Schlecker wird zerschlagen - 14.000 suchen neuen Job
Seite 1 von 1
Schlecker wird zerschlagen - 14.000 suchen neuen Job
Stuttgart/Berlin (Reuters) - Nach monatelanger ergebnisloser Investorensuche ist das Aus der bankrotten Drogeriemarktkette Schlecker besiegelt.
Die nach einer Entlassungswelle verbliebenen knapp 14.000 Mitarbeiter von Schlecker in Deutschland werden nun in den kommenden Wochen noch den Ausverkauf abwickeln und müssen sich dann einen neuen Job suchen. Nachdem sich zahlreiche Kaufinteressenten zurückgezogen hätten, sei auch die letzte Offerte "preislich für die Gläubiger nicht akzeptabel" gewesen, sagte Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Freitag in Berlin.
Unmittelbar nach dem Todesstoß für den schwäbischen Konzern mit einst rund 40.000 Beschäftigten schoben sich Parteien und die Gewerkschaft Verdi gegenseitig den schwarzen Peter zu. Während Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) wie die Gewerkschaft Verdi Unterstützungszahlungen des Bundes für die Beschäftigten forderte, lehnte die Berliner Koalition Hilfe ab: Es gebe gute Chancen am Arbeitsmarkt, sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Es sei es nicht Aufgabe des Staates, Unternehmen zu retten.
"KLAGEN UND VERLUSTE WAREN K.O.-PILLE"
Für Insolvenzverwalter Geiwitz waren die rund 4400 Kündigungsschutzklagen der bereits entlassenen Mitarbeiter und die anhaltenden Verluste bei Schlecker "die K.O.-Pille". Er bedauere das Aus "im Hinblick auf die vielen, zum Teil langjährigen Schlecker-Mitarbeiter sehr, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren". Hoffnung gebe es hingegen für die rund 15.000 Schlecker-Beschäftigten bei den rentablen Auslands-Töchtern, bei der insolventen Tochter IhrPlatz und in den rund 340 modernen Schlecker-XL-Filialen.
Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat machten vor allem die Politik für den bevorstehenden Stellenabbau verantwortlich, da für die Schlecker-Beschäftigten keine Auffanglösung finanziert worden sei. Die "größte Insolvenz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" hätte verhindert werden können, wenn mit staatlicher Unterstützung für die Suche nach einem kaufwilligen Investor "noch zwei bis drei Monate" mehr Zeit aufgewendet worden wäre, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske in Berlin nach einem Treffen mit Schlecker-Betriebsräten.
Für den Großteil der Arbeitsplätze der überwiegend weiblichen Schlecker-Belegschaft in den noch 3200 Filialen wird es laut Geiwitz wohl keine Rettung geben. Anders bei IhrPlatz mit 490 Filialen und rund 3.990 Mitarbeitern sowie Schlecker XL mit 342 Filialen und rund 1.110 Beschäftigten: Für beide Unternehmensteile gebe es einen unterschriftsreifen Vertrag, den die Gläubiger noch absegnen müssten, sagte Geiwitz. In Medienberichten war die wenig bekannte Münchner Unternehmensbeteiligung Dubag als bereitstehender Käufer genannt worden, das Unternehmen wollte sich am Freitag nicht dazu äußern.
VERWALTER: KARSTADT-RETTER BERGGRUEN SCHEUTE ZURÜCK
In letzter Minute war der bei der Karstadt-Pleite als Retter eingestiegene Investor Nicolas Berggruen ausgestiegen, da er nach Geiwitz Worten vor der "öffentlichen Wirkung" von anstehenden Personalmaßnahmen zurückgeschreckt habe. Damit blieb nur eine Offerte des Finanzinvestors Cerberus, wie aus Verhandlungskreisen verlautete. "Die Offerte von Cerberus war aber nicht seriös", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person, die die Forderungen aller Schlecker-Gläubiger auf rund 750 Millionen Euro bezifferte. Einen Großteil davon entfällt auf den Kreditversicherer Euler Hermes, der allein durch Warenlieferungen Außenstände von rund 300 Millionen Euro hat.
