Adolf von Hildebrand
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Adolf von Hildebrand
Adolf Ritter von Hildebrand (* 6. Oktober 1847 in Marburg; † 18. Januar 1921 in München) war einer der führenden deutschen Bildhauer seiner Zeit und Medailleur.[1]
Der Wittelsbacher Brunnen in München ist eines der Hauptwerke von Adolf von Hildebrand. Das Bild zeigt die Allegorie auf die segensreiche Kraft des Wassers.
Leben
Adolf Hildebrand wuchs in Bern auf, wo sein Vater Bruno Hildebrand Nationalökonomie lehrte. Er studierte an der kgl. Kunstgewerbeschule Nürnberg und 1866–67 im Atelier von Caspar von Zumbusch in München. Bald darauf reiste er nach Rom, wo er Hans von Marées und Konrad Fiedler kennenlernte.
Trotz seines Erfolgs und seiner Wirkung über den deutschsprachigen Raum hinaus wurde Hildebrand zeitweilig wegen seiner Orientierung an der italienischen Renaissance und seiner ausgedehnten Italienaufenthalte (Hildebrand kaufte 1874 das ehemalige Kloster San Francesco di Paola in Florenz) in der Heimat angefeindet, da seine Kunst als „zu wenig deutsch“ angesehen wurde. Seinen Hauptwohnsitz hatte von Hildebrand allerdings nicht in Florenz, sondern in München, um dort öffentliche Aufträge erhalten zu können, die damals ortsansässigen Künstlern vorbehalten waren; er bewohnte hier eine repräsentative Villa im Stadtteil Bogenhausen, die bald Treffpunkt der Münchner Gesellschaft wurde – heute bekannt als Hildebrandhaus.[2] Als sein wichtigster Schüler gilt sein Schwiegersohn Theodor Georgii, der Hildebrands im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wittelsbacher Brunnen in München wieder aufbaute. Ein anderer Schwiegersohn, Carl Sattler war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Hildebrand starb im 74. Lebensjahr in München. Er ist auf dem Oberföhringer Friedhof bestattet.
Ehrungen
Ab 1891 war Hildebrand Mitglied des preußischen Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste.[3]
1898 wurde er zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie ernannt.[4]
1903 wurde ihm der bayererische Personaladel verliehen, 1913 der erbliche Adel.
Schüler
Theodor Georgii (Bildhauer)
Hermann Hahn (Bildhauer)
Georg Kemper (Bildhauer)
Werk
Hildebrands Plastiken und Skulpturen tragen klassizistische, „mediterrane“ Züge. Sie sind gekennzeichnet durch eine klare, reduzierte und ruhige Formgebung. Hildebrand trat für eine klare und vollendete Ausgestaltung des Kunstwerks ohne überflüssige Details ein. Bevorzugtes Sujet war ihm die menschliche Gestalt, welche ihm auch allgemein als das vornehmste Thema der Kunst erschien. Öfters versuchte er die Einbindung eines plastischen Werks in eine größere Ganzheit, was Hildebrand schließlich vermehrt zu städtebaulichen Aufgaben führte. Auf dem Gebiet der Brunnen- und Denkmalkunst war Hildebrand deutschlandweit bald führend.
Hildebrands theoretisches Werk „Das Problem der Form in der bildenden Kunst“ (1893)[5] war beeinflusst von den Überlegungen seines Freundes und Förderers Konrad Fiedler. Es hat insbesondere die Kunstwissenschaft – und hier namentlich den Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin – beeinflusst. In seinem Werk geht Hildebrand von dem Grundsatz aus, dass „das Kunstwerk […] augengerecht sein“ müsse (Wölfflin). Für jedes Werk gebe es einen Idealpunkt der Betrachtung. Für die Plastik, die gewöhnlich aus der Distanz betrachtet wird, bedeutet dies, dass sie der Zweidimensionalität der menschlichen Wahrnehmung Rechnung tragen muss: Reduktion und Verzicht auf Details werden so – ähnlich wie für den sieben Jahre älteren Auguste Rodin – zu Hildebrands Arbeitsmaximen. Das Relief, das Hildebrand zufolge idealerweise dem menschlichen Anschauungsvermögen entspricht, wird zum normativen Maß von Plastik überhaupt.
Schriften
Das Problem der Form in der Bildenden Kunst. Straßburg 1893.
