Friedrich Gottlieb Klopstock
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Friedrich Gottlieb Klopstock
Friedrich Gottlieb Klopstock (* 2. Juli 1724 in Quedlinburg; † 14. März 1803 in Hamburg) war ein deutscher Dichter. Er gilt als wichtiger Vertreter der Empfindsamkeit.
Friedrich Gottlieb Klopstock, Gemälde von Jens Juel, 1779, Gleimhaus Halberstadt
Leben
Friedrich Gottlieb Klopstock wuchs als ältestes von 17 Kindern in einer pietistischen Familie auf. Sein Vater, Gottlieb Heinrich, der Sohn eines Rechtsanwalts, war fürstlich-mansfeldischer Kommissionsrat und hatte die Herrschaft Friedeburg in der Grafschaft Mansfeld gepachtet, sodass von 1732 bis zur Aufgabe der Pacht 1736 Friedrich Gottlieb hier seine Kindheit verlebte. Seine Mutter Anna Maria hatte den Langensalzaer Ratskämmerer und Großkaufmann Johann Christoph Schmidt (* 19. Oktober 1659 Mühlhausen, † 28. November 1711 Langensalza) zum Vater.[1][2]
Geburtshaus in Quedlinburg (Foto September 1952)
Nach dem Besuch des Quedlinburger Gymnasiums kam Friedrich Gottlieb Klopstock im Alter von 15 Jahren auf die Fürstenschule in Schulpforte, in der er eine gründliche humanistische Schulausbildung erhielt. Klopstock las die griechischen und lateinischen Klassiker: Homer, Pindar, Vergil und Horaz. Hier machte er außerdem die ersten eigenen dichterischen Versuche und verfasste einen ersten Plan zum Messias.
1745 begann er ein Studium der evangelischen Theologie in Jena und verfasste dort auch die ersten drei Gesänge des Messias, die er zunächst in Prosa anlegte. Nach der Übersiedlung nach Leipzig wurde im folgenden Jahr das Werk in Hexameter umgearbeitet. Das Erscheinen der ersten Teile 1748 in den Bremer Beiträgen erregte großes Aufsehen und wurde zum Vorbild der Messiaden-Literatur seiner Epoche. In Leipzig schuf Klopstock auch die ersten Oden. Nach beendetem Theologiestudium nahm er (nach der Sitte aller Theologiekandidaten) in Langensalza eine Hauslehrerstelle an. In den zwei Jahren seines Aufenthaltes in Langensalza erlebte Klopstock die leidenschaftliche Liebe zu dem Mädchen Maria-Sophia Schmidt, den Rausch der Hoffnung, die Enttäuschung und schließlich die Elegie der Entsagung. Das führte dazu, dass er in diesen zwei Jahren die schönsten seiner früheren Oden für die unnahbare Geliebte dichtete.
Die Veröffentlichung der Oden entfachte einen Begeisterungssturm unter den Gegnern der bis dahin vorherrschenden „vernünftigen“ Poetik Johann Christoph Gottscheds. Es war die Geburtsstunde der reinen Dichtung.
Es wurden Kontakte zu Johann Jakob Bodmer geknüpft, der Klopstock nach Zürich einlud, wohin dieser 1750 reiste.[3] Nach acht Monaten ging er auf Einladung des Königs Friedrich V. nach Dänemark. Durch Friedrichs Unterstützung konnte er sein Werk vollenden. Dieser gewährte ihm eine Lebensrente von jährlich 400 (später 800) Talern. Drei Jahre seines Lebens verbrachte er in Dänemark.
Am 10. Juni 1754 heiratete Klopstock Margareta (Meta) Moller, die er 1751 in Hamburg auf der Durchreise nach Kopenhagen kennengelernt hatte. Sie starb am 28. November 1758 bei einer Totgeburt. Dreißig Jahre hindurch konnte Klopstock sie nicht vergessen und besang sie in seinen Elegien. Erst im hohen Alter (1791) heiratete er die Hamburgerin Johanna Elisabeth Dimpfel verw. von Winthem (1747–1821), welche eine Nichte von Meta Moller war.
Das Grab Klopstocks an der Christianskirche in Hamburg-Ottensen
1759 bis 1762 lebte Klopstock in Quedlinburg, Braunschweig und Halberstadt, reiste dann nach Kopenhagen, wo er bis 1771 blieb und einen großen Einfluss auf das kulturelle Leben in Dänemark ausübte. Neben dem Messias, der endlich 1773 vollständig erschien, schrieb er Dramen, zum Beispiel Hermanns Schlacht (1769). Er wandte sich dann nach Hamburg. 1776 zog er auf Einladung des Markgrafen Karl Friedrich von Baden vorübergehend nach Karlsruhe. Nach seinem Tod am 14. März 1803 im Alter von 78 Jahren wurde er am 22. März 1803 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung neben Meta auf dem Friedhof der Christianskirche in Ottensen beigesetzt.
Klopstock war Mitglied der Hamburger Freimaurerloge Zu den drei Rosen. Seit 1802 war er auswärtiges Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres.
In Quedlinburg informiert ein Museum über den Dichter. 1831 wurde in der dortigen Parkanlage Brühl ein auf eine Bürgerinitiative von 1824 zurückgehendes Denkmal[4][5] von Schinkel und Tieck eingeweiht.
Werk
Ideen und Motive
Als ein Vater des deutschen Nationalstaatsgedankens war Klopstock ein Befürworter der Französischen Revolution, welche er in dem Gedicht von 1789 Kennet euch selbst als „edelste Tat des Jahrhunderts“ bezeichnete; die Deutschen rief Klopstock ebenfalls zur Revolution auf. 1792 nahm ihn die französische Nationalversammlung als Ehrenbürger auf.[6] Später geißelte er jedoch die Auswüchse der Revolution in dem Gedicht Die Jakobiner von 1793. Hier kritisierte er das Jakobinerregime, das aus der Französischen Revolution hervorgegangen war, als Schlange, die sich durch ganz Frankreich windet.
