Stadt schließt Jolly Joker

Kein Eintritt am Dienstag für Gäste des Jolly Jokers. Grund: Die Stadtverwaltung hat die Großdiskothek an der Broitzemer Straße geschlossen.



Die Verwaltung verweist auf ein laufendes Verfahren und erläuterte auf Anfrage kurz: Die Abteilung Veterinärwesen und Verbraucherschutz habe Dienstag nach einem Kontrolltermin bis auf weiteres die Schließung einer Braunschweiger Diskothek verfügt.

Zu den Gründen hieß es: „In dem Betrieb herrschten bei der gestrigen Kontrolle so starke Hygienemängel, dass eine Nutzung für öffentliche Veranstaltungen mit Blick auf den Verbraucherschutz nicht vertretbar ist. Der Betreiber muss nun ein Sanierungskonzept vorlegen und dessen Umsetzung nachweisen.“

Jolly-Joker-Geschäftsführer Herbert Baars bestätigt: „Das Jolly Joker kann im Augenblick nicht öffnen.“ Zu den Gründen sagt er: „Auslöser waren Mängel im Imbiss, der von einem Pächter betrieben wird. Wir sind dann nach den Buchstaben des Gesetzes überprüft worden und konnten den Anforderungen nicht gerecht werden. Wir müssen jetzt nachbessern.“

Baars erläuterte: „Das Gebäude ist sehr groß, uralt, sehr verwinkelt und nicht mit einem Neubau zu vergleichen. Es ist schwieriger, die geforderten Standards zu erfüllen. Aber wenn wir wieder öffnen wollen, dann müssen wir das – und wir wollen natürlich wieder öffnen.“ Das Jolly Joker, erläuterte Baars, habe rund 100 Mitarbeiter.

Baars und Mitarbeiter beseitigten gestern nachmittag Müll und Blätter auf dem Hof der Diskothek. Heute, so der Geschäftsführer, werde es ein neuerliches Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung geben. „Vom Ausgang hängt ab, ob Freitag die Abi-Party mit 1000 Gästen stattfinden kann.“

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Das Jolly Joker schließt bis auf weiteres - die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Es gab Hunderte von Kommentaren auf unserer Internetseite und der Facebook-Seite der Braunschweiger Zeitung.



Es gab keinen zweiten 11. September, der Reichstag in Berlin steht noch, auch das Braunschweiger Schloss. Die Eintracht ist auch kein zweites Mal nach 1967 Deutscher Fußball-Meister geworden. Es ist die Schließung der Disko Jolly Joker, die unsere Leser so stark beschäftigt, dass alle Drähte heiß laufen. Das Thema hat eine eigene Dynamik entwickelt.

Unser erster Post auf der Facebook-Seite unserer Zeitung am Mittwochabend wurde 742 Mal kommentiert und 1144 Mal geteilt (Stand: 17:30 Uhr). Seit diesem Eintrag haben wir rund 900 neue Facebook-Freunde. Zur Einordnung: Unsere Zeitung ist seit April vergangenen Jahres bei Facebook aktiv. Bis gestern Abend hatten wir noch 2480 Freunde, jetzt haben wir 3405!

Doch nicht nur auf Facebook wurde das Thema kommentiert. Auch auf unserer neuen Internetseite wurde das Thema heiß diskutiert. Hier sind rund 220 Kommentare eingegangen.

„So ein Echo auf eine Berichterstattung habe ich bei einer Zeitung im Internet noch nicht erlebt“, sagt Socia-Media-Experte Uli Weissbrod. Er berät Verlagshäuser in Fragen rund um die neuen Medien.

In den Kommentaren schwelgen einige etwas ältere Leser bzw. User in Erinnerungen. Das Jolly Joker gibt es schließlich schon seit 28 Jahren. Viele Leser verbinden mit Braunschweigs größter Disko ihren ersten Kuss oder lernten ihre Freundin oder Frau hier kennen. Das Thema ist somit emotional besetzt.