Henning Bock (Hrsg.): Gesammelte Schriften zur Kunst. Köln/Opladen 1969.
Quelle
Der Wittelsbacher Brunnen in München ist eines der Hauptwerke von Adolf von Hildebrand. Das Bild zeigt die Allegorie auf die segensreiche Kraft des Wassers.
Leben
Adolf Hildebrand wuchs in Bern auf, wo sein Vater Bruno Hildebrand Nationalökonomie lehrte. Er studierte an der kgl. Kunstgewerbeschule Nürnberg und 1866–67 im Atelier von Caspar von Zumbusch in München. Bald darauf reiste er nach Rom, wo er Hans von Marées und Konrad Fiedler kennenlernte.
Trotz seines Erfolgs und seiner Wirkung über den deutschsprachigen Raum hinaus wurde Hildebrand zeitweilig wegen seiner Orientierung an der italienischen Renaissance und seiner ausgedehnten Italienaufenthalte (Hildebrand kaufte 1874 das ehemalige Kloster San Francesco di Paola in Florenz) in der Heimat angefeindet, da seine Kunst als „zu wenig deutsch“ angesehen wurde. Seinen Hauptwohnsitz hatte von Hildebrand allerdings nicht in Florenz, sondern in München, um dort öffentliche Aufträge erhalten zu können, die damals ortsansässigen Künstlern vorbehalten waren; er bewohnte hier eine repräsentative Villa im Stadtteil Bogenhausen, die bald Treffpunkt der Münchner Gesellschaft wurde – heute bekannt als Hildebrandhaus.[2] Als sein wichtigster Schüler gilt sein Schwiegersohn Theodor Georgii, der Hildebrands im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wittelsbacher Brunnen in München wieder aufbaute. Ein anderer Schwiegersohn, Carl Sattler war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Hildebrand starb im 74. Lebensjahr in München. Er ist auf dem Oberföhringer Friedhof bestattet.
Ehrungen
Ab 1891 war Hildebrand Mitglied des preußischen Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste.[3]
1898 wurde er zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie ernannt.[4]
1903 wurde ihm der bayererische Personaladel verliehen, 1913 der erbliche Adel.
Schüler
Theodor Georgii (Bildhauer)
Hermann Hahn (Bildhauer)
Georg Kemper (Bildhauer)
Werk
Hildebrands Plastiken und Skulpturen tragen klassizistische, „mediterrane“ Züge. Sie sind gekennzeichnet durch eine klare, reduzierte und ruhige Formgebung. Hildebrand trat für eine klare und vollendete Ausgestaltung des Kunstwerks ohne überflüssige Details ein. Bevorzugtes Sujet war ihm die menschliche Gestalt, welche ihm auch allgemein als das vornehmste Thema der Kunst erschien. Öfters versuchte er die Einbindung eines plastischen Werks in eine größere Ganzheit, was Hildebrand schließlich vermehrt zu städtebaulichen Aufgaben führte. Auf dem Gebiet der Brunnen- und Denkmalkunst war Hildebrand deutschlandweit bald führend.
Hildebrands theoretisches Werk „Das Problem der Form in der bildenden Kunst“ (1893)[5] war beeinflusst von den Überlegungen seines Freundes und Förderers Konrad Fiedler. Es hat insbesondere die Kunstwissenschaft – und hier namentlich den Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin – beeinflusst. In seinem Werk geht Hildebrand von dem Grundsatz aus, dass „das Kunstwerk […] augengerecht sein“ müsse (Wölfflin). Für jedes Werk gebe es einen Idealpunkt der Betrachtung. Für die Plastik, die gewöhnlich aus der Distanz betrachtet wird, bedeutet dies, dass sie der Zweidimensionalität der menschlichen Wahrnehmung Rechnung tragen muss: Reduktion und Verzicht auf Details werden so – ähnlich wie für den sieben Jahre älteren Auguste Rodin – zu Hildebrands Arbeitsmaximen. Das Relief, das Hildebrand zufolge idealerweise dem menschlichen Anschauungsvermögen entspricht, wird zum normativen Maß von Plastik überhaupt.
Schriften
Das Problem der Form in der Bildenden Kunst. Straßburg 1893.
Henning Bock (Hrsg.): Gesammelte Schriften zur Kunst. Köln/Opladen 1969.
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