Klopstocks aufgeklärte Utopie Die deutsche Gelehrtenrepublik (1774) ist ein Konzept, das für die als regierungsunfähig angesehene Fürstenherrschaft eine gebildete Elite in die Macht einsetzt. Die Republik soll von Aldermännern, Zünften und dem Volke regiert werden, wobei den ersteren – als den gelehrtesten – die größten Befugnisse zukommen sollte, Zünften und Volk entsprechend weniger. Der „Pöbel“ hingegen bekäme höchstens einen Schreier auf dem Landtage, denn Klopstock traute dem Volk keine Volkssouveränität zu. Bildung ist in dieser Republik das höchste Gut und qualifiziert ihren Träger zu höheren Ämtern. Entsprechend dem gelehrsamen Umgang geht es in dieser Republik äußerst pazifistisch zu: Als Strafen zwischen den Gelehrten veranschlagt Klopstock Naserümpfen, Hohngelächter und Stirnrunzeln. Dies stellte besondere Erfordernisse an die Vollstrecker:
„Wer ihrer einer werden will, muß hauptsächlich zwey Eigenschaften haben, nämlich eine grosse Geschiklichkeit, sich sehr ausdrückend zu gebehrden; und dann ein gar besondres Larvengesicht, wobey vornämlich die Grösse und Gestalt der Nase mit in Betrachtung kommen. Der Hohnlacher muß ausser diesem (er kriegt aber auch mehr verewigte Maculatur zur Besoldung als die andern) eine sehr starke, und zugleich rauhe Stimme haben. Man pflegt wol den Schreyer von der Landesverweisung loszusprechen, und ihn zum Hohnlacher zu erheben, wenn seine Nase die erforderlichen Eigenschaften zu dieser Verrichtung hat.“ [7]
Klopstocks Himmelsvorstellung, geprägt durch die wissenschaftlichen Leistungen Kopernikus' und Keplers, ist nicht die eines in sich ruhenden antiken Himmels, dessen Gestirne Götter und Heroen sind. Seine Himmelssphäre ist vielmehr eine Weltharmonie, ein Rhythmus und Symmetrie der Sphären. So heißt es im ersten Gesang des Messias:
„Mitten in dieser Versammlung der Sonnen erhebt sich der Himmel,
Rund, unermeßlich, das Urbild der Welten, die Fülle
Aller sichtbaren Schönheit, die sich, gleich flüchtigen Bächen,
Um ihn, durch den unendlichen Raum nachahmend, ergiesset.
Also dreht er sich, unter dem Ewigen, um sich selber.
Indem er wandelt, ertönen von ihm, auf Flügeln der Winde,
An die Gestade der Sonnen die sphärischen Harmonien
Hoch hinüber. Die Lieder der göttlichen Harfenspieler
Schallen mit Macht, wie beseelend, darein. Dieß vereinbarte Tönen
Führt vorm unsterblichen Hörer manch hohes Loblied vorüber.“
Goethe wird dieses Bild im Faust wieder aufgreifen. Der „Prolog im Himmel“ beginnt so:
„Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.“
Bedeutung und Rezeption
Klopstock gab der deutschen Sprache neue Impulse und kann als Wegbereiter für die ihm folgende Generation angesehen werden. Er war der erste, der mit seinem Messias Hexameter in der deutschen Dichtung verwendete, und seine Auseinandersetzung mit dem „deutschen Hexameter“, wie er es nannte, führte ihn zu seiner Lehre vom Wortfuß. Dies bereitete den Weg für freie Rhythmen, wie sie dann beispielsweise Goethe und Hölderlin nutzten. Klopstock kämpfte außerdem gegen den strengen Gebrauch des Reims nach Opitzscher Schule. Er verschaffte dem Dichterberuf neue Würde, indem er die künstlerische Autonomie des Dichters vorlebte, und befreite so die Dichtung aus den didaktischen Lehrgedichten der Versifikateure[8]
Klopstock gilt als Begründer der Erlebnisdichtung und des deutschen Irrationalismus. Sein Wirken erstreckte sich über große Teile der Epoche der Aufklärung. Er war aber nicht wie die meisten Aufklärer der Vernunft verpflichtet, sondern wird der sogenannten Empfindsamkeit zugerechnet. 1779 prägte er den Begriff der Innerlichkeit, die er als eines von neun Elementen poetischer Darstellung bezeichnete: „Innerlichkeit, oder Heraushebung der eigentlichen innersten Beschaffenheit der Sache.“[9] Des Weiteren gilt er als ein bedeutender Wegbereiter für die Bewegung des Sturm und Drang. Im Werther zeigt sich Klopstocks Wirkung auf Goethe:
Wir traten an’s Fenster, es donnerte abseitwärts und der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf. Sie stand auf ihrem Ellenbogen gestützt und ihr Blik durchdrang die Gegend, sie sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge thränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte – Klopstock! Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß. Ich ertrugs nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollesten Thränen. Und sah nach ihrem Auge wieder – Edler! hättest du deine Vergötterung in diesem Blicke gesehn, und ich möcht nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder nennen hören. (Goethe, Die Leiden des jungen Werthers, Fassung A)
Trotz alledem registriert der junge Lessing:
„Wer wird nicht einen Klopstock loben?
Doch wird ihn jeder lesen? – Nein!
Wir wollen weniger erhoben
und fleißiger gelesen sein.“
– Lessing: 1753[10]
Lessing bringt auf den Punkt, was Klopstocks Werk widerfuhr: Zwar wurde ihm große gesellschaftliche Anerkennung zuteil, aber das wirkliche literarische Interesse an seinem Werk blieb dahinter zurück.
