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Heinrich von Kleist

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Heinrich von Kleist Empty Heinrich von Kleist

Beitrag  Andy Mi März 15, 2017 10:05 pm

Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist (* 18. Oktober, nach Kleists eigenen Angaben 10. Oktober 1777 in Frankfurt (Oder); † 21. November 1811 am Stolper Loch, heute Kleiner Wannsee (Berlin)) war ein deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist. Kleist stand als „Außenseiter im literarischen Leben seiner Zeit […] jenseits der etablierten Lager“[1] und der Literaturepochen der Weimarer Klassik und der Romantik. Bekannt ist er vor allem für das „historische Ritterschauspiel“ Das Käthchen von Heilbronn, seine Lustspiele Der zerbrochne Krug und Amphitryon, das Trauerspiel Penthesilea sowie für seine Novellen Michael Kohlhaas und Die Marquise von O....

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Heinrich von Kleist, Reproduktion einer Illustration von Peter Friedel, die der Dichter 1801 für seine Verlobte Wilhelmine von Zenge anfertigen ließ

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Heinrich von Kleist 220px--Frankfurter_Geschichten_-_Der_rastlose_Heinrich.webm
Medioendatei:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Frankfurter_Geschichten_-_Der_rastlose_Heinrich.webm

Biographie
Familie, Ausbildung und Militärdienst (1777–1799)

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Wappen der Familie von Kleist

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Gedenktafel am Ort des Geburtshauses in Frankfurt (Oder)

Heinrich von Kleist entstammte einer Familie des pommerschen Uradels, dem in Preußen eine herausgehobene Stellung zukam. Er wurde als fünftes Kind, aber erster Sohn seines Vaters geboren. Seine Familie brachte zahlreiche Generäle und Feldmarschälle, viele Gutsbesitzer, aber auch etliche Gelehrte, hohe Diplomaten und Beamte hervor. Kleists Vater, Joachim Friedrich von Kleist (* 1728; † 1788), diente als Stabskapitän beim Regiment zu Fuß Prinz Leopold von Braunschweig in der Garnisonsstadt Frankfurt an der Oder. Aus einer ersten Ehe mit Caroline Luise, geb. von Wulffen († 1774), gingen die beiden Halbschwestern Kleists, Wilhelmine, genannt Minette, und Ulrike Philippine hervor, der Kleist später sehr nahestand. Joachim Friedrich heiratete 1775 in zweiter Ehe Juliane Ulrike, geb. von Pannwitz (* 1746; † 1793), die die Kinder Friederike, Auguste Katharina, Heinrich und schließlich noch dessen jüngere Geschwister Leopold Friedrich und Juliane, genannt Julchen, gebar.

Nach dem Tod seines Vaters 1788 wurde Kleist in Berlin in der Pension des reformierten Predigers Samuel Heinrich Catel erzogen. Kleist wurde wahrscheinlich durch Catel, der zugleich Professor am Französischen Gymnasium war, auf die Werke der klassischen Dichter und der zeitgenössischen Philosophen der Aufklärung aufmerksam, mit denen er sich während seiner Militärzeit weiter auseinandersetzte. Vor dem Eintritt in die Preußische Armee brach er sein an der Brandenburgischen Universität Frankfurt begonnenes Studium ab, weil er der herkömmlichen Militärlaufbahn den Vorrang geben wollte.

Im Juni 1792 trat der junge Kleist getreu seiner Familientradition in das 3. Bataillon des Garderegiments zu Potsdam als Gefreiter-Korporal ein. Unter Generalinspekteur Ernst von Rüchel nahm er am Rheinfeldzug gegen Frankreich sowie an der Belagerung der ersten bürgerlichen Republik auf deutschem Boden in Mainz teil. Trotz wachsender Zweifel am Soldatendasein verblieb Kleist im Militär und wurde 1795 zum Fähnrich und 1797 zum Leutnant befördert. Privat jedoch nahm er zusammen mit seinem Freund Rühle von Lilienstern mathematische und philosophische Studien in Potsdam auf und erwarb sich den Universitätszugang. 1797 verkauften er und seine Geschwister den ererbten väterlichen Besitz, das kleine Rittergut Guhrow im Spreewald, für 30.000 Taler, wovon er nach seiner Großjährigkeit im Oktober 1801 über ein Siebtel verfügte.

Im März 1799 äußerte er die Absicht, den als unerträglich empfundenen Militärdienst aufzugeben und seinen Lebensplan, auch gegen den zu erwartenden Widerstand der Familie, nicht auf Reichtum, Würden, Ehren, sondern auf die Ausbildung des Geistes zu gründen und ein wissenschaftliches Studium aufzunehmen.

