DDR-Heimkinder litten unter Gewalt und Zwang
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DDR-Heimkinder litten unter Gewalt und Zwang
Fonds mit 40 Millionen Euro Entschädigung wird eingerichtet
Berlin, 26. März – Gewalt und Zwang gehörten für Heimkinder in der DDR zum Alltag. Das ist das zentrale Ergebnis des Berichts “Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR”, den die Bundesregierung und die ostdeutschen Länder am Montag in Berlin vorlegten. Die Erlebnisse in den Heimen hätten die Lebenschancen der Betroffenen massiv beeinträchtigt, viele litten bis heute an den Spätfolgen. Ähnlich wie ehemalige Heimkinder aus Westdeutschland erhalten auch frühere DDR-Heimkinder eine Entschädigung. Dazu soll zum 1. Juli ein Hilfsfonds in Höhe von 40 Millionen Euro eingerichtet werden.
Tausende Kinder und Jugendliche waren in der ehemaligen DDR in Kinderheimen und sogenannten Jugendwerkhöfen unter teils menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Schätzungen zufolge durchliefen zwischen 1949 und 1990 etwa 495.000 Minderjährige die Heime der DDR. 135.000 davon waren in sogenannten Spezialheimen für “schwer erziehbare” Kinder und Jugendliche untergebracht, zu denen auch die berüchtigten Jugendwerkhöfe gehörten.
Dem Bericht zufolge war besonders der Alltag in den Spezialheimen von Menschenrechtsverletzungen, erzwungener Arbeit und entwürdigenden Strafen wie Arrest, Prügel, Strafduschen mit kaltem Wasser oder Schlafentzug bestimmt. Den Betroffenen wurde Bildung verweigert, auch die gesundheitliche Versorgung war oft mangelhaft. Betroffene berichteten zudem von sexuellen Übergriffen durch Erzieher oder andere Heimkinder.
Die DDR verfolgte in den Heimen immer auch das politische Ziel, die Kinder und Jugendlichen im Sinne ihrer Ideologie zu sogenannten “sozialistischen Persönlichkeiten”, umzuformen, wie es in dem Bericht weiter heißt. Viele ehemalige Heimkinder litten noch heute an den Spätfolgen, schlechten beruflichen Chancen sowie Stigmatisierungen und seien psychisch traumatisiert.
Mit dem nun geplanten Hilfsfonds in Höhe von 40 Millionen Euro, den der Bund und die ostdeuschen Länder je zur Hälfte tragen, sollen Hilfen für Medizin und Pflege oder auch rentenrechtliche Härten aufgefangen werden. Zudem werden damit Anlauf- und Beratungsstellen für die Betroffenen eingerichtet. Der Hilfsfonds orientiert sich an dem mit 120 Millionen Euro gefüllten Fonds für ehemalige Heimkinder in der Bundesrepublik, der seit Jahresbeginn für Entschädigungsleistungen zur Verfügung steht.
Damit könne das Unrecht nicht ungeschehen gemacht werden, es könne aber helfen, die Folgen des in Heimen erlebten Leids “zu mildern oder zu überwinden”, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues (CDU).
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, erklärte, mit dem nun vorgelegten Bericht werde das Leid der ehemaligen DDR-Heimkinder von der Bundesregierung und den ostdeutschen Landesregierungen “umfassend öffentlich anerkannt”. Sachsen-Anhalts Sozialminister Norbert Bischoff (SPD) sprach von einem wichtigen Beitrag “zur Aufarbeitung dieses Kapitels DDR-Geschichte”.
Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) erklärte, die Hilfen würden von den Betroffenen “dingend erwartet”. “Fast täglich gehen in meinem Haus Anrufe und Briefe von ehemaligen Heimkindern der DDR ein”, berichtete Clauß.
Quelle
Berlin, 26. März – Gewalt und Zwang gehörten für Heimkinder in der DDR zum Alltag. Das ist das zentrale Ergebnis des Berichts “Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR”, den die Bundesregierung und die ostdeutschen Länder am Montag in Berlin vorlegten. Die Erlebnisse in den Heimen hätten die Lebenschancen der Betroffenen massiv beeinträchtigt, viele litten bis heute an den Spätfolgen. Ähnlich wie ehemalige Heimkinder aus Westdeutschland erhalten auch frühere DDR-Heimkinder eine Entschädigung. Dazu soll zum 1. Juli ein Hilfsfonds in Höhe von 40 Millionen Euro eingerichtet werden.
Tausende Kinder und Jugendliche waren in der ehemaligen DDR in Kinderheimen und sogenannten Jugendwerkhöfen unter teils menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Schätzungen zufolge durchliefen zwischen 1949 und 1990 etwa 495.000 Minderjährige die Heime der DDR. 135.000 davon waren in sogenannten Spezialheimen für “schwer erziehbare” Kinder und Jugendliche untergebracht, zu denen auch die berüchtigten Jugendwerkhöfe gehörten.
Dem Bericht zufolge war besonders der Alltag in den Spezialheimen von Menschenrechtsverletzungen, erzwungener Arbeit und entwürdigenden Strafen wie Arrest, Prügel, Strafduschen mit kaltem Wasser oder Schlafentzug bestimmt. Den Betroffenen wurde Bildung verweigert, auch die gesundheitliche Versorgung war oft mangelhaft. Betroffene berichteten zudem von sexuellen Übergriffen durch Erzieher oder andere Heimkinder.
Die DDR verfolgte in den Heimen immer auch das politische Ziel, die Kinder und Jugendlichen im Sinne ihrer Ideologie zu sogenannten “sozialistischen Persönlichkeiten”, umzuformen, wie es in dem Bericht weiter heißt. Viele ehemalige Heimkinder litten noch heute an den Spätfolgen, schlechten beruflichen Chancen sowie Stigmatisierungen und seien psychisch traumatisiert.
Mit dem nun geplanten Hilfsfonds in Höhe von 40 Millionen Euro, den der Bund und die ostdeuschen Länder je zur Hälfte tragen, sollen Hilfen für Medizin und Pflege oder auch rentenrechtliche Härten aufgefangen werden. Zudem werden damit Anlauf- und Beratungsstellen für die Betroffenen eingerichtet. Der Hilfsfonds orientiert sich an dem mit 120 Millionen Euro gefüllten Fonds für ehemalige Heimkinder in der Bundesrepublik, der seit Jahresbeginn für Entschädigungsleistungen zur Verfügung steht.
Damit könne das Unrecht nicht ungeschehen gemacht werden, es könne aber helfen, die Folgen des in Heimen erlebten Leids “zu mildern oder zu überwinden”, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues (CDU).
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, erklärte, mit dem nun vorgelegten Bericht werde das Leid der ehemaligen DDR-Heimkinder von der Bundesregierung und den ostdeutschen Landesregierungen “umfassend öffentlich anerkannt”. Sachsen-Anhalts Sozialminister Norbert Bischoff (SPD) sprach von einem wichtigen Beitrag “zur Aufarbeitung dieses Kapitels DDR-Geschichte”.
Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU) erklärte, die Hilfen würden von den Betroffenen “dingend erwartet”. “Fast täglich gehen in meinem Haus Anrufe und Briefe von ehemaligen Heimkindern der DDR ein”, berichtete Clauß.
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