Auch auf Komponisten und Musiker wie Christoph Willibald Gluck, Carl Philipp Emanuel Bach,[11] [12] Andreas Romberg und Christian Friedrich Daniel Schubart machte Klopstock Eindruck. Schubart konnte große Teile des Messias auswendig und einmal, als er auf dem Rhein fuhr – er las den Messias auf einem Brett, das er über den Kahn gelegt hatte –, begeisterte ihn eine Stelle so sehr, dass er auffuhr und Brett und Buch in den Rhein flogen: „Wie angedonnert stand ich da und sah bleich und starräugig meiner lieben Messiade nach, die wie eine geschossene Ente auf dem Wasser fluderte und untersank.“[13] Gustav Mahler vertonte das Gedicht Die Auferstehung mit eigenen Ergänzungen im 5. Satz seiner 2. Sinfonie.
Neuere Vertonungen
Richard Strauss op.36/1 Vertonung des Liedes: Das Rosenband (1897)
Manfred Trojahn: ... stiller Gefährt der Nacht (1978) Vertonung des Gedichts „Die frühen Gräber“ (1764) für Sopran, Flöte, Violoncello, Celesta und Schlagzeug
Heinz Holliger: Schlafgewölk (1984) für Altflöte
Juliane Klein: Drei Lieder nach Klopstock (2004) für Sopran und Klavier
Jörg-Peter Mittmann: Dem Unendlichen (2009) freie Vertonung des gleichnamigen Gedichts (1764) für Sopran, Flöte, Oboe, Klarinette, Viola, Violoncello und Schlagzeug
Martin Christoph Redel: „Bleib, Gedankenfreund“ (2011) Klanggedicht zu „Die frühen Gräber“ (1764) für Flöte, Klarinette, Viola, Violoncello und Schlagzeug op. 70 (Komposition für das Ensemble Horizonte)
Max E. Keller: Mutter Natur (2011) fragmentarische Vertonung der Gedichte „Der Zürchersee“ (1750) und „Die Frühlingsfeier“ (1759) für Sopran und acht Instrumente (Komposition für das Ensemble Horizonte)
Verzeichnis der Werke
Friedrich Gottlieb Klopstock. Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. Berlin und New York (Walter de Gruyter) 1974 ff. (= Hamburger Klopstock-Ausgabe).
Declamatio, qua poetas epopoeiae auctores recenset F. G. Klopstockius (Abiturrede, 1745)
Messias, Gesänge I - III (1748) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Oden von Klopstock (1750)
Messias, Gesänge I - V (1751) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Nachricht von des Messias neuer correcter Ausgabe (1753)
Von der heiligen Poesie (1754/55)
Von der Nachahmung des griechischen Sylbenmasses im Deutschen (1754/55)
Messias, Gesänge I - V (1755)
Messias, Gesänge VI - X (1756) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Der Tod Adams, ein Trauerspiel (1757)
Eine Betrachtung über Julian den Abtrünnigen (1758)
Von der besten Art über Gott zu denken (1758)
Geistliche Lieder (1758)
Auferstehn, ja auferstehn wirst du
Die ihr Christi Jünger seid
Herr, du wollst uns vorbereiten
Begrabt den Leib in seine Gruft
Müde, sündenvolle Seele ("Schmücke dich, o liebe Seele")
Von der Sprache der Poesie (1758)
Von der Bescheidenheit (1758)
Von dem Fehler andre nach sich zu beurtheilen (1758)
Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften (1758)
Von dem Publico (1758)
Von der Freundschaft (1759)
Gedanken über die Natur der Poesie (1759)
Gespräch von der wahren Hoheit der Seele (1759)
Salomo, ein Trauerspiel (Tragödie, 1764)
Fragmente aus dem XXten Gesang des Messias als Manuscript für Freunde (1764/66)
Vom deutschen Hexameter (1767)
Messias, Gesänge XI - XV (1768) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Hermanns Schlacht. Ein Bardiet für die Schaubühne (1769) books.google.de
Oden und Elegien (Darmstadt, 1771)
Oden (Hamburg, 1771) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
David, ein Trauerspiel (Tragödie, 1772)
Aus einer Abhandlung zum Sylbenmaaße (1773)
Vom gleichen Verse (1773)
Messias, Gesänge XVI - XX (1773) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Geschichte des letzten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar. (1774) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Oden und Lieder beym Clavier zu Singen (vertont von Christoph Willibald Gluck, 1776)
Ueber di deütsche Rechtschreibung (1778)
Von der Schreibung des Ungehörten (1779)
Ueber Sprache und Dichtkunst: Fon einer lateinischen Uebersetzung des Messias. Zäntes Fragment (1779)
Messias, Gesänge I - XX (1780/81)
Hermann und die Fürsten. Ein Bardiet für die Schaubühne (1784)
Hermanns Tod. Ein Bardiet für die Schaubühne (1787)
Oden zur Französischen Revolution (1790-99)
Grammatische Gespräche (1794)
Übersetzungen
Briefe
Porträts & Büsten
Anton Hickel, Bildnis Friedrich Gottlieb Klopstock, Öl, 113 x 89 cm, Hamburg, 1798, (Gemäldesammlung der Universität Hamburg, online), Beschreibung bei Friedrich Johann Lorenz Meyer, Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg, Verlag Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1801, Bd. 1, 3. Heft, S. 276 f. books.google sowie online Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
- nach vorstehenden Gemälde von Anton Hickel
Johann Gerhard Huck (1759–1811), Lithografie (Schabkunst), 52 x 43 cm, Abb., (online, Städtische Museen Quedlinburg/Klopstockhaus)
- nach vorstehender Lithografie von Johann Gerhard Huck
Loeser Leo Wolf (1775–1840), Kupferstich, 29 x 20,3 cm, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)
Martin Ferdinand Quadal, Porträt, Erläuterung dazu von Alfred Lichtwark, Das Bildnis in Hamburg, Bd. 2, Verlag Richter, Hamburg, 1898, S. 23 ff., (online Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg) und (hier Guadall genannt) von Friedrich Johann Lorenz Meyer, Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg, Verlag Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1801, Bd. 1, 3. Heft, S. 274 f. books.google sowie online Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Jens Juel, Porträt Friedrich Gottlieb Klopstock, Öl auf Leinwand, Abbildung und Erläuterungen zu diesem Porträt und seinen Kopien, (online, Gleimhaus Halberstadt, Porträtsammlung Freundschaftstempel) und Bildnis des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock, Jens Juel (zugeschrieben), Öl auf Leinwand, 60 x 48cm, nach 1779, (Berlin, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 348), (online Bildindex).