"Wir hätten uns eine erfolgreiche Sanierung und eine gute Lösung für alle Arbeitnehmer gewünscht", sagte ein Sprecher von Euler Hermes. Wie viel Geld nun aus der Zerschlagung zu erlösen sei, könne noch nicht abgeschätzt werden. Zur Befriedigung der Forderungen hat der Insolvenzverwalter bereits die Auslands-Töchter in Frankreich und Tschechien veräußert. Für die übrigen Töchter in Österreich, Italien, Spanien sowie das Online-Geschäft und die Logistik-Standorte würden Käufer gesucht, zum Teil gebe es schon Interessenten.
Der Insolvenzverwalter ließ durchblicken, dass die Zeit für die Investorensuche knapp gewesen sei und die Beschäftigten aus seiner Sicht nicht genügend Abstriche gemacht hätten. "Man muss sagen, dass wir beim Zustandekommen einer Transfergesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Lösung für Schlecker gehabt hätten", sagte Geiwitz. Bei der von ihm wie auch vom Betriebsrat und Verdi geforderten Transfergesellschaft, die im Frühjahr auf Druck der FDP in den Ländern nicht zustandegekommen war, wären die Lohnkosten durch Beihilfen gesunken und die laufenden Verluste geringer ausgefallen.
So hätten die Verluste von Schlecker nur auf 25 Millionen Euro in diesem Jahr von mehr als 200 Millionen Euro im vorigen Jahr gedrückt werden können. "Das ist einerseits zwar ein großer Erfolg, andererseits aber immer noch ein Verlust - und den darf ein Insolvenzverwalter auf Dauer nicht machen", begründete er das Ziehen der Notbremse. Geiwitz hat bereits rund 10.000 Schlecker-Beschäftigte vor die Tür gesetzt.
GABRIEL TWITTERT GEGEN RÖSLER
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte den vor der Arbeitslosigkeit stehenden Beschäftigten lediglich Hilfe bei der Arbeitssuche zu. "Wir werden über die Bundesagentur für Arbeit und natürlich vor allem über die regionalen Arbeitsämter sicherlich alles daran setzen, dass die Beschäftigen die Chance bekommen, schnell wieder eine Arbeit bekommen", sagte Merkel. Ansonsten müsse man die Entscheidung der Gläubiger "zur Kenntnis nehmen". SPD-Chef Sigmar Gabriel schloss sich in einer Twitter-Kurznachricht der Kritik der Gewerkschaften an: "Bei Schlecker-Pleite gibt es 2 Verantwortliche: Anton Schlecker (katastrophales Managem.) & Philipp Rösler (FDP Blockade beim Rettungsversuch)".
Der so kritisierte Bundeswirtschaftsminister Rösler erklärte, er könne die Sorgen der Mitarbeiterinnen zwar "verstehen". Der Arbeitsmarkt im Einzelhandel biete derzeit jedoch viele Chancen für eine Weiterbeschäftigung. "Grundsätzlich gilt in der sozialen Marktwirtschaft, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, Unternehmen zu retten", sagte der FDP-Politiker. Sein Parteikollege Fraktionschef Rainer Brüderle griff im "Tagesspiegel" die Gewerkschaft Verdi frontal an: Verdi habe "mit ihren wiederholten Aufrufen zum Käuferstreik bei Schlecker dazu beigetragen, dass die Marktposition von Schlecker gegenüber den Mitbewerbern geschwächt wird."
Quelle
Wer wird denn jetzt jammern,das ist halt Globalisierung, ganz normale Flucktracktion.
Es haben alle gewußt , es haben alle mitgemacht und es werden alle auslöffeln.
Bald ist ja wieder Fussball, schnell noch von Hartz IV ein Deutschlandfägnchen und einen Schal geholt und die Welt ist ok.