Studium und erste Anstellung (1799–1801)

Nach seiner erbetenen und gegen den Widerstand Ernst von Rüchels bewilligten Entlassung aus dem Militär [zugunsten seines Studiums] begann Kleist im April 1799 an der Brandenburgischen Universität neben Mathematik als Hauptfach Physik, Kulturgeschichte, Naturrecht, Latein und – zur Beruhigung seiner Verwandten – Kameralwissenschaften zu studieren. Besonders interessierte er sich für den Physikunterricht bei Professor Christian Ernst Wünsch, der ihm auch Privatunterricht in Experimentalphysik erteilte. Wie für nicht wenige andere Autoren der Zeit (beispielsweise Goethe, Achim von Arnim und Novalis) waren für ihn die Naturwissenschaften im Sinne der Aufklärung ein objektives Mittel, sich selbst, die Gesellschaft und die Welt zu erkennen – und zu verbessern. Die hoffnungsvoll begonnene wissenschaftliche Ausbildung vermochte Kleist jedoch schon bald nicht mehr voll zu befriedigen; das Buchwissen reichte ihm nicht aus. Mit dieser Haltung fand Kleist wenig Verständnis in seiner Umwelt. 1799 lernte er die Generalstochter Wilhelmine von Zenge kennen, mit der er sich bereits Anfang 1800 verlobte.

1800 brach er nach nur drei Semestern das Studium wieder ab und begann eine Tätigkeit als Volontär im preußischen Wirtschaftsministerium in Berlin, obwohl dies seinem Verständnis eines Lebensplanes „freier Geistesbildung“ nicht entsprach. Hintergrund der Entscheidung war seine Verlobung. Die Familie der Braut forderte, dass Kleist ein Staatsamt bekleide. Für das Ministerium war Kleist im Sommer 1800 in geheimer Mission, vermutlich als Wirtschaftsspion (mit dem Decknamen Klingstedt[2]) unterwegs (ab 9. September für zwei Monate in Würzburg, wo er sich möglicherweise auch einem chirurgischen Eingriff unterzog). In diesem Sommer und Herbst geschriebene fünf Briefe an seine Verlobte zeigen erstmals die dichterische Begabung des damals noch unbekannten Studenten Kleist.[3]

Die berufliche, soziale und individuelle Problematik („das Leben ist ein schweres Spiel […], weil man beständig und immer von neuem eine Karte ziehen soll und doch nicht weiß, was Trumpf ist;“ – Brief an die Halbschwester Ulrike vom 5. Februar 1801)[4] verdichtete sich vermutlich vor dem Hintergrund der Lektüre von Kants Kritik der Urteilskraft zur „Kant-Krise“ – so ein umstrittener Begriff der älteren Kleistforschung. Durch die Grenzen der Vernunfterkenntnis, die Kant aufgezeigt hatte, sah Kleist seinen geradlinigen, rein vernunftorientierten Lebensplan in Frage gestellt. In einem berühmten Brief an Wilhelmine vom 22. März 1801 notierte Kleist:

„Wir können nicht entscheiden, ob das was wir Wahrheit nennen, wahrhaftig Wahrheit ist oder ob es uns nur so scheint […] Mein einziges, mein höchstes Ziel ist gesunken, ich habe nun keines mehr.“[4]

Kritikern zufolge berief Kleist sich allerdings lediglich auf eine durch die Lektüre Immanuel Kants ausgelöste Krise, um einer von Zögern, Scheitern und falschen Entscheidungen geprägten Lebensphase eine philosophische Rechtfertigung zu geben. Briefe, die er vor dem 22. März 1801 geschrieben habe, würden deutlich erkennen lassen, dass „er sich schon Monate vor der sogenannten Kant-Krise von den Wissenschaften abwandte, und keineswegs, weil er grundsätzlich an den Möglichkeiten sicherer Erkenntnis zweifelte, sondern weil die Beschäftigung mit den Wissenschaften den Reiz für ihn verloren hatte.“[5] Die von der älteren Forschung postulierte These der vollständigen Wandlung der kleistschen Persönlichkeit ausschließlich aufgrund philosophischer Lektüre wurde relativiert. Diese Lebenskrise sei wesentlich einem Überdruss an einengenden Spezialisierungszwängen geschuldet gewesen. Mittels einer ausgedehnten Reise nach Frankreich suchte Kleist sie zu überwinden.
Paris und Thun (Schweiz) (1801–1804)

Im Frühjahr 1801 reiste er zusammen mit seiner Schwester Ulrike über Dresden nach Paris. Angesichts der von ihm als ‚sittenlos‘ empfundenen französischen Hauptstadt schreibt Kleist an Wilhelmine von Zenge:

