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Operation Bagration

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Operation Bagration Empty Operation Bagration

Beitrag  checker Sa Jan 21, 2017 2:32 am

Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration) war der Deckname einer großen Offensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front.[1] Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfänglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, die erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufgehalten werden konnten.[A 1] Militärhistorisch gilt dieser „Sowjetische Blitzkrieg“[2] als die erfolgreiche Umsetzung der Militärstrategie Tiefe Operation.

Operation Bagration 300px-194407_abandoned_german_vehicles_belarus_%28revised%29
Aufgegebenes Kriegsmaterial der deutschen 9. Armee nahe Babrujsk (Weißrussland) Ende Juni 1944
Datum 22. Juni 1944 bis 20. August 1944
Ort Weißrussland, Sowjetunion, Polen, Deutsches Reich
Ausgang Sieg der Sowjetunion
Folgen Zusammenbruch der deutschen Heeresgruppe Mitte
Konfliktparteien
Deutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich Sowjetunion Sowjetunion
Befehlshaber
Deutsches Reich (NS-Zeit) Ernst Busch
Deutsches Reich (NS-Zeit) Walter Model
Deutsches Reich (NS-Zeit) Georg-Hans Reinhardt
Deutsches Reich (NS-Zeit) Hans Jordan
Deutsches Reich (NS-Zeit) Kurt von Tippelskirch
Deutsches Reich (NS-Zeit) Walter Weiß Sowjetunion Alexei Innokentjewitsch Antonow
Sowjetunion Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski
Sowjetunion Hovhannes Baghramjan
Sowjetunion Iwan Danilowitsch Tschernjachowski
Sowjetunion Georgi Fjodorowitsch Sacharow
Truppenstärke
850.000 Soldaten
3.236 Geschütze, Mörser und Raketenwerfer
570 Panzer und StuG
602 Flugzeuge 1.400.000 Soldaten
31.000 Geschütze, Mörser und Raketenwerfer
5.200 Panzer und StuG
5.300 Flugzeuge
Verluste
399.102 Mann,
26.397 Gefallene
109.776 Verwundete
262.929 Gefangene
(Laut Frieser) 765.815 Mann,
178.507 Tote und Vermisste
587.308 Verwundete
(Laut Frieser)
Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges

1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk – Rostow – Moskau
1942: Rschew – Charkow – Unternehmen Blau – Unternehmen Braunschweig – Unternehmen Edelweiß – Stalingrad – Operation Mars
1943: Woronesch-Charkow – Operation Iskra – Nordkaukasus – Charkow – Unternehmen Zitadelle – Belgorod-Charkow – Smolensk – Dnepr
1944: Dnepr-Karpaten – Leningrad-Nowgorod – Krim – Wyborg–Petrosawodsk – Weißrussland – Lwiw-Sandomierz – Jassy–Kischinew – Belgrad – Petsamo-Kirkenes – Baltikum – Karpaten – Ungarn
1945: Weichsel-Oder – Ostpreußen – Westkarpaten – Niederschlesien – Ostpommern – Plattensee – Oberschlesien – Wien – Oder – Berlin – Prag


Die erfolgreiche sowjetische Offensive führte zum vollständigen Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und dem Verlust von 28 Divisionen der Wehrmacht. Sie gilt als die schwerste und verlustreichste Niederlage der deutschen Militärgeschichte. Die während dieser Kämpfe erlittenen Verluste konnte die Wehrmacht nicht mehr ausgleichen. Eine Stabilisierung der deutschen Ostfront gelang fortan bis zum Kriegsende nur noch zeitweise und örtlich begrenzt. „Mit dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 begann die Agonie der deutschen Kriegführung im Osten“, so der Militärhistoriker Hermann Gackenholz.[3]

