aus diesen Steinen Hinweis- und Infotafeln hergestellt, beispielsweise für Krankenhäuser. Mitte der 1950er-Jahre wurde von Ole Kirk Christiansens Sohn Gerhardt Kirk das Unternehmen BILOfix gegründet, das neben Holzspielzeug auch eine Art Werkzeug-Baukastensystem herstellte.
Die Produktpalette von Lego wurde ständig erweitert, etwa um Platten und Schrägdach-Teile, später um Räder, transparente Steine und Figuren. Heute gibt es Tausende verschiedener Bauteile (Stand März 2013: ca. 78.000 verschiedene Bauteile bei 96 Farben, wobei nicht jedes Bauteil in allen Farben gefertigt wird).[9] Nach wie vor können alle auf irgendeine Weise miteinander kombiniert werden.
Im Jahr 2003 machte das Unternehmen erhebliche Verluste (ca. 180 bis 190 Millionen Euro). Zurückgeführt wird das auf fatale Fehler im Management, das die klassischen Kinderthemen aufgab, beispielsweise den eingeführten Markennamen Duplo und das klassische Thema Legoland (Stadt). Der Verkauf von Star-Wars- und Harry-Potter-Produkten, die als Modethemen ins Programm genommen wurden und zuerst erfolgreich waren, stagnierte. Als „Rettung“ von Lego erwies sich die von vielen Lego-Fans als nicht Lego-typisch angesehene Bionicle-Serie. Ein Produkt dieser Serie kam unter die zehn meistverkauften Weihnachtsgeschenke in den USA.
Als Reaktion auf die Verluste wurde eine Rückkehr zu bewährten Themen versucht. Erste Erfolge zeigten sich bereits im ersten Quartal 2005, als die Verluste auf 13,2 Millionen Euro reduziert werden konnten. 2006 wurden die Produktionsstätten in der Schweiz (im Luzernischen Willisau) sowie die Distributionszentren in Billund, Hohenwestedt, Flensburg, Dunkerque und Lyon geschlossen und nach Tschechien verlegt. Die deutsche Hauptverwaltung zog von Hohenwestedt nach München um.
In jüngster Zeit mehren sich die Kritiken an den sich im Verkaufskonzept manifestierenden Geschlechterstereotypen, die wie im Fall der Mädchen-Produkte-Reihe „Friends“ (mit deutlich höherem Anteil an Pink und Lila unter den Farben) etwa unter den Titel: „Kurven statt Klötzli“ gestellt werden.[10]
Einen Umschwung brachte Jørgen Vig Knudstorp. Sein Ansatz war: zurück zum Kerngeschäft. Dazu gehörte die Reduktion der über 14.000 Teile auf weniger als die Hälfte (heute bestehen Lego-Sets zu rund 70 Prozent aus Standardteilen), Wiedereinführung von Duplo und ein klassischeres Redesign der Sets. [11]
2016 wurde der Konzern in Deutschland durch das Bundeskartellamt zu einer Vertragsstrafe in Höhe von 130.000 Euro verurteilt. Die deutsche Tochter des dänischen Spielwarenherstellers hatte gegen das Verbot der vertikalen Preisbindung verstoßen.[12]
Unternehmensführung
Seit 2004 ist Jørgen Vig Knudstorp der Geschäftsführer der LEGO A/S. Knudstorp studierte in Aarhus Wirtschafts- und Ostasienwissenschaften. In Großbritannien erwarb er den MBA und promovierte an der Universität Aarhus.[13] Nach einer Tätigkeit bei der Unternehmensberatung McKinsey, auch für Lego, wurde er 2003 Legos Finanzchef.
Der Hauptaktionär des Unternehmens ist Kjeld Kirk Kristiansen, der Enkel des Firmengründers.
Gestaltung und Herstellung, Material und Verträglichkeit
Seit ihrer Einführung 1949 waren Legosteine in allen Varianten in erster Linie Teil eines Systems. Heutige Legosteine passen trotz aller Änderungen in der Form noch immer mit den Steinen aus dem Jahr 1963 zusammen, sofern sich das bis in die 1960er Jahre verwendete Material Celluloseacetat nicht durch Alterung zu sehr verformt hat. Seit 1963 werden Legosteine aus dem Kunststoff Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) hergestellt. Transparente Bauelemente bestehen aus Makrolon, einem Polycarbonat,[14] Achsen aus Polyamid.[15]
Die Steine, Achsen, Figuren und alle anderen Elemente im Lego-System werden mit einer Toleranz von nur zwei Mikrometern gefertigt. Bei den Farben gab es 2004 erstmals einige Änderungen (u. a. Wechsel von „altgrau“ auf „neugrau“).
Produkte und Produktserien
System
Als System wird der Legostein bezeichnet. Ein Basis-Legostein (mit einer Noppe) hat eine quadratische Grundfläche von 7,8×7,8 mm und ist 9,6 mm (ohne Noppe) bzw. 11,3 mm (mit Noppe) hoch. Ein Lego-Baustein mit 4 × 2 Noppen entspricht im Maßstab 1:7 einem normalen Backstein mit 9 × 4½ × 3 Zoll. Davon leiten sich die Größen fast aller anderen Legoelemente ab. Selbst Lego-Technik-Verbinder sind mit diesem Grundstein kombinierbar, indem man sie in die Röhren auf der Unterseite steckt. Es gibt auch Lego-Uhren, die mit den Grundsteinen kombinierbar sind.
Figuren
Lego-Männchen (Minifigs) im Berufsverkehr
1974 wurden erstmals Teile verkauft, mit denen menschliche Figuren gebaut werden konnten. Es handelte sich um drehbare Kopf- und Armteile; die Unterkörper wurden mit herkömmlichen Steinen gebaut. Noch im gleichen Jahr wurden kleinere Figuren herausgegeben, die den heutigen Figuren ähneln, jedoch war nur der Kopf drehbar, nicht aber Arme und Beine. Die Köpfe waren ohne Gesicht. 1978 wurden dann die noch heute üblichen Miniatur-Figuren vorgestellt, die sogenannten Minifigs. Sie sind ca. 42 mm hoch (Maßstab ca. 1:40) und können in Kopf, Ober- und Unterkörper zerlegt werden. Beide Beine sind getrennt voneinander an einem Gelenkscharnier mit der Hüfte verbunden. Die Arme sind ebenso wie die Hände und der Kopf drehbar.
1979 wurde außerdem die Serie Fabuland ins Leben gerufen, die für jüngere Kinder gedacht war. „Fabuland“ bestand aus größeren Bauteilen; bei den Figuren handelte es sich um Tiere, um die in den Bauanleitungen wie auch in einzeln verkauften Büchern und Hörspielkassetten Geschichten erzählt wurden. 1989 wurde die Serie aus dem Programm genommen.
2002 wurde die Actionfiguren-Serie Galidor ins Leben gerufen, die mit Legosteinen allerdings nur Lego-Technic-Verbindungen als Gelenke gemeinsam hatte.
Seit 2004 gibt es als Ergänzung zur damals Knight’s Kingdom genannten Ritter-Themenserie ca. 20 cm hohe Ritterfiguren mit neuartigen Gelenken.
Themenserien
Die Lego-System-Reihe besteht aus zahlreichen Themenserien, die in unterschiedlichen Zeiträumen produziert wurden.
Stadt/City/World City: Lego City, wie das Stadt-Thema derzeit heißt, ist das langlebigste und erfolgreichste Thema des Herstellers. Die Lego-City-Produkte beruhen auf Spielszenarien aus dem Alltagsleben, so gibt es Polizeistationen, Feuerwehrstationen, Müllwagen oder auch Campingwagen, sowie mindestens eine speziell gestaltete Figur dazu.
Burg/Knight’s Kingdom/Castle/Kingdoms: Das Burg-Thema wurde 1978 eingeführt und wird seit 2004 unter dem Namen Knight’s Kingdom vermarktet. Seit 2007 wird Lego Castle hergestellt. Im Jahre 2010 wurde der Name erneut verändert und die Serie unter dem Begriff „Kingdoms“ geführt. Seit 2013 führt Lego das Thema wieder unter dem Namen „Castle“.
Piraten: Piraten-Sets wurden von 1989 bis 2002 produziert. Eine weitere Serie kam 2009 bis 2010 unter dem Namen Pirates in den Handel. Seit April 2015 sind neue Pirates Sets im Handel.
Western: Western wurde nur 1996 und 1997 produziert, dann aber mangels Erfolg wieder eingestellt. 2002 gab es eine kurze Neuauflage. 2013 wurde mit dem Thema „Lone Ranger“ erneut ein Westernthema aufgelegt.
Wikinger: Das Wikinger-Thema wurde von 2005 bis 2006 vermarktet.
Exo-Force: Exo-Force ist eine Produktreihe von Lego mit japanischem Animationsfilm-Charakter, die auf Mech-Roboter (Kampfmaschinen) spezialisiert ist. Wie auch in anderen Science-Fiction-Lego-Themen geht es dabei um den Konflikt zwischen Menschen und Robotern. Die Serie war 2006 ein großer Erfolg und nach Lego City und Lego Star Wars die meistverkaufte Reihe. 2007 kam aber ein Einbruch, weil nur die kleinen, billigeren Modelle verkauft werden konnten und die teureren Sets in den Läden blieben. 2008 wurden die letzten Exo-Force-Modelle produziert, da die Reihe als Fehlschlag angesehen wurde.
