August Wilhelm Schlegel
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Deutsche NS Geschichte :: Mittelalter & Co. Deutschland
Seite 1 von 1
August Wilhelm Schlegel
August Wilhelm Schlegel, seit 1812 von Schlegel, (* 8. September 1767 in Hannover; † 12. Mai 1845 in Bonn) war ein deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und Philosoph. Mit seinem Bruder Friedrich Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik.
August Wilhelm Schlegel
Der vierte Sohn des evangelisch-lutherischen Pastors Johann Adolf Schlegel studierte zunächst in Göttingen Theologie und Philologie. Dort fand er in Gottfried August Bürger einen Mentor, der ihm Einblicke in die Übersetzungspraxis aus klassischen sowie neueren Sprachen vermittelte. Schon als Hauslehrer am Gouden Bocht in Amsterdam (1791–95) wurde er als Kritiker und Rezensent tätig, eingeladen von Schiller. In Jena (1795–1801, 1798–1801 Professor), wo er im Kreise um seine Frau Caroline Schlegel, seinen Bruder Friedrich Schlegel und dessen Frau Dorothea Schlegel, Johann Gottlieb Fichte, später Ludwig Tieck und Novalis prägte er die neue „romantische Schule“ bestimmend.
August Wilhelm Schlegel beanstandet die Schwatzhaftigkeit von Schillers Lied, in dem von allem und jedem die Rede sei. Außerdem weist er den „sachlichen Fehler” nach, dass zwar von der Glocke, nicht aber von dem Klöppel die Rede sei. Die Mischung der Bestandteile – beim Glockenguss sind es Zinn und Kupfer – stimme ebenfalls nicht. Schlegel dichtete über Schillers längstes Gedicht Das Lied von der Glocke:
Ach wie gefällt die 'Glocke' dem Volk und 'die Würde der Frauen'!
Weil im Takt da klingt alles, was sittlich und platt.
Mit diesen Worten kritisiert Schlegel allerdings nicht nur Schiller, sondern auch dessen Publikum. Der daraufhin verstimmte Schiller griff seinerseits Schlegel in den Xenien (erschienen im Musenalmanach auf das Jahr 1797) an. Schlegels verletzende Rezension von Schillers Zeitschrift Die Horen führte Mai 1797 zum endgültigen Bruch.
Im Sinne dieser neuen kritisch-poetologischen Richtung wirkte 1798–1800 die Zeitschrift Athenaeum, von ihm und seinem Bruder Friedrich herausgegeben. Schon 1796, zum Teil in Artikeln in Schillers Die Horen, hatte Schlegel seine Übersetzung der Dramen Shakespeares angekündigt, die 1797–1810 erschien und 14 Stücke umfasste. Diese Übertragung, später durch Dorothea Tieck und Wolf Heinrich Graf von Baudissin ergänzt, ist bis heute die deutsche Standardversion.
Schlegel um 1800
Nach Misserfolgen (Ende 1801 fiel sein klassizistisches Schauspiel Ion in Weimar durch) und Polemiken in Weimar und Jena zog Schlegel 1801 nach Berlin. Dort hielt er von 1801 bis 1804 die Vorlesungsreihe Über schöne Literatur und Kunst (veröffentlicht 1884), in der er die Literaturen des klassischen Altertums, des germanischen und provenzalischen Mittelalters und der romanischen (besonders spanischen und italienischen) Neuzeit als ebenbürtig darstellte.
Nach der Auflösung seiner Ehe mit Caroline 1803 war Schlegel bis 1817 Hausfreund und Begleiter von Madame de Staël, der er auf ihr Schloss Coppet am Genfersee,[1] nach Italien sowie auf längeren Reisen nach Wien folgte. Zugleich wirkte er als Erzieher von Madame de Staëls Sohn Albert. Höhepunkt dieser Jahre waren die 1808 in Wien gehaltenen Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur (1809–11 veröffentlicht), die aus seinen Shakespeare- und Calderón-Übersetzungen (1803–09) hervorgingen; daran anknüpfend stellen sie die antike und die moderne Dramenkunst nach ihren religiösen, historischen und künstlerischen Prinzipien dar. Trotz seiner altphilologischen Schulung und trotz seiner Nähe zur Weimarer Klassik Goethes und Wilhelm von Humboldts vertrat Schlegel die Ansicht, dass die großen mittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Dichter Dante, Cervantes, Calderón, Shakespeare die maßgeblichen Vorbilder der modernen Poesie seien.