Die nach einer Entlassungswelle verbliebenen knapp 14.000 Mitarbeiter von Schlecker in Deutschland werden nun in den kommenden Wochen noch den Ausverkauf abwickeln und müssen sich dann einen neuen Job suchen. Nachdem sich zahlreiche Kaufinteressenten zurückgezogen hätten, sei auch die letzte Offerte "preislich für die Gläubiger nicht akzeptabel" gewesen, sagte Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Freitag in Berlin.
Unmittelbar nach dem Todesstoß für den schwäbischen Konzern mit einst rund 40.000 Beschäftigten schoben sich Parteien und die Gewerkschaft Verdi gegenseitig den schwarzen Peter zu. Während Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) wie die Gewerkschaft Verdi Unterstützungszahlungen des Bundes für die Beschäftigten forderte, lehnte die Berliner Koalition Hilfe ab: Es gebe gute Chancen am Arbeitsmarkt, sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Es sei es nicht Aufgabe des Staates, Unternehmen zu retten.
"KLAGEN UND VERLUSTE WAREN K.O.-PILLE"
Für Insolvenzverwalter Geiwitz waren die rund 4400 Kündigungsschutzklagen der bereits entlassenen Mitarbeiter und die anhaltenden Verluste bei Schlecker "die K.O.-Pille". Er bedauere das Aus "im Hinblick auf die vielen, zum Teil langjährigen Schlecker-Mitarbeiter sehr, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren". Hoffnung gebe es hingegen für die rund 15.000 Schlecker-Beschäftigten bei den rentablen Auslands-Töchtern, bei der insolventen Tochter IhrPlatz und in den rund 340 modernen Schlecker-XL-Filialen.
Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat machten vor allem die Politik für den bevorstehenden Stellenabbau verantwortlich, da für die Schlecker-Beschäftigten keine Auffanglösung finanziert worden sei. Die "größte Insolvenz in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" hätte verhindert werden können, wenn mit staatlicher Unterstützung für die Suche nach einem kaufwilligen Investor "noch zwei bis drei Monate" mehr Zeit aufgewendet worden wäre, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske in Berlin nach einem Treffen mit Schlecker-Betriebsräten.
Für den Großteil der Arbeitsplätze der überwiegend weiblichen Schlecker-Belegschaft in den noch 3200 Filialen wird es laut Geiwitz wohl keine Rettung geben. Anders bei IhrPlatz mit 490 Filialen und rund 3.990 Mitarbeitern sowie Schlecker XL mit 342 Filialen und rund 1.110 Beschäftigten: Für beide Unternehmensteile gebe es einen unterschriftsreifen Vertrag, den die Gläubiger noch absegnen müssten, sagte Geiwitz. In Medienberichten war die wenig bekannte Münchner Unternehmensbeteiligung Dubag als bereitstehender Käufer genannt worden, das Unternehmen wollte sich am Freitag nicht dazu äußern.
VERWALTER: KARSTADT-RETTER BERGGRUEN SCHEUTE ZURÜCK
In letzter Minute war der bei der Karstadt-Pleite als Retter eingestiegene Investor Nicolas Berggruen ausgestiegen, da er nach Geiwitz Worten vor der "öffentlichen Wirkung" von anstehenden Personalmaßnahmen zurückgeschreckt habe. Damit blieb nur eine Offerte des Finanzinvestors Cerberus, wie aus Verhandlungskreisen verlautete. "Die Offerte von Cerberus war aber nicht seriös", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person, die die Forderungen aller Schlecker-Gläubiger auf rund 750 Millionen Euro bezifferte. Einen Großteil davon entfällt auf den Kreditversicherer Euler Hermes, der allein durch Warenlieferungen Außenstände von rund 300 Millionen Euro hat.
"Wir hätten uns eine erfolgreiche Sanierung und eine gute Lösung für alle Arbeitnehmer gewünscht", sagte ein Sprecher von Euler Hermes. Wie viel Geld nun aus der Zerschlagung zu erlösen sei, könne noch nicht abgeschätzt werden. Zur Befriedigung der Forderungen hat der Insolvenzverwalter bereits die Auslands-Töchter in Frankreich und Tschechien veräußert. Für die übrigen Töchter in Österreich, Italien, Spanien sowie das Online-Geschäft und die Logistik-Standorte würden Käufer gesucht, zum Teil gebe es schon Interessenten.