- nach vorstehendem Gemälde von Jens Juel
Lazarus Gottlieb Sichling, Lithografie, 29 x 22,3 cm, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Christian Gottlieb Geyser, Kupferstich, 30,3 x 20,7 cm, J.F.F. Bremer, Braunschweig, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Johann Heinrich Klinger (1766–1789), Kupferstich, 35 x 25 cm, Nor[imberga], 1789, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Christian Schule, Kupferstich, 11,8 x 9,4 cm, 1810, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Johann Martin Preissler, Kupferstich, 40,4 x 29,8 cm, 1782, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Gedenkmünzen mit Brustbild, siehe Otto Christian Gaedechens, Verein f. Hamburgische Geschichte (Hrsg.): Hamburgische Münzen und Medaillen, Verlag Johann August Meissner, Hamburg, 1850, S. 247-250, (books.google).
Gerdt Hardorff, Lithographie, ohne weitere Angaben, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
- nach vorstehender Lithografie von Gerdt Hardorff
Friedrich Müller, Kupferstich, 31,4 x 24 cm, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Landolin Ohmacht, Alabasterbüste (12,1 cm) um 1797, bildindex.de, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg. Nach Rainer Schmidt (Hrsg.): Klopstock Briefe 1795-1798, Bd. 2, Apparat/ Kommentar, Verlag de Gruyter, Berlin, 1996, S. 298 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) sind heute insgesamt 7 Ausführungen der Büste Ohmachts aus unterschiedlichen Materialien und in verschiedenen Größen bekannt. Das Klopstockhaus in Quedlinburg zeigt einen 65 cm hohen "Gipsabguss nach dem Original von Landolin Ohmacht", Abb. online.
Johann Gottfried Schadow, Büste für die Walhalla, 1808, untere Reihe Nr. 021 (Abbildung oben unter Ehrungen). Für seine nach Klopstocks Tod angefertigte Büste soll Schadow "die außerordentlich realistisch gestaltete Klopstock-Büste aus Alabaster" von Landolin Ohmacht als Vorbild gedient haben, Ohnmacht, Mechtild, "Ohmacht, Landelin Franciscus" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 491 f. Onlinefassung.
Johann Caspar Füssli d. Ä., Porträt Friedrich Gottlieb Klopstock, Öl auf Leinwand, 47,5 x 38 cm, Zürich, 1750, (online Städtische Museen Quedlinburg/ Klopstockhaus)
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Bleistiftzeichnung, 48 x 34,5 cm, (Hamburger Portraits der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, online)
Maria Elisabeth Vogel (1746–1810, geb. Timmermann, verw. de Boor), Ölgemälde (?) 1792, Kniestück nach rechts: Klopstock in dunklem Sessel vor neutralem Hintergrund sitzend, in schwarzem Hausrock und weißem, offenem Hemd, weißes, kurzes Haar nur noch an den Schläfen, die linke Hand skandierend, in der rechten Hand ein Manuskript mit der zwölften Strophe seiner 1748 entstandenen Ode "Der Abschied". Hinter einem Vorhang, im Schatten, die Büste Homers. Anlässlich des Todes von Klopstock 1803 von der Patriotischen Gesellschaft ausgestellt, ehemals in deren Besitz, heute Museum für Hamburgische Geschichte, Inv. 1950/19; vgl. Gisela Jaacks: Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Porträtsammlung im Museum für Hamburgische Geschichte I., Hamburg 1992, S. 205 books.google. Bei Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart, Bd. 4, Hamburg 1866, Nr. 1964, Klopstock, Friedrich Gottlieb, Fußnote: Folgende Originalgemälde ...: "1793 angelegt, aber erst 1803 vollendet. Vergl. Verzeichnis der sechsten Ausstellung der Patriotischen Gesellschaft Mai 1803 Seite 12, Nr. 40, und Verhandlungen ders. Ges. Band 7 Seite 35." In Hamburg und Altona: Eine Zeitschrift zur Geschichte der Zeit, der Sitten und des Geschmackes, 2. Jg., 7. Heft, Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1803, S. 30.
Verkleinerte "Wiederholung" des vorigen Bildes von Marie Elisabeth Vogel durch Johann Hieronymus Barckhan (1785–1865), Öl auf Leinwand, 76,5 x 63 cm, 1807, Inventarnummer: A II 954, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie (online in der Deutschen Digitalen Bibliothek)
Friedrich Carl Gröger und Heinrich Jacob Aldenrath, Klopstocks Bildnis, Handzeichnung in Sepia getuscht. In Hamburg und Altona: Eine Zeitschrift zur Geschichte der Zeit, der Sitten und des Geschmackes, 2. Jg., 7. Heft, Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1803, S. 28, (online).
Weitere Lithografien (Digitaler Portraitindex des Bildarchiv Foto Marburg)
Asteroid Klopstock
Gedenktag
14. März im Evangelischen Namenkalender.[14]
Örtlichkeiten
In mehr als 65 Städten und Orten wurden Straßen nach Klopstock benannt, u.a. in Berlin [15] und Leipzig [16].
