Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza de Kászon
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Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza de Kászon
Hans Heinrich „Heini“ Àgost Gábor Tasso Baron Thyssen-Bornemisza de Kászon (* 13. April 1921 in Scheveningen, Den Haag, Niederlande; † 27. April 2002 in Sant Feliu de Guíxols, Spanien) war ein Schweizer Unternehmer und Kunstsammler aus der Unternehmerfamilie Thyssen.
Kopf einer Skulptur Thyssen-Bornemiszas
Lebensweg
Er war der Enkel von August Thyssen, dem Gründer eines Walzwerkes, aus dem sich später mit der Thyssen AG einer der größten Konzerne der damaligen Eisen- und Stahlindustrie entwickelte. Nur dessen Sohn Fritz trat in die Firma ein.
Sein Vater war ein weiterer Sohn August Thyssens, Heinrich (1875–1947). Dieser wanderte nach Ungarn aus, wo er die Baronesse Margit Bornemisza de Kászon (1887–1971) heiratete. Heinrich ließ sich von seinem Schwiegervater adoptieren und trug so seit 1905 mit königlicher Anerkennung einen ungarischen Adelstitel. Die Ehe wurde geschieden, als Hans Heinrich sechs Jahre alt war.
Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza studierte von 1940 bis 1945 in Bern und Freiburg im Üechtland Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie Kunstgeschichte.
1950 wurde er Staatsbürger der Schweiz und verzichtete auf den Namensbestandteil „Baron“. Von seinem Vater erbte er ein Industrieimperium und eine wertvolle Gemäldesammlung in der Villa Favorita in Castagnola, die er ab 1949 der Öffentlichkeit zugänglich machte. Neben seinen geschäftlichen Aktivitäten (Konzernbeteiligungen) widmete er sich immer mehr seiner Gemäldesammlung, die er ständig erweiterte.
Schlagzeilen machten seine fünf Ehen.
Zum ersten Mal heiratete er 1946 die Österreicherin Teresa (Prinzessin zur) Lippe-Weißenfeld (1925–2008). Ihr einziges Kind ist Georg Heinrich (* 1950). 1954 folgte die Scheidung.
Seine zweite Ehefrau wurde 1954 das Fotomodell Nina Dyer (1930–1965). Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1956 geschieden.
1956 heiratete er das aus Neuseeland stammende britische Model Fiona Frances Elaine Campbell-Walter (* 1932). Ihre Kinder sind Francesca (* 1958, verheiratet mit Karl Habsburg-Lothringen) und Lorne (* 1963). Hans Heinrich Thyssen und Fiona Campbell-Walter ließen sich 1965 scheiden.
Seine vierte Ehefrau wurde 1967 Denise Shorto (* 1942), eine brasilianische Bankierstochter. Aus dieser Ehe stammt Sohn Alexander (* 1974). 1984 wurde auch diese Ehe geschieden.
Seine letzte Frau, Carmen „Tita“ Cervera (* 1943), heiratete er 1985.
Seine letzte Frau bemühte sich, die Kunststiftung aufzulösen und somit die Kontrolle über das Vermögen ihres Ehemannes zu erlangen. Jedoch wurde noch vor dem Tod Hans-Heinrichs eine Einigung erzielt, die den Streit um die Kontrolle über die außergewöhnlich reiche Kunstsammlung beendete. 1993 kaufte der spanische Staat diese Sammlung für 350 Millionen US-Dollar. Sie befindet sich nun zum größeren Teil im Museo Thyssen-Bornemisza, einem der inzwischen wichtigsten Museen in Madrid, sowie zu einem kleinen Teil im Kloster von Pedralbes in Barcelona.
Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza starb am 27. April 2002 in Sant Feliu de Guíxols, Spanien, und wurde in der Familiengruft des in Ratingen gelegenen Schlosses Landsberg beigesetzt.
Film
Deutsche Dynastien – Die Thyssens. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 44 Min., Buch und Regie: Julia Melchior und Sebastian Dehnhardt, Produktion: WDR, Reihe: Deutsche Dynastien, Erstausstrahlung: ARD, 8. November 2010, Online-Video und Inhaltsangabe (Memento vom 23. August 2011 im Internet Archive) der ARD.
