Die Geest oder das Geisterviertel / Geisterlandschaft
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Die Geest oder das Geisterviertel / Geisterlandschaft
Die Geest bezeichnet eine geomorphologische Landform in Norddeutschland, Flandern, den Niederlanden und Dänemark, die durch Sandablagerungen während der Eiszeiten entstand und im Gegensatz zur Marsch steht. Da die Geest aus ihrer Natur eine höher gelegene Ebene darstellt, nennt man sie auch Geestrücken oder Sandrücken. Der Begriff selbst ist eine Substantivierung der niederdeutschen Adjektive gest („trocken“, „unfruchtbar“) und güst („unfruchtbar“ bei milchgebenden Tieren).
Die Lüneburger Heide ist eine typische Geestlandschaft.
Im nordwestlichen Niederdeutsch heißt diese Landform auch Gast, und kommt als Grundwort in einigen Ortsnamen wie Tergast oder Holtgast vor. Gelegentlich wird auch das Wort Geist (fem.)[1] verwendet, wie in Geistviertel, Hohe Geist oder Hölzengeist.[2]
Kennzeichen
Geestlandschaften sind generell höher als die Marsch. Sie bestehen aus Endmoränen, Grundmoränen saaleeiszeitlicher Prägung (Hohe Geest) oder weichseleiszeitlichen Sandern (Niedere Geest). Diese Altmoränenlandschaft wurde im Zuge des Eem-Interglazials von Flugsanden und danach von Sandern der folgenden Weichseleiszeit überprägt. Zusätzliche Erosion schuf relief- und gewässerärmere Gebiete. Sie besitzen eine deutliche Verwandtschaft zu den Platten im Binnenland. Häufig findet man daher sandigen, unfruchtbaren Boden. Hier wird vor allem Kartoffelanbau betrieben. Die Bewaldung besteht überwiegend aus Kiefern. Allerdings wurden die meisten Baumbestände im Zuge der Besiedlung vernichtet. Durch stetiges Verbeißen der Jungtriebe durch Vieh können Zwergstrauchgesellschaften (Heiden) entstehen. Grund- und Endmoränengebiete sind fruchtbarer als Sander und sind von Natur aus mit Laubwald (v. a. Buche) bestanden. Sehr sandige Geestgebiete sind wesentlich weniger fruchtbar als die Marschen oder die weichselkaltzeitlich geprägten Moränen-Landschaften etwa des östlichen Hügellandes in Schleswig-Holstein. Typisch ist diese Landform für weite Teile Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns, Schleswig-Holsteins und Hamburgs.
Kennzeichnend für viele Geestlandschaften der Küstenländer sind die Knicks, eine norddeutsche Sonderform der Wallhecke, die in regelmäßigen Abständen auf den Stock zurückgeschnitten wird und Schutz vor Wind und Sandflucht bietet. Knicks dienten früher auch zur Gewinnung von Weidenruten und von Holz für Zäune und als Brennmaterial.
Wo die Geest direkt an das Meer grenzt, bilden sich Steilküsten, so genannte Kliffe.
Besiedlungsgeschichte
In der Besiedlungsgeschichte Norddeutschlands war die Geest früher als die Marsch besiedelt, da sie Schutz vor Sturmfluten bot. Daher findet man sowohl auf dem Festland als auch auf den Geestkernen der Inseln Großsteingräber aus der Steinzeit.
Die Geest-Marsch-Grenze stellt auch siedlungs- und kulturgeschichtlich eine Grenze dar. So siedelten die Friesen sich bevorzugt in Marschgebieten an. Auch innerhalb der sächsisch besiedelten Gebiete gab es eine Trennung von bäuerlichen Geest- und Marschkulturen, die nicht zuletzt durch die unterschiedliche Fruchtbarkeit der Gebiete bestimmt war. Für Marschbewohner galt es bis in das 20. Jahrhundert hinein als unschicklich, jemanden von der Geest zu heiraten, da auf diese Weise kein fruchtbares Land in die Familie kam.
Beispiele
Geestlandschaften sind
die Burgdorf-Peiner Geest
die Cloppenburger Geest bei Cloppenburg
die Friesische Wehde südwestlich des Jadebusens
der Geesthang zwischen Wedel, Altona und Hamburg-Neustadt sowie zwischen Hamburg-St. Georg, Bergedorf, Geesthacht und Lauenburg nördlich der Elbe
die Geestkerne der Inseln Amrum, Föhr und Sylt
die Hannoversche Moorgeest
die Heide-Itzehoer Geest
der Hümmling im Emsland
die Lüneburger Heide in Niedersachsen
der Münsterländer Kiessandzug
die Ostfriesisch-Oldenburgische Geest
die Rahden-Diepenauer Geest
das Rehdener Geestmoor
die Schleswigsche Geest
die Stader Geest mit ihren Teilgebieten:
die Achim-Verdener Geest
die Lintelner Geest
die Wesermünder Geest
die Osterholzer Geest
die Wurster Heide bzw. Hohe Lieth zwischen Bremerhaven und Cuxhaven
die Wingst nordwestlich von Hemmoor (Niedersachsen)
der Westerberg
die Zevener Geest
der Steyerberger Wald bei Steyerberg
die Wildeshauser Geest in Niedersachsen
Quelle
Die Lüneburger Heide ist eine typische Geestlandschaft.