Die Operation Bagration trug nicht nur entscheidend zur deutschen Kriegsniederlage bei, sondern beeinflusste nachhaltig die politische Entwicklung. Die deutsche Niederlage wurde nun endgültig unausweichlich; die Hoffnungen der Wehrmacht, die Rote Armee wenigstens zu einem Verhandlungsfrieden zwingen zu können, zerstoben. Die sowjetischen Siege veranlassten die polnische Armia Krajowa (Heimatarmee) zu einem Aufstand mit dem Ziel, Polen eigenständig von der deutschen Besatzung zu befreien und einer Besetzung des Landes durch die Rote Armee zuvorzukommen. Des Weiteren entschieden sich die Angehörigen des deutschen militärischen Widerstandes unter dem Eindruck der katastrophalen Rückschläge an der Front, am 20. Juli 1944 einen Staatsstreich zu wagen. Von Bedeutung ist außerdem, dass während der sowjetischen Offensive erstmals in größerem Umfang deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager befreit wurden, womit einer breiteren internationalen Öffentlichkeit umfangreiche Informationen über die Existenz des Holocaust zugänglich gemacht wurden.

Vorgeschichte

Die in der Sowjetunion kämpfenden Heeresgruppen der deutschen Wehrmacht waren, nach dem Abbruch der Großoffensive Unternehmen Zitadelle im Juli 1943, bis zum Frühsommer 1944 permanent in der Defensive. Die deutschen Truppen hatten große Teile des sowjetischen Staatsgebiets räumen müssen. Im Süden war bis zum 12. Mai der größte Teil der von den Heeresgruppen Nord- und Südukraine verteidigten Ukraine einschließlich der Halbinsel Krim verlorengegangen (→ Dnepr-Karpaten-Operation, Schlacht um die Krim). Die Truppen der Roten Armee hatten in Rumänien zum ersten Mal seit Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges das Territorium der Sowjetunion verlassen. Im Norden war gegen den Widerstand der Heeresgruppe Nord im Januar 1944 die Leningrader Blockade endgültig aufgehoben worden und die sowjetischen Truppen standen an der Grenze der ehemaligen baltischen Staaten (→ Leningrad-Nowgoroder Operation).
Lage der Heeresgruppe Mitte im Frühsommer 1944

Lediglich der Heeresgruppe Mitte war es gelungen, das Gebiet Weißrusslands bis zum späten Frühjahr 1944 im Großen und Ganzen zu halten. Dadurch war diese Heeresgruppe im Frühsommer 1944 allerdings der am weitesten ostwärts eingesetzte deutsche Großverband und befand sich in einer gefährlich exponierten Lage.
Pläne der Wehrmachtführung

Die Wehrmachtführung hatte im Grunde seit der Niederlage von Stalingrad – spätestens aber seit dem Scheitern des Unternehmens Zitadelle – keine Strategie mehr, die auf einen Sieg im Deutsch-Sowjetischen Krieg abzielte. Das Ziel sämtlicher Bemühungen bestand seit dem Sommer 1943 vielmehr darin, zumindest eine totale Niederlage und damit das Ende des NS-Regimes abzuwenden, indem man der Roten Armee so hohe Verluste zufügte, dass diese einwilligen würde, den Krieg in einem Remisfrieden zu beenden. In der deutschen Führungsebene herrschte aber Uneinigkeit darüber, wie dieser Verhandlungsfrieden erreicht werden sollte.

Verkürzung der Hauptkampflinie

Für die Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte war klar, dass auch das Gebiet Weißrusslands auf Dauer nicht verteidigt werden konnte. Von den Stäben der Heeresgruppe wurden daher Pläne ausgearbeitet, die einen schrittweisen Rückzug auf eine Frontlinie beinhalteten, die den ungefähr 1000 Kilometer langen weißrussischen Frontvorsprung stark verkürzte. Dadurch sollte eine stärkere Besetzung der so verkürzten Hauptkampflinie (HKL) ermöglicht, Reserven gewonnen und bessere Abwehrmöglichkeiten feindlicher Offensiven geschaffen werden. Die Durchführung dieser Maßnahme wurde durch den Heeresgruppenbefehlshaber Generalfeldmarschall Ernst Busch bei den miteinander konkurrierenden Führungsstellen Oberkommando des Heeres (OKH) und Oberkommando der Wehrmacht (OKW) beantragt.
„Feste Plätze“ als Wellenbrecher