Andere Leser halten das Thema zwar für persönlich wichtig, sehen die Schließung aber gelassen. Ihr Credo: Wieso die ganze Aufregung der Stadtverwaltung, die die Disko geschlossen hat? „Im Jolly war es doch schon immer dreckig“, so ein Facebook-User. Viele fassen das Thema auch ironisch auf. Ein User schreibt in Anlehnung an einen Werbeslogan einer bekannten schwedischen Möbelmarke: „Joker - tanzt du noch, oder klebst du schon?“

Von einigen Lesern unserer Internetseite bekommt die Stadt Rückendeckung für die Schließung. Diese sei sogar viel zu spät gekommen. Ein Gast nennt sich „Chef“ und schreibt: „Hätte man schon längst machen sollen, aber die Stadt pennt ja bei so einigen Dingen. Wenn man den Staub bzw. die Spinnweben auf der Lichtanlage sieht, bekommt man Angst. Ein Funke und die Bude steht in Vollbrand. Aber es juckt erst dann, wenn was passiert... dann hat die Zeitung wieder was zu berichten.“

Und die Zeitung wird auch weiter berichten: Denn bereits heute wird es ein neuerliches Gespräch zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und dem Geschäftsführer des Jolly Joker geben.

Das Jolly Joker selbst gibt sich bisher noch sehr zugeknöpft. Auf der Homepage der Disko ist von der Schließung nichts zu lesen. Auf der Facebook-Seite der Disko heißt es in einem Eintrag vom Dienstag nur: "Aus organisatorischen Gründen bleibt das Jolly Joker heute geschlossen. Freitag geht es wie gewohnt weiter!" Das bleibt wohl abzuwarten.

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Das Jolly Joker in Braunschweig, die größte Diskothek unserer Region, bleibt an diesem Wochenende geschlossen. Geschäftsführer Herbert Baars kündigt die Wiedereröffnung für Freitag, 2. März, an.



Die für den heutigen Freitag geplante Abitur-Party, zu der tausend Besucher erwartet wurden, wird verschoben. Ein genauer Termin steht laut Baars noch nicht fest.

Das Jolly Joker ist am Dienstag von Lebensmittelkontrolleuren der Stadt Braunschweig wegen „starker Hygienemängel“ geschlossen worden. Die Mitarbeiter der Diskothek haben nun in Wechselschichten versucht, Mängel abzustellen.

Dies sei aber, so Baars, nicht vollständig gelungen: „Die Kontrolleure haben Nachbesserungen an den Theken, eine Dokumentation der Toiletten-Reinigung, die Entfernung von Staub auf Flaschen und das Säubern des Außengeländes gefordert. Es ist uns unmöglich, diese Auflagen bis Freitag zu erfüllen. Darum muss das Jolly Joker an diesem Wochenende und am folgenden Dienstag geschlossen bleiben.“

Der Geschäftsführer betonte, dass die Mühen der vergangenen Tage nicht vergeblich gewesen seien: „Wir hätten öffnen können, aber nur mit der Auflage, die Theken geschlossen zu halten. In diesem Fall hätten wir Wagen auf dem Hof aufstellen müssen, um dort Getränke auszugeben.“

Das Rein und Raus der Besucher, das dann die Folge gewesen wäre, schien allerdings auch Jolly-Joker-Betriebsratsvorsitzendem Andreas Berner unvertretbar: „Das wollten wir unseren Gästen nicht antun.“

Die Zeit solle genutzt werden, so Baars, einige der zehn Theken umzubauen. Der Geschäftsführer erläutert: „Die Lebensmittelkontrolleure verlangen eine verbesserte Reinigungsfähigkeit. Die Oberflächen einiger Theken müssen dazu ausgetauscht werden.“

Braunschweigs Jugenddezernent Ulrich Markurth meint: „Die Stadtverwaltung ist sich der Bedeutung des Jolly Joker für Braunschweig bewusst. Sie wird in den nächsten Tagen den Betreiber bei seinen Bemühungen unterstützen, die festgestellten Mängel zu beheben.“

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Die Pause für das Jolly Joker scheint beendet. Geschäftsführer Herbert Baars sagt: „Wir öffnen Freitag um 21 Uhr. Alle Auflagen sind dann erfüllt.“



http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/jolly-joker-will-freitag-wieder-oeffnen-id608301.html

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Nah dann mal viel Erfolg und immer schön sauber bleiben