Um 1810 lebte er in Bern, wurde aber gezwungen, die Stadt zu verlassen. Er zog weiter nach Russland, Dänemark und Schweden und trat als Diplomat in die Dienste Bernadottes, des künftigen schwedischen Königs. In seinen späteren Jahren, vor allem nach seiner Berufung als Professor der Literatur (1818) an die Universität Bonn (dort war er 1819/20 der Literatur-Lehrer von Heinrich Heine), wandte sich Schlegel wieder der indischen Philologie zu (1829–46 Râmâyana-Übersetzung). Er gehörte wie Humboldt und Franz Bopp zu den Begründern der Komparatistik, d.h. der modernen komparativen Linguistik und Philologie
Aber nicht nur die reine Philologie interessierte ihn. Ausdrücklich schreibt er, dass er sich von den vergleichenden Sprachforschungen auch Aufschlüsse über die „Naturgeschichte des Menschen“ erhoffte.
Mit zunehmendem Alter wurde der berühmt gewordene Schlegel häufig Ziel von Kritik (etwa seines Schülers Heinrich Heine), der seine Eitelkeit verspottete. Seine 1827 in Berlin gehaltenen Vorlesungen über die Theorie und Geschichte der bildenden Künste waren ein Misserfolg. Er starb am 12. Mai 1845 in Bonn, sein Grab befindet sich dort auf dem Alten Friedhof.
Werk
August Wilhelm Schlegel gilt als Mitbegründer der altindischen Philologie. Er war Mitarbeiter an Schillers Horen, dem Musenalmanach und der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung. Mit seinem Bruder Friedrich teilte er sich die Herausgeberschaft der Zeitschrift Athenäum. Später war er Herausgeber der Indischen Bibliothek. An literarischen Werken verfasste er Sonette, Balladen und Dramen. Blieben seine eigenen Werke auch unbedeutend und ohne Erfolg, so sind seine Verdienste für die deutsche Literatur als Übersetzer, zum Teil gemeinsam mit Ludwig Tieck (und dessen Tochter Dorothea sowie Wolf von Baudissin), unbezweifelbar und maßgebend. August Wilhelm Schlegel gilt zusammen mit seinem Bruder Friedrich als wichtigster Initiator der literarischen Romantik in Deutschland. Beide versammelten einen Kreis hochrangiger Literaten, wie Novalis, Ludwig Tieck oder Friedrich Wilhelm Joseph Schelling um sich und legten das Fundament für eine literarische Strömung, die das erste Drittel des 19. Jahrhunderts beherrschte und auch danach noch zahlreiche Anhänger fand.
Schlegels Grab in Bonn
Ehrungen
1808: korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1815: Erhebung in den Adelsstand
1831: Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste
1843: auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Nachlass
August Wilhelm Schlegels Nachlass wurde 1873 durch die Königliche Bibliothek zu Dresden erworben (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). Die fehlenden Nachlassteile wurden 1998 aus Schweizer Privatbesitz bei Christie’s in London ersteigert und 2004 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.[2]
Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels
Die im März 2012 begonnene Edition führt die gesamte Korrespondenz August Wilhelm Schlegels, d.h. etwa 4.500 Briefe, die zum Teil gedruckt, zum Teil bislang jedoch nur handschriftlich überliefert sind, in einer digitalen Edition zusammen. Im Unterschied zu den bislang erschienenen Romantiker-Briefeditionen wird zum ersten Mal ein größeres Briefkorpus ausschließlich als digitale Edition aufbereitet. Das kooperative Projekt will mit einem standardisierten Workflow von der Erfassung, Digitalisierung und Präsentation in digitalen Sammlungen bis zur Datenübertragung und Integration in die durch Neutranskriptionen vervollständigte digitale Edition dazu beitragen, technisch-organisatorische Verfahren nachhaltig zu optimieren und auf diese Weise die Zusammenarbeit zwischen Universität (Marburg) und Bibliothek (SLUB Dresden) auf dem Feld der digitalen Edition erproben. Seit Juni 2014 ist die Edition als Betaversion unter Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels frei zugänglich.