Diese Pläne stießen jedoch auf den Widerstand Hitlers, der seit dem Dezember 1941 persönlich die Leitung des OKH übernommen hatte. Hitler war aus politischen und ideologischen Gründen nicht bereit, Rückzüge in größerem Umfang zuzulassen. Er hatte zwar erkannt, dass die Rote Armee viel stärker geworden war als zu Beginn des Krieges; mit dem von ihm selbst entwickelten Konzept der als Wellenbrecher gedachten „festen Plätze“ meinte er jedoch irrigerweise, die noch unter deutscher Kontrolle befindlichen sowjetischen Gebiete halten und den Kräftevorteil der Roten Armee, die hier „ausbluten“ sollte, wieder zu seinen Gunsten wenden zu können. Im Bereich der Heeresgruppe Mitte waren die Städte Witebsk, Orscha, Minsk, Mogilew und Bobruisk von Hitler am 8. März 1944 als „feste Plätze“ definiert worden. Sie sollten nach seinen Vorstellungen zu einem späteren Zeitpunkt überdies als Ausgangspunkt für eine erneute deutsche Offensive in Richtung Osten dienen.
Entscheidung für die „festen Plätze“

Hitler warf auf der entscheidenden Stabsbesprechung am 20. Mai 1944 Generalfeldmarschall Busch vor, dass dieser nun auch zu jenen Generälen gehöre, „die nach hinten blicken“. Busch war in diesem Moment nicht in der Lage, die von ihm als richtig angesehene Rückzugslösung zu vertreten, und gab gegenüber Hitler klein bei. Trotz heftiger Proteste seitens der Busch unterstehenden Armeebefehlshaber wurde daher keine Verkürzung der HKL vorgenommen.[4] Kurze Zeit, nachdem Hitler seinen Willen durchgesetzt hatte, meldete sich der Befehlshaber der 4. Armee Generaloberst Gotthard Heinrici krank, denn Heinricis Ansichten über die zukünftige Kriegführung standen dem vom OKH realisierten Vorgehen diametral entgegen. Am 4. Juni übernahm vertretungsweise General der Infanterie Kurt von Tippelskirch das Kommando.

Zur Verteidigung der „festen Plätze“ wurde mit Ausnahme von Witebsk jeweils eine Frontdivision eingeteilt und sämtliche Ressourcen für den Bau zusätzlicher Defensivstellungen zur Verfügung gestellt. Der feste Platz Witebsk erhielt als besonders exponierter Ort drei Divisionen, obwohl der Befehlshaber der 3. Panzerarmee, Generaloberst Reinhardt, mehrfach dagegen protestierte.[5] Für den Bau der Verteidigungsanlagen wurden beispielsweise im Bereich der 3. Panzerarmee zwischen 15.000 und 25.000 Einwohner zwangsrekrutiert.[6] Die Befestigungsarbeiten wurden permanent fortgesetzt.

Darüber hinaus wurden in großem Maßstab Zwangsarbeiter für die deutsche Kriegswirtschaft in das Reich deportiert und nicht arbeitsfähige Bewohner in sowjetisch kontrollierte Gebiete abgeschoben. (→KZ Osaritschi)[7][8][9]
Einschätzung der Absichten der Roten Armee

Das OKH rechnete im Sommer 1944 mit einer Offensive der Roten Armee. Die Abteilung Fremde Heere Ost unter Generalmajor Reinhard Gehlen[10] erwartete die Hauptstoßrichtung dieses Angriffs aber im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine in Richtung der polnischen Hauptstadt Warschau bis zur Weichselmündung. Die deutschen Generäle befürchteten, dass durch diesen Angriff die Heeresgruppen Nord und Mitte von der Nachschubzufuhr abgeschnitten würden. Dies hätte einen Zusammenbruch der gesamten deutschen Ostfront zur Folge gehabt.[11] Insbesondere Generalfeldmarschall Walter Model verteidigte als Befehlshaber der Heeresgruppe Nordukraine diese These sehr energisch.[12][13]