Im nordwestlichen Niederdeutsch heißt diese Landform auch Gast, und kommt als Grundwort in einigen Ortsnamen wie Tergast oder Holtgast vor. Gelegentlich wird auch das Wort Geist (fem.)[1] verwendet, wie in Geistviertel, Hohe Geist oder Hölzengeist.[2]
Kennzeichen
Geestlandschaften sind generell höher als die Marsch. Sie bestehen aus Endmoränen, Grundmoränen saaleeiszeitlicher Prägung (Hohe Geest) oder weichseleiszeitlichen Sandern (Niedere Geest). Diese Altmoränenlandschaft wurde im Zuge des Eem-Interglazials von Flugsanden und danach von Sandern der folgenden Weichseleiszeit überprägt. Zusätzliche Erosion schuf relief- und gewässerärmere Gebiete. Sie besitzen eine deutliche Verwandtschaft zu den Platten im Binnenland. Häufig findet man daher sandigen, unfruchtbaren Boden. Hier wird vor allem Kartoffelanbau betrieben. Die Bewaldung besteht überwiegend aus Kiefern. Allerdings wurden die meisten Baumbestände im Zuge der Besiedlung vernichtet. Durch stetiges Verbeißen der Jungtriebe durch Vieh können Zwergstrauchgesellschaften (Heiden) entstehen. Grund- und Endmoränengebiete sind fruchtbarer als Sander und sind von Natur aus mit Laubwald (v. a. Buche) bestanden. Sehr sandige Geestgebiete sind wesentlich weniger fruchtbar als die Marschen oder die weichselkaltzeitlich geprägten Moränen-Landschaften etwa des östlichen Hügellandes in Schleswig-Holstein. Typisch ist diese Landform für weite Teile Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns, Schleswig-Holsteins und Hamburgs.
Kennzeichnend für viele Geestlandschaften der Küstenländer sind die Knicks, eine norddeutsche Sonderform der Wallhecke, die in regelmäßigen Abständen auf den Stock zurückgeschnitten wird und Schutz vor Wind und Sandflucht bietet. Knicks dienten früher auch zur Gewinnung von Weidenruten und von Holz für Zäune und als Brennmaterial.
Wo die Geest direkt an das Meer grenzt, bilden sich Steilküsten, so genannte Kliffe.
Besiedlungsgeschichte
In der Besiedlungsgeschichte Norddeutschlands war die Geest früher als die Marsch besiedelt, da sie Schutz vor Sturmfluten bot. Daher findet man sowohl auf dem Festland als auch auf den Geestkernen der Inseln Großsteingräber aus der Steinzeit.
Die Geest-Marsch-Grenze stellt auch siedlungs- und kulturgeschichtlich eine Grenze dar. So siedelten die Friesen sich bevorzugt in Marschgebieten an. Auch innerhalb der sächsisch besiedelten Gebiete gab es eine Trennung von bäuerlichen Geest- und Marschkulturen, die nicht zuletzt durch die unterschiedliche Fruchtbarkeit der Gebiete bestimmt war. Für Marschbewohner galt es bis in das 20. Jahrhundert hinein als unschicklich, jemanden von der Geest zu heiraten, da auf diese Weise kein fruchtbares Land in die Familie kam.
Beispiele
Geestlandschaften sind
die Burgdorf-Peiner Geest
die Cloppenburger Geest bei Cloppenburg
die Friesische Wehde südwestlich des Jadebusens
der Geesthang zwischen Wedel, Altona und Hamburg-Neustadt sowie zwischen Hamburg-St. Georg, Bergedorf, Geesthacht und Lauenburg nördlich der Elbe
die Geestkerne der Inseln Amrum, Föhr und Sylt
die Hannoversche Moorgeest
die Heide-Itzehoer Geest
der Hümmling im Emsland
die Lüneburger Heide in Niedersachsen
der Münsterländer Kiessandzug
die Ostfriesisch-Oldenburgische Geest
die Rahden-Diepenauer Geest
das Rehdener Geestmoor
die Schleswigsche Geest
die Stader Geest mit ihren Teilgebieten:
die Achim-Verdener Geest
die Lintelner Geest
die Wesermünder Geest
die Osterholzer Geest
die Wurster Heide bzw. Hohe Lieth zwischen Bremerhaven und Cuxhaven
die Wingst nordwestlich von Hemmoor (Niedersachsen)
der Westerberg
die Zevener Geest
der Steyerberger Wald bei Steyerberg
die Wildeshauser Geest in Niedersachsen
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