Adventurer/Abenteuer/Pharaos Quest : Diese Serie wurde 1998 ins Leben gerufen und spielt als Abenteuer in Ägypten und seit 2000 auch im Dschungel Süd-Amerikas bzw. in einer Dinosaurier-Welt. 2011 wurde dann das Thema mit „Pharaos Quest“ erneut aufgelegt.
Eisenbahn: Einer der größten Erfolge von Lego, vor allem in Deutschland, war die 1966 gestartete Spielzeugeisenbahnserie. Die Lokomotiven verfügten zunächst über 4,5-Volt-, ab 1969 über 12-Volt- und seit 1991 über 9-Volt-Motoren.
Während die Lokomotiven im 4,5-Volt-System einen Batteriewagen mitführen mussten, der durch Signale mechanisch an- und ausgeschaltet werden konnte, nahmen die Züge im 12-Volt-System die Spannung über zusätzliche Stromschienen auf, die in der Mitte zwischen den Fahrschienen angebracht wurden. Die Anlage wurde von einem Netztrafo versorgt.
Die Gleise des 1991 eingeführten 9-Volt-Systems, das auch andere Elemente wie Sirenen und Blinklichter enthält, benötigen keine zusätzliche Mittelstromschiene, da die Stromleiter nunmehr als Metalloberfläche auf den Fahrschienen ausgeführt sind. Außerdem sind die Schwellen fest mit den Schienen verbunden. Die Montage der Gleise gestaltet sich damit wesentlich einfacher, allerdings sind sie zum 12-Volt-System nicht mehr voll kompatibel. Auf die Fernsteuerung von Weichen, Signalen und anderen Teilen wurde bei diesem System verzichtet.
Von Sommer 2006 bis 2009 gab es ein Eisenbahnsystem, bei dem die Stromversorgung über Batterien im Zug erfolgte. Die Geschwindigkeit wurde über einen Infrarotsender ferngesteuert. Die Motor-Fahrgestelle unterschieden sich von denen des 9-Volt-Systems nur dadurch, dass die Räder kein Metall zur Stromabnahme mehr enthalten; die Gleise unterschieden sich auch nur in dem Punkt, dass die Vorgänger-Schienen auf den Laufflächen mit Metall zwecks Stromfluss überzogen waren. Folglich ist das Vorgängersystem zu diesem nahezu vollständig aufwärtskompatibel.
Im Sommer 2009 wurde ein neues System veröffentlicht, bei dem der Zug durch das in anderen Lego-Themen schon seit 2007 verwendete und fernsteuerbare Power Functions-Motorsystem angetrieben wird. Dazu brachte Lego neue Schienen auf den Markt, die aus kleinen Abschnitten bestehen. Jeder Abschnitt besteht aus zwei Teilen, die sich zueinander in einem Winkel von einigen Grad verdrehen lassen. Viele dieser Abschnitte ergeben zusammen eine flexible Schiene, mit der sowohl Geraden als auch Kurven gebaut werden können.
In letzter Zeit sind verstärkt Modelle mit größerer Vorbildtreue erhältlich, so zum Beispiel Nachbildungen des Super Chief der Atchison, Topeka and Santa Fe Railroad und des Hogwarts-Express aus den Harry-Potter-Filmen. Dampfloks, Eisenbahnwaggons und Zubehör wurden von 2001 bis 2005 in der Produktreihe MY own TRAIN zusammengefasst. Zum ersten Mal konnte dort ein Legoset in verschiedenen Farben und Ausführungen bestellt werden (kleine Tenderlok, kleine Schlepptenderlok, große Tenderlok und große Schlepptenderlok. Farben: blau, schwarz, grün, dunkelgrau und braun.).
Weltraum: Das Weltraum-Thema wurde 1979 aufgrund des Erfolgs von Star Wars aufgelegt und seitdem mit diversen wechselnden Unterthemen wie Space Police, Ice Planet, M:Tron, Mars Mission etc. bis heute fortgeführt.
Belville: 1994 wurde versucht, jenen Mädchen Lego näherzubringen, die sich nicht für das herkömmliche Bauklötzchen-System interessierten. Die Farbgebung der Steine war im Gegensatz zu den anderen Lego-Themen vorwiegend pink und beige. Abgelöst wurde Belville durch die 2012 neu eingefügte Serie Friends.
Spiele: 2010 hat Lego einen Versuch gestartet, Brettspiele aus Legosteinen zu konstruieren. Die meisten der Brettspiele wurden als Würfelspiele konzipiert: Gewürfelt wird mit einem „Legowürfel“, welcher aus Gummi besteht und an seinen sechs Seiten Noppen zum Befestigen von Würfelbildern hat. Die derzeit beliebteste Lego-Spieleserie nennt sich „Heroica“ und behandelt ein interaktives Mittelalter-Brettspiel.
Lizenzthemen: Zum Start des Kinofilms Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung ging Lego eine Kooperation mit Lucasfilm ein. Dadurch konnte der Hersteller lizenzierte Bausätze für Raumschiffe und ähnliches aus dem Star-Wars-Universum verkaufen. Ihnen lagen Minifiguren-Entsprechungen der Charaktere aus den Star-Wars-Filmen bei. Die Star-Wars-Serie beinhaltete außerdem Legosets mit sehr vielen Teilen, die sogenannten Ultimate Collector Sets (UCS). Insgesamt gibt es über 240 Lego-Star-Wars-Sets. Eine ähnliche Kooperation schloss Lego für Harry-Potter-, Batman-, Spider-Man-, Pirates-of-the-Caribbean-, SpongeBob-Schwammkopf- und Indiana-Jones-Produkte. Hinzu kommen Lizenzprodukte zu den Filmreihen Toy Story und Cars von The Walt Disney Company.[16] Ende 2011 wurde zudem eine weitere Kooperation, diesmal für The-Lord-of-the-Rings-Produkte, abgeschlossen.[17]
Ideas: Ideas ist eine Reihe aus vielen verschiedenen Sets. Der Name Ideas kommt daher das sich ein Fan von Lego oder ein Erfinder einer TV-Serie oder eines Films Sets vom jeweiligen wünschen kann. Wenn ein Lego-Ideas-Set besonders beliebt ist wird es zu einer Serie weitergeführt. Zu einer Setreihe hat sich bisher nur Lego Minecraft entwickelt.
Ninjago: Ninjago ist eine Reihe von zusammengehörigen Sets, die der gleichnamigen TV-Serie "LEGO Ninjago - Masters Of Spinjitzu" entspringen. Es geht um vier Ninjas, die das Böse bekämpfen.
Mit den Lizenzprodukten erwirtschaftet Lego mindestens ein Drittel seines Umsatzes, auf dem US-Markt noch wesentlich mehr. Der Bayerische Rundfunk stellte in einem Beitrag vom Januar 2013 eine zunehmende Militarisierung der Star-Wars-Serie (u. a. durch immer detailliertere Ausführung von Handfeuerwaffen, Verwendung von Tarnfarben usw.) ebenso wie eine zunehmende Aggressivität im Gesichtsausdruck der „bösen“ Figuren anstelle des früheren neutral-freundlichen Ausdrucks fest und konstatiert: „2000 und 2010 muss Lego beschlossen haben, dass sich Friedfertigkeit nicht mehr lohnt. Vielleicht ist es der Einfluss von Lizenz-Linien wie Harry Potter, Spider-Man oder Herr der Ringe, der es nötig macht, dass man die Frage von gut und böse nicht mehr den Kindern überlassen darf.“[18]
Saisonprodukte/Sonderprodukte
Seit einigen Jahren erscheint zu Weihnachten der Lego-Adventskalender. 2007 gab es auch für Mädchen den Belville-Kalender. Außerdem wurden ein Weihnachtsmann, ein Engel und ein Tannenbaum angeboten. 2008 war auch Lego-Geschenkpapier mit einem speziellen Aufdruck erhältlich. Weiterhin wurde zu Halloween ein Kürbis angeboten.
Das Sortiment wurde außerdem um viele andere Produkte ergänzt, wie Magnetsets in Form von Legofiguren, Brotbüchsen, Stifte und anderes mehr.
Duplo
Lego-Duplo-Logo
Giraffe aus Duplo- und Legosteinen auf dem Potsdamer Platz
Duplo-Steine sind im Maßstab 2:1 vergrößerte Legosteine, was auch den Namen erklärt (lat. duplo = doppelt). Die herkömmlichen Legosteine sind für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet, da Kleinteile verschluckt werden können. Daher wurde 1969 das Duplo-System eingeführt, das laut Verpackung für Kinder von 1½ bis 5 Jahren geeignet ist. Beide Systeme sind kombinierbar, da die Noppen der Duplo-Steine derart ausgehöhlt sind, dass genau eine Röhre eines Legosteines hineinpasst. 2002 wurde Duplo in Lego Explore umbenannt, jedoch war es 2004 wieder als Lego Duplo auf dem Markt. Mit den Duplo-Steinen lassen sich wie mit den Standardsteinen übergroße Figuren bauen.