Schriften
(Übers.): W. Shakespeare: Dramatische Werke 9 Bde. Berlin: Unger 1797–1810. (Ergänzt u. erläutert von Ludwig Tieck. Theil 1–9. Berlin: Reimer 1825–33)
Athenaeum 3 Bde. Berlin: Vieweg (1) bzw. Berlin: Frölich (2–3) 1798–1800
Ehrenpforte und Triumphbogen für den Theater-Präsidenten von Kotzebue bey seiner gehofften Rückkehr ins Vaterland [1800]
Gedichte Tübingen: Cotta 1800
Charakteristiken und Kritiken 2 Bde. Königsberg: Nicolovius 1801
Musen-Almanach für das Jahr 1802 Hg. A. W. Schl. u. L. Tieck. Tübingen: Cotta 1802
An das Publikum. Rüge einer in der Jenaischen Allgemeinen Litteratur-Zeitung begangnen Ehrenschändung Tübingen: Cotta 1802
Ion. Ein Schauspiel Hamburg: Perthes 1803
Blumensträuße italienischer, spanischer und portugiesischer Poesie Berlin 1803
Spanisches Theater 2 Bde. Berlin 1803–1809
Über dramatische Kunst und Litteratur. Vorlesungen 3 Bde. Heidelberg: Mohr & Zimmer 1809–11
Poetische Werke 2 Bde. Heidelberg: Mohr & Zimmer 1811
(Hrsg.): Indische Bibliothek 3 Bde. (von Band 3 nur Heft 1). Bonn: Weber 1820–30
Bhagavad-Gita Bonn: Weber 1823
Die Rheinfahrt des Königs von Preußen auf dem Cölnischen Dampfschiffe Friedrich Wilhelm zur Einweihung desselben am 14. September 1825. In lateinischer Sprache besungen. Nebst einer deutschen Übersetzung von Justizrath Bardua in Berlin. Für das abgebrannte Städtchen Friesac Berlin: Nauck 1825
Kritische Schriften 2 Bde. Berlin: Reimer 1828
Zu Goethe‘s Geburtsfeier am 28. August 1829 1829
Réflexions sur l‘étude des Langues Asiatiques suivies d‘une lettre à M. Horace Hayman Wilson Bonn: Weber 1832
Essais littéraires et historiques Bonn: Weber 1842
Oeuvres 1846 (posthum)
Eduard Böcking (Hrsg.): August Wilhelm von Schlegel. Spanisches Theater. 10 Bde. Weidmann, Leipzig 1845
Sämtliche Werke Hrsg. Eduard Böcking. 16 Bände. I-XII: Sämtliche Werke, XIII-XV: OEuvres, écrites en français, XVI: Opuscula, quae Schlegelius latine scripta reliquit. ISBN 3-487-03354-2, Leipzig 1846-48. Neudruck Verlag Olms, Hildesheim, 1971f
Briefwechsel
Ralf Georg Czapla/Franca Victoria Schankweiler (Hrsg.): Meine liebe Marie- Werthester Herr Professor. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Bonner Haushälterin Marie Löbel. Bernstein-Verlag, Bonn 2012.
Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels
Quelle -literatur & einzelnachweise
August Wilhelm Schlegel
Der vierte Sohn des evangelisch-lutherischen Pastors Johann Adolf Schlegel studierte zunächst in Göttingen Theologie und Philologie. Dort fand er in Gottfried August Bürger einen Mentor, der ihm Einblicke in die Übersetzungspraxis aus klassischen sowie neueren Sprachen vermittelte. Schon als Hauslehrer am Gouden Bocht in Amsterdam (1791–95) wurde er als Kritiker und Rezensent tätig, eingeladen von Schiller. In Jena (1795–1801, 1798–1801 Professor), wo er im Kreise um seine Frau Caroline Schlegel, seinen Bruder Friedrich Schlegel und dessen Frau Dorothea Schlegel, Johann Gottlieb Fichte, später Ludwig Tieck und Novalis prägte er die neue „romantische Schule“ bestimmend.
August Wilhelm Schlegel beanstandet die Schwatzhaftigkeit von Schillers Lied, in dem von allem und jedem die Rede sei. Außerdem weist er den „sachlichen Fehler” nach, dass zwar von der Glocke, nicht aber von dem Klöppel die Rede sei. Die Mischung der Bestandteile – beim Glockenguss sind es Zinn und Kupfer – stimme ebenfalls nicht. Schlegel dichtete über Schillers längstes Gedicht Das Lied von der Glocke:
Ach wie gefällt die 'Glocke' dem Volk und 'die Würde der Frauen'!
Weil im Takt da klingt alles, was sittlich und platt.
Mit diesen Worten kritisiert Schlegel allerdings nicht nur Schiller, sondern auch dessen Publikum. Der daraufhin verstimmte Schiller griff seinerseits Schlegel in den Xenien (erschienen im Musenalmanach auf das Jahr 1797) an. Schlegels verletzende Rezension von Schillers Zeitschrift Die Horen führte Mai 1797 zum endgültigen Bruch.
Im Sinne dieser neuen kritisch-poetologischen Richtung wirkte 1798–1800 die Zeitschrift Athenaeum, von ihm und seinem Bruder Friedrich herausgegeben. Schon 1796, zum Teil in Artikeln in Schillers Die Horen, hatte Schlegel seine Übersetzung der Dramen Shakespeares angekündigt, die 1797–1810 erschien und 14 Stücke umfasste. Diese Übertragung, später durch Dorothea Tieck und Wolf Heinrich Graf von Baudissin ergänzt, ist bis heute die deutsche Standardversion.
Schlegel um 1800
Nach Misserfolgen (Ende 1801 fiel sein klassizistisches Schauspiel Ion in Weimar durch) und Polemiken in Weimar und Jena zog Schlegel 1801 nach Berlin. Dort hielt er von 1801 bis 1804 die Vorlesungsreihe Über schöne Literatur und Kunst (veröffentlicht 1884), in der er die Literaturen des klassischen Altertums, des germanischen und provenzalischen Mittelalters und der romanischen (besonders spanischen und italienischen) Neuzeit als ebenbürtig darstellte.
Nach der Auflösung seiner Ehe mit Caroline 1803 war Schlegel bis 1817 Hausfreund und Begleiter von Madame de Staël, der er auf ihr Schloss Coppet am Genfersee,[1] nach Italien sowie auf längeren Reisen nach Wien folgte. Zugleich wirkte er als Erzieher von Madame de Staëls Sohn Albert. Höhepunkt dieser Jahre waren die 1808 in Wien gehaltenen Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur (1809–11 veröffentlicht), die aus seinen Shakespeare- und Calderón-Übersetzungen (1803–09) hervorgingen; daran anknüpfend stellen sie die antike und die moderne Dramenkunst nach ihren religiösen, historischen und künstlerischen Prinzipien dar. Trotz seiner altphilologischen Schulung und trotz seiner Nähe zur Weimarer Klassik Goethes und Wilhelm von Humboldts vertrat Schlegel die Ansicht, dass die großen mittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Dichter Dante, Cervantes, Calderón, Shakespeare die maßgeblichen Vorbilder der modernen Poesie seien.