Der Insolvenzverwalter ließ durchblicken, dass die Zeit für die Investorensuche knapp gewesen sei und die Beschäftigten aus seiner Sicht nicht genügend Abstriche gemacht hätten. "Man muss sagen, dass wir beim Zustandekommen einer Transfergesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Lösung für Schlecker gehabt hätten", sagte Geiwitz. Bei der von ihm wie auch vom Betriebsrat und Verdi geforderten Transfergesellschaft, die im Frühjahr auf Druck der FDP in den Ländern nicht zustandegekommen war, wären die Lohnkosten durch Beihilfen gesunken und die laufenden Verluste geringer ausgefallen.
So hätten die Verluste von Schlecker nur auf 25 Millionen Euro in diesem Jahr von mehr als 200 Millionen Euro im vorigen Jahr gedrückt werden können. "Das ist einerseits zwar ein großer Erfolg, andererseits aber immer noch ein Verlust - und den darf ein Insolvenzverwalter auf Dauer nicht machen", begründete er das Ziehen der Notbremse. Geiwitz hat bereits rund 10.000 Schlecker-Beschäftigte vor die Tür gesetzt.
GABRIEL TWITTERT GEGEN RÖSLER
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte den vor der Arbeitslosigkeit stehenden Beschäftigten lediglich Hilfe bei der Arbeitssuche zu. "Wir werden über die Bundesagentur für Arbeit und natürlich vor allem über die regionalen Arbeitsämter sicherlich alles daran setzen, dass die Beschäftigen die Chance bekommen, schnell wieder eine Arbeit bekommen", sagte Merkel. Ansonsten müsse man die Entscheidung der Gläubiger "zur Kenntnis nehmen". SPD-Chef Sigmar Gabriel schloss sich in einer Twitter-Kurznachricht der Kritik der Gewerkschaften an: "Bei Schlecker-Pleite gibt es 2 Verantwortliche: Anton Schlecker (katastrophales Managem.) & Philipp Rösler (FDP Blockade beim Rettungsversuch)".
Der so kritisierte Bundeswirtschaftsminister Rösler erklärte, er könne die Sorgen der Mitarbeiterinnen zwar "verstehen". Der Arbeitsmarkt im Einzelhandel biete derzeit jedoch viele Chancen für eine Weiterbeschäftigung. "Grundsätzlich gilt in der sozialen Marktwirtschaft, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, Unternehmen zu retten", sagte der FDP-Politiker. Sein Parteikollege Fraktionschef Rainer Brüderle griff im "Tagesspiegel" die Gewerkschaft Verdi frontal an: Verdi habe "mit ihren wiederholten Aufrufen zum Käuferstreik bei Schlecker dazu beigetragen, dass die Marktposition von Schlecker gegenüber den Mitbewerbern geschwächt wird."
Quelle
Wer wird denn jetzt jammern,das ist halt Globalisierung, ganz normale Flucktracktion.
Es haben alle gewußt , es haben alle mitgemacht und es werden alle auslöffeln.
Bald ist ja wieder Fussball, schnell noch von Hartz IV ein Deutschlandfägnchen und einen Schal geholt und die Welt ist ok.
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49566
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Sonderfonds? Im Norden werden 2000 Schlecker-Frauen arbeitslos
Nach der geplatzten Rettung der Drogerie-Kette will die Gewerkschaft Ver-di die Einrichtung eines Fonds vorantreiben, den die Politik mittragen soll.