Lego Explore
Als Lego Explore kamen verschiedene neue Produkte auf den Markt, wie zum Beispiel die Musikserie Lego Explore Musik Orchester (3364), Musik Twister (3361), Musik Tapper (3362) und Musik Roller (3363). Dazu gab es eine ganze Reihe an Erweiterungen mit neuen Melodien (3371) und Musikinstrumenten/Geräuschen (3370). Verfügbare Instrumente/Geräusche sind Klavier (1), Kontrabass (3), Schlagzeug (6), TomTom (, Flöte (9), Xylophon (11), Glocke (12), Hund (15), Ente (18), Orgel (23), Geige (27) und Eule (30). Dazu kommen noch Banjo, Akkordeon, Sprungfeder, Schwein, Kuh, Schaf aus dem Set 3370. Es gibt noch Rassel, Tuba, Trommel, Horn, Auto und Gitarre.
Lego Technic
Mit Lego Technic schaffte es Lego, ältere Kinder an die Lego-Welt zu binden. Die 1977 in Deutschland mit dem Slogan „Technik wie in Wirklichkeit.“ eingeführte Serie erweiterte die Legosteine um neu geformte Zahn- und Kegelräder, Lochbalken, spezielle Elektromotoren und später um Pneumatik- und Lichtelemente. Dadurch wurde es beispielsweise möglich, technisch raffinierte, ferngesteuerte Autos mit funktionierender Lenkung zu bauen. Hauptmerkmal der Technic-Elemente sind die darin enthaltenen Löcher für Achsen und Verbindungselemente. Da die Lego-Technic-Fahrzeuge aufgrund der technischen Details deutlich größer gebaut werden als die üblichen Lego-Fahrzeuge, wurden im Jahr 1986 spezielle Figuren eingeführt, die deutlich größer waren als die Standardfiguren und mehr Gelenke hatten. Seit Ende der 1990er Jahre wurden zunehmend Technic-Elemente eingeführt, die nicht mehr die Noppen der klassischen Bausteine aufweisen. Diese Bauteile werden üblicherweise als „Liftarme“ bezeichnet, sie lassen sich mit den klassischen genoppten Technic-Lochbalken über Achsen und Verbinder kombinieren. In den Folgejahren verdrängten die Liftarme die klassischen Technic-Lochbalken immer mehr, so dass die Technic-Modelle mittlerweile nahezu vollständig aus den noppenlosen Elementen aufgebaut sind.
Lego Model Team
Diese Serie wurde 1986 eingeführt, in Deutschland erst ab 1990. In den Katalogen wurde die Serie bis um die Jahrtausendwende geführt, im Jahr 2004 wurde einmalig ein Set erneut aufgelegt. Die Serie bestand nahezu ausschließlich aus Fahrzeugen und Trucks, die sehr modellhaft gestaltet waren und daher auch oftmals als Deko-Objekte verwendet wurden. Wo nötig, wurden Elemente aus der Technic-Serie benutzt (Räder, Lenkungen), das Erscheinungsbild der Modelle ist aber deutlich anders als das der Technic-Modelle dieser Zeit.
Lego Bionicle
Lego Bionicle ist eine Produktlinie für die Zielgruppe der 7- bis 16-Jährigen, die 2001 zunächst als Produkt von Lego Technic auf den Markt kam. Ab 2002 gab es Bionicle als eigenständige Serie von Lego. Sie erlangte auch bei Älteren große Beliebtheit, es gibt viele Fan-Webseiten zu dieser Produktlinie. Seit 2003 sind vier Animationsfilme mit den Bionicle-Figuren auf DVD erschienen. Daneben gibt es mehrere Videospiele für verschiedene Plattformen, Brett- und Sammelkartenspiele. 2005 begann der Verkauf von Themensets aus herkömmlichen Legosteinen und Steinen bzw. Masken der Serie.
Die Bionicle-Figuren basieren auf klassischen Elementen der polynesischen Mythologie und können meistens mit Lego-Technic-Elementen verbunden werden. Neben den Standardfiguren von Lego Technic sind sie die beweglichsten jemals produzierten Lego-Figuren.
Zu dieser Themenserie gibt es eine große Zahl an Heldengeschichten, die im Internet, in Büchern, Comics und Filmen erzählt werden.
Insgesamt sind ca. 200 verschiedene Bionicle-Sets erschienen. Die Storys zu den Figuren kann man in sieben große Geschichten aufteilen.
Anfang 2010 erschienen die letzten Bionicle-Sets, die Bionicle Stars. Seit Sommer 2010 gibt es die Nachfolgeserie (Hero Factory), die aber thematisch keine Verbindung zu Bionicle aufweist. Die Geschichte, die hinter den Bionicle-Figuren steckt, soll fortgesetzt und im Internet veröffentlicht werden.
Seit Ende September 2014 ist auf der Lego-Produktseite Bionicle wieder mit einer Schaltfläche vertreten, ein Klick darauf führt auf die Themenseite, auf der ein goldener Bionicle-Helm mit blauen Strahlen auf felsigem Untergrund zu sehen ist. Im Winter 2014 wurden schließlich wieder neue Bionicle-Figuren veröffentlicht, welche Neuauflagen der ersten Sets von 2001 darstellten. Auch die Storyline wurde weitestgehend übernommen.
Lego Magnetic
Bei Lego Magnetic handelt es sich um eine nicht sehr weit verbreitete Form von magnetischen Legosteinen. Diese sind, wie andere Merchandisingartikel, so wenig bekannt, weil es sie ausschließlich in den legoeigenen Geschäften (Lego Brand Stores, deutsche Filialen zurzeit in Hamburg, Essen, Oberhausen, Köln, München, Frankfurt, Berlin und Nürnberg) und im Legoland gibt. Von Lego Magnetic gibt es Steine mit 4, 6 und 8 Noppen sowie Figuren, die ohne Andrücken auf einem magnetischen Stein halten. Die Figuren kann man nicht zwischen dem Torso und der Hüfte auseinandernehmen, da die Teile dort verklebt sind. Lego Magnetic wurde in den USA verboten, weil es jemandem gelungen war, die Magnete aus den Steinen zu nehmen. Zurzeit wird an einer neuen Version gearbeitet, bei der das nicht mehr möglich sein soll. In Europa wurde Lego Magnetic auch aus dem Angebot des Onlineshop genommen und ist nur noch in geringer Stückzahl in den legoeigenen Geschäften und im Legoland erhältlich.
Quatro
Die Quatro-Steine sind doppelt so groß wie die Duplo-Elemente und damit viermal größer als „normale“ Legosteine (alle Verhältnisse bezogen auf die waagrechten Kantenlängen). Sie sind mit Duplosteinen kombinierbar und laut Verpackung für Kinder von 1 bis 3 Jahren geeignet. Die Steine besitzen stärker abgerundete Ecken als die Duplo-Steine und bestehen aus einem etwas weicheren Material. 2004 eingeführt, wurde deren Produktion bereits 2006 wieder eingestellt.
Weiter geht es in Teil 2
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36186
Anmeldedatum : 03.04.11
Teil 2
Primo
Primo-Steine
Die Primo-Teile – auch Baby oder Duplo Baby genannt – sind dreimal so groß wie Duplo-Elemente und damit sechsmal so groß wie Lego-System-Steine. Primo-Bausteine wirken durch stark abgerundete Kanten und oben halbkugelige Noppen weicher und sind damit babygerecht. Die zylindrische Hülse steht nur bei Primo unten um 5 mm vor, was die Steckverbindung auf eine Primo-Noppe oder 4 Duplo-Noppen drehbar macht. Nachbar-Noppen stören dabei nicht. Lego Primo kam 1997 in den Handel und wurde 2006 wieder eingestellt.
Modulex
Die von der Lego-Tochter Modulex ab 1963 in breiter Farbpalette hergestellten Steine dienten zum Bau von Architekturmodellen und Hinweistafeln. Mit ihrem 5 mm-Raster sind sie etwa um ein Drittel kleiner als die Lego-Systemsteine (8 mm) und damit nicht kompatibel. Teilweise tragen sie ein „M“ auf den Noppen.
Soft
Bei Lego Soft handelt es sich um weiche Großbausteine für Kleinkinder. Es sind ähnliche Teile wie bei Duplo erhältlich. Die Maße eines Steins mit 4 × 2 Noppen sind 19,0 cm × 9,5 cm × 7,0 cm.
Architecture
Architektonischer Entwurf eines Gebäudes mit Steinen aus der Architecture-Serie
Der Anfang dieser Serie lässt sich bis in die 1960er Jahre zurückverfolgen. Am Beginn dieser Entwicklung stand die Linie Scale Model, die Anfang 1962 geboren wurde und deren Bauteile nicht in den die üblichen fünf Farben, sondern in Weiß gehalten waren, um die Kreativität von Ingenieuren zu unterstützen. Diese Linie wurde jedoch 1965 beendet; erst ab 2005 wurde die Serie mit Architecture in einer ähnlichen Art fortgeführt. Sie besteht einerseits aus einem Kreativbausatz mit nur weißen Elementen, andererseits aus vielen historischen Gebäuden zum Nachbauten wie beispielsweise dem Trevi-Brunnen, dem Eiffelturm, dem UN-Hauptquartier in New York, dem Brandenburger Tor, dem Schiefen Turm von Pisa und vielen anderen Gebäuden.
