Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG)
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Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG)
Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) ist ein Unternehmen, das sich mit der Förderung und anteiligen Verarbeitung von Braunkohle befasst. Dafür betreibt die MIBRAG im Süden von Leipzig die Großtagebaue Vereinigtes Schleenhain und Profen im Mitteldeutschen Braunkohlerevier sowie die Veredlungsstandorte Deuben (Kraftwerk, Brennstaub), Mumsdorf (Kraftwerk bis 2013) und Wählitz (Kraftwerk). Sie ist der Hauptzulieferer für mehrere Großkraftwerke wie der Braunkohlekraftwerke Lippendorf, Schkopau im mitteldeutschen Raum. Der Hauptsitz der Firma befindet sich im Zeitzer Stadtteil Theißen in Sachsen-Anhalt. Kaufmännischer Geschäftsführer ist Bernd-Uwe Haase, Geschäftsführer Personal/Arbeitsdirektor ist Heinz Junge.
Rechtsform GmbH
Gründung 1994
Sitz Zeitz, Deutschland Deutschland
Leitung Armin Eichholz, Bernd-Uwe Haase, Heinz Junge
Mitarbeiter 2.018 (2014)
Umsatz 426,5 Mio. Euro (2014)
Bilanzsumme 657,3 Mio. Euro (2014)
Branche Bergbau
Website www.mibrag.de
Geschichte
1990 entstand zunächst durch Privatisierung des früheren VEB Braunkohlenkombinat Bitterfeld die Vereinigte Mitteldeutsche Braunkohlenwerke AG und befand sich im Besitz der Treuhandanstalt. Im Jahr 1994 wurden große Teile dieser Firma durch das britisch-amerikanische Firmenkonsortium PowerGen, NRG Energy, Morrison Knudsen (seit 2000 Teil der Washington Group International) aufgekauft und es entstand die MIBRAG mbH. Die Tochtergesellschaft der Treuhandanstalt LMBV übernahm die Sanierung der stillgelegten ostdeutschen Braunkohletagebaue (siehe Liste deutscher Braunkohletagebaue). Bis zum Verkauf an die ČEZ und J&T Investment Advisors (J&T) im Jahre 2009 gehörte die Gesellschaft zu gleichen Teilen der Washington Group International und NRG Energy.[1] Bei der Bildung der Energetický a Průmyslový Holding (EPH) brachte J&T ihren Anteil in das Unternehmen ein. Am 28. Juli 2011 gab EPH bekannt, dass sie über ihre Tochtergesellschaft EP Energy a.s. die Beteiligung von ČEZ übernehmen wird.[2]
Zukunft der MIBRAG
Die energiepolitische Festlegung Deutschlands zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der CO2-Reduktion hat einen entscheidenden Einfluss auf das Geschäftsmodell der MIBRAG. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz formuliert das Ziel, bis 2050 80 % des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Welche Rolle die Kohle – insbesondere die Braunkohle – dann noch spielen kann, ist umstritten. Die Bundesregierung plante für 2015 eine Reform des Strommarkts, wozu auch die Einführung eines Nationalen Klimaschutzbeitrags gehören sollte. Der Klimabeitrag wurde nach kontroverser politischer Diskussion und durch Druck der Gewerkschaften IG BCE und Verdi jedoch nicht eingeführt, stattdessen werden nun einige Braunkohlekraftwerke stillgelegt und in eine Sicherheitsbereitschaft überführt. Die Konzerne RWE, Vattenfall und Mibrag erhalten eine Vergütung von insgesamt 1,6 Milliarden Euro.[3][4] Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob die Sicherheitsbereitschaft europäisches Wettbewerbsrecht verletzt und eine illegale Beihilfe darstellt.[5][6] Im April 2015 verabschiedete sich die MIBRAG von Plänen ein neues Braunkohlekraftwerk bei Profen zu bauen.[7]
Rückgang der Rückstellungen