Berlin/Hamburg. Die Rettung der Drogeriekette Schlecker ist gescheitert, jetzt gehen die Anschuldigungen los. Verantwortliche werden gesucht und auch die Hilfe der Politik wird jetzt von den Gewerkschaften gefordert. In Berlin gingen die "Schlecker-Frauen" auf die Straße, alleine im Norden verlieren 2000 von ihnen ihre Arbeit. Sie forderten von Merkel, nicht mehr wegzuschauen. Doch von der Kanzlerin kam schon eine Absage: Die Arbeitsagenturen würden alles tun, um die Frauen wieder in Arbeit zu bringen. Die Gewerkschaft Ver.di hat schon einen Plan, sie will sich für die Einrichtung eines Sonderfonds einsetzen. „Der Sonderfonds hätte eine Wirkung wie ein verlängertes Insolvenzgeld. Er könnte die Vermittlung aller in neue und zukunftsträchtige Jobs mit Perspektive erheblich erleichtern“, sagte die stellvertretende Landesleiterin von ver.di in Hamburg, Agnes Schreieder, am Freitag. Auch ver.di Nord in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie ver.di Niedersachsen-Bremen sprachen sich für den Fonds aus und forderten die Politik auf, sich dafür stark zu machen. McAllister sollte dies zur Chefsache machen.
Die Politik dürfe die Mitarbeiterinnen nicht fallen lassen, sondern müsse schnelle Hilfe leisten, sagte Conny Töpfer, stellvertretende Landesleiterin von ver.di Nord. „Das ist eine absolute Katastrophe für die rund 800 Schlecker-Frauen und ihre Familien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern“.
Heiner Schilling, Fachbereichsleiter der Gewerkschaft in Niedersachsen und Bremen, forderte den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister auf, das Thema Schlecker zur Chefsache zu machen. „Wir erwarten jetzt, dass der Ministerpräsident es nicht wieder zulässt, dass sein FDP-Wirtschaftsminister jegliche Unterstützung verweigert“, sagte er. Der trage eine Mitschuld an dem endgültigen Aus der Drogeriekette, da er mit seiner Partei eine Bürgschaft für eine Transfergesellschaft verhindert und so eine Klageflut gekündigter Mitarbeiter mit verursacht habe.
Auch Schreieder warf der FDP vor, „den Investorenprozess massiv behindert“ zu haben. Nun setze sie darauf, dass die Politik die Verkäuferinnen unterstütze.
Nach Angaben der Gewerkschaft stehen in Hamburg nun etwa 100 Mitarbeiterinnen vor der Kündigung. In Niedersachsen sind es rund 1.000, in Bremen etwa 100 und in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 800. Bereits Ende März hatte in einer ersten Kündigungswelle eine ähnliche Anzahl ihren Job verloren.
SPD, Grüne und Linke geben unterdessen der Bundesregierung eine Mitschuld an der bevorstehenden Zerschlagung der Drogeriemarktkette Schlecker. Besonders heftig attackierten die Oppositionsparteien am Freitag die FDP. Sie warfen den Freidemokraten „unterlassene Hilfeleistung“ vor.
Mittags hatte der Insolvenzverwalter bekannt gegeben, dass die Schlecker-Märkte dichtmachen und mehr als 13.700 Mitarbeitern der Jobverlust droht. Das zahlungsunfähige Unternehmen wird nun zerschlagen, weil die Verluste und die Risiken zu hoch waren – und sich deswegen kein Investor finden ließ.
