Chinesische Anwälte Teng Biao und Jiang Tianyong haben in Abwesenheit Demokratie-Preis erhalten

Chinesische Anwälte Teng Biao und Jiang Tianyong haben in Abwesenheit Demokratie-Preis erhalten



Hochgeladen von NTDde am 11.09.2011

Zwei chinesische Rechtsanwälte werden für ihre Arbeit geehrt, doch sie konnten ihre Auszeichnungen nicht persönlich entgegennehmen. Die Anwälte Jiang Tianyong und Teng Biao sind die Gewinner des diesjährigen ‚Outstanding Democracy Activist'-Preises, welcher von der ‚Chinese Democracy Education Foundation', kurz CDEF, in den USA verliehen wird.

Die Vergabe des Preises, welcher seit 1986 verliehen wird, wurde zu Beginn dieses Monats bekannt gegeben. Damit werden Personen gewürdigt, die sich für Demokratie und Menschenrechte in China einsetzen. Lin Muchen, Präsident der CDEF, hob hervor, beide Anwälte hätten dies trotz widriger Umstände während ihrer ganzen Laufbahn demonstriert.

[Lin Muchen, Präsident der CDEF]:
„Sie haben trotz Unterdrückung durch das kommunistische Regime nie aufgegeben und beständig ihre Arbeit getan. Als Gelehrte, dieser mutige Geist ist wertvoll. Ich finde, sie verdienen deshalb diese Auszeichnung vollumfänglich."

Teng Biao ist Mitbegründer von ‚Gongmeng', eine in China ansässige Organisation zur Förderung von Recht und sozialer Gerechtigkeit. Teng vertrat Geschädigte des Milchpulverskandals von 2008 bei Entschädigungsprozessen.

Jiang Tianyong ist ein weiterer bemerkenswerter chinesischer Rechtsanwalt. Er arbeitete mit benachteiligten Gruppierungen wie AIDS-Patienten oder Kinderarbeitern zusammen und vertrat auch Falun Gong Praktizierende, eine durch das chinesische Regime verfolgte spirituelle Bewegung.

Jiang wirkte bescheiden, als er von seiner Auszeichnung erfuhr.

[Jiang Tianyong, Gewinner des ‚Outstanding Democracy Activist'-Preises]:
„Ich bin nur ein aufrichtiger Mensch, alles was ich will, ist die Wahrheit zu sagen und meinem Gewissen entsprechend zu handeln. Es ist doch nichts Besonderes. Ich bin allen sehr dankbar, die für mich gesorgt und sich um ein besseres Leben für die Chinesen bemüht haben. Ich danke euch allen."

Teng und Jiang gerieten wegen ihrer Arbeit in das Visier des chinesischen Regimes. Beide verschwanden zwischen Februar und Mai dieses Jahres für mehr als zwei Monate, als das Regime verstärkt gegen Dissidenten und Aktivisten vorging.

Der CDEF-Preis wurde am 10. September in San Francisco verliehen. Aufgrund der Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit durften die beiden Anwälte den Preis aber nicht persönlich in Empfang nehmen.