Laut einer Stellungnahme von Greenpeace Deutschland, habe es nach der Übernahme durch EPH einen "Einbruch der Rückstellungen" im Jahr 2010 gegeben. Demnach hätten sich die Rückstellungen nur ein Jahr nach dem Verkauf um 55 % vermindert. [8] Somit hätte EPH schon nach kurzer Zeit den Kaufpreis amortisiert. Die Rückstellungen sollen sicherstellen, dass nach dem Ende des Bergbaus, die ökologischen Folgeschäden und damit verbundene Kosten beglichen werden können. Auch im Jahr 2014 betrugen die Rücklagen trotz leichter Zunahme mit 129.492.000 Euro immer noch wesentlich weniger als ihre ursprünglichen Höhe von 226.753.000 Euro vor dem Verkauf.[9] Durch den starken Kapitalabfluss hat EPH den Kaufpreis schon nach kurzer Zeit amortisiert.[10] Umsatzrenditen von 19 %, wie EPH sie mit der Mibrag zu erzielen vorgibt, sind für den Bergbau "ungewöhnlich hoch". [11]
Zahlen
Jahr Umsatz in Mio. € Betriebsergebnis in Mio. € Jahresüberschuss oder abgeführte Gewinne in Mio. € Mitarbeiter[Anm 1] Braunkohleförderung in Mio. t Elektroenergie in GWh Eigenverbrauch in GWh
2001 306,4 30 1.927 18,7
2002 298,1 47,3 39,7 1.992 19,5
2003 303,0 42,9 33,1 2.148 21,5
2004 293,6 35,3 32,6 2.083 19,7
2005 291,1 43,5 33,7 2.165 18,6
2006 321,0 36,8 2.196 19,9 1.284[12]
2007 328,3 50,8 39,8 2.152 18,6 1.449
2008 328,3 32 2.129 19,0 1.403
2009 384,6 57,5 56,2 1.996 19,7 1.130 408,3
2010 387,1 68 70,2 2.000 19,6 1.135,5 408,2
2011 395,4 73,6 67,3 2.008 19,0 1.320
2012 436,8 94,3 83,2 1.991 18,7 1.355
2013 421,1 90,2 82,1 1.978 19,1 944
2014 426,5 78,3 70,2 2.018 20,9 735
(im Jahr 2014 davon 133 Auszubildende und Junior-Manager)
Die Zahlen wurden den laufenden Geschäftsberichten entnommen und im Bundesanzeiger recherchiert.[13][14][15][16] Bei der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2013 überzog die Mibrag die zulässige Frist deutlich.[17]
Der Eigenverbrauch wird zur Förderung und zum Transport der Braunkohle verwendet. MIBRAG zahlt – anders als die meisten Stromabnehmer – keine EEG-Umlage auf den verbrauchten Strom.[18]
Beteiligungen
Zur MIBRAG gehören folgende Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen:
MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH, Braunsbedra
Ingenieurbüro für Grundwasser GmbH, Leipzig
Fernwärme GmbH Hohenmölsen-Webau
Montan Bildungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
GALA-MIBRAG Service GmbH
Helmstedter Revier GmbH[19]
Kraftwerke
Kraftwerk Buschhaus (2013 von E.ON gekauft)
Kraftwerk Deuben (Teuchern)
Siehe auch
Liste deutscher Braunkohletagebaue
Quelle
Rechtsform GmbH
Gründung 1994
Sitz Zeitz, Deutschland Deutschland
Leitung Armin Eichholz, Bernd-Uwe Haase, Heinz Junge
Mitarbeiter 2.018 (2014)
Umsatz 426,5 Mio. Euro (2014)
Bilanzsumme 657,3 Mio. Euro (2014)
Branche Bergbau
Website www.mibrag.de
Geschichte
1990 entstand zunächst durch Privatisierung des früheren VEB Braunkohlenkombinat Bitterfeld die Vereinigte Mitteldeutsche Braunkohlenwerke AG und befand sich im Besitz der Treuhandanstalt. Im Jahr 1994 wurden große Teile dieser Firma durch das britisch-amerikanische Firmenkonsortium PowerGen, NRG Energy, Morrison Knudsen (seit 2000 Teil der Washington Group International) aufgekauft und es entstand die MIBRAG mbH. Die Tochtergesellschaft der Treuhandanstalt LMBV übernahm die Sanierung der stillgelegten ostdeutschen Braunkohletagebaue (siehe Liste deutscher Braunkohletagebaue). Bis zum Verkauf an die ČEZ und J&T Investment Advisors (J&T) im Jahre 2009 gehörte die Gesellschaft zu gleichen Teilen der Washington Group International und NRG Energy.[1] Bei der Bildung der Energetický a Průmyslový Holding (EPH) brachte J&T ihren Anteil in das Unternehmen ein. Am 28. Juli 2011 gab EPH bekannt, dass sie über ihre Tochtergesellschaft EP Energy a.s. die Beteiligung von ČEZ übernehmen wird.[2]
Zukunft der MIBRAG