Die Grünen-Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik, Brigitte Pothmer, ging mit der FDP scharf ins Gericht. „Ihre Weigerung, Transfergesellschaften für die in der ersten Runde entlassenen Beschäftigten zu unterstützen, haben den Rettungsversuchen des Insolvenzverwalters den Garaus gemacht“, bilanzierte sie. Gescheitert sei aber auch das „System Schlecker“ an sich. „Expansion auf Billigniveau mit Schikanen und Lohndumping ist kein Geschäftsmodell, das auf Dauer funktioniert.“
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte, zumindest die Gehälter der Beschäftigten müssten vorübergehend gesichert werden. „Die Bundesarbeitsministerin muss jetzt einen Sonderfonds bei der Bundesagentur für Arbeit einrichten, aus dem die Gehälter und Sozialversicherungsbeiträge für den Übergangszeitraum weiter bezahlt werden.“
Die Linke sprach von einem „Scheitern von Management und Politik“. Die Politik habe es zugelassen, „dass Anton Schlecker als sogenannter eingetragener Kaufmann ein Großunternehmen wie eine Würstchenbude führte, ohne Gewinn- und Verlustrechnung und ohne einen kontrollierenden Aufsichtsrat“, erklärte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, Sabine Zimmermann. Als skandalös wertete sie die Weigerung der Bundesregierung, eine Bürgschaft für die Transfergesellschaft der Entlassenen zu übernehmen
Der FDP-Landes- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner versuchte, das Verhalten seiner Partei zu erklären. „Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten, aber nicht mit einem Unternehmen, das von den Bürgern abgelehnt wird. Deshalb ist es in dieser Situation nicht staatliche Aufgabe, mit einer Transfergesellschaft aus Steuergeldern Arbeitsplätze künstlich zu erhalten oder mit einem Sonderfonds die Abwicklung des Unternehmens zu verschleppen.“ Jetzt sei die Bundesagentur für Arbeit gefordert. „Die hohe Zahl freier Stellen im Handel ist für die Schlecker-Mitarbeiter die bessere Chance, schnell wieder dauerhaft in Arbeit zu finden.“
Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler verteidigte seine umstrittene Position. „Grundsätzlich gilt in der sozialen Marktwirtschaft, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, Unternehmen zu retten“, sagte der FDP-Politiker. „Dies wäre wettbewerbsverzerrend und würde an anderer Stelle viele Arbeitsplätze kosten.“
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle gab gar den Gewerkschaften eine Mitschuld für das Aus. Zuallererst habe es zwar unternehmerische Fehlentscheidungen gegeben. „Aber auch die Gewerkschaften haben mit ihren wiederholten Aufrufen zum Käuferstreik bei Schlecker dazu beigetragen, dass die Marktposition von Schlecker gegenüber den Mitbewerbern geschwächt wird“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe).
Der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs lehnte zusätzliche staatliche Hilfen ebenfalls ab. Der „Rheinischen Post“ sagte er: „Es gibt überall einen großen Bedarf an Arbeitskräften – gerade im Handel.“ (dapd)
Quelle
Immer dieses gejammer,ist doch toll Hartz IV, den ganzen Tag Asy TV schauen,saufen,Drogen nehmen,was will man denn mehr!
Berlin/Hamburg. Die Rettung der Drogeriekette Schlecker ist gescheitert, jetzt gehen die Anschuldigungen los. Verantwortliche werden gesucht und auch die Hilfe der Politik wird jetzt von den Gewerkschaften gefordert. In Berlin gingen die "Schlecker-Frauen" auf die Straße, alleine im Norden verlieren 2000 von ihnen ihre Arbeit. Sie forderten von Merkel, nicht mehr wegzuschauen. Doch von der Kanzlerin kam schon eine Absage: Die Arbeitsagenturen würden alles tun, um die Frauen wieder in Arbeit zu bringen. Die Gewerkschaft Ver.di hat schon einen Plan, sie will sich für die Einrichtung eines Sonderfonds einsetzen. „Der Sonderfonds hätte eine Wirkung wie ein verlängertes Insolvenzgeld. Er könnte die Vermittlung aller in neue und zukunftsträchtige Jobs mit Perspektive erheblich erleichtern“, sagte die stellvertretende Landesleiterin von ver.di in Hamburg, Agnes Schreieder, am Freitag. Auch ver.di Nord in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie ver.di Niedersachsen-Bremen sprachen sich für den Fonds aus und forderten die Politik auf, sich dafür stark zu machen. McAllister sollte dies zur Chefsache machen.
Die Politik dürfe die Mitarbeiterinnen nicht fallen lassen, sondern müsse schnelle Hilfe leisten, sagte Conny Töpfer, stellvertretende Landesleiterin von ver.di Nord. „Das ist eine absolute Katastrophe für die rund 800 Schlecker-Frauen und ihre Familien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern“.