Quelle
Nach ihm ist die Klopstockstr. benannt die sich in Stöckheim befindet
Friedrich Gottlieb Klopstock, Gemälde von Jens Juel, 1779, Gleimhaus Halberstadt
Leben
Friedrich Gottlieb Klopstock wuchs als ältestes von 17 Kindern in einer pietistischen Familie auf. Sein Vater, Gottlieb Heinrich, der Sohn eines Rechtsanwalts, war fürstlich-mansfeldischer Kommissionsrat und hatte die Herrschaft Friedeburg in der Grafschaft Mansfeld gepachtet, sodass von 1732 bis zur Aufgabe der Pacht 1736 Friedrich Gottlieb hier seine Kindheit verlebte. Seine Mutter Anna Maria hatte den Langensalzaer Ratskämmerer und Großkaufmann Johann Christoph Schmidt (* 19. Oktober 1659 Mühlhausen, † 28. November 1711 Langensalza) zum Vater.[1][2]
Geburtshaus in Quedlinburg (Foto September 1952)
Nach dem Besuch des Quedlinburger Gymnasiums kam Friedrich Gottlieb Klopstock im Alter von 15 Jahren auf die Fürstenschule in Schulpforte, in der er eine gründliche humanistische Schulausbildung erhielt. Klopstock las die griechischen und lateinischen Klassiker: Homer, Pindar, Vergil und Horaz. Hier machte er außerdem die ersten eigenen dichterischen Versuche und verfasste einen ersten Plan zum Messias.
1745 begann er ein Studium der evangelischen Theologie in Jena und verfasste dort auch die ersten drei Gesänge des Messias, die er zunächst in Prosa anlegte. Nach der Übersiedlung nach Leipzig wurde im folgenden Jahr das Werk in Hexameter umgearbeitet. Das Erscheinen der ersten Teile 1748 in den Bremer Beiträgen erregte großes Aufsehen und wurde zum Vorbild der Messiaden-Literatur seiner Epoche. In Leipzig schuf Klopstock auch die ersten Oden. Nach beendetem Theologiestudium nahm er (nach der Sitte aller Theologiekandidaten) in Langensalza eine Hauslehrerstelle an. In den zwei Jahren seines Aufenthaltes in Langensalza erlebte Klopstock die leidenschaftliche Liebe zu dem Mädchen Maria-Sophia Schmidt, den Rausch der Hoffnung, die Enttäuschung und schließlich die Elegie der Entsagung. Das führte dazu, dass er in diesen zwei Jahren die schönsten seiner früheren Oden für die unnahbare Geliebte dichtete.
Die Veröffentlichung der Oden entfachte einen Begeisterungssturm unter den Gegnern der bis dahin vorherrschenden „vernünftigen“ Poetik Johann Christoph Gottscheds. Es war die Geburtsstunde der reinen Dichtung.
Es wurden Kontakte zu Johann Jakob Bodmer geknüpft, der Klopstock nach Zürich einlud, wohin dieser 1750 reiste.[3] Nach acht Monaten ging er auf Einladung des Königs Friedrich V. nach Dänemark. Durch Friedrichs Unterstützung konnte er sein Werk vollenden. Dieser gewährte ihm eine Lebensrente von jährlich 400 (später 800) Talern. Drei Jahre seines Lebens verbrachte er in Dänemark.
Am 10. Juni 1754 heiratete Klopstock Margareta (Meta) Moller, die er 1751 in Hamburg auf der Durchreise nach Kopenhagen kennengelernt hatte. Sie starb am 28. November 1758 bei einer Totgeburt. Dreißig Jahre hindurch konnte Klopstock sie nicht vergessen und besang sie in seinen Elegien. Erst im hohen Alter (1791) heiratete er die Hamburgerin Johanna Elisabeth Dimpfel verw. von Winthem (1747–1821), welche eine Nichte von Meta Moller war.
Das Grab Klopstocks an der Christianskirche in Hamburg-Ottensen
1759 bis 1762 lebte Klopstock in Quedlinburg, Braunschweig und Halberstadt, reiste dann nach Kopenhagen, wo er bis 1771 blieb und einen großen Einfluss auf das kulturelle Leben in Dänemark ausübte. Neben dem Messias, der endlich 1773 vollständig erschien, schrieb er Dramen, zum Beispiel Hermanns Schlacht (1769). Er wandte sich dann nach Hamburg. 1776 zog er auf Einladung des Markgrafen Karl Friedrich von Baden vorübergehend nach Karlsruhe. Nach seinem Tod am 14. März 1803 im Alter von 78 Jahren wurde er am 22. März 1803 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung neben Meta auf dem Friedhof der Christianskirche in Ottensen beigesetzt.
Klopstock war Mitglied der Hamburger Freimaurerloge Zu den drei Rosen. Seit 1802 war er auswärtiges Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres.
In Quedlinburg informiert ein Museum über den Dichter. 1831 wurde in der dortigen Parkanlage Brühl ein auf eine Bürgerinitiative von 1824 zurückgehendes Denkmal[4][5] von Schinkel und Tieck eingeweiht.
Werk
Ideen und Motive
Als ein Vater des deutschen Nationalstaatsgedankens war Klopstock ein Befürworter der Französischen Revolution, welche er in dem Gedicht von 1789 Kennet euch selbst als „edelste Tat des Jahrhunderts“ bezeichnete; die Deutschen rief Klopstock ebenfalls zur Revolution auf. 1792 nahm ihn die französische Nationalversammlung als Ehrenbürger auf.[6] Später geißelte er jedoch die Auswüchse der Revolution in dem Gedicht Die Jakobiner von 1793. Hier kritisierte er das Jakobinerregime, das aus der Französischen Revolution hervorgegangen war, als Schlange, die sich durch ganz Frankreich windet.
