Braunsschweig1812 und der Russlandfeldzug
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Braunsschweig1812 und der Russlandfeldzug
Am 24. Juni 1812 überschritt Napoleon die Memel. Seit Anfang des Frühlinges 1812 rückten, in gewaltige Strömen, des französischen Heerses in Richtung der russischen Grenze.
Nach Infanteriekolonnen die am Morgen in Braunschweig abzogen, folgten am Abend Reiterregimenter. Dazu das Material, die schweren Geschütze, Pontons, Feldbäckereien, Ambulanzen und Bagagewagen, untermischt mit Equipagen und Reitpferden der Marschälle und der hohen Generalität. Die Einquartierungen schienen kein Ende zu nehmen. Die Bauern verloren ihre Pferde und fanden kaum Zeit ihren Acker zu bestellen. Braunschweig glich häufig einem Feldlager. Fleisch war kaum noch aufzutreiben, an Brot mangelte es hingegen selten. Es waren schlechte Zeiten, in der die Bevölkerung sich enger zusammenschloss uns gegenseitig aushalf.
Man rechnet, das Braunschweig durch Extrasteuer, Requisition und Einquartierung usw. in dieser Zeit 100.000 Taler aufwenden musste. Dabei hatte die Stadt noch Glück, Städten und Dörfern in Grenznähe ging es wesentlich schlechter. Was nun folgte könnte man als Windstille bezeichnen.
Vom Kriegszug gegen Russland hörte und sah man herzlich wenig. Es gab vereinzelt Gerüchte über schreckliche Verluste. Der „Moniteur royal westphalia“, die amtliche Zeitung Westphalens, brachte nur Nachrichten, die der Obrigkeit genehm waren. Noch war keiner der abgerückten Soldaten zurückgekehrt. Ständig wurden junge Leute, schnell ausgebildet, den Truppen nachgeschickt.
Bei einer angeordneten Feier zum Einzug Napoleons in Moskau (14. September), wollte keine Freude aufkommen. Man dachte an die vielen Väter und Brüder die einer Sache dienen mussten, die sie nichts angingen.
Bald kamen Gerüchte vom Brand in Moskau und von der ungeregelten Flucht der Franzosen und vom Untergang der großen Armee. Nur 18.000 napoleonische Soldaten übertraten im Dezember 1812 die preußische Grenze an der Memel. Die Soldaten, die zurückkamen, wurden herzlich begrüßt, genau so herzlich wie die nachrückenden Russen.
1813
Der kommandierende General des preußischen Hilfskorps der Grande Armée Yorck schloss am 30. Dezember 1812, in der Konvention von Tauroggen einen Waffenstillstand mit den russischen Truppen. Preußen erklärt Frankreich am 16. März erneut den Krieg. Den russisch/preußischen Befreiungstruppen schlossen sich versprengte Deutsche Einheiten an. Jeder wollte an der Befreiung Deutschlands von der französischen Herrschaft teilhaben. Erfolge wurde von allen deutschen Landesteilen gemeldet. Namen wie Blücher und Lützow waren in aller Munde und der Sänger und Schriftsteller Körner mit seinen Freiheitsliedern. Der braunschweiger Herzog Friedrich Wilhelm kehrte aus seinem Exil in London zurück, zuerst ins noch befreite Hamburg.
Frankreich brauchte neue Soldaten und so wurden im Frühling 1813 erneut junge Männer aus Braunschweig eingezogen und nach kurzer Ausbildung an die Front überwiesen, wenn sie nicht unterwegs von Einheimischen befreit wurden, was häufig vorkam. Der Hass auf Napoleon war groß. Die Franzosen eroberten Hamburg zurück. Die Stadt Hamburg wurde unter Davoust mit Greueltaten fürchterlich gestraft. Erst 1814 verließen die Franzosen die Stadt Hamburg, längere Zeit nach dem Pariser Frieden 1814, unter Waffen und mit klingendem Spiel. Vor der Rückeroberung Hamburgs hatte Davoust in der Nähe von Gifhorn Stellung bezogen. Sie hausten wie in Feindes Land.