Diese deutsche Fehlanalyse der gegnerischen Truppenbewegungen im Vorfeld der sowjetischen Offensive war nach Einschätzung des Militärhistorikers Robert Stephan der schwerwiegendste Fehler, der von der Abteilung Fremde Heere Ost während des Deutsch-Sowjetischen Krieges begangen wurde.[10]
Allgemeiner Zustand der Heeresgruppe Mitte

Die Heeresgruppe Mitte war bis zum Sommer 1944 der stärkste in der Sowjetunion stehende deutsche Großverband. Aufgrund der immer schlechteren strategischen Gesamtlage des Deutschen Reiches seit den alliierten Landungen in Italien (Juli 1943, Operation Husky) und in der Normandie (Juni 1944, Operation Overlord) in einen Mehrfrontenkrieg verschlimmerte sich auch der Zustand dieses Großverbands zunehmend. Es herrschte infolge unzureichenden Nachschubs Mangel an einsatzbereiten Soldaten, Fahrzeugen, Flugzeugen, Treibstoff und Munition. Nach den Worten des deutschen Militärhistorikers Karl-Heinz Frieser war die Heeresgruppe Mitte im Frühsommer 1944 daher ein „Kartenhaus vor dem Einsturz“.[14]

Die Moral und die körperliche Verfassung der in der Heeresgruppe eingesetzten Soldaten waren aufgrund allgemeinen Stillstands, schlechter Nachrichten von anderen Kriegsschauplätzen und Versorgungsengpässen schlecht. Einige der deutschen Soldaten hegten die Hoffnung, dass der Krieg nach der Landung der Alliierten in der Normandie bald beendet werden würde.[15]

Die Zahl der Desertionen häufte sich vor allem bei den aus dem Gebiet der Sowjetunion stammenden freiwilligen Hilfskräften der Wehrmacht, weil anhand der zunehmend kritischen Kriegslage des Dritten Reiches dessen bevorstehende Niederlage immer wahrscheinlicher wurde. Die Propaganda des von der Sowjetunion aufgebauten und geförderten Nationalkomitees Freies Deutschland wurde intensiviert, zeigte aber verhältnismäßig wenig Wirkung gegenüber den meist nationalsozialistisch indoktrinierten deutschen Soldaten.[16][17][18]

Die deutschen Soldaten waren bereits seit dem Winter 1941/42 vielfach chronisch unterernährt, da im Deutschen Reich aufgrund des lange andauernden Krieges kaum Nahrungsmittelreserven vorhanden waren und man nicht mehr in der Lage war, die vorgeschriebenen Kostsätze zu liefern. Daraus resultierende dauerhafte Vitaminmangelstörungen führten zusammen mit weiteren Mangelerscheinungen zu geringerer körperlicher Leistungsfähigkeit, sofern die Feldeinheiten nicht in der Lage waren, in den von ihnen besetzten Gebieten die eigenen Bedürfnisse an Nahrungsmitteln selbst durch Plünderung oder eine provisorische Zwangs-Landwirtschaft zu ergänzen bzw. zu decken.[19][20] Ein weiteres großes Problem war der starke, durch die Wehrmachtführung bewusst geförderte Alkoholmissbrauch, um die andauernde psychische Belastung abzumildern. Dieser Zustand wurde befehlsgemäß durch das deutsche Offizierskorps kaum wahrgenommen und ignoriert.[15][21][22]

Grobe Verstöße gegen die Vorschriften oder Auflehnung gegen Vorgesetzte waren aber aufgrund der NS-Propaganda, der unnachgiebigen Aufrechterhaltung der Disziplin durch das deutsche Offizierskorps sowie wegen des gefürchteten Rufes der deutschen Feldgendarmerie („Kettenhunde“) und der immer härteren Urteile der Militärjustiz bis zum Sommer 1944 die Ausnahme.[23]

Da diese Geschichte etwas länger ist unterbrechen wir und verweisen auf den Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Bagration

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