Um 1810 lebte er in Bern, wurde aber gezwungen, die Stadt zu verlassen. Er zog weiter nach Russland, Dänemark und Schweden und trat als Diplomat in die Dienste Bernadottes, des künftigen schwedischen Königs. In seinen späteren Jahren, vor allem nach seiner Berufung als Professor der Literatur (1818) an die Universität Bonn (dort war er 1819/20 der Literatur-Lehrer von Heinrich Heine), wandte sich Schlegel wieder der indischen Philologie zu (1829–46 Râmâyana-Übersetzung). Er gehörte wie Humboldt und Franz Bopp zu den Begründern der Komparatistik, d.h. der modernen komparativen Linguistik und Philologie
Aber nicht nur die reine Philologie interessierte ihn. Ausdrücklich schreibt er, dass er sich von den vergleichenden Sprachforschungen auch Aufschlüsse über die „Naturgeschichte des Menschen“ erhoffte.
Mit zunehmendem Alter wurde der berühmt gewordene Schlegel häufig Ziel von Kritik (etwa seines Schülers Heinrich Heine), der seine Eitelkeit verspottete. Seine 1827 in Berlin gehaltenen Vorlesungen über die Theorie und Geschichte der bildenden Künste waren ein Misserfolg. Er starb am 12. Mai 1845 in Bonn, sein Grab befindet sich dort auf dem Alten Friedhof.
Werk
August Wilhelm Schlegel gilt als Mitbegründer der altindischen Philologie. Er war Mitarbeiter an Schillers Horen, dem Musenalmanach und der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung. Mit seinem Bruder Friedrich teilte er sich die Herausgeberschaft der Zeitschrift Athenäum. Später war er Herausgeber der Indischen Bibliothek. An literarischen Werken verfasste er Sonette, Balladen und Dramen. Blieben seine eigenen Werke auch unbedeutend und ohne Erfolg, so sind seine Verdienste für die deutsche Literatur als Übersetzer, zum Teil gemeinsam mit Ludwig Tieck (und dessen Tochter Dorothea sowie Wolf von Baudissin), unbezweifelbar und maßgebend. August Wilhelm Schlegel gilt zusammen mit seinem Bruder Friedrich als wichtigster Initiator der literarischen Romantik in Deutschland. Beide versammelten einen Kreis hochrangiger Literaten, wie Novalis, Ludwig Tieck oder Friedrich Wilhelm Joseph Schelling um sich und legten das Fundament für eine literarische Strömung, die das erste Drittel des 19. Jahrhunderts beherrschte und auch danach noch zahlreiche Anhänger fand.
Schlegels Grab in Bonn
Ehrungen
1808: korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1815: Erhebung in den Adelsstand
1831: Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste
1843: auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Nachlass
August Wilhelm Schlegels Nachlass wurde 1873 durch die Königliche Bibliothek zu Dresden erworben (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). Die fehlenden Nachlassteile wurden 1998 aus Schweizer Privatbesitz bei Christie’s in London ersteigert und 2004 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.[2]
Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels
Die im März 2012 begonnene Edition führt die gesamte Korrespondenz August Wilhelm Schlegels, d.h. etwa 4.500 Briefe, die zum Teil gedruckt, zum Teil bislang jedoch nur handschriftlich überliefert sind, in einer digitalen Edition zusammen. Im Unterschied zu den bislang erschienenen Romantiker-Briefeditionen wird zum ersten Mal ein größeres Briefkorpus ausschließlich als digitale Edition aufbereitet. Das kooperative Projekt will mit einem standardisierten Workflow von der Erfassung, Digitalisierung und Präsentation in digitalen Sammlungen bis zur Datenübertragung und Integration in die durch Neutranskriptionen vervollständigte digitale Edition dazu beitragen, technisch-organisatorische Verfahren nachhaltig zu optimieren und auf diese Weise die Zusammenarbeit zwischen Universität (Marburg) und Bibliothek (SLUB Dresden) auf dem Feld der digitalen Edition erproben. Seit Juni 2014 ist die Edition als Betaversion unter Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels frei zugänglich.