Klopstocks aufgeklärte Utopie Die deutsche Gelehrtenrepublik (1774) ist ein Konzept, das für die als regierungsunfähig angesehene Fürstenherrschaft eine gebildete Elite in die Macht einsetzt. Die Republik soll von Aldermännern, Zünften und dem Volke regiert werden, wobei den ersteren – als den gelehrtesten – die größten Befugnisse zukommen sollte, Zünften und Volk entsprechend weniger. Der „Pöbel“ hingegen bekäme höchstens einen Schreier auf dem Landtage, denn Klopstock traute dem Volk keine Volkssouveränität zu. Bildung ist in dieser Republik das höchste Gut und qualifiziert ihren Träger zu höheren Ämtern. Entsprechend dem gelehrsamen Umgang geht es in dieser Republik äußerst pazifistisch zu: Als Strafen zwischen den Gelehrten veranschlagt Klopstock Naserümpfen, Hohngelächter und Stirnrunzeln. Dies stellte besondere Erfordernisse an die Vollstrecker:
„Wer ihrer einer werden will, muß hauptsächlich zwey Eigenschaften haben, nämlich eine grosse Geschiklichkeit, sich sehr ausdrückend zu gebehrden; und dann ein gar besondres Larvengesicht, wobey vornämlich die Grösse und Gestalt der Nase mit in Betrachtung kommen. Der Hohnlacher muß ausser diesem (er kriegt aber auch mehr verewigte Maculatur zur Besoldung als die andern) eine sehr starke, und zugleich rauhe Stimme haben. Man pflegt wol den Schreyer von der Landesverweisung loszusprechen, und ihn zum Hohnlacher zu erheben, wenn seine Nase die erforderlichen Eigenschaften zu dieser Verrichtung hat.“ [7]
Klopstocks Himmelsvorstellung, geprägt durch die wissenschaftlichen Leistungen Kopernikus' und Keplers, ist nicht die eines in sich ruhenden antiken Himmels, dessen Gestirne Götter und Heroen sind. Seine Himmelssphäre ist vielmehr eine Weltharmonie, ein Rhythmus und Symmetrie der Sphären. So heißt es im ersten Gesang des Messias:
„Mitten in dieser Versammlung der Sonnen erhebt sich der Himmel,
Rund, unermeßlich, das Urbild der Welten, die Fülle
Aller sichtbaren Schönheit, die sich, gleich flüchtigen Bächen,
Um ihn, durch den unendlichen Raum nachahmend, ergiesset.
Also dreht er sich, unter dem Ewigen, um sich selber.
Indem er wandelt, ertönen von ihm, auf Flügeln der Winde,
An die Gestade der Sonnen die sphärischen Harmonien
Hoch hinüber. Die Lieder der göttlichen Harfenspieler
Schallen mit Macht, wie beseelend, darein. Dieß vereinbarte Tönen
Führt vorm unsterblichen Hörer manch hohes Loblied vorüber.“
Goethe wird dieses Bild im Faust wieder aufgreifen. Der „Prolog im Himmel“ beginnt so:
„Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.“
Bedeutung und Rezeption
Klopstock gab der deutschen Sprache neue Impulse und kann als Wegbereiter für die ihm folgende Generation angesehen werden. Er war der erste, der mit seinem Messias Hexameter in der deutschen Dichtung verwendete, und seine Auseinandersetzung mit dem „deutschen Hexameter“, wie er es nannte, führte ihn zu seiner Lehre vom Wortfuß. Dies bereitete den Weg für freie Rhythmen, wie sie dann beispielsweise Goethe und Hölderlin nutzten. Klopstock kämpfte außerdem gegen den strengen Gebrauch des Reims nach Opitzscher Schule. Er verschaffte dem Dichterberuf neue Würde, indem er die künstlerische Autonomie des Dichters vorlebte, und befreite so die Dichtung aus den didaktischen Lehrgedichten der Versifikateure[8]
Klopstock gilt als Begründer der Erlebnisdichtung und des deutschen Irrationalismus. Sein Wirken erstreckte sich über große Teile der Epoche der Aufklärung. Er war aber nicht wie die meisten Aufklärer der Vernunft verpflichtet, sondern wird der sogenannten Empfindsamkeit zugerechnet. 1779 prägte er den Begriff der Innerlichkeit, die er als eines von neun Elementen poetischer Darstellung bezeichnete: „Innerlichkeit, oder Heraushebung der eigentlichen innersten Beschaffenheit der Sache.“[9] Des Weiteren gilt er als ein bedeutender Wegbereiter für die Bewegung des Sturm und Drang. Im Werther zeigt sich Klopstocks Wirkung auf Goethe:
Wir traten an’s Fenster, es donnerte abseitwärts und der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquikkendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf. Sie stand auf ihrem Ellenbogen gestützt und ihr Blik durchdrang die Gegend, sie sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge thränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte – Klopstock! Ich versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Loosung über mich ausgoß. Ich ertrugs nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollesten Thränen. Und sah nach ihrem Auge wieder – Edler! hättest du deine Vergötterung in diesem Blicke gesehn, und ich möcht nun deinen so oft entweihten Nahmen nie wieder nennen hören. (Goethe, Die Leiden des jungen Werthers, Fassung A)
Trotz alledem registriert der junge Lessing:
„Wer wird nicht einen Klopstock loben?
Doch wird ihn jeder lesen? – Nein!
Wir wollen weniger erhoben
und fleißiger gelesen sein.“
– Lessing: 1753[10]
Lessing bringt auf den Punkt, was Klopstocks Werk widerfuhr: Zwar wurde ihm große gesellschaftliche Anerkennung zuteil, aber das wirkliche literarische Interesse an seinem Werk blieb dahinter zurück.
