Die Hughes H-4 Hercules (Spitzname Spruce Goose ‚Fichtengans‘ bzw. ‚schmucke Gans‘)
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Die Hughes H-4 Hercules (Spitzname Spruce Goose ‚Fichtengans‘ bzw. ‚schmucke Gans‘)
Die Hughes H-4 Hercules (Spitzname Spruce Goose ‚Fichtengans‘ bzw. ‚schmucke Gans‘) ist ein von dem Unternehmen Hughes-Kaiser entwickeltes und von der Hughes Aircraft Company gebautes Flugboot und, auf die Flügelspannweite bezogen, das größte bisher gebaute Flugzeug. Da der einzige durchgeführte Flug innerhalb des Bodeneffektes stattfand, ist ihre Flugfähigkeit für darüber hinausgehende Höhen nicht nachgewiesen.
Hughes H-4 Hercules
Typ: Transportflugboot
Entwurfsland: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Hughes Aircraft
Erstflug: 2. November 1947
Indienststellung: Wurde nie in Dienst gestellt
Produktionszeit: Wurde nie in Serie produziert
Stückzahl: 1
Geschichte
Henry J. Kaiser, der Hersteller der Liberty-Schiffe, hatte die Vorstellung des Baus einer Flotte von sehr großen Flugbooten, die der Unterstützung des US-amerikanischen Kriegseinsatzes dienen sollten. Er wandte sich an Howard Hughes, den er als Partner gewinnen konnte und der seine Erfahrung im Flugzeugbau einbringen sollte. Zusammen gründeten sie die Hughes-Kaiser Corporation, die einige entsprechende Entwürfe der US-amerikanischen Regierung vorlegte und danach im November 1942 einen Auftrag über 18 Mio. US-Dollar zum Bau von drei großen Flugbooten mit der Bezeichnung HK-1 (Hughes-Kaiser 1) erhielt.
Eine wesentliche Auflage des Vertrags war die Verwendung von „nicht kriegswichtigen Werkstoffen“ und Arbeitskräften. Somit war nur die Holzbauweise möglich, wobei man hier jedoch Neuland betrat, da vorher niemals ein solch großes Flugzeug aus diesem Werkstoff gebaut worden war. Deswegen erhielt das Flugzeug auch den Spitznamen „Spruce Goose“ (zu Deutsch etwa: „Fichten-Gans“). Tatsächlich wurde aber hauptsächlich laminiertes Birkenholz in der Form von Duramold verwendet. Dieses Verfahren erlaubte die Herstellung von doppelt gekrümmten Flächen mittels Phenol-Formaldehydharz-getränktem Sperrholz, das mit hohem Druck und bei hoher Temperatur in die entsprechende Form gepresst wurde.
Für Kaiser wurde bald erkennbar, dass seine Erfahrungen und Einrichtungen für den Bau von Schiffen nur von geringem Nutzen beim Bau großer Holz-Flugzeuge waren. Er zog sich daraufhin aus dem Projekt zurück. Die nun als H-4 Hercules bezeichnete Maschine wurde in einem großen, aus Holz errichteten Hangar mit den Abmessungen 228 m × 76 m (750 ft × 250 ft) gebaut. Alleine für den Brandschutz wurden sechs Mio. US-Dollar ausgegeben. Im März 1944 war zwar die Fertigstellung noch in weiter Ferne, die vorgesehenen 18 Mio. US-Dollar aber bereits aufgebraucht, so dass der ursprüngliche Vertrag auf ein Flugzeug reduziert wurde. Auch bei Kriegsende war der Bau noch nicht beendet, und Hughes musste sieben Mio. US-Dollar aus privaten Mitteln aufwenden, um die Maschine im Juni 1946 fertigstellen zu können.
Eine weitere Herausforderung war der Transport der H-4 über die 28-Meilen-Strecke von Culver City nach Terminal Island (Long Beach), der alleine 55.000 US-Dollar kostete. Die größten transportierten Teilstücke waren dabei die beiden 48,8 m langen Tragflächenteile.
Am 1. November 1947 wurde die Spruce Goose (Luftfahrzeugkennzeichen NX 37602) zu Wasser gelassen und erste Rollversuche durchgeführt. Man schleppte sie am 2. November 1947 ins offene Wasser und Hughes führte mit Journalisten aus aller Welt an Bord zwei schnelle Wasserfahrten durch; bei einem dritten Versuch um 13:40 Uhr hob das Flugboot zum ersten und einzigen Mal ab und führte einen Flug von 1,5 km Länge in 20 m Höhe mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 km/h durch. Dabei blieb das Flugzeug stets im Bereich des Auftrieb gebenden Bodeneffekts. Seine Flugtauglichkeit außerhalb des Bodeneffekts ist daher nicht nachgewiesen.
