Lebt eigentlich Joschka Fischer noch?

Ja, er lebt noch – und nicht nur das: Ihm sprudelt, spritzt und fontainisiert die Lebensfreude aus sämtlichen Poren: »Er hatte ein Funkeln in den Augen«, weiß der Fließbandarbeiter von der Zeitarbeitsfirma bei BMW zu berichten.




Dieser durfte Herrn Fischer den Wagenschlag aufhalten und ihm seinen BMWi3 erklären. Eine Sensation, denn mit dem Fischer am Steuer ist es »das erste Auto des 21. Jahrhunderts, das seine Wurzeln kaum noch im 20. Jahrhundert hat ...«, womit praktisch erst jetzt das neue Jahrtausend losgebrochen ist!

Und die Menschheit hat den ersten Viertürer, in dem ein Mann vom Format eines Herrn Fischer genügend Raum findet, in den »wir alle (?) reinpassen«, »und das auch noch Spaß macht«, wie er infantil gickert. Spaß – das finale Stadium der Weltrevolution! Es ist schön zu sehen, wie aus dem vom Weltschmerz verbitterten Mecker-Joschka und dem einstigen Revoluzzer auf dem Pflasterstrand ein glückliches Gutelaunebärchen geworden ist!

Das war ein langer Lauf zu sich selbst: Fit wie ein Turnschuh bei der ersten Vereidigung zum Landesminister, frech wie Joschka (»Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!«), fett wie der grüne Durchschnittswähler, heiraten, scheiden, abmagern auf Ötzi-Maß, fit für den Krieg, heiraten, scheiden, Krieg führen, New York-Marathon, fett werden, scheiden, heiraten, fetter werden, fette Kohle, fettes Essen, fette Ehrendoktorwürde, fette Analysen, bis man endlich zu den Bayerischen Motorenwerken passt wie kein anderer Kleindarsteller. Was für ein Leben!

Großmütig macht er mit der Autoindustrie seinen Frieden. Vor zwei Jahren noch gab er zu Protokoll, er jogge nur noch »zu Meditationszwecken«, und sicherlich im Dunkeln. Jetzt läuft, schlurft er nur noch bis zur Tiefgarage. Er wirbt nicht nur für eine Karre. Er wirbt für sich: Seht her, ich bin käuflich, nehmt mich!

Und wie geht es weiter, Herr Fischer? Vielleicht so: »Früher litt ich oft unter Verstopfungen, aber seit ...«

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