Rastermaß, Kompatibilität
Maß Lego („System“) Duplo Quatro Primo
Breite (Raster) 8 mm 16 mm 32 mm 48 mm
Breite (Baustein) 7,8 mm 15,6 mm 31,2 mm 46,8 mm
Höhe (Bausteinhöhe) 9,6 mm 19,1 mm ? 38,3 mm (davon 5 mm Röhrchenüberstand unten).
Plattenhöhe (relativ) 1/3 1/2 1/3
Das Rastermaß spiegelt die Vergrößerung eines Bauwerks durch Anfügen eines Steins wider; an einem Stein ist es der von Noppenmitte zu Noppenmitte messbare Abstand.
Zwischen verbauten Steinen sind seitlich einige Zehntel Millimeter Luft als Fuge eingeplant. Die Steine sind also etwas schmaler als die Rasterung, bei Lego etwa 7,8 mm und bei Duplo 15,6 mm. Das ermöglicht das leichte Einfügen eines Steins in eine Lücke, sogar wenn der Stein etwas verzogen, verbogen oder aufgeraut ist. Das Bauwerk toleriert so auch eine gewisse Verbiegung der Grundplatte und wird etwas flexibel. Das grobe Niederbrechen einer Mauer wird möglich, und die Steine werden vor Überlastung geschützt.
Die Noppen von Lego sind oben mit „LEGO“ beschriftet, die Noppen von Primo oben und der Grund in den hohlen Duplo-Noppen mit „LEGO“ oder „DUPLO“.
Kompatibilität Lego Duplo Quatro Primo
Lego sitzt auch auf Lego-Noppen
Duplo 2×2-Steine und deren Vielfache passen auf Duplo-Noppen, weil diese hohl sind. passt passt mit seiner unten vorstehenden Zylinderhülse klemmend über 4 Duplo-Noppen. Weil der Korpus weniger weit nach unten reicht, bleibt der einfache Primostein auf 4 Duplonoppen (genauso wie auf einer Primonoppe) trotz Nachbarnoppen frei drehbar.
Quatro passt
Primo
ZNAP
Eisenbahnbrücke aus ZNAP-Elementen
Das 1998 eingeführte ZNAP-System ähnelte Fischertechnik, wurde jedoch nach einem Jahr wieder eingestellt. Mit den ZNAP-Elementen konnten große Modellstrukturen gebaut werden. Durch seine Löcher war es kompatibel zu Technic-Elementen und damit zu herkömmlichen Legosteinen.
Lego Media/Software
Computerspiele
Seit Ende der 1990er-Jahre sind eine ganze Reihe von Lego-Computerspielen für PC und verschiedene Spielkonsolen erschienen. Die meisten dieser Spiele, z. B. Lego Star Wars, Lego Racers, Lego Rock Raiders, Lego Island, Lego Loco oder Lego Master sind klassischen Computerspielgenres zuzurechnen (Autorennen, Strategie, Adventure). Nur die virtuellen Spielwelten sind aus Legosteinen aufgebaut. Daneben gibt es mehrere Themenversionen des Spiels Lego Creator (Standard, Knights Kingdom, Harry Potter 1–4,Harry Potter 5–7, Star Wars), mit dem sich virtuelle Lego-Welten im PC bauen lassen.
Später entstanden auch Lego-Videospiele, in denen man verschiedene Level zu absolvieren hatte; meist in Anlehnung an gleichnamige Kinofilme. Dazu zählen unter anderem: Lego Harry Potter („Die Jahre I–IV“ erschien im Juni 2010, die „Jahre V–VII“ ein Jahr später), Lego Star Wars (mehrere Teile erhältlich), Lego Indiana Jones, Lego Batman und Lego Pirates of the Caribbean: Das Videospiel.
Im Oktober 2010 erschien das Massively Multiplayer Online Game Lego Universe. In diesem erstellen die Spieler eigene Charaktere und erkunden mit ihnen die virtuelle Welt. Dabei kämpfen die Spieler gegen eine böse Macht, die die Kontrolle über das Lego-Universum an sich reißen möchte.[19] Lego Universe wurde im Januar 2012 wieder eingestellt.
Anfang 2011 wurde mit Lego Star Wars 3: The Clone Wars ein weiterer Teil der Lego-Star-Wars-Reihe veröffentlicht.
2012 erschienen folgende Spiele: Lego Batman 2: DC Super Heroes und Lego Der Herr der Ringe (30. November 2012).
Im März 2013 erschien exklusiv für die Wii U das auf Lego City basierte Open-World-Spiel Lego City Undercover und im Herbst 2013 Lego Marvel Super Heroes.
Am 11. April 2014 veröffentlichte Lego gleich drei neue Spiele: Lego The Movie: Videogame, Lego Marvel Super Heroes und Lego der Hobbit. Letzteres verarbeitet die ersten beiden Filme von Peter Jackson, wobei nicht geplant ist, die Geschichte des dritten Films per Download Content oder eigenständigem Spiel zu vervollständigen.[20]
Am 11. Juni 2015 erschien Lego Jurassic World, welches alle vier Teile der Jurassic Park-Reihe zum Thema hat. Im September des gleichen Jahres veröffentlichte Warner Bros. Interactive Entertainment das von TT Games entwickelte Action-Adventure Lego Dimensions. Bei diesem Spiel ermöglicht der Kauf realer Lego-Minifiguren deren virtuellen Einsatz in verschiedenen freizuschaltenden Spiele-Universen wie z.B. Jurassic World, Doctor Who oder Die Simpsons.
Digital Designer
Das Programm Lego Digital Designer (von Lego auch LDD oder DesignByMe genannt), das kostenlos auf der Internetseite von Lego heruntergeladen werden kann, ermöglicht es dem Benutzer, eigene Lego-Modelle zu entwickeln und die dazugehörigen Anleitungen zu erstellen. Die Modelle konnten bis Januar 2012 dann bei Lego inklusive Verpackung als Einzelstück bestellt werden.[21]
Lego Mindstorms
Ein programmierbarer Baustein (RCX) der ersten Generation
Lego-NXT-Hauptbaustein der 2. Generation (2.0)
Der erste Versuch, Lego mit Computertechnologie zu kombinieren, war die Serie Lego Technic Computer Control, die in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab 1984 entwickelt und 1986 eingeführt wurde. Sie konnte sich allerdings nicht durchsetzen.
Nach erneuter Zusammenarbeit mit dem MIT wurde dann 1998 Lego Mindstorms erfolgreich eingeführt, mit dem Roboter gebaut und mittels eines Computers programmiert werden können. Das Herzstück jedes Roboters ist dabei der Robotics Command System (auch: RCX), ein batteriebetriebener „programmierbarer Legostein“. Die Programmierung kann in zahlreichen Programmiersprachen erfolgen, von der Original-Lego-Block-sprache bis Java. Das Programm wird dann über eine Infrarotschnittstelle vom Computer auf den RCX übertragen. Dieser verfügt über ein kleines LCD und Anschlüsse für verschiedene Sensoren, etwa Temperatur-, Licht-, Rotations- und Berührungssensoren, sowie für Elektromotoren und Leuchtsteine.
Nach dem Erscheinen bildete sich um Lego Mindstorms im Internet schnell eine große Fangemeinde mit Bau- und Programmieranleitungen. Aufgrund der Vielseitigkeit von Lego Mindstorms wurden damit gebaute Roboter auch für wissenschaftliche Forschungszwecke eingesetzt und Thema von Forschungsarbeiten. Von Fremdherstellern wurden weitere Sensoren entwickelt.
Anfang 2006 präsentierte Lego einen neuen programmierbaren Baustein, den NXT. Dieser erschien zunächst Mitte 2006 auf dem amerikanischen Markt. Am NXT können die Sensoren des RCX mittels Adapterkabel von Lego angeschlossen werden. Mit einem weiteren Adapterkabel können auch die Motoren der PF-Serie benutzt werden. Neu beim NXT sind unter anderem Motoren, die zwar nur über den NXT betrieben werden können, aber einen integrierten Umdrehungssensor haben. Auch Ultraschall- und Geräuschsensoren wurden neu eingeführt. In diesem Set wurden ausschließlich die neuen Technic-„Liftarme“ verwendet. Diese verfügen zwar nicht über die altbekannten Noppen, eröffnen aber durch ihre Form wesentlich mehr Möglichkeiten von Konstruktionen, die mit den bisherigen Lochbalken nicht möglich waren, etwa der Einbau starker Gelenke in einen Roboter. Mit einer Kombination aus beiden Systemen werden weitere, bislang unmögliche Konstruktionen ermöglicht.
Im Januar 2013 gab Lego den neuen Mindstorms EV3 (EV = Evolution, 3 = 3. Generation) bekannt, der im Herbst 2013 erstmals im Handel erschien. Für den EV3 sind fünf Standardroboter erschienen, dazu 12 von Fans entworfene Bonus-Roboter, die sich alle aus den Hauptbestandteilen des EV3 bauen lassen. Zu den Standardrobotern gehören u. a. der „TRACKER3R“ und der humanoide Roboter „EV3RSTORM“. Zu den von Fans entwickelten Bonus-Robotern gehören u. a. „PLOTT3R“ (ein zeichnender Roboter) und „EV3D4“ (der dem Roboter R2D2 aus Star Wars stark ähnelt). Bei dem EV3 stützt sich der sogenannte Brick auf das offene Betriebssystem Linux; damit ist der Brick hackbar.
