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Der Hundertjähriger Krieg

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Der Hundertjähriger Krieg Empty Der Hundertjähriger Krieg

Beitrag  Andy Di März 28, 2017 7:32 pm

Als Hundertjähriger Krieg (französisch La guerre de Cent Ans, englisch Hundred Years’ War) wird die Zeit von 1337 bis 1453, bezogen auf den zu dieser Zeit herrschenden bewaffneten anglofranzösischen Konflikt sowie den ebenfalls zu der Zeit stattfindenden französischen Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons (1410 bis 1419), bezeichnet.

Der Hundertjähriger Krieg 220px-Battle_of_Auray_2
Chroniques von Jean Froissart – zeitgenössische Miniatur der Schlacht von Auray 1364

Den Hintergrund der andauernden Kämpfe bildeten

ein lehensrechtlicher Streit um die Besitzungen und die Rolle der englischen Könige als Herzöge von Aquitanien im Königreich Frankreich,
der sich daran anschließende Streit um die Thronfolge in Frankreich zwischen dem englischen König Edward III. (Haus Plantagenet) und dem französischen König Philippe VI. (Haus Valois) sowie
ein innerfranzösischer Konflikt um Macht und Einfluss zwischen den Parteien der Bourguignons und der Armagnacs.

Letzten Endes waren es die Valois’, die siegreich aus der langjährigen Auseinandersetzung hervorgingen.

Der Hundertjährige Krieg trug entscheidend zur endgültigen Herausbildung eines eigenen Nationalbewusstseins sowohl bei den Franzosen als auch bei den Engländern bei wie auch zu einer abschließenden Aufspaltung von Frankreich und England in zwei separate Staatswesen.

Begriffsgeschichte

Der Begriff „Hundertjähriger Krieg“ wurde von Historikern rückblickend eingeführt und bezeichnet traditionell die Zeit von 1337 bis 1453, in der englische Könige versuchten, ihre Ansprüche auf den französischen Thron mit Waffengewalt durchzusetzen. Dennoch bestand dieser Konflikt aus mehreren Phasen und einzelnen Kriegen, die erst später als ein einziger Komplex verstanden wurden.

Bereits zeitgenössische französische Chronisten datierten die Kriege jener Zeit zurück bis ins Jahr 1328 und deuteten somit die größeren Zusammenhänge an. So schrieb zum Beispiel Eustache Deschamps um das Jahr 1389 in einem Gedicht von gegenwärtigen Kämpfen, die seit cinquante-deux ans (52 Jahren) andauerten. Auch im 16. Jahrhundert erkannte man einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Kampfhandlungen. So bemerkte J. Meyer in seinen Commentaria sive Annales Rerum Flandicarum, dass der Krieg zwischen England und Frankreich in seinen Intervallen über hundert Jahre dauerte.[1] Doch erst Jean de Montreuil ging in seinem 1643 erschienenen Buch Histoire de France explizit von einem einzigen Krieg aus, der von 1337 bis 1497 angedauert habe. Darin folgten ihm später auch britische Historiker wie David Hume in seiner History of England (1762) und Henry Hallam in seinem View of the State of Europe During the Middle Ages (1818), auch wenn sie in Bezug auf die Dauer des Konfliktes abwichen.[2]

In Frankreich machte Professor François Guizot diese Herangehensweise ab 1828 bekannt, auch wenn der konkrete Begriff „guerre de cent ans“ bereits einige Jahre älter war. Zum ersten Mal verwendete ihn C. Desmichels im Jahre 1823 in seinem Tableau chronologique de l’Histoire du Moyen Age. Das erste Buch, welches diesen Begriff als Titel trug, erschien 1852 von Théodore Bachelet.[3] Kurz darauf, im Jahre 1855, machte der Historiker Henri Martin den Begriff und ein umfassendes Konzept dazu in seiner populären Histoire de France bekannt. Begriff und Konzept setzten sich in Frankreich schnell durch. Bereits 1864 verwendete ihn Henri Wallon und später auch François Guizot selbst in seiner Histoire de France (1873). Im englischsprachigen Raum setzte sich Edward Freeman seit 1869 für eine Übernahme des französischen Begriffes ein. John Richard Green folgte diesem Rat in seiner Short History of the English People (1874) und in den folgenden Jahren erschienen in Großbritannien zahlreiche Monographien unter diesem Titel. Die Encyclopædia Britannica verzeichnete ihn erstmals in ihrer Ausgabe von 1879.[4]

Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff mehrfach kritisiert. Man wies darauf hin, dass er lediglich die dynastischen Aspekte und eine bestimmte Phase der englisch-französischen Beziehungen hervorhebe, die sich nicht wesentlich von der vorangegangenen Entwicklung seit der normannischen Eroberung Englands (1066) unterscheide. Andere Historiker vertraten die Ansicht, dass die verschiedenen Phasen und Kriege des Konfliktes zu unterschiedlich seien, als dass sie zusammengefasst werden könnten. Auch stelle es einen Kritikpunkt dar und sei ziemlich willkürlich, wenn das Kriegsende auf 1453 festgelegt werde. Dem Fall von Bordeaux folgte in der Tat kein Friedensschluss und auch danach kam es 1474, 1488 und 1492 zu englischen Invasionen, die in der Tradition des vorangegangenen Konfliktes lagen. Weiterhin hielt die englische Krone die Stadt Calais bis zum Jahr 1558, während sie ihre Ansprüche auf den französischen Thron bis zum Jahr 1802 behauptete. So unterschiedlich die Kritik ausfiel, so unterschiedlich sehen bis heute die verschiedenen Konzepte aus, die daraus resultierten. Gemeinsam ist ihnen lediglich eine allgemeine Abkehr von der nationalen Herangehensweise des 19. Jahrhunderts. Wie der Historiker Kenneth Fowler betonte, betrachtet man die Geschichte des Krieges inzwischen als anglo-französisch statt englisch und französisch. Dies sei notwendig, weil es ein „England“ oder „Frankreich“ in unserem heutigen Verständnis vor 1337 nicht gab und die beiden vorstaatlichen Gebilde eng ineinander verwoben waren. Ihre Loslösung voneinander ergab sich erst im Laufe des Konfliktes selbst.[5]

Weiteres dazu im Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hundertj%C3%A4hriger_Krieg
Andy
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