Die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG (früher Schäff oder Schaeff) Erfrischungen seit 1364
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Die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG (früher Schäff oder Schaeff) Erfrischungen seit 1364
Die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG (früher Schäff oder Schaeff) ist eine deutsche Unternehmensgruppe der Getränkeindustrie mit Sitz in Treuchtlingen, einer Stadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1364
Sitz Treuchtlingen, Deutschland
Leitung Günther Kutschera
Mitarbeiter 750[1]
Umsatz 7,6 Mio. EUR (2012)[2]
Branche Getränkeindustrie
Website www.altmuehltaler.de
Geschichte
Ursprung der Gruppe ist eine 1364 gegründete Treuchtlinger Brauerei. Später ging die Brauerei an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Diese führten 1664 einen Bierzwang ein: sämtliche Gaststätten hatten das Bier aus dieser markgräflichen Brauerei zu beziehen. 1792 ging die Markgrafschaft in preußischen Besitz über und mit ihr die Brauerei. Der Bierzwang wurde darauf aufgehoben und die Brauerei 1797 an den Privatmann Johann Georg Feldner verkauft. Bis 1897 blieb die Brauerei im Besitz seiner Familie, die durch Heirat nun Huß hieß.[3] Nach einem Verkauf firmierte das Unternehmen als Schäffbräu.[4] 1979 erwarb Schäffbräu den Nordflügel des Treuchtlinger Stadtschlosses, renovierte ihn 1984/85 und errichtete einen neuen Westflügel, in den ein Kurhotel samt eigener Thermalquelle einzog.[5]
1994 wurde in Baruth (in der Mark Brandenburg südlich von Berlin) eine neue Quelle gebohrt[6] (Inbetriebnahme 1995) und eine Abfüllanlage errichtet, in der vor allem Mineralwasser und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke hergestellt werden. Zunächst wurde in Einweg-Glasflaschen abgefüllt, ab Anfang 2000 wurden die fünf Abfüll-Linien nach und nach auf PET-Flaschen umgestellt.[7] 2005 wurde die Bierproduktion aufgegeben.
Der Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkehersteller Rickertsen aus Reinbek bei Hamburg wurde 1998 an die May-Werke in Erftstadt-Köttingen verkauft.[8]
Unternehmen
Die Gruppe gehört zu den größten deutschen Getränkeherstellern.[9] Sie hat keine eigenen Marken, sondern füllt ausschließlich[10][11] für deutsche, österreichische und französische Discounter[12] unter verschiedenen Handelsmarken Bier und Mineralwasser ab. Die Produkte werden an drei Standorten in Deutschland produziert, und zwar in Breuna, Baruth und Treuchtlingen.
Zur Unternehmensgruppe gehören:
Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH, Treuchtlingen (Registergericht Ansbach Blatt HRB 3513, 2007 Sitzverlegung nach Baruth/Mark, dort Registergericht Potsdam Blatt HRB 20160, dort 2008 umgewandelt in die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG Registergericht Potsdam Blatt HRA 4656): Mineralwasser
Brandenburger Urstromquelle GmbH & Co.KG (Registergericht Potsdam Blatt HRA 1339), Baruth: Mineralwasser
Vitaqua GmbH, Breuna (Registergericht Kassel Blatt HRB 14126): Softdrinks und Mineralwasser
BUQ Personal GmbH, Treuchtlingen (gegründet 2006, AG Ansbach HRB 4193): Personaldienstleistungen für die anderen Unternehmen der Gruppe, insbesondere Leiharbeit
Seit Mai 2016 gehört auch die Heil- und Mineralquellen Germete GmbH aus Warburg zum Unternehmen.[13]
Produkte
Abfüllungen:
Bier: u. a. Altmühltaler Weizen, Karlskrone Bier-Cola-Mix (ALDI)
Mineralwasser: u. a. Altmühltaler (ALDI), Baruther Johannesbrunnen (NORMA), Elitess (PENNY), Gut&Günstig Urstromquelle (EDEKA), surf Riedbach-Quelle (NORMA), Vitalitasia Urstromquelle (NETTO)
Kontroversen