Jump-&-Run-Spiele
Neben den „normalen“ Computerspielen wie Lego Racers oder Lego Creators hat Lego 2005 mit Lego Star Wars auch ein filmorientiertes Spiel auf den Markt gebracht. Dieses spielt in der Welt von Star Wars, die virtuell mit Legosteinen modelliert ist. In dem Spiel kann der Spieler viele Filmszenen der gesamten Star-Wars-Hexalogie nachspielen. Es besteht eine Altersbeschränkung ab sechs Jahren, denn „getötete“ Figuren zerfallen einfach zu Legosteinen. 2006 gab es eine Fortsetzung zu diesem Spiel: Während der erste Teil die 1999 begonnene erste Trilogie behandelte, basierte die Fortsetzung auf der „klassischen“ Trilogie aus den 1970er- und 1980er Jahren. Seit 2008 führt Lego auch andere Spiele dieses Genres ein, wie Lego Indiana Jones: Die legendären Abenteuer und Lego Batman: Das Videospiel. Das Gameplay hat sich in diesen Spielen nur geringfügig verändert und gibt einem nun die Möglichkeit, Gegenstände aufzuheben und als Waffen zu benutzen. Dazu gibt es in der Indiana Jones-Version noch die Phobien, bei denen sich die Charaktere langsamer bewegen. Das Batman-Spiel orientiert sich nicht an mehreren Filmen, sondern besitzt eine eigenständige Handlung, bei der die meistgesuchten Verbrecher aus dem Arkham Asylum entflohen sind. Das Spiel hat 18 Level und ist neben dem Story- und dem freien Spielmodus auch im Bösewicht-Modus spielbar, bei dem man zwei Gegner von Batman spielt, die denselben Level durchlaufen, aber auf einem anderen Weg. Beispielsweise springt man im Storymodus auf den Häusern Gotham Citys, während man im Bösewichtmodus durch die Kanalisation läuft. 2009 erschien auch Lego Indiana Jones 2. Mit dabei der im ersten Teil noch nicht enthaltene Film Das Königreich des Kristallschädels. Im Mai 2011 ist mit Lego Pirates of the Caribbean: Das Videospiel ein weiteres Lego-Jump-and-Run erschienen.[22]
Lego Education
Die Produkte der Lego-Education-Reihe wurden speziell für den Unterricht entwickelt und enthalten zum Teil Materialien für Lehrer und Schüler. Dazu gehören spezielle Sets der Mindstorms-Serie, Ergänzungssortiments, Sortiersysteme und Möbel. Diese Produkte sind nicht im Spielzeug-, sondern im Fachhandel für Schulen erhältlich.
Ähnlich sind die Legosets der Produktserie Lego Dacta aufgebaut, die speziell etwa für Bildungszwecke konzipiert wurden. Auch diese Serie ist nur bei Fachhändlern für Schul- und Kindergartenbedarf erhältlich.
Lego Serious Play
→ Hauptartikel: Lego Serious Play
Lego Serious Play (LSP) wurde Mitte der 1990er-Jahre von den Professoren Johan Roos und Bart Victor in Zusammenarbeit mit dem Lego-Konzern entwickelt und wird heute in Unternehmen und Organisationen, in Teams und mit Einzelpersonen eingesetzt. LSP ist ein moderierter Prozess, der die Vorzüge des Spiels und des Modellierens mit Legosteinen mit den ernsthaften Belangen der Geschäftswelt verbindet.
In LSP-Workshops erarbeiten die Teilnehmer zum Beispiel neue Geschäftsstrategien, sie entwickeln oder optimieren die Zusammenarbeit im Team, oder sie analysieren Krisensituationen und erarbeiten Lösungskonzepte. Die dabei behandelten Themen sollen nicht nur visualisiert, sondern durch das Bauen von metaphorischen dreidimensionalen Modellen „begreifbar“ werden. Die spielerische Interaktion mit den Modellen soll die Kommunikation verbessern und Einsicht, Vorstellungskraft und kreative Ideenfindung der Teilnehmer fördern.
Legoland-Freizeitparks
→ Hauptartikel: Legoland
Seit 1968 existieren auch Freizeitparks im Lego-Stil. Es gibt den ersten dieser Art in Billund (Dänemark) neben dem ersten Werk, andere im englischen Windsor, in Carlsbad (Kalifornien) sowie in Günzburg (Deutschland). 2005 wurden sie zu 70 % an die Blackstone Group verkauft, die ihre Anteile in die Merlin Entertainments Group einbrachte. Das erste Legoland in Deutschland befand sich von 1973 bis 1976 in Sierksdorf.
Filme
In den 1980ern wurden erstmals Legosteine und -figuren verwendet, um kurze Animationsfilme zu erstellen (auch Brickfilm genannt). Die Szene um diese Hobbyfilmer wuchs derart schnell, dass Lego das Steven Spielberg Movie Maker Set herausgab, das neben einigen speziellen Legosteinen eine digitale (Logitech) Webkamera enthält, die über eine USB-Schnittstelle an einen PC angeschlossen werden kann.
Das durch die Berichterstattung in den Medien im Rahmen der Fußball-WM 2006 wohl bekannteste Beispiel für einen Lego-Animationsfilm stellt die Verfilmung des legendären Finalspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 (Wunder von Bern) dar. Die zehnminütige Verfilmung („Die Helden von Bern“) bedient sich dabei des Originalkommentars von Herbert Zimmermann.
Folgende Dokumentar- und Spielfilme erschienen:
Der Lego-Stein. (Alternativtitel: La Brique Lego.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2009, 26 Min., Buch und Regie: Anna-Célia Kendall, Produktion: arte France, Lobster Films, Steamboat Films, Centre Pompidou, Reihe: Design, deutsche Erstsendung: 1. März 2012 bei arte, Inhaltsangabe und Videoausschnitt (1 Min.) von arte.
Mega-Fabriken: Lego. (Originaltitel: Megafactories.) Dokumentarfilm, USA, 2012, 41:10 Min., Regie: Emre Izat, Produktion: Off the fence, National Geographic Channels, Reihe: Megafabriken – Europa, deutsche Erstsendung: 18. Januar 2013 bei n-tv, Inhaltsangabe von National Geographic.
The Lego Movie. Animationsfilm, USA/Australien, 2014, 100 Min., Buch und Regie: Phil Lord, Chris Miller, deutscher Kinostart 10. April 2014
Nachahmer und Konkurrenten
Verschiedene Hersteller imitieren das erfolgreiche Spielzeugkonzept. In der DDR wurden beispielsweise PEBE- und Formo-Steine produziert. Die Firma Montini aus den Niederlanden entwickelte parallel zu Lego ein eigenes Stecksystem. Etwa 1966 kam Rasti auf den Markt. Es entwickelte sich in der Folgezeit zu einem eigenständigen System. Die Bausteine sind unwesentlich größer als die Legosteine, bestehen aus Weichplastik und geben durch Einrasten einen etwas besseren Zusammenhalt. Heute wird es in Argentinien gefertigt und in mehreren südamerikanischen Ländern vertrieben. Auf Grund von Währungsvorteilen und seiner gestalterischen Überlegenheit übernahm Rasti hier die Marktführerschaft.