„… ein wenig froh sein, so wie ich es jetzt bin, da ich … schreibe. Ja, vielleicht werde ich diese Reise nach Paris, … doch noch segnen. Nicht wegen der Freuden, die ich genoß, denn sparsam waren sie mir zugemessen; aber alle Sinne bestätigen mir hier, was längst mein Gefühl mir sagte, nämlich daß uns die Wissenschaften weder besser noch glücklicher machen, und ich hoffe daß mich das zu einer Entschließung führen wird. O ich kann Dir nicht beschreiben, welchen Eindruck der erste Anblick dieser höchsten Sittenlosigkeit bei der höchsten Wissenschaft auf mich machte. Wohin das Schicksal diese Nation führen wird -? Gott weiß es. Sie ist reifer zum Untergange als irgend eine andere europäische Nation. Zuweilen, wenn ich die Bibliotheken ansehe, wo in prächtigen Sälen und in prächtigen Bänden die Werke Rousseaus, Helvetius, Voltaires stehen, so denke ich, was haben sie genutzt? Hat ein einziges seinen Zweck erreicht? Haben sie das Rad aufhalten können, das unaufhaltsam stürzend seinem Abgrund entgegeneilt? O hätten alle, die gute Werke geschrieben haben, die Hälfte von diesem Guten getan, es stünde besser um die Welt. Ja selbst dieses Studium der Naturwissenschaft, auf welches der ganze Geist der französischen Nation mit fast vereinten Kräften gefallen ist, wohin wird es führen? Warum verschwendet der Staat Millionen an alle diese Anstalten zur Ausbreitung der Gelehrsamkeit? Ist es ihm um Wahrheit zu tun? Dem Staate? Ein Staat kennt keinen andern Vorteil, als den er nach Prozenten berechnen kann. Er will die Wahrheit anwenden – Und worauf? Auf Künste und Gewerbe. Er will das Bequeme noch bequemer machen, das Sinnliche noch versinnlichen, den raffiniertesten Luxus noch raffinieren. - Und wenn am Ende auch das üppigste und verwöhnteste Bedürfnis keinen Wunsch mehr ersinnen kann, was ist dann -?“[6]

Abermals verarbeitete Kleist seine enttäuschenden Erfahrungen als Zweifel an der Eindeutigkeit der Vernunft und dem geschichtlichen Wollen. Durch seine Rousseau-Lektüre sah er sich angeregt, ein bäuerliches Leben zu führen: „Ein Feld zu bebauen, einen Baum zu pflanzen, und ein Kind zu zeugen“ (Brief vom 10. Oktober 1801 an Wilhelmine).[4]

Ab April 1802 wohnte er auf der Scherzliginsel in der Aare in Thun in der Schweiz. Es kam zum Bruch mit Wilhelmine, die nicht seinen Vorstellungen gemäß als Bäuerin mit ihm zusammenleben wollte. Er arbeitete nun an dem bereits in Paris unter dem Titel Die Familie Ghonorez begonnenen Trauerspiel Die Familie Schroffenstein, schrieb weiter an seinem Trauerspiel Robert Guiskard, Herzog der Nordmänner und begann mit dem Lustspiel Der zerbrochne Krug.

Ende 1802 kehrte Kleist zurück nach Deutschland. In Dresden lernte er unter anderen Friedrich de la Motte Fouqué kennen und traf seinen Jugendfreund Ernst von Pfuel wieder. Lange hielt er es dort jedoch nicht aus; zusammen mit von Pfuel reiste Kleist abermals nach Paris. Dort verbrannte er die fertiggestellten Teile des Guiskard in tiefer Verzweiflung darüber, seine konzeptionellen Vorstellungen nicht realisieren zu können, und erlebte eine Schaffenskrise: „Der Himmel versagt mir den Ruhm, das größte der Güter der Erde!“ schrieb er am 26. Oktober 1803 an Ulrike. Kleist fasste daraufhin den Entschluss, in der französischen Armee gegen England zu kämpfen, „um den Tod in der Schlacht zu sterben“, wurde aber durch einen Bekannten dazu überredet, nach Potsdam zurückzukehren. Im Dezember 1803 war Kleist wieder in Deutschland und beantragte in Berlin eine Anstellung im diplomatischen Dienst.
Königsberg (1804–1807)

Nach einer kurzen Tätigkeit im von Karl Freiherr vom Stein zum Altenstein geleiteten Finanzdepartement Mitte 1804 arbeitete er ab dem 6. Mai 1805 auf dessen Empfehlung als Diätar (Beamter im Vorbereitungsdienst ohne festes Gehalt) in Königsberg und sollte sich bei dem Staats- und Wirtschaftstheoretiker Christian Jacob Kraus in Kameralistik ausbilden lassen. In Königsberg traf er unter anderen die inzwischen mit dem Philosophieprofessor Wilhelm Traugott Krug verheiratete Wilhelmine wieder. Kleist vollendete den Zerbrochnen Krug und arbeitete an dem Lustspiel Amphitryon, dem Trauerspiel Penthesilea und an den Erzählungen Michael Kohlhaas und Das Erdbeben in Chili.

Im August 1806 teilte Kleist seinem Freund Rühle von Lilienstern seine Absicht mit, aus dem Staatsdienst zu scheiden, um sich nunmehr durch „dramatische Arbeiten“ zu ernähren. Auf dem Wege nach Berlin wurden Kleist und seine Begleiter im Januar 1807 von den französischen Behörden als angebliche Spione verhaftet und zunächst in das Fort de Joux bei Pontarlier und dann in das Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marne transportiert. Dort schrieb er vermutlich die Novelle Marquise von O.... und arbeitete weiter an der Penthesilea.

Weiteres zu seiner Geschichte im Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Kleist
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