Die energiepolitische Festlegung Deutschlands zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der CO2-Reduktion hat einen entscheidenden Einfluss auf das Geschäftsmodell der MIBRAG. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz formuliert das Ziel, bis 2050 80 % des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Welche Rolle die Kohle – insbesondere die Braunkohle – dann noch spielen kann, ist umstritten. Die Bundesregierung plante für 2015 eine Reform des Strommarkts, wozu auch die Einführung eines Nationalen Klimaschutzbeitrags gehören sollte. Der Klimabeitrag wurde nach kontroverser politischer Diskussion und durch Druck der Gewerkschaften IG BCE und Verdi jedoch nicht eingeführt, stattdessen werden nun einige Braunkohlekraftwerke stillgelegt und in eine Sicherheitsbereitschaft überführt. Die Konzerne RWE, Vattenfall und Mibrag erhalten eine Vergütung von insgesamt 1,6 Milliarden Euro.[3][4] Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob die Sicherheitsbereitschaft europäisches Wettbewerbsrecht verletzt und eine illegale Beihilfe darstellt.[5][6] Im April 2015 verabschiedete sich die MIBRAG von Plänen ein neues Braunkohlekraftwerk bei Profen zu bauen.[7]
Rückgang der Rückstellungen
Laut einer Stellungnahme von Greenpeace Deutschland, habe es nach der Übernahme durch EPH einen "Einbruch der Rückstellungen" im Jahr 2010 gegeben. Demnach hätten sich die Rückstellungen nur ein Jahr nach dem Verkauf um 55 % vermindert. [8] Somit hätte EPH schon nach kurzer Zeit den Kaufpreis amortisiert. Die Rückstellungen sollen sicherstellen, dass nach dem Ende des Bergbaus, die ökologischen Folgeschäden und damit verbundene Kosten beglichen werden können. Auch im Jahr 2014 betrugen die Rücklagen trotz leichter Zunahme mit 129.492.000 Euro immer noch wesentlich weniger als ihre ursprünglichen Höhe von 226.753.000 Euro vor dem Verkauf.[9] Durch den starken Kapitalabfluss hat EPH den Kaufpreis schon nach kurzer Zeit amortisiert.[10] Umsatzrenditen von 19 %, wie EPH sie mit der Mibrag zu erzielen vorgibt, sind für den Bergbau "ungewöhnlich hoch". [11]
Zahlen
Jahr Umsatz in Mio. € Betriebsergebnis in Mio. € Jahresüberschuss oder abgeführte Gewinne in Mio. € Mitarbeiter[Anm 1] Braunkohleförderung in Mio. t Elektroenergie in GWh Eigenverbrauch in GWh
2001 306,4 30 1.927 18,7
2002 298,1 47,3 39,7 1.992 19,5
2003 303,0 42,9 33,1 2.148 21,5
2004 293,6 35,3 32,6 2.083 19,7
2005 291,1 43,5 33,7 2.165 18,6
2006 321,0 36,8 2.196 19,9 1.284[12]
2007 328,3 50,8 39,8 2.152 18,6 1.449
2008 328,3 32 2.129 19,0 1.403
2009 384,6 57,5 56,2 1.996 19,7 1.130 408,3
2010 387,1 68 70,2 2.000 19,6 1.135,5 408,2
2011 395,4 73,6 67,3 2.008 19,0 1.320
2012 436,8 94,3 83,2 1.991 18,7 1.355
2013 421,1 90,2 82,1 1.978 19,1 944
2014 426,5 78,3 70,2 2.018 20,9 735
(im Jahr 2014 davon 133 Auszubildende und Junior-Manager)
Die Zahlen wurden den laufenden Geschäftsberichten entnommen und im Bundesanzeiger recherchiert.[13][14][15][16] Bei der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2013 überzog die Mibrag die zulässige Frist deutlich.[17]
Der Eigenverbrauch wird zur Förderung und zum Transport der Braunkohle verwendet. MIBRAG zahlt – anders als die meisten Stromabnehmer – keine EEG-Umlage auf den verbrauchten Strom.[18]
Beteiligungen
Zur MIBRAG gehören folgende Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen:
MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH, Braunsbedra
Ingenieurbüro für Grundwasser GmbH, Leipzig
Fernwärme GmbH Hohenmölsen-Webau
Montan Bildungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH
GALA-MIBRAG Service GmbH
Helmstedter Revier GmbH[19]
Kraftwerke
Kraftwerk Buschhaus (2013 von E.ON gekauft)
Kraftwerk Deuben (Teuchern)
Siehe auch
Liste deutscher Braunkohletagebaue
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