Quelle
Nach Infanteriekolonnen die am Morgen in Braunschweig abzogen, folgten am Abend Reiterregimenter. Dazu das Material, die schweren Geschütze, Pontons, Feldbäckereien, Ambulanzen und Bagagewagen, untermischt mit Equipagen und Reitpferden der Marschälle und der hohen Generalität. Die Einquartierungen schienen kein Ende zu nehmen. Die Bauern verloren ihre Pferde und fanden kaum Zeit ihren Acker zu bestellen. Braunschweig glich häufig einem Feldlager. Fleisch war kaum noch aufzutreiben, an Brot mangelte es hingegen selten. Es waren schlechte Zeiten, in der die Bevölkerung sich enger zusammenschloss uns gegenseitig aushalf.
Man rechnet, das Braunschweig durch Extrasteuer, Requisition und Einquartierung usw. in dieser Zeit 100.000 Taler aufwenden musste. Dabei hatte die Stadt noch Glück, Städten und Dörfern in Grenznähe ging es wesentlich schlechter. Was nun folgte könnte man als Windstille bezeichnen.
Vom Kriegszug gegen Russland hörte und sah man herzlich wenig. Es gab vereinzelt Gerüchte über schreckliche Verluste. Der „Moniteur royal westphalia“, die amtliche Zeitung Westphalens, brachte nur Nachrichten, die der Obrigkeit genehm waren. Noch war keiner der abgerückten Soldaten zurückgekehrt. Ständig wurden junge Leute, schnell ausgebildet, den Truppen nachgeschickt.
Bei einer angeordneten Feier zum Einzug Napoleons in Moskau (14. September), wollte keine Freude aufkommen. Man dachte an die vielen Väter und Brüder die einer Sache dienen mussten, die sie nichts angingen.
Bald kamen Gerüchte vom Brand in Moskau und von der ungeregelten Flucht der Franzosen und vom Untergang der großen Armee. Nur 18.000 napoleonische Soldaten übertraten im Dezember 1812 die preußische Grenze an der Memel. Die Soldaten, die zurückkamen, wurden herzlich begrüßt, genau so herzlich wie die nachrückenden Russen.
1813
Der kommandierende General des preußischen Hilfskorps der Grande Armée Yorck schloss am 30. Dezember 1812, in der Konvention von Tauroggen einen Waffenstillstand mit den russischen Truppen. Preußen erklärt Frankreich am 16. März erneut den Krieg. Den russisch/preußischen Befreiungstruppen schlossen sich versprengte Deutsche Einheiten an. Jeder wollte an der Befreiung Deutschlands von der französischen Herrschaft teilhaben. Erfolge wurde von allen deutschen Landesteilen gemeldet. Namen wie Blücher und Lützow waren in aller Munde und der Sänger und Schriftsteller Körner mit seinen Freiheitsliedern. Der braunschweiger Herzog Friedrich Wilhelm kehrte aus seinem Exil in London zurück, zuerst ins noch befreite Hamburg.
Frankreich brauchte neue Soldaten und so wurden im Frühling 1813 erneut junge Männer aus Braunschweig eingezogen und nach kurzer Ausbildung an die Front überwiesen, wenn sie nicht unterwegs von Einheimischen befreit wurden, was häufig vorkam. Der Hass auf Napoleon war groß. Die Franzosen eroberten Hamburg zurück. Die Stadt Hamburg wurde unter Davoust mit Greueltaten fürchterlich gestraft. Erst 1814 verließen die Franzosen die Stadt Hamburg, längere Zeit nach dem Pariser Frieden 1814, unter Waffen und mit klingendem Spiel. Vor der Rückeroberung Hamburgs hatte Davoust in der Nähe von Gifhorn Stellung bezogen. Sie hausten wie in Feindes Land.
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