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    Die Hermetik

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    Die Hermetik Empty Die Hermetik

    Beitrag  checker Sa Apr 22, 2017 7:17 am

    Die Hermetik bezeichnet eine in der Antike wurzelnde religiöse Offenbarungs- und Geheimlehre. Der Name geht zurück auf die sagenhafte Gestalt des Hermes Trismegistos (griechisch Ἑρμῆς Τρισμέγιστος, „dreifach größter Hermes“), einer im ägyptischen Hellenismus entstandenen synkretistischen Verschmelzung des griechischen Gottes Hermes und des ägyptischen Gottes Thot, der als Verfasser der sogenannten hermetischen Schriften und als Urvater der Alchemie gilt.

    Die Hermetik 220px-Hermes_mercurius_trismegistus_siena_cathedral
    Bodenbild am Eingang des Doms von Siena: Hermes Trismegistos (Mitte) mit den Personifikationen von Orient (links) und Okzident (ganz links).[1]

    Als Hermetik im engeren Sinn bezeichnet man die Strömungen, die in unmittelbarer Tradition der antiken Hermetik stehen. Im weiteren Sinn ist „Hermetik“ ein Synonym für Alchemie und okkult-esoterische Lehren überhaupt. Die Hermetik beeinflusste das naturwissenschaftliche Weltbild bis in das 17. Jahrhundert hinein und prägte den abendländischen Okkultismus.

    Hermetisches Schrifttum
    Herkunft

    Die überlieferten hermetischen Schriften oder „Hermetika“ sind zwischen dem 1. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. entstanden. Sie sind meist auf Griechisch verfasst oder wurden in den ersten Jahrhunderten ins Griechische übersetzt.[2] Das ist allerdings nur der Zeitraum, in der die Schriften zu der heute überlieferten Gestalt gefunden haben. Wie weit und wohin die Wurzeln der darin enthaltenen Lehren reichen, darüber besteht keine Einigkeit. Man hat Elemente altägyptischen, jüdischen und persisch-chaldäischen Glaubens, sowie platonischer, neuplatonischer und stoischer Lehren darin ausmachen können. Über die Gewichtung der genannten Anteile besteht allerdings kein Konsens.
    Hermes Trismegistos
    → Hauptartikel: Hermes Trismegistos

    Das besondere Ansehen der hermetischen Schriften beruhte auf dem Glauben, dass es sich um Zeugnisse uralten Wissens handle, da man den sagenhaften Verfasser zumindest für einen Zeitgenossen des Mose hielt, womöglich sogar für einen Vorgänger. Diese Ansicht wurde gestützt durch Cicero, der in De natura deorum einen ägyptischen Merkur mit dem Gott Thot identifizierte, der den Ägyptern lange vor den Griechen und Römern die Schrift und Gesetze gebracht habe:

    „Mercurius […] quintus, quem colunt Pheneatae, qui Argum dicitur interemisse ob eamque causam in Aegyptum profugisse atque Aegyptiis leges et litteras tradidisse: hunc Aegyptii Theyt appellant eodemque nomine anni primus mensis apud eos vocatur.“

    „Der fünfte Merkur wird von den Einwohnern Pheneums verehrt. Man sagt, er habe Argus erschlagen und sei deshalb nach Ägypten geflohen und habe den Ägyptern Gesetze und die Schrift gebracht. Diesen nennen die Ägypter Thot und mit demselben Namen bezeichnen sie den ersten Monat des Jahres.“

    – Cicero: De natura deorum III, 22, 56
    Übersicht der überlieferten Texte

    Über Zahl und Umfang der verloren gegangenen antiken hermetischen Schriften lässt sich nur spekulieren. Manetho (3. Jahrhundert v. Chr.) und Iamblichos von Chalkis (4. Jahrhundert) erwähnen Hermes bzw. Thot als Verfasser von 35625 Büchern (Papyrusrollen), Clemens von Alexandria zählt in den Stromata (VI, 4, 35–38) zweiundvierzig Bücher des Hermes auf, die für den ägyptischen Tempeldienst als unentbehrlich bezeichnet wurden.