Auch auf Komponisten und Musiker wie Christoph Willibald Gluck, Carl Philipp Emanuel Bach,[11] [12] Andreas Romberg und Christian Friedrich Daniel Schubart machte Klopstock Eindruck. Schubart konnte große Teile des Messias auswendig und einmal, als er auf dem Rhein fuhr – er las den Messias auf einem Brett, das er über den Kahn gelegt hatte –, begeisterte ihn eine Stelle so sehr, dass er auffuhr und Brett und Buch in den Rhein flogen: „Wie angedonnert stand ich da und sah bleich und starräugig meiner lieben Messiade nach, die wie eine geschossene Ente auf dem Wasser fluderte und untersank.“[13] Gustav Mahler vertonte das Gedicht Die Auferstehung mit eigenen Ergänzungen im 5. Satz seiner 2. Sinfonie.
Neuere Vertonungen
Richard Strauss op.36/1 Vertonung des Liedes: Das Rosenband (1897)
Manfred Trojahn: ... stiller Gefährt der Nacht (1978) Vertonung des Gedichts „Die frühen Gräber“ (1764) für Sopran, Flöte, Violoncello, Celesta und Schlagzeug
Heinz Holliger: Schlafgewölk (1984) für Altflöte
Juliane Klein: Drei Lieder nach Klopstock (2004) für Sopran und Klavier
Jörg-Peter Mittmann: Dem Unendlichen (2009) freie Vertonung des gleichnamigen Gedichts (1764) für Sopran, Flöte, Oboe, Klarinette, Viola, Violoncello und Schlagzeug
Martin Christoph Redel: „Bleib, Gedankenfreund“ (2011) Klanggedicht zu „Die frühen Gräber“ (1764) für Flöte, Klarinette, Viola, Violoncello und Schlagzeug op. 70 (Komposition für das Ensemble Horizonte)
Max E. Keller: Mutter Natur (2011) fragmentarische Vertonung der Gedichte „Der Zürchersee“ (1750) und „Die Frühlingsfeier“ (1759) für Sopran und acht Instrumente (Komposition für das Ensemble Horizonte)
Verzeichnis der Werke
Friedrich Gottlieb Klopstock. Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. Berlin und New York (Walter de Gruyter) 1974 ff. (= Hamburger Klopstock-Ausgabe).
Declamatio, qua poetas epopoeiae auctores recenset F. G. Klopstockius (Abiturrede, 1745)
Messias, Gesänge I - III (1748) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Oden von Klopstock (1750)
Messias, Gesänge I - V (1751) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Nachricht von des Messias neuer correcter Ausgabe (1753)
Von der heiligen Poesie (1754/55)
Von der Nachahmung des griechischen Sylbenmasses im Deutschen (1754/55)
Messias, Gesänge I - V (1755)
Messias, Gesänge VI - X (1756) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Der Tod Adams, ein Trauerspiel (1757)
Eine Betrachtung über Julian den Abtrünnigen (1758)
Von der besten Art über Gott zu denken (1758)
Geistliche Lieder (1758)
Auferstehn, ja auferstehn wirst du
Die ihr Christi Jünger seid
Herr, du wollst uns vorbereiten
Begrabt den Leib in seine Gruft
Müde, sündenvolle Seele ("Schmücke dich, o liebe Seele")
Von der Sprache der Poesie (1758)
Von der Bescheidenheit (1758)
Von dem Fehler andre nach sich zu beurtheilen (1758)
Von dem Range der schönen Künste und der schönen Wissenschaften (1758)
Von dem Publico (1758)
Von der Freundschaft (1759)
Gedanken über die Natur der Poesie (1759)
Gespräch von der wahren Hoheit der Seele (1759)
Salomo, ein Trauerspiel (Tragödie, 1764)
Fragmente aus dem XXten Gesang des Messias als Manuscript für Freunde (1764/66)
Vom deutschen Hexameter (1767)
Messias, Gesänge XI - XV (1768) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Hermanns Schlacht. Ein Bardiet für die Schaubühne (1769) books.google.de
Oden und Elegien (Darmstadt, 1771)
Oden (Hamburg, 1771) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
David, ein Trauerspiel (Tragödie, 1772)
Aus einer Abhandlung zum Sylbenmaaße (1773)
Vom gleichen Verse (1773)
Messias, Gesänge XVI - XX (1773) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Geschichte des letzten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar. (1774) Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Oden und Lieder beym Clavier zu Singen (vertont von Christoph Willibald Gluck, 1776)
Ueber di deütsche Rechtschreibung (1778)
Von der Schreibung des Ungehörten (1779)
Ueber Sprache und Dichtkunst: Fon einer lateinischen Uebersetzung des Messias. Zäntes Fragment (1779)
Messias, Gesänge I - XX (1780/81)
Hermann und die Fürsten. Ein Bardiet für die Schaubühne (1784)
Hermanns Tod. Ein Bardiet für die Schaubühne (1787)
Oden zur Französischen Revolution (1790-99)
Grammatische Gespräche (1794)
Übersetzungen
Briefe
Porträts & Büsten
Anton Hickel, Bildnis Friedrich Gottlieb Klopstock, Öl, 113 x 89 cm, Hamburg, 1798, (Gemäldesammlung der Universität Hamburg, online), Beschreibung bei Friedrich Johann Lorenz Meyer, Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg, Verlag Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1801, Bd. 1, 3. Heft, S. 276 f. books.google sowie online Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
- nach vorstehenden Gemälde von Anton Hickel
Johann Gerhard Huck (1759–1811), Lithografie (Schabkunst), 52 x 43 cm, Abb., (online, Städtische Museen Quedlinburg/Klopstockhaus)
- nach vorstehender Lithografie von Johann Gerhard Huck
Loeser Leo Wolf (1775–1840), Kupferstich, 29 x 20,3 cm, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)
Martin Ferdinand Quadal, Porträt, Erläuterung dazu von Alfred Lichtwark, Das Bildnis in Hamburg, Bd. 2, Verlag Richter, Hamburg, 1898, S. 23 ff., (online Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg) und (hier Guadall genannt) von Friedrich Johann Lorenz Meyer, Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg, Verlag Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1801, Bd. 1, 3. Heft, S. 274 f. books.google sowie online Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Jens Juel, Porträt Friedrich Gottlieb Klopstock, Öl auf Leinwand, Abbildung und Erläuterungen zu diesem Porträt und seinen Kopien, (online, Gleimhaus Halberstadt, Porträtsammlung Freundschaftstempel) und Bildnis des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock, Jens Juel (zugeschrieben), Öl auf Leinwand, 60 x 48cm, nach 1779, (Berlin, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 348), (online Bildindex).