1978 wurde Seniorchef Friedrich Schäff wegen Bierpanschens mit Farbstoff strafrechtlich verurteilt, 1983 mischte er Monobromessigsäure in sauer werdendes Bier, um es vor dem völligen Umkippen zu bewahren, und wurde für diesen erneuten Verstoß gegen das Reinheitsgebot vom Amtsgericht Weißenburg mit einer Geldstrafe von 45.000 DM belegt. Der Verein zur Förderung mittelständischer Privatbrauereien schloss daraufhin 1985 die damalige Schäff-Bräu GmbH & Co. KG aus. [14]
Wegen erhöhter radioaktiver Belastung ist das Mineralwasser der zur Schäff-Gruppe gehörenden Riedbach-Quelle 2006 beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit einem Messwert von 539 mikroSv aufgefallen. Der Vorsorgerichtwert für Säuglinge beträgt 100 mikroSv. Der Dosiswert für Erwachsene wurde jedoch nicht überschritten.[15][16]
Die Stiftung Warentest bemängelte 2008 den hohen Acetaldehyd-Gehalt (30,5 μg/l) bei den Wässern Baruther Johannesbrunnen und Brandenburger Urstromquelle (der selbstgesetzte Grenzwert der Mineralwasserbranche beträgt 10 μg/l).[17]
Wegen zu hoher Keimbelastung musste im Juli 2008 das Schäff-Unternehmen Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH Wasser der Marke Altmühltaler – Stilles Mineralwasser zurückrufen.[18]
Umstritten ist die Gruppe wegen Behinderung gewerkschaftlicher Betätigung und Unterlaufen von Tarifverträgen durch intensiven Einsatz von Leiharbeitern.[19] Zuvor im Unternehmen ausgebildete Fachkräfte wie Mechatroniker, Lagerlogistiker, Lebensmitteltechniker etc. werden nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung entlassen und in den unternehmenseigenen Personalvermittler, BUQ Personal, neu angestellt.
Zum 1. Januar 2017 übernahm Altmühltaler die Flämingquelle in Wiesenburg von Christinenbrunnen, um sie kurz darauf mitsamt von 30 Beschäftigten zu schließen. Die Mitarbeiter unterschrieben noch am 4. Januar 2017 eine Vereinbarung mit dem neuen Eigentümer und verzichteten auf Ansprüche. Einen Tag später verkündete der Geschäftsführer das Ende der Produktion. Es wird geprüft, inwieweit Betrugsabsichten vorliegen, die dann auch strafrechtliche Relevanz haben könnten.[20]
Quelle
Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1364
Sitz Treuchtlingen, Deutschland
Leitung Günther Kutschera
Mitarbeiter 750[1]
Umsatz 7,6 Mio. EUR (2012)[2]
Branche Getränkeindustrie
Website www.altmuehltaler.de
Geschichte
Ursprung der Gruppe ist eine 1364 gegründete Treuchtlinger Brauerei. Später ging die Brauerei an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Diese führten 1664 einen Bierzwang ein: sämtliche Gaststätten hatten das Bier aus dieser markgräflichen Brauerei zu beziehen. 1792 ging die Markgrafschaft in preußischen Besitz über und mit ihr die Brauerei. Der Bierzwang wurde darauf aufgehoben und die Brauerei 1797 an den Privatmann Johann Georg Feldner verkauft. Bis 1897 blieb die Brauerei im Besitz seiner Familie, die durch Heirat nun Huß hieß.[3] Nach einem Verkauf firmierte das Unternehmen als Schäffbräu.[4] 1979 erwarb Schäffbräu den Nordflügel des Treuchtlinger Stadtschlosses, renovierte ihn 1984/85 und errichtete einen neuen Westflügel, in den ein Kurhotel samt eigener Thermalquelle einzog.[5]
1994 wurde in Baruth (in der Mark Brandenburg südlich von Berlin) eine neue Quelle gebohrt[6] (Inbetriebnahme 1995) und eine Abfüllanlage errichtet, in der vor allem Mineralwasser und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke hergestellt werden. Zunächst wurde in Einweg-Glasflaschen abgefüllt, ab Anfang 2000 wurden die fünf Abfüll-Linien nach und nach auf PET-Flaschen umgestellt.[7] 2005 wurde die Bierproduktion aufgegeben.