    Die überlieferten Texte sind im Wesentlichen folgende:

    das Corpus Hermeticum, eine Sammlung von 18 hermetischen Traktaten
    der Asklepius-Dialog, der Dialog zwischen Hermes und seinem Sohn, der zusammen mit den Werken des Apuleius von Madauros überliefert wurde, da man diesen für den Übersetzer der verlorengegangenen griechischen Vorlage hielt (koptische Fragmente hiervon fanden sich auch in der Nag Hammadi Bibliothek, Kodex VI,Cool[3]
    die Tabula Smaragdina, die großen Einfluss auf die Alchemie hatte,
    die „Exzerpte“ des Stobaios, eines Gelehrten aus dem 5. Jahrhundert, der für seinen Sohn Septimius eine Sammlung von Zitaten und Exzerpten zusammenstellte, darunter einige teils umfangreiche aus hermetischen Schriften,
    als Teil der Nag-Hammadi-Schriften überlieferte hermetische Texte (VI,6, VI,7a, VI,7b, VI,8; Schrift VI,8 beinhaltet einen Teil des Asklepius-Dialogs),
    von den Kirchenvätern Tertullian, Lactantius, Clemens von Alexandria und Augustinus von Hippo überlieferte Zitate und Fragmente, sowie
    die „Hermetischen Definitionen“, die in einer armenischen Übersetzung des 6. Jahrhunderts überliefert sind.[4]

    Außerdem finden sich kleinere Fragmente hermetischer Schriften bei Papyrusfunden, oder sie werden in Archiven und Bibliotheken entdeckt.

    Im Gegensatz zu diesen „philosophisch-theologischen Hermetika“ gibt es eine relativ umfangreiche Gruppe von Schriften, die heute als „technische Hermetika“ bezeichnet werden. Gegenstand dieser Schriften sind medizinische, astrologische, alchemistische, aber auch direkt chemisch-metallurgische Themen. Oft handelt es sich wohl um eine reine Zuschreibung an Hermes Trismegistos.

    Beispiel für Schriften dieser „praxisorientierten“ Hermetik sind:

    das Buch über die 36 Dekane, ein vermutlich aus dem 1. Jahrhundert stammender astrologischer Text,
    das Centiloquium Hermetis, eine sehr populäre astrologische Aphorismensammlung, von der über 80 Manuskripte sowie mehrere Drucke aus dem Zeitraum zwischen 1484 und 1533 erhalten sind, oder
    die sogenannten Kyraniden, ein medizinisch-astrologischer Text.
    die Hermetischen Texte über Alchemie, wie z.B. das Werk des ägyptischen Alchemisten Zosimos aus Panopolis (300 n. Chr.), welches in arabischer, lateinischer und griechischer Übersetzung erhalten ist[2]

    Ein neuzeitliches Werk, das beansprucht in der hermetischen Tradition zu stehen, ist das sogenannte Kybalion.

    Die Bibliotheca Philosophica Hermetica in Amsterdam besitzt die weltweit größte Sammlung hermetischer Schriften.
    Wirkungsgeschichte

    Die hermetischen Schriften hatten erheblichen Einfluss auf griechische und jüdische Schriftsteller in Alexandria, auf die Kirchenväter, auf islamische Schriftsteller sowie europäische Autoren des 11. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit. Bedeutende Gelehrte wie Clemens von Alexandria, Iamblichus, Pythagoras und Platon haben ihre Philosophie von der Hermetica abgeleitet.[2]

    Zahlreiche Kirchenvätern, darunter Justin der Märtyrer, Lactantius, Quodvultdeus, Tertullian, Kyprianos, Clemens von Alexandria, Arnobius, Ephraem der Syrer, Didymus der Blinde und Kyrill von Alexandria, lobten die hermetische Philosophie, weil sie darin Übereinstimmungen mit den christlichen Lehren fanden. Einige wie Kyrill von Alexandria setzten die Texte in Beziehung zu den Moses-Büchern:

    „Dieser Hermes aus Ägypten [...] ist sich immer über die Dinge des Moses bewusst, und wenn nicht ganz richtig und vollkommen, doch teilweise. Denn er hat Nutzen daraus gezogen, und er hat ihn in seinen eigenen Schriften erwähnt, die Hermaïca genannt werden und welche er für die Athener verfasst hat.“

    – Kyrill von Alexandria[2]

    In Hinblick auf das Alter waren die Kirchenväter sich uneins, ob die hermetischen Lehren jünger oder älter als die Lehren des Moses waren.[2]

    In seinem apologetischen Werk Divinarum institutionum libri VII (304–311/326) versucht Lactantius, die Wahrheit des Christentums anhand der Schriften heidnischer Dichter, Philosophen und „göttlicher Zeugen“ zu untermauern. Hierbei nimmt Hermes Trismegistos noch vor den Sibyllen und den apollinischen Orakeln eine prominente Rolle ein. Lactantius zitiert Ciceros Textpassage über den ägyptischen Mercurius und führt diesen daraufhin als Zeugen für die Existenz des einen höchsten Gottes an, womit nicht nur Autorität und Alter der hermetischen Schriften für die kommenden Jahrhunderte beglaubigt wird, sondern auch der Weg für eine christliche Interpretation des Corpus Hermeticum gebahnt ist:

    „Nunc ad diuina testimonia transeamus. Sed prius unum proferam, quod est simile diuino et ob nimiam uetustatem et quod is quem nominabo ex hominibus in deos relatos est. [...] Qui tametsi homo fuit, antiquissimus tamen et instructissimus omni genere doctrinae adeo ut ei multarum rerum et artium scientia Trismegisto cognomen imponeret. Hic scripsit libros et quidem multos ad cognitionem diuinarum rerum pertinentes, in quibus maiestatem summi ac singularis Dei asserit, isdemque nominibus appellat quibus nos dominum ac patrem.“

    „Nun gehen wir zu den Zeugnissen göttlichen Ursprungs über. Aber zuerst führe ich eines an, das den göttlichen gleich ist, sowohl aufgrund seines großen Alters, als auch weil der, den ich nennen werde, von den Menschen zu den Göttern erhoben wurde. [...] Dieser war, obwohl ein Mensch, von hohem Alter und in allen Wissensgebieten höchst beschlagen, so dass er sich aufgrund seiner Vortrefflichkeit und Bewandertheit in vielen Künsten den Beinamen der ‚Dreimalgrößte‘ erworben hat. Er schrieb Bücher, und zwar in großer Zahl, die sich der Erkenntnis göttlicher Dinge widmen. In diesen erklärt er die Herrlichkeit eines höchsten und einzigen Gottes und benennt ihn mit denselben Namen wie wir: Herr und Vater.“

    – Lactantius: Div. inst. I, 6, 1 und 3–5

    Gelehrte des Islam haben Thot/Hermes mit dem Propheten Idriss gleichgesetzt. Der arabische Philosoph al-Kindi (9. Jahrhundert) soll hermetische Schriften über die Einheit Gottes gesehen haben, wobei er hinzufügt, dass er als moslemischer Denker es nicht besser hätte ausdrücken können. Der Sabier Thabit ibn Qurra (826–901) verfasste auf Syrisch und Arabisch ein Buch über die Gesetze des Hermes (nawamis Hermas). Sein Werk De Imaginibus hatte großen Einfluss im Mittelalter und der Renaissance. Durch den ägyptischen Sufi Dhū n-Nūn al-Misrī bekam die Hermetik Einfluss auf den islamischen Sufismus. Das Werk Fusus al-Hikam vom Sufi Ibn Al-Arabi (12. Jahrhundert) weist starke Gemeinsamkeiten mit der fünften Abhandlung vom Corpus Hermeticum auf. Deutliche hermetische Einflüsse finden sich auch in Ibn al-Arabis Werk al-Futuhat al-Makkiyya („Die mekkanischen Offenbarungen“), in den Episteln der Brüder der Reinheit (10. Jahrhundert) und in der Philosophie der Erleuchtung von Suhrawardi (12. Jahrhundert). Die während der Fatimidenzeit aufblühende und von Saladin verbotenen ismailitische Literatur war teilweise hermetisch und plotinisch beeinflusst.[2]
    Namhafte Hermetiker