Heute gibt es zahlreiche Anbieter, deren Bausteine zu Lego kompatibel sind. Manche Produkte gleichen hinsichtlich des Kunststoffs und der Fertigungspräzision den Originalprodukten von Lego, andere erreichen eine vergleichbare Qualität in Hinblick auf Passgenauigkeit und Oberflächengestaltung nicht. Lego versuchte das gespickte Aussehen der Legosteine unter Patentschutz zu stellen, um die Produktion von Legoimitaten zu stoppen. Der Federal Court of Canada hob das Patent 2002 allerdings mit der Begründung auf, dass ein funktionelles Design nicht markenrechtlich schützbar sei.[23] Diese Entscheidung wurde zweitinstanzlich bestätigt und in 2005 erließ das Höchstgericht eine Erklärung, wonach „das Markenrecht nicht dafür verwendet werden soll, um Monopolrechte unter nicht-ausgelaufenen Patenten fortbestehen zu lassen“.[24] In Deutschland wurde am 2. Dezember 2004 vom Bundesgerichtshof der Weg für kompatible Lego-Produkte frei gemacht.[25] Der Europäische Gerichtshof bestätigte im September 2010, dass Lego-Steine keine geschützte Marke darstellen, sondern eine technische Lösung, deren Patente in den 1970er Jahren ausgelaufen seien.[26]
Ein Patentstreit zwischen Lego und Coko Toy im Jahre 2002 konnte Lego für sich gewinnen. Das zuständige Gericht befand, dass viele der Bauklötze von Coko denen von Lego so ähnlich waren, dass eine Patentrechtsverletzung vorlag. Das Unternehmen wurde angewiesen, die Produktion dieser Teile einzustellen, eine formale Entschuldigung in einer Zeitung zu veröffentlichen und eine kleine Strafe an Interlego zu bezahlen.[27] 2003 gewann Lego in diesem Zusammenhang eine weitere Klage gegen das norwegische Unternehmen Biltema, welche Coko-Spielzeuge vertrieb.[28]
Weltrekorde
Foto vom mittlerweile überholten Weltrekord-Legoturm in München mit 29,97 m Höhe; erbaut vom 1. bis 4. Oktober 2009
Mit Lego werden und wurden verschiedene Weltrekorde aufgestellt. Dabei werden riesige Türme, lange Tausendfüßler, riesige Bilder oder Autos in Originalgröße zusammengebaut. Die Weltrekorde werden oft durch Angabe von Länge, Höhe, Anzahl der Legosteine und Arbeitsstunden klassifiziert.[29]
Lego ist außerdem der größte „Reifenhersteller“ der Welt: Jedes Jahr produziert das Unternehmen 381 Millionen Reifen (Stand: 2012) – weit mehr als die Hersteller von PKW- und LKW-Reifen.[30]
Kombinationsmöglichkeiten
Legosteine können auf unterschiedlichste Weise zusammengesteckt werden, hieraus ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Die Anzahl von 24 Möglichkeiten für zwei gleichfarbige 4×2 Steine kann problemlos und anschaulich hergeleitet werden. Für drei und mehr Steine ist die Berechnung nicht mehr so einfach. Wie eine Arbeit der Mathematischen Fakultät der Universität Aarhus zeigt, steigt die Zahl der Kombinationen bereits für nur sieben gleichfarbige 4×2 Steine auf über 85 Milliarden.[31] Eine exakte Berechnung für acht und mehr Steine war den Autoren hingegen nicht möglich.
Alle Möglichkeiten, zwei gleichfarbige 4-×-2-Legosteine zusammenzustecken. Es ergeben sich 24 Varianten (rote Paare). Alle weißen Paare sind jeweils bereits durch eines der roten Paare repräsentiert.
Anzahl gleichfarbiger
4-×-2-Legosteine resultierende
Kombinationsmöglichkeiten
1 1
2 24
3 1.560
4 119.580
5 10.116.403
6 915.103.765
7 85.747.377.755
Kampagnen bezüglich Lego
Partnerschaft mit Shell
Greenpeace startete im Juli 2014 eine weltweite Kampagne, welche die Partnerschaft zwischen Lego und Shell in Frage stellt.[32] Greenpeace ist der Auffassung, dass Lego keine Shell-Logos mehr auf seinen Spielzeugen platzieren soll, da Shell in der Arktis Bohrungen durchführt. Legos Partnerschaft mit Shell geht zurück in die 1960er-Jahre. Die Online-Petition und das dazu gestartete YouTube-Video[33] verbreiten sich derzeit viral durch die Social Media.
Quelle
Primo-Steine
Die Primo-Teile – auch Baby oder Duplo Baby genannt – sind dreimal so groß wie Duplo-Elemente und damit sechsmal so groß wie Lego-System-Steine. Primo-Bausteine wirken durch stark abgerundete Kanten und oben halbkugelige Noppen weicher und sind damit babygerecht. Die zylindrische Hülse steht nur bei Primo unten um 5 mm vor, was die Steckverbindung auf eine Primo-Noppe oder 4 Duplo-Noppen drehbar macht. Nachbar-Noppen stören dabei nicht. Lego Primo kam 1997 in den Handel und wurde 2006 wieder eingestellt.
Modulex
Die von der Lego-Tochter Modulex ab 1963 in breiter Farbpalette hergestellten Steine dienten zum Bau von Architekturmodellen und Hinweistafeln. Mit ihrem 5 mm-Raster sind sie etwa um ein Drittel kleiner als die Lego-Systemsteine (8 mm) und damit nicht kompatibel. Teilweise tragen sie ein „M“ auf den Noppen.
Soft
Bei Lego Soft handelt es sich um weiche Großbausteine für Kleinkinder. Es sind ähnliche Teile wie bei Duplo erhältlich. Die Maße eines Steins mit 4 × 2 Noppen sind 19,0 cm × 9,5 cm × 7,0 cm.
Architecture
Architektonischer Entwurf eines Gebäudes mit Steinen aus der Architecture-Serie
Der Anfang dieser Serie lässt sich bis in die 1960er Jahre zurückverfolgen. Am Beginn dieser Entwicklung stand die Linie Scale Model, die Anfang 1962 geboren wurde und deren Bauteile nicht in den die üblichen fünf Farben, sondern in Weiß gehalten waren, um die Kreativität von Ingenieuren zu unterstützen. Diese Linie wurde jedoch 1965 beendet; erst ab 2005 wurde die Serie mit Architecture in einer ähnlichen Art fortgeführt. Sie besteht einerseits aus einem Kreativbausatz mit nur weißen Elementen, andererseits aus vielen historischen Gebäuden zum Nachbauten wie beispielsweise dem Trevi-Brunnen, dem Eiffelturm, dem UN-Hauptquartier in New York, dem Brandenburger Tor, dem Schiefen Turm von Pisa und vielen anderen Gebäuden.
Rastermaß, Kompatibilität
Maß Lego („System“) Duplo Quatro Primo
Breite (Raster) 8 mm 16 mm 32 mm 48 mm
Breite (Baustein) 7,8 mm 15,6 mm 31,2 mm 46,8 mm
Höhe (Bausteinhöhe) 9,6 mm 19,1 mm ? 38,3 mm (davon 5 mm Röhrchenüberstand unten).
Plattenhöhe (relativ) 1/3 1/2 1/3
Das Rastermaß spiegelt die Vergrößerung eines Bauwerks durch Anfügen eines Steins wider; an einem Stein ist es der von Noppenmitte zu Noppenmitte messbare Abstand.
Zwischen verbauten Steinen sind seitlich einige Zehntel Millimeter Luft als Fuge eingeplant. Die Steine sind also etwas schmaler als die Rasterung, bei Lego etwa 7,8 mm und bei Duplo 15,6 mm. Das ermöglicht das leichte Einfügen eines Steins in eine Lücke, sogar wenn der Stein etwas verzogen, verbogen oder aufgeraut ist. Das Bauwerk toleriert so auch eine gewisse Verbiegung der Grundplatte und wird etwas flexibel. Das grobe Niederbrechen einer Mauer wird möglich, und die Steine werden vor Überlastung geschützt.
Die Noppen von Lego sind oben mit „LEGO“ beschriftet, die Noppen von Primo oben und der Grund in den hohlen Duplo-Noppen mit „LEGO“ oder „DUPLO“.
Kompatibilität Lego Duplo Quatro Primo
Lego sitzt auch auf Lego-Noppen
Duplo 2×2-Steine und deren Vielfache passen auf Duplo-Noppen, weil diese hohl sind. passt passt mit seiner unten vorstehenden Zylinderhülse klemmend über 4 Duplo-Noppen. Weil der Korpus weniger weit nach unten reicht, bleibt der einfache Primostein auf 4 Duplonoppen (genauso wie auf einer Primonoppe) trotz Nachbarnoppen frei drehbar.
Quatro passt
Primo
ZNAP
Eisenbahnbrücke aus ZNAP-Elementen
Das 1998 eingeführte ZNAP-System ähnelte Fischertechnik, wurde jedoch nach einem Jahr wieder eingestellt. Mit den ZNAP-Elementen konnten große Modellstrukturen gebaut werden. Durch seine Löcher war es kompatibel zu Technic-Elementen und damit zu herkömmlichen Legosteinen.
Lego Media/Software
Computerspiele
Seit Ende der 1990er-Jahre sind eine ganze Reihe von Lego-Computerspielen für PC und verschiedene Spielkonsolen erschienen. Die meisten dieser Spiele, z. B. Lego Star Wars, Lego Racers, Lego Rock Raiders, Lego Island, Lego Loco oder Lego Master sind klassischen Computerspielgenres zuzurechnen (Autorennen, Strategie, Adventure). Nur die virtuellen Spielwelten sind aus Legosteinen aufgebaut. Daneben gibt es mehrere Themenversionen des Spiels Lego Creator (Standard, Knights Kingdom, Harry Potter 1–4,Harry Potter 5–7, Star Wars), mit dem sich virtuelle Lego-Welten im PC bauen lassen.
Später entstanden auch Lego-Videospiele, in denen man verschiedene Level zu absolvieren hatte; meist in Anlehnung an gleichnamige Kinofilme. Dazu zählen unter anderem: Lego Harry Potter („Die Jahre I–IV“ erschien im Juni 2010, die „Jahre V–VII“ ein Jahr später), Lego Star Wars (mehrere Teile erhältlich), Lego Indiana Jones, Lego Batman und Lego Pirates of the Caribbean: Das Videospiel.
Im Oktober 2010 erschien das Massively Multiplayer Online Game Lego Universe. In diesem erstellen die Spieler eigene Charaktere und erkunden mit ihnen die virtuelle Welt. Dabei kämpfen die Spieler gegen eine böse Macht, die die Kontrolle über das Lego-Universum an sich reißen möchte.[19] Lego Universe wurde im Januar 2012 wieder eingestellt.