Quelle
Kopf einer Skulptur Thyssen-Bornemiszas
Lebensweg
Er war der Enkel von August Thyssen, dem Gründer eines Walzwerkes, aus dem sich später mit der Thyssen AG einer der größten Konzerne der damaligen Eisen- und Stahlindustrie entwickelte. Nur dessen Sohn Fritz trat in die Firma ein.
Sein Vater war ein weiterer Sohn August Thyssens, Heinrich (1875–1947). Dieser wanderte nach Ungarn aus, wo er die Baronesse Margit Bornemisza de Kászon (1887–1971) heiratete. Heinrich ließ sich von seinem Schwiegervater adoptieren und trug so seit 1905 mit königlicher Anerkennung einen ungarischen Adelstitel. Die Ehe wurde geschieden, als Hans Heinrich sechs Jahre alt war.
Hans-Heinrich Thyssen-Bornemisza studierte von 1940 bis 1945 in Bern und Freiburg im Üechtland Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie Kunstgeschichte.
1950 wurde er Staatsbürger der Schweiz und verzichtete auf den Namensbestandteil „Baron“. Von seinem Vater erbte er ein Industrieimperium und eine wertvolle Gemäldesammlung in der Villa Favorita in Castagnola, die er ab 1949 der Öffentlichkeit zugänglich machte. Neben seinen geschäftlichen Aktivitäten (Konzernbeteiligungen) widmete er sich immer mehr seiner Gemäldesammlung, die er ständig erweiterte.
Schlagzeilen machten seine fünf Ehen.
Zum ersten Mal heiratete er 1946 die Österreicherin Teresa (Prinzessin zur) Lippe-Weißenfeld (1925–2008). Ihr einziges Kind ist Georg Heinrich (* 1950). 1954 folgte die Scheidung.
Seine zweite Ehefrau wurde 1954 das Fotomodell Nina Dyer (1930–1965). Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1956 geschieden.
1956 heiratete er das aus Neuseeland stammende britische Model Fiona Frances Elaine Campbell-Walter (* 1932). Ihre Kinder sind Francesca (* 1958, verheiratet mit Karl Habsburg-Lothringen) und Lorne (* 1963). Hans Heinrich Thyssen und Fiona Campbell-Walter ließen sich 1965 scheiden.
Seine vierte Ehefrau wurde 1967 Denise Shorto (* 1942), eine brasilianische Bankierstochter. Aus dieser Ehe stammt Sohn Alexander (* 1974). 1984 wurde auch diese Ehe geschieden.
Seine letzte Frau, Carmen „Tita“ Cervera (* 1943), heiratete er 1985.
Seine letzte Frau bemühte sich, die Kunststiftung aufzulösen und somit die Kontrolle über das Vermögen ihres Ehemannes zu erlangen. Jedoch wurde noch vor dem Tod Hans-Heinrichs eine Einigung erzielt, die den Streit um die Kontrolle über die außergewöhnlich reiche Kunstsammlung beendete. 1993 kaufte der spanische Staat diese Sammlung für 350 Millionen US-Dollar. Sie befindet sich nun zum größeren Teil im Museo Thyssen-Bornemisza, einem der inzwischen wichtigsten Museen in Madrid, sowie zu einem kleinen Teil im Kloster von Pedralbes in Barcelona.
Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza starb am 27. April 2002 in Sant Feliu de Guíxols, Spanien, und wurde in der Familiengruft des in Ratingen gelegenen Schlosses Landsberg beigesetzt.
Film
Deutsche Dynastien – Die Thyssens. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 44 Min., Buch und Regie: Julia Melchior und Sebastian Dehnhardt, Produktion: WDR, Reihe: Deutsche Dynastien, Erstausstrahlung: ARD, 8. November 2010, Online-Video und Inhaltsangabe (Memento vom 23. August 2011 im Internet Archive) der ARD.
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