Malen und Spielen hält Parkinson in Schach
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Malen und Spielen hält Parkinson in Schach
Malen und Spielen hält Parkinson in Schach
Veröffentlicht am 01.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ "Ich verlor die Kraft in meinem linken Arm. Ich konnte ihn nicht mehr gut bewegen. Irgendetwas stimmte nicht."
"Meine Probleme begannen vor 11 Jahren. Also ging ich zum Arzt, der dann Parkinson diagnostizierte. Das war 2002.
"Ich kann nicht mehr so oft im Garten arbeiten. Zumindest nicht mehr so lang wie früher. Ich arbeitete im Elektronikbereich, setzte kleine Bauteile zusammen. Das geht jetzt nicht mehr."
Das sind Aussagen von Patienten, die alle an einer unheilbaren Krankheit leiden, zu der jährlich 75.000 neue Fälle in Europa dazu kommen. Sie haben sich freiwillig gemeldet, um neue Diagnose- und Rehamöglichkeiten zu testen.
Dieser Bericht zeigt, wie Patienten und Forscher zusammen arbeiten, um gegen die Parkinson-Krankheit zu kämpfen.
In einem Krankenhaus in den Niederlanden macht diese 68-jährige Parkinson-Patientin ein ungewöhnliches Experiment. "Meine Schmerzen begannen im unteren Rückenbereich. Aber es dauerte fast drei Jahre, bis die Ärzte Parkinson bei mir diagnostizierten", sagt Harmien Floor-Schotten.
Deshalb meldete sie sich als Freiwillige für eine vorklinische Studie an. Dabei wird ein intelligenter Stift getestet, der entwickelt wurde, um die frühen, schwer zu diagnostizierenden Stadien der Kankheit zu untersuchen.
"Wir messen die Muskelaktivität, so können wir untersuchen, was in den Muskeln passiert, wenn die Probanden beim Zeichnen ihre Arme bewegen", sagt Esther Smits, Wissenschaftlerin am Universitäts-Krankenhaus in Groningen.
Die Schriftmuster der Parkinson-Patienten werden mit denen der gesunden Probanden verglichen. Laut Wissenschaftlern können diese Schriftmuster möglicherweise bei der exakten Diagnose helfen: Bei der Bestimmung, ob der Patient tatsächlich an Parkinson oder an einer anderen neurologischen Erkrankung leidet. Natasha Maurits, vom Universitäts-Krankenhaus in Groningen, erläutert: "Bei den Messungen haben wir einige deutliche Unterschiede zwischen den gesunden Kontrollpersonen und den Parkinson-Patienten festgestellt. Einerseits sind das Unterschiede, mit denen wir gerechnet haben. Beispielsweise bewegen sich Parkinson-Patienten bei allen der gestellten Aufgaben immer langsamer. Aber es gab auch Unterschiede, mit denen wir nicht gerechnet haben. Bei den schriftlichen Aufgaben haben wir zum Bespiel festgestellt, dass Parkinson-Patienten deutlich kleiner schreiben als gesunde Menschen. Daran könnte man also unter Umständen die Krankheit feststellen."
Der Stift wurde von Wissenschaftlern im Rahmen eines Forschungsprojekts der Europäischen Union entwickelt. Der Prototyp beinhaltet Sensoren, die dabei helfen, die komplexen Abstimmungsprozesse des Nervensystems beim Schreiben zu verstehen.
"Wir haben auf frühere Techniken der Schrift- und Bewegungsaufzeichnung aufgebaut. Angefangen mit digitalen Aufnahmetechniken oder mit Systemen, die die Bewegungsabläufe des Oberkörpers bzw. der unteren Gliedmaße analysieren. Dann haben wir dieses Stiftsystem mit seinen verschiedenen Sensoren und Auswertungstechniken entwickelt. Wir haben Algorithmen berechnet, die die Bewegung und die dahinterstehende Kontrolle im Nervensystem automatisch analysieren", sagt Rutger Zietsma, Koordinator des DiPAR-Projekts.
In einem nächsten Schritt werden die Schriftmuster zwischen Parkinson-Patienten und Patienten mit Tremor und anderen Bewegungsstörungen verglichen. Denn laut Wissenschaftlern ist eine frühe Diagnose der Schlüssel für eine bessere Beratung und Behandlung der Parkinson-Patienten.
"Ich habe die Hoffnung, ein Instrument zu entwickeln, dass einfach zu handhaben ist, und uns innerhalb von 10-15 Minuten die wahrscheinlichste Diagnose liefert. Wir werden nicht mit hundertprozentiger Sicherheit Parkinson diagnostizieren können, das ist unmöglich. Aber wir können möglicherweise feststellen, dass dieser Patient besser von einem erfahrenen Neurologen untersucht werden sollte", so Natasha Maurits.
Und Nico Leenders, Neurologe am Universitäts-Krankenhaus in Groningen, ergänzt: "Wenn diese Forschung weitergeht, können wir zwischen Parkinson und anderen Krankheiten wie dem essentiellen Tremor unterscheiden. Oder wir können sagen, diese Person hat vielleicht ein Bewegungsproblem, aber das hängt ursächlich mit ihrem Alter zusammen, daraus entwickelt sich keine Parkinson-Krankheit. Wir können eine bessere Diagnose stellen."
In Belfast arbeiten Forscher währenddessen an neuen Rehabilitationstechniken, die auf sensorischer Stimulation basieren. Zuallererst wollten Wissenschaftler herausfinden, ob und wie die Bewegungen von Parkinson-Patienten durch Stimulanz von außen verbessert werden können.
