Die Beutekunst
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Die Beutekunst
Beutekunst nennt man zusammenfassend Kulturgüter, die sich jemand in einem Krieg oder kriegsähnlichen Zustand widerrechtlich (entgegen Art. 56 der Haager Landkriegsordnung) aneignet (Kunstraub). Dies geschieht gewöhnlich, um sich selbst, die eigene Partei oder den eigenen Staat zu bereichern; manchmal auch, um den Gegner zu demütigen. Oftmals ist der Kunstraub auch Ausdruck staatlicher Ideologie.
In der Rechtswissenschaft wird von der Beutekunst der Begriff der Raubkunst abgegrenzt. Unter Raubkunst versteht man ausschließlich Kulturverluste, die dadurch entstanden sind, dass das NS-Regime Kunstsammler – also Privatpersonen – verfolgt, erpresst, ihres Besitzes beraubt und in vielen Fällen ermordet hat. Beutekunst ist ein kulturelles Phänomen, das es als Folge von Kriegen seit jeher gegeben hat.
Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor wurde auf Befehl Napoléon Bonapartes 1807 als Beutekunst nach Paris geschafft
Beispiele in der Geschichte
Ein Beispiel für Beutekunst der Zeit der Rosenkriege ist der von der Peter von Danzig als Prisengut nach Danzig gebrachte Altar von Hans Memling.
Kurz vor Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wurden beim Prager Kunstraub 1648 von der schwedischen Armee unter General Königsmarck fast die gesamten Schätze des Hradschin sowie anderer Paläste auf dem Prager Burgberg, darunter 700 Gemälde, erbeutet und auf Befehl Königin Christinas nach Schweden überführt.
Napoléon Bonaparte nahm auf seinen Feldzügen zahlreiche wertvolle Kunstwerke für Frankreich in Besitz, die nach dem Ende des Kaiserreiches 1814 von den Alliierten wieder zurückgefordert wurden. (Weiteres: Chaptal-Erlass)
Verbringung des Pfauenthrons nach Persien 1739.
Der Smaragd-Buddha wurde mehrfach von laotischen Fürstentümern untereinander und zuletzt 1778 aus Vientiane durch Rama I., König von Thailand geraubt. Eine Restitution lehnt die regierende Chakri-Dynastie bis heute ab.
Der sogenannte Kulturgüterstreit zwischen Zürich und St. Gallen hatte seine Ursache im Toggenburgerkrieg (12. April bis 17. August 1712) und wurde im April 2006 beigelegt.
NS-Raubkunst: Die Nationalsozialisten verschafften sich durch Raub und Enteignung in ihrem Herrschaftsgebiet viele bedeutende Kunstwerke.
Beutekunst der Alliierten: Die Alliierten, insbesondere die Sowjetunion und Polen, aber auch die Westalliierten nahmen nach der Niederlage des Deutschen Reiches deutsche Kulturgüter in ihren Besitz. Vonseiten der Westalliierten wurden die meisten Kunstgegenstände, soweit noch auffindbar, wieder zurückgegeben. In den Nachfolgestaaten der Sowjetunion bzw. in Osteuropa befinden sich noch heute umfangreiche Kunstbestände und Bestände aus deutschen Bibliotheken. Häufig sind diese der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Eines der bekanntesten Beispiele für diese Art Beutekunst ist der Schatz des Priamos (heute in Moskau).
Siehe auch
Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten
Raubkunst
Beutekunst (Zweiter Weltkrieg)
Restitution von Raubkunst
Restitution (Österreich) (der Rückgabe- bzw. Wiedergutmachungsprozess in Österreich)
Washingtoner Erklärung
Provenienzforschung
Reichstauschstelle
Quelle
In der Rechtswissenschaft wird von der Beutekunst der Begriff der Raubkunst abgegrenzt. Unter Raubkunst versteht man ausschließlich Kulturverluste, die dadurch entstanden sind, dass das NS-Regime Kunstsammler – also Privatpersonen – verfolgt, erpresst, ihres Besitzes beraubt und in vielen Fällen ermordet hat. Beutekunst ist ein kulturelles Phänomen, das es als Folge von Kriegen seit jeher gegeben hat.
Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor wurde auf Befehl Napoléon Bonapartes 1807 als Beutekunst nach Paris geschafft
Beispiele in der Geschichte
Ein Beispiel für Beutekunst der Zeit der Rosenkriege ist der von der Peter von Danzig als Prisengut nach Danzig gebrachte Altar von Hans Memling.
Kurz vor Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wurden beim Prager Kunstraub 1648 von der schwedischen Armee unter General Königsmarck fast die gesamten Schätze des Hradschin sowie anderer Paläste auf dem Prager Burgberg, darunter 700 Gemälde, erbeutet und auf Befehl Königin Christinas nach Schweden überführt.
Napoléon Bonaparte nahm auf seinen Feldzügen zahlreiche wertvolle Kunstwerke für Frankreich in Besitz, die nach dem Ende des Kaiserreiches 1814 von den Alliierten wieder zurückgefordert wurden. (Weiteres: Chaptal-Erlass)
Verbringung des Pfauenthrons nach Persien 1739.
Der Smaragd-Buddha wurde mehrfach von laotischen Fürstentümern untereinander und zuletzt 1778 aus Vientiane durch Rama I., König von Thailand geraubt. Eine Restitution lehnt die regierende Chakri-Dynastie bis heute ab.
Der sogenannte Kulturgüterstreit zwischen Zürich und St. Gallen hatte seine Ursache im Toggenburgerkrieg (12. April bis 17. August 1712) und wurde im April 2006 beigelegt.
NS-Raubkunst: Die Nationalsozialisten verschafften sich durch Raub und Enteignung in ihrem Herrschaftsgebiet viele bedeutende Kunstwerke.
Beutekunst der Alliierten: Die Alliierten, insbesondere die Sowjetunion und Polen, aber auch die Westalliierten nahmen nach der Niederlage des Deutschen Reiches deutsche Kulturgüter in ihren Besitz. Vonseiten der Westalliierten wurden die meisten Kunstgegenstände, soweit noch auffindbar, wieder zurückgegeben. In den Nachfolgestaaten der Sowjetunion bzw. in Osteuropa befinden sich noch heute umfangreiche Kunstbestände und Bestände aus deutschen Bibliotheken. Häufig sind diese der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Eines der bekanntesten Beispiele für diese Art Beutekunst ist der Schatz des Priamos (heute in Moskau).
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Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten
Raubkunst
Beutekunst (Zweiter Weltkrieg)
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