Der Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkehersteller Rickertsen aus Reinbek bei Hamburg wurde 1998 an die May-Werke in Erftstadt-Köttingen verkauft.[8]
Unternehmen
Die Gruppe gehört zu den größten deutschen Getränkeherstellern.[9] Sie hat keine eigenen Marken, sondern füllt ausschließlich[10][11] für deutsche, österreichische und französische Discounter[12] unter verschiedenen Handelsmarken Bier und Mineralwasser ab. Die Produkte werden an drei Standorten in Deutschland produziert, und zwar in Breuna, Baruth und Treuchtlingen.
Zur Unternehmensgruppe gehören:
Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH, Treuchtlingen (Registergericht Ansbach Blatt HRB 3513, 2007 Sitzverlegung nach Baruth/Mark, dort Registergericht Potsdam Blatt HRB 20160, dort 2008 umgewandelt in die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co. KG Registergericht Potsdam Blatt HRA 4656): Mineralwasser
Brandenburger Urstromquelle GmbH & Co.KG (Registergericht Potsdam Blatt HRA 1339), Baruth: Mineralwasser
Vitaqua GmbH, Breuna (Registergericht Kassel Blatt HRB 14126): Softdrinks und Mineralwasser
BUQ Personal GmbH, Treuchtlingen (gegründet 2006, AG Ansbach HRB 4193): Personaldienstleistungen für die anderen Unternehmen der Gruppe, insbesondere Leiharbeit
Seit Mai 2016 gehört auch die Heil- und Mineralquellen Germete GmbH aus Warburg zum Unternehmen.[13]
Produkte
Abfüllungen:
Bier: u. a. Altmühltaler Weizen, Karlskrone Bier-Cola-Mix (ALDI)
Mineralwasser: u. a. Altmühltaler (ALDI), Baruther Johannesbrunnen (NORMA), Elitess (PENNY), Gut&Günstig Urstromquelle (EDEKA), surf Riedbach-Quelle (NORMA), Vitalitasia Urstromquelle (NETTO)
Kontroversen
1978 wurde Seniorchef Friedrich Schäff wegen Bierpanschens mit Farbstoff strafrechtlich verurteilt, 1983 mischte er Monobromessigsäure in sauer werdendes Bier, um es vor dem völligen Umkippen zu bewahren, und wurde für diesen erneuten Verstoß gegen das Reinheitsgebot vom Amtsgericht Weißenburg mit einer Geldstrafe von 45.000 DM belegt. Der Verein zur Förderung mittelständischer Privatbrauereien schloss daraufhin 1985 die damalige Schäff-Bräu GmbH & Co. KG aus. [14]
Wegen erhöhter radioaktiver Belastung ist das Mineralwasser der zur Schäff-Gruppe gehörenden Riedbach-Quelle 2006 beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit einem Messwert von 539 mikroSv aufgefallen. Der Vorsorgerichtwert für Säuglinge beträgt 100 mikroSv. Der Dosiswert für Erwachsene wurde jedoch nicht überschritten.[15][16]
Die Stiftung Warentest bemängelte 2008 den hohen Acetaldehyd-Gehalt (30,5 μg/l) bei den Wässern Baruther Johannesbrunnen und Brandenburger Urstromquelle (der selbstgesetzte Grenzwert der Mineralwasserbranche beträgt 10 μg/l).[17]
Wegen zu hoher Keimbelastung musste im Juli 2008 das Schäff-Unternehmen Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH Wasser der Marke Altmühltaler – Stilles Mineralwasser zurückrufen.[18]
Umstritten ist die Gruppe wegen Behinderung gewerkschaftlicher Betätigung und Unterlaufen von Tarifverträgen durch intensiven Einsatz von Leiharbeitern.[19] Zuvor im Unternehmen ausgebildete Fachkräfte wie Mechatroniker, Lagerlogistiker, Lebensmitteltechniker etc. werden nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung entlassen und in den unternehmenseigenen Personalvermittler, BUQ Personal, neu angestellt.
Zum 1. Januar 2017 übernahm Altmühltaler die Flämingquelle in Wiesenburg von Christinenbrunnen, um sie kurz darauf mitsamt von 30 Beschäftigten zu schließen. Die Mitarbeiter unterschrieben noch am 4. Januar 2017 eine Vereinbarung mit dem neuen Eigentümer und verzichteten auf Ansprüche. Einen Tag später verkündete der Geschäftsführer das Ende der Produktion. Es wird geprüft, inwieweit Betrugsabsichten vorliegen, die dann auch strafrechtliche Relevanz haben könnten.[20]
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