Veröffentlicht am 01.05.2012 von euronewsde
http://de.euronews.com/ "Ich verlor die Kraft in meinem linken Arm. Ich konnte ihn nicht mehr gut bewegen. Irgendetwas stimmte nicht."
"Meine Probleme begannen vor 11 Jahren. Also ging ich zum Arzt, der dann Parkinson diagnostizierte. Das war 2002.
"Ich kann nicht mehr so oft im Garten arbeiten. Zumindest nicht mehr so lang wie früher. Ich arbeitete im Elektronikbereich, setzte kleine Bauteile zusammen. Das geht jetzt nicht mehr."
Das sind Aussagen von Patienten, die alle an einer unheilbaren Krankheit leiden, zu der jährlich 75.000 neue Fälle in Europa dazu kommen. Sie haben sich freiwillig gemeldet, um neue Diagnose- und Rehamöglichkeiten zu testen.
Dieser Bericht zeigt, wie Patienten und Forscher zusammen arbeiten, um gegen die Parkinson-Krankheit zu kämpfen.
In einem Krankenhaus in den Niederlanden macht diese 68-jährige Parkinson-Patientin ein ungewöhnliches Experiment. "Meine Schmerzen begannen im unteren Rückenbereich. Aber es dauerte fast drei Jahre, bis die Ärzte Parkinson bei mir diagnostizierten", sagt Harmien Floor-Schotten.
Deshalb meldete sie sich als Freiwillige für eine vorklinische Studie an. Dabei wird ein intelligenter Stift getestet, der entwickelt wurde, um die frühen, schwer zu diagnostizierenden Stadien der Kankheit zu untersuchen.
"Wir messen die Muskelaktivität, so können wir untersuchen, was in den Muskeln passiert, wenn die Probanden beim Zeichnen ihre Arme bewegen", sagt Esther Smits, Wissenschaftlerin am Universitäts-Krankenhaus in Groningen.
Die Schriftmuster der Parkinson-Patienten werden mit denen der gesunden Probanden verglichen. Laut Wissenschaftlern können diese Schriftmuster möglicherweise bei der exakten Diagnose helfen: Bei der Bestimmung, ob der Patient tatsächlich an Parkinson oder an einer anderen neurologischen Erkrankung leidet. Natasha Maurits, vom Universitäts-Krankenhaus in Groningen, erläutert: "Bei den Messungen haben wir einige deutliche Unterschiede zwischen den gesunden Kontrollpersonen und den Parkinson-Patienten festgestellt. Einerseits sind das Unterschiede, mit denen wir gerechnet haben. Beispielsweise bewegen sich Parkinson-Patienten bei allen der gestellten Aufgaben immer langsamer. Aber es gab auch Unterschiede, mit denen wir nicht gerechnet haben. Bei den schriftlichen Aufgaben haben wir zum Bespiel festgestellt, dass Parkinson-Patienten deutlich kleiner schreiben als gesunde Menschen. Daran könnte man also unter Umständen die Krankheit feststellen."
Der Stift wurde von Wissenschaftlern im Rahmen eines Forschungsprojekts der Europäischen Union entwickelt. Der Prototyp beinhaltet Sensoren, die dabei helfen, die komplexen Abstimmungsprozesse des Nervensystems beim Schreiben zu verstehen.
"Wir haben auf frühere Techniken der Schrift- und Bewegungsaufzeichnung aufgebaut. Angefangen mit digitalen Aufnahmetechniken oder mit Systemen, die die Bewegungsabläufe des Oberkörpers bzw. der unteren Gliedmaße analysieren. Dann haben wir dieses Stiftsystem mit seinen verschiedenen Sensoren und Auswertungstechniken entwickelt. Wir haben Algorithmen berechnet, die die Bewegung und die dahinterstehende Kontrolle im Nervensystem automatisch analysieren", sagt Rutger Zietsma, Koordinator des DiPAR-Projekts.
In einem nächsten Schritt werden die Schriftmuster zwischen Parkinson-Patienten und Patienten mit Tremor und anderen Bewegungsstörungen verglichen. Denn laut Wissenschaftlern ist eine frühe Diagnose der Schlüssel für eine bessere Beratung und Behandlung der Parkinson-Patienten.
"Ich habe die Hoffnung, ein Instrument zu entwickeln, dass einfach zu handhaben ist, und uns innerhalb von 10-15 Minuten die wahrscheinlichste Diagnose liefert. Wir werden nicht mit hundertprozentiger Sicherheit Parkinson diagnostizieren können, das ist unmöglich. Aber wir können möglicherweise feststellen, dass dieser Patient besser von einem erfahrenen Neurologen untersucht werden sollte", so Natasha Maurits.
Und Nico Leenders, Neurologe am Universitäts-Krankenhaus in Groningen, ergänzt: "Wenn diese Forschung weitergeht, können wir zwischen Parkinson und anderen Krankheiten wie dem essentiellen Tremor unterscheiden. Oder wir können sagen, diese Person hat vielleicht ein Bewegungsproblem, aber das hängt ursächlich mit ihrem Alter zusammen, daraus entwickelt sich keine Parkinson-Krankheit. Wir können eine bessere Diagnose stellen."
In Belfast arbeiten Forscher währenddessen an neuen Rehabilitationstechniken, die auf sensorischer Stimulation basieren. Zuallererst wollten Wissenschaftler herausfinden, ob und wie die Bewegungen von Parkinson-Patienten durch Stimulanz von außen verbessert werden können.
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