Schriften
(Übers.): W. Shakespeare: Dramatische Werke 9 Bde. Berlin: Unger 1797–1810. (Ergänzt u. erläutert von Ludwig Tieck. Theil 1–9. Berlin: Reimer 1825–33)
Athenaeum 3 Bde. Berlin: Vieweg (1) bzw. Berlin: Frölich (2–3) 1798–1800
Ehrenpforte und Triumphbogen für den Theater-Präsidenten von Kotzebue bey seiner gehofften Rückkehr ins Vaterland [1800]
Gedichte Tübingen: Cotta 1800
Charakteristiken und Kritiken 2 Bde. Königsberg: Nicolovius 1801
Musen-Almanach für das Jahr 1802 Hg. A. W. Schl. u. L. Tieck. Tübingen: Cotta 1802
An das Publikum. Rüge einer in der Jenaischen Allgemeinen Litteratur-Zeitung begangnen Ehrenschändung Tübingen: Cotta 1802
Ion. Ein Schauspiel Hamburg: Perthes 1803
Blumensträuße italienischer, spanischer und portugiesischer Poesie Berlin 1803
Spanisches Theater 2 Bde. Berlin 1803–1809
Über dramatische Kunst und Litteratur. Vorlesungen 3 Bde. Heidelberg: Mohr & Zimmer 1809–11
Poetische Werke 2 Bde. Heidelberg: Mohr & Zimmer 1811
(Hrsg.): Indische Bibliothek 3 Bde. (von Band 3 nur Heft 1). Bonn: Weber 1820–30
Bhagavad-Gita Bonn: Weber 1823
Die Rheinfahrt des Königs von Preußen auf dem Cölnischen Dampfschiffe Friedrich Wilhelm zur Einweihung desselben am 14. September 1825. In lateinischer Sprache besungen. Nebst einer deutschen Übersetzung von Justizrath Bardua in Berlin. Für das abgebrannte Städtchen Friesac Berlin: Nauck 1825
Kritische Schriften 2 Bde. Berlin: Reimer 1828
Zu Goethe‘s Geburtsfeier am 28. August 1829 1829
Réflexions sur l‘étude des Langues Asiatiques suivies d‘une lettre à M. Horace Hayman Wilson Bonn: Weber 1832
Essais littéraires et historiques Bonn: Weber 1842
Oeuvres 1846 (posthum)
Eduard Böcking (Hrsg.): August Wilhelm von Schlegel. Spanisches Theater. 10 Bde. Weidmann, Leipzig 1845
Sämtliche Werke Hrsg. Eduard Böcking. 16 Bände. I-XII: Sämtliche Werke, XIII-XV: OEuvres, écrites en français, XVI: Opuscula, quae Schlegelius latine scripta reliquit. ISBN 3-487-03354-2, Leipzig 1846-48. Neudruck Verlag Olms, Hildesheim, 1971f
Briefwechsel
Ralf Georg Czapla/Franca Victoria Schankweiler (Hrsg.): Meine liebe Marie- Werthester Herr Professor. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Bonner Haushälterin Marie Löbel. Bernstein-Verlag, Bonn 2012.
Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels
Quelle -literatur & einzelnachweise
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Deutsche NS Geschichte :: Mittelalter & Co. Deutschland
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Heute um 12:04 am von Admin
» R.I.P. Marcus
Gestern um 8:07 am von Admin
» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Mo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin
» Telefunken S950 Settings
So Apr 28, 2024 7:24 am von Admin
» Füllstandanzeige
So Apr 28, 2024 7:16 am von Admin
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Mo März 18, 2024 6:23 am von checker
» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Mo März 18, 2024 6:15 am von checker
» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Sa März 02, 2024 4:50 am von Andy
» R.I.P. Manni
Sa Dez 30, 2023 6:31 am von checker