- nach vorstehendem Gemälde von Jens Juel
Lazarus Gottlieb Sichling, Lithografie, 29 x 22,3 cm, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Christian Gottlieb Geyser, Kupferstich, 30,3 x 20,7 cm, J.F.F. Bremer, Braunschweig, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Johann Heinrich Klinger (1766–1789), Kupferstich, 35 x 25 cm, Nor[imberga], 1789, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Christian Schule, Kupferstich, 11,8 x 9,4 cm, 1810, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Johann Martin Preissler, Kupferstich, 40,4 x 29,8 cm, 1782, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Gedenkmünzen mit Brustbild, siehe Otto Christian Gaedechens, Verein f. Hamburgische Geschichte (Hrsg.): Hamburgische Münzen und Medaillen, Verlag Johann August Meissner, Hamburg, 1850, S. 247-250, (books.google).
Gerdt Hardorff, Lithographie, ohne weitere Angaben, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
- nach vorstehender Lithografie von Gerdt Hardorff
Friedrich Müller, Kupferstich, 31,4 x 24 cm, (online, Portraitsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
Landolin Ohmacht, Alabasterbüste (12,1 cm) um 1797, bildindex.de, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg. Nach Rainer Schmidt (Hrsg.): Klopstock Briefe 1795-1798, Bd. 2, Apparat/ Kommentar, Verlag de Gruyter, Berlin, 1996, S. 298 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) sind heute insgesamt 7 Ausführungen der Büste Ohmachts aus unterschiedlichen Materialien und in verschiedenen Größen bekannt. Das Klopstockhaus in Quedlinburg zeigt einen 65 cm hohen "Gipsabguss nach dem Original von Landolin Ohmacht", Abb. online.
Johann Gottfried Schadow, Büste für die Walhalla, 1808, untere Reihe Nr. 021 (Abbildung oben unter Ehrungen). Für seine nach Klopstocks Tod angefertigte Büste soll Schadow "die außerordentlich realistisch gestaltete Klopstock-Büste aus Alabaster" von Landolin Ohmacht als Vorbild gedient haben, Ohnmacht, Mechtild, "Ohmacht, Landelin Franciscus" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 491 f. Onlinefassung.
Johann Caspar Füssli d. Ä., Porträt Friedrich Gottlieb Klopstock, Öl auf Leinwand, 47,5 x 38 cm, Zürich, 1750, (online Städtische Museen Quedlinburg/ Klopstockhaus)
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Bleistiftzeichnung, 48 x 34,5 cm, (Hamburger Portraits der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, online)
Maria Elisabeth Vogel (1746–1810, geb. Timmermann, verw. de Boor), Ölgemälde (?) 1792, Kniestück nach rechts: Klopstock in dunklem Sessel vor neutralem Hintergrund sitzend, in schwarzem Hausrock und weißem, offenem Hemd, weißes, kurzes Haar nur noch an den Schläfen, die linke Hand skandierend, in der rechten Hand ein Manuskript mit der zwölften Strophe seiner 1748 entstandenen Ode "Der Abschied". Hinter einem Vorhang, im Schatten, die Büste Homers. Anlässlich des Todes von Klopstock 1803 von der Patriotischen Gesellschaft ausgestellt, ehemals in deren Besitz, heute Museum für Hamburgische Geschichte, Inv. 1950/19; vgl. Gisela Jaacks: Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Porträtsammlung im Museum für Hamburgische Geschichte I., Hamburg 1992, S. 205 books.google. Bei Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart, Bd. 4, Hamburg 1866, Nr. 1964, Klopstock, Friedrich Gottlieb, Fußnote: Folgende Originalgemälde ...: "1793 angelegt, aber erst 1803 vollendet. Vergl. Verzeichnis der sechsten Ausstellung der Patriotischen Gesellschaft Mai 1803 Seite 12, Nr. 40, und Verhandlungen ders. Ges. Band 7 Seite 35." In Hamburg und Altona: Eine Zeitschrift zur Geschichte der Zeit, der Sitten und des Geschmackes, 2. Jg., 7. Heft, Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1803, S. 30.
Verkleinerte "Wiederholung" des vorigen Bildes von Marie Elisabeth Vogel durch Johann Hieronymus Barckhan (1785–1865), Öl auf Leinwand, 76,5 x 63 cm, 1807, Inventarnummer: A II 954, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie (online in der Deutschen Digitalen Bibliothek)
Friedrich Carl Gröger und Heinrich Jacob Aldenrath, Klopstocks Bildnis, Handzeichnung in Sepia getuscht. In Hamburg und Altona: Eine Zeitschrift zur Geschichte der Zeit, der Sitten und des Geschmackes, 2. Jg., 7. Heft, Friedrich Hermann Nestler, Hamburg, 1803, S. 28, (online).
Weitere Lithografien (Digitaler Portraitindex des Bildarchiv Foto Marburg)
Asteroid Klopstock
Gedenktag
14. März im Evangelischen Namenkalender.[14]
Örtlichkeiten
In mehr als 65 Städten und Orten wurden Straßen nach Klopstock benannt, u.a. in Berlin [15] und Leipzig [16].
Quelle
Nach ihm ist die Klopstockstr. benannt die sich in Stöckheim befindet
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