Anschließend wurde das Flugschiff in einem klimatisierten Hangar in Long Beach eingemottet, wobei es nach Hughes’ Anweisung in flugfähigem Zustand gehalten wurde und man sogar die Motoren jeden Monat einmal warmlaufen ließ. Erst nach dem Tod von Hughes konnte das Flugschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hierfür wurde ein gigantischer Rundkuppelhangar gebaut. Von 1981 bis 1992 diente die H-4 Hercules im Hafen von Long Beach zusammen mit dem großen Transatlantikliner RMS Queen Mary als Ausstellungsstück. Seit 1992 steht das Flugboot im Evergreen Aviation Museum in McMinnville, Oregon.
Bis heute hat dieses Flugschiff die größte Flügelspannweite sowie die größte Flügelfläche aller jemals gebauten Luftfahrzeuge. Die Spruce Goose war das erste Flugzeug mit vollständig hydraulisch angetriebenen Steuerflächen.
Technische Daten
Kenngröße Daten (die Leistungsdaten sind Rechenwerte)
Länge 66,74 m
Spannweite 97,51 m
Höhe 25,15 m
Tragflügelfläche 1061,80 m²
Antrieb acht 28-Zylinder-Mehrfachsternmotoren Pratt & Whitney R-4360-4A
mit je 2240 kW (3040 PS)
Propeller Vierblatt-Verstellpropeller Hamilton Standard mit 523 cm Durchmesser
(Geplante) Höchstgeschwindigkeit 378 km/h in Meereshöhe
(Geplante) Reisegeschwindigkeit 320 km/h
(Geplante) Reichweite 4827 km
(Geplante) Dienstgipfelhöhe 6370 m
Leermasse ca. 122.500 kg
Flugmasse ca. 181.500 kg
Kapazität 18 Mann Besatzung, bis zu 750 Passagiere
Trivia
Auftritt im Film Aviator (2004).
Auftritt in der TV-Serie Leverage, Staffel 5, Episode 1 – The (Very) Big Bird Job.
Im Videospiel Crimson skies taucht die Spruce Goose auf.
In der Zeichentrickserie Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew hat die Spruce Goose einen Auftritt in der Folge „Balu, der Partyschreck“. Sie taucht hier unter dem Namen „Spruce Moose“ auf.
In der Zeichentrickserie Die Simpsons hat die Spruce Goose einen Auftritt in der Folge „Vom Teufel besessen“ (Staffel 5, Folge 10). Sie taucht hier unter dem Namen „Spruce Moose“ auf (In der deutschen Übersetzung „Fichtenelch“)
Im Videospiel L.A. Noire hat die Spruce Goose einen kurzen Auftritt in der Startsequenz. Außerdem kann man sie im DLC („Downloadable Content“) „Nicholson-Galvanisierung“ untersuchen.
Weitere Großflugboote
Boeing 314
Dornier Do X
Dornier Do 214
Saunders-Roe Princess
Siehe auch
Liste von Flugzeugtypen
Quelle
Hughes H-4 Hercules
Typ: Transportflugboot
Entwurfsland: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Hughes Aircraft
Erstflug: 2. November 1947
Indienststellung: Wurde nie in Dienst gestellt
Produktionszeit: Wurde nie in Serie produziert
Stückzahl: 1
Geschichte
Henry J. Kaiser, der Hersteller der Liberty-Schiffe, hatte die Vorstellung des Baus einer Flotte von sehr großen Flugbooten, die der Unterstützung des US-amerikanischen Kriegseinsatzes dienen sollten. Er wandte sich an Howard Hughes, den er als Partner gewinnen konnte und der seine Erfahrung im Flugzeugbau einbringen sollte. Zusammen gründeten sie die Hughes-Kaiser Corporation, die einige entsprechende Entwürfe der US-amerikanischen Regierung vorlegte und danach im November 1942 einen Auftrag über 18 Mio. US-Dollar zum Bau von drei großen Flugbooten mit der Bezeichnung HK-1 (Hughes-Kaiser 1) erhielt.
Eine wesentliche Auflage des Vertrags war die Verwendung von „nicht kriegswichtigen Werkstoffen“ und Arbeitskräften. Somit war nur die Holzbauweise möglich, wobei man hier jedoch Neuland betrat, da vorher niemals ein solch großes Flugzeug aus diesem Werkstoff gebaut worden war. Deswegen erhielt das Flugzeug auch den Spitznamen „Spruce Goose“ (zu Deutsch etwa: „Fichten-Gans“). Tatsächlich wurde aber hauptsächlich laminiertes Birkenholz in der Form von Duramold verwendet. Dieses Verfahren erlaubte die Herstellung von doppelt gekrümmten Flächen mittels Phenol-Formaldehydharz-getränktem Sperrholz, das mit hohem Druck und bei hoher Temperatur in die entsprechende Form gepresst wurde.
