Die Süddeutsche Automobil-Fabrik, kurz auch „SAF“
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Die Süddeutsche Automobil-Fabrik, kurz auch „SAF“
Die Süddeutsche Automobil-Fabrik, kurz auch „SAF“ genannt, in Gaggenau war ein deutscher Automobil- und Fahrradhersteller. Die Firma wurde im Jahr 1905 in der Rechtsform einer GmbH gegründet, die bis 1910 bestand und in der Benz & Cie. AG aufging. Der Produktionsstandort blieb erhalten.
Bergmann von 1898
Eines der ältesten zugelassenen Autos in Deutschland, ein Bergmann in der Technischen Sammlung Hochhut in Frankfurt am Main
Firmengeschichte
1894 gründete Theodor Bergmann eine Automobilfabrik in Ergänzung seiner seit 1883 ausgebauten Industriewerke (unter anderem Produktion von Guss- und Schmiedeteilen), deren Geschichte auf ein bereits 1680 bestehendes Eisenwerk zurückgeht, das 1889 von Theodor Bergmann als alleinigem Besitzer übernommen wurde.
Im Jahr 1894 wurden nach den Plänen der Ingenieure Josef Vollmer und Willy Seck Personen- und Lieferwagen sowie ein 8-PS-Omnibus hergestellt. 1904 folgte ein Kleinwagen, der unter der Marke Liliput angeboten wurde.
1904 erwarb Georg Wiss die Firma, die 1905 in die Süddeutsche Automobil-Fabrik GmbH umgewandelt wurde und weiterhin Nutzfahrzeuge baute. Verschiedene Omnibustypen wurden produziert, die erfolgreich im Raum Baden-Baden eingesetzt wurden. 1905 baute SAF den ersten Großraum-Omnibus mit 52 Sitzplätzen für einen Berliner Verkehrsbetrieb. Anschließend wurde die erste „benzinautomobile“ Feuerspritze (Feuerwehrfahrzeug) der Welt gebaut. Ab 1907 wurden auch Militärfahrzeuge mit 5 t Nutzlast, Telegrafenstangen- bzw. Langmaterial-Transporter gefertigt. Exportiert wurde ins europäische Ausland und nach Mittelamerika unter den Marken „Gaggenau“, „SAF“ und „SAG“.
Die SAF geriet jedoch bald in Schwierigkeiten wegen der zu breiten Produktpalette und den kostspieligen Innovationen; die geringen verkauften Stückzahlen hatten die Finanzdecke aufgebraucht. Es kam zu einer Annäherung an die Automobilfabrik Benz & Cie. in Mannheim, die langfristig einen Ausbau ihrer Lkw-Produktion beabsichtigte. Unter Einfluss der Rheinischen Kreditbank kam es zu einem umfassenden Interessenvertrag und zu einer Beteiligung der Benz & Cie. AG an der SAF. Benz verfügte damit über eine große Produktpalette, der Lkw- und Omnibus-Bau wurde im SAF-Werk konzentriert. Die Mitarbeiterzahl in Gaggenau stieg auf 800 an.
Die Entwicklung mündete in die Umbildung der SAF in die „Benz-Werke Gaggenau GmbH“ (zur Jahreswende 1910/1911) und schließlich in eine vollständige Übernahme 1912. Zeitweise wurde für die Lastkraftwagen die Marke „Benz-Gaggenau“ verwendet. Das Benz-Werk in Gaggenau gehörte seit 1926 zur Daimler-Benz AG und gehört bis heute zur Daimler AG.
Siehe auch
Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie
Quelle
Bergmann von 1898
Eines der ältesten zugelassenen Autos in Deutschland, ein Bergmann in der Technischen Sammlung Hochhut in Frankfurt am Main
Firmengeschichte
1894 gründete Theodor Bergmann eine Automobilfabrik in Ergänzung seiner seit 1883 ausgebauten Industriewerke (unter anderem Produktion von Guss- und Schmiedeteilen), deren Geschichte auf ein bereits 1680 bestehendes Eisenwerk zurückgeht, das 1889 von Theodor Bergmann als alleinigem Besitzer übernommen wurde.
Im Jahr 1894 wurden nach den Plänen der Ingenieure Josef Vollmer und Willy Seck Personen- und Lieferwagen sowie ein 8-PS-Omnibus hergestellt. 1904 folgte ein Kleinwagen, der unter der Marke Liliput angeboten wurde.
1904 erwarb Georg Wiss die Firma, die 1905 in die Süddeutsche Automobil-Fabrik GmbH umgewandelt wurde und weiterhin Nutzfahrzeuge baute. Verschiedene Omnibustypen wurden produziert, die erfolgreich im Raum Baden-Baden eingesetzt wurden. 1905 baute SAF den ersten Großraum-Omnibus mit 52 Sitzplätzen für einen Berliner Verkehrsbetrieb. Anschließend wurde die erste „benzinautomobile“ Feuerspritze (Feuerwehrfahrzeug) der Welt gebaut. Ab 1907 wurden auch Militärfahrzeuge mit 5 t Nutzlast, Telegrafenstangen- bzw. Langmaterial-Transporter gefertigt. Exportiert wurde ins europäische Ausland und nach Mittelamerika unter den Marken „Gaggenau“, „SAF“ und „SAG“.
Die SAF geriet jedoch bald in Schwierigkeiten wegen der zu breiten Produktpalette und den kostspieligen Innovationen; die geringen verkauften Stückzahlen hatten die Finanzdecke aufgebraucht. Es kam zu einer Annäherung an die Automobilfabrik Benz & Cie. in Mannheim, die langfristig einen Ausbau ihrer Lkw-Produktion beabsichtigte. Unter Einfluss der Rheinischen Kreditbank kam es zu einem umfassenden Interessenvertrag und zu einer Beteiligung der Benz & Cie. AG an der SAF. Benz verfügte damit über eine große Produktpalette, der Lkw- und Omnibus-Bau wurde im SAF-Werk konzentriert. Die Mitarbeiterzahl in Gaggenau stieg auf 800 an.
Die Entwicklung mündete in die Umbildung der SAF in die „Benz-Werke Gaggenau GmbH“ (zur Jahreswende 1910/1911) und schließlich in eine vollständige Übernahme 1912. Zeitweise wurde für die Lastkraftwagen die Marke „Benz-Gaggenau“ verwendet. Das Benz-Werk in Gaggenau gehörte seit 1926 zur Daimler-Benz AG und gehört bis heute zur Daimler AG.
Siehe auch
Geschichte der Nutzfahrzeugindustrie
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