Hans-Adolf Kanter
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Hans-Adolf Kanter
Hans-Adolf Kanter (* 1925; † 2010) war ein Wirtschaftsberater und Lobbyist des Flick-Konzerns, Mitglied der CDU und ein bedeutender Agent des MfS der DDR mit dem Decknamen „Fichtel“.
Leben
Kanter wirkte ab 1948 als Agent kommunistischer Geheimdienste. In Rheinland-Pfalz gehörte er bis 1949 zum Vorstand der FDJ und trat dann zur Jungen Union über. Er wurde ein enger Freund des Managers Eberhard von Brauchitsch, der Helmut Kohls Aufstieg in der CDU förderte. Seit den 1960er Jahren führte Kanter ein Büro für Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen in Bonn und gab einen Informationsdienst für Verantwortliche in Politik und Wirtschaft heraus, zu dem die HVA wesentlich beisteuerte.[1] Er hatte beste Kontakte zu vielen Bonner Politikern. In seinem Einfamilienhaus wurde Egon Bahr Mieter, dessen Wohnung „verwanzt“ und abgehört wurde, auch in der Phase der schwierigen Verhandlungen der Ostverträge.
1974 wurde Kanter Prokurist im Flick-Konzern und stellvertretender Leiter der Stabsstelle der Geschäftsführung. Ihm unterstanden die umfangreichen Parteispendenzahlungen, die 1981 in der „Flick-Affäre“ zutage kamen. Eberhard von Brauchitsch glaubt, dass die Aufdeckung durch die HVA gesteuert worden sei, um seine Wahl zum Präsidenten des BDI zu verhindern.[2]
Über seine Freundschaft zu Philipp Jenninger gelangten viele Informationen aus der seit 1982 regierenden CDU nach Ost-Berlin. Kanter wurde bis 1989 ein Spitzenlieferant des MfS für die Christdemokraten. HVA-Chef Markus Wolf vergleicht seine Bedeutung mit der von Günter Guillaume.
1995 wurde Kanter aufgrund fehlender Unterlagen nur zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Quelle
Leben
Kanter wirkte ab 1948 als Agent kommunistischer Geheimdienste. In Rheinland-Pfalz gehörte er bis 1949 zum Vorstand der FDJ und trat dann zur Jungen Union über. Er wurde ein enger Freund des Managers Eberhard von Brauchitsch, der Helmut Kohls Aufstieg in der CDU förderte. Seit den 1960er Jahren führte Kanter ein Büro für Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen in Bonn und gab einen Informationsdienst für Verantwortliche in Politik und Wirtschaft heraus, zu dem die HVA wesentlich beisteuerte.[1] Er hatte beste Kontakte zu vielen Bonner Politikern. In seinem Einfamilienhaus wurde Egon Bahr Mieter, dessen Wohnung „verwanzt“ und abgehört wurde, auch in der Phase der schwierigen Verhandlungen der Ostverträge.
1974 wurde Kanter Prokurist im Flick-Konzern und stellvertretender Leiter der Stabsstelle der Geschäftsführung. Ihm unterstanden die umfangreichen Parteispendenzahlungen, die 1981 in der „Flick-Affäre“ zutage kamen. Eberhard von Brauchitsch glaubt, dass die Aufdeckung durch die HVA gesteuert worden sei, um seine Wahl zum Präsidenten des BDI zu verhindern.[2]
Über seine Freundschaft zu Philipp Jenninger gelangten viele Informationen aus der seit 1982 regierenden CDU nach Ost-Berlin. Kanter wurde bis 1989 ein Spitzenlieferant des MfS für die Christdemokraten. HVA-Chef Markus Wolf vergleicht seine Bedeutung mit der von Günter Guillaume.
1995 wurde Kanter aufgrund fehlender Unterlagen nur zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
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