Für Kaiser wurde bald erkennbar, dass seine Erfahrungen und Einrichtungen für den Bau von Schiffen nur von geringem Nutzen beim Bau großer Holz-Flugzeuge waren. Er zog sich daraufhin aus dem Projekt zurück. Die nun als H-4 Hercules bezeichnete Maschine wurde in einem großen, aus Holz errichteten Hangar mit den Abmessungen 228 m × 76 m (750 ft × 250 ft) gebaut. Alleine für den Brandschutz wurden sechs Mio. US-Dollar ausgegeben. Im März 1944 war zwar die Fertigstellung noch in weiter Ferne, die vorgesehenen 18 Mio. US-Dollar aber bereits aufgebraucht, so dass der ursprüngliche Vertrag auf ein Flugzeug reduziert wurde. Auch bei Kriegsende war der Bau noch nicht beendet, und Hughes musste sieben Mio. US-Dollar aus privaten Mitteln aufwenden, um die Maschine im Juni 1946 fertigstellen zu können.
Eine weitere Herausforderung war der Transport der H-4 über die 28-Meilen-Strecke von Culver City nach Terminal Island (Long Beach), der alleine 55.000 US-Dollar kostete. Die größten transportierten Teilstücke waren dabei die beiden 48,8 m langen Tragflächenteile.
Am 1. November 1947 wurde die Spruce Goose (Luftfahrzeugkennzeichen NX 37602) zu Wasser gelassen und erste Rollversuche durchgeführt. Man schleppte sie am 2. November 1947 ins offene Wasser und Hughes führte mit Journalisten aus aller Welt an Bord zwei schnelle Wasserfahrten durch; bei einem dritten Versuch um 13:40 Uhr hob das Flugboot zum ersten und einzigen Mal ab und führte einen Flug von 1,5 km Länge in 20 m Höhe mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 km/h durch. Dabei blieb das Flugzeug stets im Bereich des Auftrieb gebenden Bodeneffekts. Seine Flugtauglichkeit außerhalb des Bodeneffekts ist daher nicht nachgewiesen.
Anschließend wurde das Flugschiff in einem klimatisierten Hangar in Long Beach eingemottet, wobei es nach Hughes’ Anweisung in flugfähigem Zustand gehalten wurde und man sogar die Motoren jeden Monat einmal warmlaufen ließ. Erst nach dem Tod von Hughes konnte das Flugschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hierfür wurde ein gigantischer Rundkuppelhangar gebaut. Von 1981 bis 1992 diente die H-4 Hercules im Hafen von Long Beach zusammen mit dem großen Transatlantikliner RMS Queen Mary als Ausstellungsstück. Seit 1992 steht das Flugboot im Evergreen Aviation Museum in McMinnville, Oregon.
Bis heute hat dieses Flugschiff die größte Flügelspannweite sowie die größte Flügelfläche aller jemals gebauten Luftfahrzeuge. Die Spruce Goose war das erste Flugzeug mit vollständig hydraulisch angetriebenen Steuerflächen.
Technische Daten
Kenngröße Daten (die Leistungsdaten sind Rechenwerte)
Länge 66,74 m
Spannweite 97,51 m
Höhe 25,15 m
Tragflügelfläche 1061,80 m²
Antrieb acht 28-Zylinder-Mehrfachsternmotoren Pratt & Whitney R-4360-4A
mit je 2240 kW (3040 PS)
Propeller Vierblatt-Verstellpropeller Hamilton Standard mit 523 cm Durchmesser
(Geplante) Höchstgeschwindigkeit 378 km/h in Meereshöhe
(Geplante) Reisegeschwindigkeit 320 km/h
(Geplante) Reichweite 4827 km
(Geplante) Dienstgipfelhöhe 6370 m
Leermasse ca. 122.500 kg
Flugmasse ca. 181.500 kg
Kapazität 18 Mann Besatzung, bis zu 750 Passagiere
Trivia
Auftritt im Film Aviator (2004).
Auftritt in der TV-Serie Leverage, Staffel 5, Episode 1 – The (Very) Big Bird Job.
Im Videospiel Crimson skies taucht die Spruce Goose auf.
In der Zeichentrickserie Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew hat die Spruce Goose einen Auftritt in der Folge „Balu, der Partyschreck“. Sie taucht hier unter dem Namen „Spruce Moose“ auf.
In der Zeichentrickserie Die Simpsons hat die Spruce Goose einen Auftritt in der Folge „Vom Teufel besessen“ (Staffel 5, Folge 10). Sie taucht hier unter dem Namen „Spruce Moose“ auf (In der deutschen Übersetzung „Fichtenelch“)
Im Videospiel L.A. Noire hat die Spruce Goose einen kurzen Auftritt in der Startsequenz. Außerdem kann man sie im DLC („Downloadable Content“) „Nicholson-Galvanisierung“ untersuchen.
Weitere Großflugboote
Boeing 314
Dornier Do X
Dornier Do 214
Saunders-Roe Princess
Siehe auch
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