    Dschābir ibn Ḥayyān, islamischer Naturwissenschaftler des 8. Jahrhunderts und Schüler des 6. Imam;
    Arnaldus de Villanova, Tempelritter, Arzt und Alchemist, veröffentlichte einen lateinischen Text der Tabula Smaragdina;
    Marsilio Ficino, Übersetzer des Corpus Hermeticum ins Lateinische;
    Giovanni Pico della Mirandola, der die Lehre der Hermetik mit der Kabbala verband;
    Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, Autor von De Occulta Philosophia;
    Paracelsus, Arzt und Metaphysiker;
    John Dee, Mathematiker, Astrologe und Esoteriker.
    Franz Bardon, Okkultist, Heilpraktiker

    Ausgaben und Übersetzungen

    Ausgaben zu Corpus Hermeticum und Tabula Smaragdina siehe jeweils dort.

    Carsten Colpe, Jens Holzhausen: Das Corpus Hermeticum. Übersetzung, Darstellung und Kommentierung. 3 Bde. (2 erschienen) Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 1997ff. (deutsche Übersetzung des französischen Textes von Nock und Festugière)
    Teil 1: Die griechischen Traktate und der lateinische „Asclepius“. 1997, ISBN 3-7728-1530-8
    Teil 2: Exzerpte, Nag-Hammadi-Texte, Testimonien. 1997, ISBN 3-7728-1531-6
    Teil 3: Forschungsgeschichte und fortlaufender Kommentar. Mit einem Beitrag zum Hermetismus des 16. bis 18. Jahrhunderts von Wilhelm Kühlmann. In Vorbereitung
    Arthur Darby Nock (Hrsg.), André-Jean Festugière (Übers.): Hermès trismégiste. 4 Bde. Collection Budé. Les Belles Lettres, Paris 1945ff. (griechischer und lateinischer Text mit französischer Übersetzung. Bis heute maßgebliche Textausgabe)
    Bd. 1: Traités I-XII. 1945, ISBN 2-251-00135-2
    Bd. 2: Traités XIII - XVIII. Asclepius. 1945, ISBN 2-251-00136-0
    Bd. 3: Fragments extraits de Stobée I-XXII. 1954, ISBN 2-251-00137-9
    Bd. 4: Fragments extraits de Stobée XXIII-XXIX. Fragments divers. 1954, ISBN 2-251-00138-7
    Paolo Lucentini (Hrsg.): Hermes Latinus. Brepols, Turnhout 1994 ff. (kritische Edition)
    Bd. 2: Paolo Lucentini, Mark D. Delp (Hrsg.): Hermetis Trismegisti De sex rerum principiis, 2006, ISBN 2-503-04421-2
    Bd. 3, Teil 1: Françoise Hudry (Hrsg.): Liber viginti quattuor philosophorum, 1997, ISBN 2-503-04433-6
    Bd. 4, Teil 1: Simonetta Feraboli, Sylvain Matton (Hrsg.): Hermetis Trismegisti De triginta sex decanis, 1994, ISBN 2-503-04441-7
    Bd. 4, Teil 2: Gerrit Bos u. a. (Hrsg.): Hermetis Trismegisti astrologica et divinatoria, 2001, ISBN 2-503-04447-6
    Brian P. Copenhaver: Hermetica: The Greek Corpus Hermeticum and the Latin Asclepius in a New English Translation. Cambridge, U.K.: Cambridge University Press 1992.
    Ralf Liedtke (Hrsg.): Hermes in Nuce. Hermetische Schriften des 18. Jahrhunderts. Archiv für Altes Gedankengut und Wissen, Sinzheim 2005, ISBN 3-937592-12-1
    Clement Salaman, Dorine van Oyen, William D.Wharton, Jean-Pierre Mahé (Hrsg.): The Way of Hermes: New Translation of the Corpus Hermeticum and the Definition of Hermes Trismegistius to Asclepius. Rochester, VT: Inner Traditions 2000.


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