Anfang 2011 wurde mit Lego Star Wars 3: The Clone Wars ein weiterer Teil der Lego-Star-Wars-Reihe veröffentlicht.
2012 erschienen folgende Spiele: Lego Batman 2: DC Super Heroes und Lego Der Herr der Ringe (30. November 2012).
Im März 2013 erschien exklusiv für die Wii U das auf Lego City basierte Open-World-Spiel Lego City Undercover und im Herbst 2013 Lego Marvel Super Heroes.
Am 11. April 2014 veröffentlichte Lego gleich drei neue Spiele: Lego The Movie: Videogame, Lego Marvel Super Heroes und Lego der Hobbit. Letzteres verarbeitet die ersten beiden Filme von Peter Jackson, wobei nicht geplant ist, die Geschichte des dritten Films per Download Content oder eigenständigem Spiel zu vervollständigen.[20]
Am 11. Juni 2015 erschien Lego Jurassic World, welches alle vier Teile der Jurassic Park-Reihe zum Thema hat. Im September des gleichen Jahres veröffentlichte Warner Bros. Interactive Entertainment das von TT Games entwickelte Action-Adventure Lego Dimensions. Bei diesem Spiel ermöglicht der Kauf realer Lego-Minifiguren deren virtuellen Einsatz in verschiedenen freizuschaltenden Spiele-Universen wie z.B. Jurassic World, Doctor Who oder Die Simpsons.
Digital Designer
Das Programm Lego Digital Designer (von Lego auch LDD oder DesignByMe genannt), das kostenlos auf der Internetseite von Lego heruntergeladen werden kann, ermöglicht es dem Benutzer, eigene Lego-Modelle zu entwickeln und die dazugehörigen Anleitungen zu erstellen. Die Modelle konnten bis Januar 2012 dann bei Lego inklusive Verpackung als Einzelstück bestellt werden.[21]
Lego Mindstorms
Ein programmierbarer Baustein (RCX) der ersten Generation
Lego-NXT-Hauptbaustein der 2. Generation (2.0)
Der erste Versuch, Lego mit Computertechnologie zu kombinieren, war die Serie Lego Technic Computer Control, die in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab 1984 entwickelt und 1986 eingeführt wurde. Sie konnte sich allerdings nicht durchsetzen.
Nach erneuter Zusammenarbeit mit dem MIT wurde dann 1998 Lego Mindstorms erfolgreich eingeführt, mit dem Roboter gebaut und mittels eines Computers programmiert werden können. Das Herzstück jedes Roboters ist dabei der Robotics Command System (auch: RCX), ein batteriebetriebener „programmierbarer Legostein“. Die Programmierung kann in zahlreichen Programmiersprachen erfolgen, von der Original-Lego-Block-sprache bis Java. Das Programm wird dann über eine Infrarotschnittstelle vom Computer auf den RCX übertragen. Dieser verfügt über ein kleines LCD und Anschlüsse für verschiedene Sensoren, etwa Temperatur-, Licht-, Rotations- und Berührungssensoren, sowie für Elektromotoren und Leuchtsteine.
Nach dem Erscheinen bildete sich um Lego Mindstorms im Internet schnell eine große Fangemeinde mit Bau- und Programmieranleitungen. Aufgrund der Vielseitigkeit von Lego Mindstorms wurden damit gebaute Roboter auch für wissenschaftliche Forschungszwecke eingesetzt und Thema von Forschungsarbeiten. Von Fremdherstellern wurden weitere Sensoren entwickelt.
Anfang 2006 präsentierte Lego einen neuen programmierbaren Baustein, den NXT. Dieser erschien zunächst Mitte 2006 auf dem amerikanischen Markt. Am NXT können die Sensoren des RCX mittels Adapterkabel von Lego angeschlossen werden. Mit einem weiteren Adapterkabel können auch die Motoren der PF-Serie benutzt werden. Neu beim NXT sind unter anderem Motoren, die zwar nur über den NXT betrieben werden können, aber einen integrierten Umdrehungssensor haben. Auch Ultraschall- und Geräuschsensoren wurden neu eingeführt. In diesem Set wurden ausschließlich die neuen Technic-„Liftarme“ verwendet. Diese verfügen zwar nicht über die altbekannten Noppen, eröffnen aber durch ihre Form wesentlich mehr Möglichkeiten von Konstruktionen, die mit den bisherigen Lochbalken nicht möglich waren, etwa der Einbau starker Gelenke in einen Roboter. Mit einer Kombination aus beiden Systemen werden weitere, bislang unmögliche Konstruktionen ermöglicht.
Im Januar 2013 gab Lego den neuen Mindstorms EV3 (EV = Evolution, 3 = 3. Generation) bekannt, der im Herbst 2013 erstmals im Handel erschien. Für den EV3 sind fünf Standardroboter erschienen, dazu 12 von Fans entworfene Bonus-Roboter, die sich alle aus den Hauptbestandteilen des EV3 bauen lassen. Zu den Standardrobotern gehören u. a. der „TRACKER3R“ und der humanoide Roboter „EV3RSTORM“. Zu den von Fans entwickelten Bonus-Robotern gehören u. a. „PLOTT3R“ (ein zeichnender Roboter) und „EV3D4“ (der dem Roboter R2D2 aus Star Wars stark ähnelt). Bei dem EV3 stützt sich der sogenannte Brick auf das offene Betriebssystem Linux; damit ist der Brick hackbar.
Jump-&-Run-Spiele
Neben den „normalen“ Computerspielen wie Lego Racers oder Lego Creators hat Lego 2005 mit Lego Star Wars auch ein filmorientiertes Spiel auf den Markt gebracht. Dieses spielt in der Welt von Star Wars, die virtuell mit Legosteinen modelliert ist. In dem Spiel kann der Spieler viele Filmszenen der gesamten Star-Wars-Hexalogie nachspielen. Es besteht eine Altersbeschränkung ab sechs Jahren, denn „getötete“ Figuren zerfallen einfach zu Legosteinen. 2006 gab es eine Fortsetzung zu diesem Spiel: Während der erste Teil die 1999 begonnene erste Trilogie behandelte, basierte die Fortsetzung auf der „klassischen“ Trilogie aus den 1970er- und 1980er Jahren. Seit 2008 führt Lego auch andere Spiele dieses Genres ein, wie Lego Indiana Jones: Die legendären Abenteuer und Lego Batman: Das Videospiel. Das Gameplay hat sich in diesen Spielen nur geringfügig verändert und gibt einem nun die Möglichkeit, Gegenstände aufzuheben und als Waffen zu benutzen. Dazu gibt es in der Indiana Jones-Version noch die Phobien, bei denen sich die Charaktere langsamer bewegen. Das Batman-Spiel orientiert sich nicht an mehreren Filmen, sondern besitzt eine eigenständige Handlung, bei der die meistgesuchten Verbrecher aus dem Arkham Asylum entflohen sind. Das Spiel hat 18 Level und ist neben dem Story- und dem freien Spielmodus auch im Bösewicht-Modus spielbar, bei dem man zwei Gegner von Batman spielt, die denselben Level durchlaufen, aber auf einem anderen Weg. Beispielsweise springt man im Storymodus auf den Häusern Gotham Citys, während man im Bösewichtmodus durch die Kanalisation läuft. 2009 erschien auch Lego Indiana Jones 2. Mit dabei der im ersten Teil noch nicht enthaltene Film Das Königreich des Kristallschädels. Im Mai 2011 ist mit Lego Pirates of the Caribbean: Das Videospiel ein weiteres Lego-Jump-and-Run erschienen.[22]
Lego Education
Die Produkte der Lego-Education-Reihe wurden speziell für den Unterricht entwickelt und enthalten zum Teil Materialien für Lehrer und Schüler. Dazu gehören spezielle Sets der Mindstorms-Serie, Ergänzungssortiments, Sortiersysteme und Möbel. Diese Produkte sind nicht im Spielzeug-, sondern im Fachhandel für Schulen erhältlich.
Ähnlich sind die Legosets der Produktserie Lego Dacta aufgebaut, die speziell etwa für Bildungszwecke konzipiert wurden. Auch diese Serie ist nur bei Fachhändlern für Schul- und Kindergartenbedarf erhältlich.
Lego Serious Play
→ Hauptartikel: Lego Serious Play
Lego Serious Play (LSP) wurde Mitte der 1990er-Jahre von den Professoren Johan Roos und Bart Victor in Zusammenarbeit mit dem Lego-Konzern entwickelt und wird heute in Unternehmen und Organisationen, in Teams und mit Einzelpersonen eingesetzt. LSP ist ein moderierter Prozess, der die Vorzüge des Spiels und des Modellierens mit Legosteinen mit den ernsthaften Belangen der Geschäftswelt verbindet.
In LSP-Workshops erarbeiten die Teilnehmer zum Beispiel neue Geschäftsstrategien, sie entwickeln oder optimieren die Zusammenarbeit im Team, oder sie analysieren Krisensituationen und erarbeiten Lösungskonzepte. Die dabei behandelten Themen sollen nicht nur visualisiert, sondern durch das Bauen von metaphorischen dreidimensionalen Modellen „begreifbar“ werden. Die spielerische Interaktion mit den Modellen soll die Kommunikation verbessern und Einsicht, Vorstellungskraft und kreative Ideenfindung der Teilnehmer fördern.
Legoland-Freizeitparks
→ Hauptartikel: Legoland
Seit 1968 existieren auch Freizeitparks im Lego-Stil. Es gibt den ersten dieser Art in Billund (Dänemark) neben dem ersten Werk, andere im englischen Windsor, in Carlsbad (Kalifornien) sowie in Günzburg (Deutschland). 2005 wurden sie zu 70 % an die Blackstone Group verkauft, die ihre Anteile in die Merlin Entertainments Group einbrachte. Das erste Legoland in Deutschland befand sich von 1973 bis 1976 in Sierksdorf.
Filme
In den 1980ern wurden erstmals Legosteine und -figuren verwendet, um kurze Animationsfilme zu erstellen (auch Brickfilm genannt). Die Szene um diese Hobbyfilmer wuchs derart schnell, dass Lego das Steven Spielberg Movie Maker Set herausgab, das neben einigen speziellen Legosteinen eine digitale (Logitech) Webkamera enthält, die über eine USB-Schnittstelle an einen PC angeschlossen werden kann.
Das durch die Berichterstattung in den Medien im Rahmen der Fußball-WM 2006 wohl bekannteste Beispiel für einen Lego-Animationsfilm stellt die Verfilmung des legendären Finalspiels der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 (Wunder von Bern) dar. Die zehnminütige Verfilmung („Die Helden von Bern“) bedient sich dabei des Originalkommentars von Herbert Zimmermann.
Folgende Dokumentar- und Spielfilme erschienen:
Der Lego-Stein. (Alternativtitel: La Brique Lego.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2009, 26 Min., Buch und Regie: Anna-Célia Kendall, Produktion: arte France, Lobster Films, Steamboat Films, Centre Pompidou, Reihe: Design, deutsche Erstsendung: 1. März 2012 bei arte, Inhaltsangabe und Videoausschnitt (1 Min.) von arte.
Mega-Fabriken: Lego. (Originaltitel: Megafactories.) Dokumentarfilm, USA, 2012, 41:10 Min., Regie: Emre Izat, Produktion: Off the fence, National Geographic Channels, Reihe: Megafabriken – Europa, deutsche Erstsendung: 18. Januar 2013 bei n-tv, Inhaltsangabe von National Geographic.
The Lego Movie. Animationsfilm, USA/Australien, 2014, 100 Min., Buch und Regie: Phil Lord, Chris Miller, deutscher Kinostart 10. April 2014
Nachahmer und Konkurrenten
Verschiedene Hersteller imitieren das erfolgreiche Spielzeugkonzept. In der DDR wurden beispielsweise PEBE- und Formo-Steine produziert. Die Firma Montini aus den Niederlanden entwickelte parallel zu Lego ein eigenes Stecksystem. Etwa 1966 kam Rasti auf den Markt. Es entwickelte sich in der Folgezeit zu einem eigenständigen System. Die Bausteine sind unwesentlich größer als die Legosteine, bestehen aus Weichplastik und geben durch Einrasten einen etwas besseren Zusammenhalt. Heute wird es in Argentinien gefertigt und in mehreren südamerikanischen Ländern vertrieben. Auf Grund von Währungsvorteilen und seiner gestalterischen Überlegenheit übernahm Rasti hier die Marktführerschaft.
Heute gibt es zahlreiche Anbieter, deren Bausteine zu Lego kompatibel sind. Manche Produkte gleichen hinsichtlich des Kunststoffs und der Fertigungspräzision den Originalprodukten von Lego, andere erreichen eine vergleichbare Qualität in Hinblick auf Passgenauigkeit und Oberflächengestaltung nicht. Lego versuchte das gespickte Aussehen der Legosteine unter Patentschutz zu stellen, um die Produktion von Legoimitaten zu stoppen. Der Federal Court of Canada hob das Patent 2002 allerdings mit der Begründung auf, dass ein funktionelles Design nicht markenrechtlich schützbar sei.[23] Diese Entscheidung wurde zweitinstanzlich bestätigt und in 2005 erließ das Höchstgericht eine Erklärung, wonach „das Markenrecht nicht dafür verwendet werden soll, um Monopolrechte unter nicht-ausgelaufenen Patenten fortbestehen zu lassen“.[24] In Deutschland wurde am 2. Dezember 2004 vom Bundesgerichtshof der Weg für kompatible Lego-Produkte frei gemacht.[25] Der Europäische Gerichtshof bestätigte im September 2010, dass Lego-Steine keine geschützte Marke darstellen, sondern eine technische Lösung, deren Patente in den 1970er Jahren ausgelaufen seien.[26]
Ein Patentstreit zwischen Lego und Coko Toy im Jahre 2002 konnte Lego für sich gewinnen. Das zuständige Gericht befand, dass viele der Bauklötze von Coko denen von Lego so ähnlich waren, dass eine Patentrechtsverletzung vorlag. Das Unternehmen wurde angewiesen, die Produktion dieser Teile einzustellen, eine formale Entschuldigung in einer Zeitung zu veröffentlichen und eine kleine Strafe an Interlego zu bezahlen.[27] 2003 gewann Lego in diesem Zusammenhang eine weitere Klage gegen das norwegische Unternehmen Biltema, welche Coko-Spielzeuge vertrieb.[28]
Weltrekorde
Foto vom mittlerweile überholten Weltrekord-Legoturm in München mit 29,97 m Höhe; erbaut vom 1. bis 4. Oktober 2009
Mit Lego werden und wurden verschiedene Weltrekorde aufgestellt. Dabei werden riesige Türme, lange Tausendfüßler, riesige Bilder oder Autos in Originalgröße zusammengebaut. Die Weltrekorde werden oft durch Angabe von Länge, Höhe, Anzahl der Legosteine und Arbeitsstunden klassifiziert.[29]
Lego ist außerdem der größte „Reifenhersteller“ der Welt: Jedes Jahr produziert das Unternehmen 381 Millionen Reifen (Stand: 2012) – weit mehr als die Hersteller von PKW- und LKW-Reifen.[30]
Kombinationsmöglichkeiten
Legosteine können auf unterschiedlichste Weise zusammengesteckt werden, hieraus ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Die Anzahl von 24 Möglichkeiten für zwei gleichfarbige 4×2 Steine kann problemlos und anschaulich hergeleitet werden. Für drei und mehr Steine ist die Berechnung nicht mehr so einfach. Wie eine Arbeit der Mathematischen Fakultät der Universität Aarhus zeigt, steigt die Zahl der Kombinationen bereits für nur sieben gleichfarbige 4×2 Steine auf über 85 Milliarden.[31] Eine exakte Berechnung für acht und mehr Steine war den Autoren hingegen nicht möglich.
Alle Möglichkeiten, zwei gleichfarbige 4-×-2-Legosteine zusammenzustecken. Es ergeben sich 24 Varianten (rote Paare). Alle weißen Paare sind jeweils bereits durch eines der roten Paare repräsentiert.
Anzahl gleichfarbiger
4-×-2-Legosteine resultierende
Kombinationsmöglichkeiten
1 1
2 24
3 1.560
4 119.580
5 10.116.403
6 915.103.765
7 85.747.377.755
Kampagnen bezüglich Lego
Partnerschaft mit Shell
Greenpeace startete im Juli 2014 eine weltweite Kampagne, welche die Partnerschaft zwischen Lego und Shell in Frage stellt.[32] Greenpeace ist der Auffassung, dass Lego keine Shell-Logos mehr auf seinen Spielzeugen platzieren soll, da Shell in der Arktis Bohrungen durchführt. Legos Partnerschaft mit Shell geht zurück in die 1960er-Jahre. Die Online-Petition und das dazu gestartete YouTube-Video[33] verbreiten sich derzeit viral durch die Social Media.
Quelle
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36186
Anmeldedatum : 03.04.11
Ähnliche Themen
» Das Auge – eine Erfolgsgeschichte der Evolution
» Die Hako GmbH eine Braunschweiger Erfolgsgeschichte
» Die Nordex SE , eine erfolgreiche Erfolgsgeschichte nach der friedlichen Revolution
» Die Hako GmbH eine Braunschweiger Erfolgsgeschichte
» Die Nordex SE , eine erfolgreiche Erfolgsgeschichte nach der friedlichen Revolution
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Fr Nov 15, 2024 3:20 am von Heiliger Hotze
» Halflives
Fr Nov 15, 2024 3:18 am von Heiliger Hotze
» Kupfergold
Fr Nov 15, 2024 3:15 am von Heiliger Hotze
» Whitesnake
Fr Nov 15, 2024 3:13 am von Heiliger Hotze
» ( ENGELSEIN ) ENGELHAI
Fr Nov 15, 2024 3:11 am von Heiliger Hotze
» MALIGNANT TUMOUR
Fr Nov 15, 2024 3:04 am von Heiliger Hotze
» - LEEAAV -
Fr Nov 15, 2024 3:02 am von Heiliger Hotze
» (( ifa ))
Fr Nov 15, 2024 3:00 am von Heiliger Hotze
» AOP Records
Fr Nov 15, 2024 2:57 am von Heiliger Hotze