Heiner Schilling, Fachbereichsleiter der Gewerkschaft in Niedersachsen und Bremen, forderte den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister auf, das Thema Schlecker zur Chefsache zu machen. „Wir erwarten jetzt, dass der Ministerpräsident es nicht wieder zulässt, dass sein FDP-Wirtschaftsminister jegliche Unterstützung verweigert“, sagte er. Der trage eine Mitschuld an dem endgültigen Aus der Drogeriekette, da er mit seiner Partei eine Bürgschaft für eine Transfergesellschaft verhindert und so eine Klageflut gekündigter Mitarbeiter mit verursacht habe.
Auch Schreieder warf der FDP vor, „den Investorenprozess massiv behindert“ zu haben. Nun setze sie darauf, dass die Politik die Verkäuferinnen unterstütze.
Nach Angaben der Gewerkschaft stehen in Hamburg nun etwa 100 Mitarbeiterinnen vor der Kündigung. In Niedersachsen sind es rund 1.000, in Bremen etwa 100 und in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 800. Bereits Ende März hatte in einer ersten Kündigungswelle eine ähnliche Anzahl ihren Job verloren.
SPD, Grüne und Linke geben unterdessen der Bundesregierung eine Mitschuld an der bevorstehenden Zerschlagung der Drogeriemarktkette Schlecker. Besonders heftig attackierten die Oppositionsparteien am Freitag die FDP. Sie warfen den Freidemokraten „unterlassene Hilfeleistung“ vor.
Mittags hatte der Insolvenzverwalter bekannt gegeben, dass die Schlecker-Märkte dichtmachen und mehr als 13.700 Mitarbeitern der Jobverlust droht. Das zahlungsunfähige Unternehmen wird nun zerschlagen, weil die Verluste und die Risiken zu hoch waren – und sich deswegen kein Investor finden ließ.
Die Grünen-Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik, Brigitte Pothmer, ging mit der FDP scharf ins Gericht. „Ihre Weigerung, Transfergesellschaften für die in der ersten Runde entlassenen Beschäftigten zu unterstützen, haben den Rettungsversuchen des Insolvenzverwalters den Garaus gemacht“, bilanzierte sie. Gescheitert sei aber auch das „System Schlecker“ an sich. „Expansion auf Billigniveau mit Schikanen und Lohndumping ist kein Geschäftsmodell, das auf Dauer funktioniert.“
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte, zumindest die Gehälter der Beschäftigten müssten vorübergehend gesichert werden. „Die Bundesarbeitsministerin muss jetzt einen Sonderfonds bei der Bundesagentur für Arbeit einrichten, aus dem die Gehälter und Sozialversicherungsbeiträge für den Übergangszeitraum weiter bezahlt werden.“
Die Linke sprach von einem „Scheitern von Management und Politik“. Die Politik habe es zugelassen, „dass Anton Schlecker als sogenannter eingetragener Kaufmann ein Großunternehmen wie eine Würstchenbude führte, ohne Gewinn- und Verlustrechnung und ohne einen kontrollierenden Aufsichtsrat“, erklärte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linke-Fraktion, Sabine Zimmermann. Als skandalös wertete sie die Weigerung der Bundesregierung, eine Bürgschaft für die Transfergesellschaft der Entlassenen zu übernehmen
Der FDP-Landes- und Fraktionsvorsitzende Christian Lindner versuchte, das Verhalten seiner Partei zu erklären. „Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten, aber nicht mit einem Unternehmen, das von den Bürgern abgelehnt wird. Deshalb ist es in dieser Situation nicht staatliche Aufgabe, mit einer Transfergesellschaft aus Steuergeldern Arbeitsplätze künstlich zu erhalten oder mit einem Sonderfonds die Abwicklung des Unternehmens zu verschleppen.“ Jetzt sei die Bundesagentur für Arbeit gefordert. „Die hohe Zahl freier Stellen im Handel ist für die Schlecker-Mitarbeiter die bessere Chance, schnell wieder dauerhaft in Arbeit zu finden.“
Auch Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler verteidigte seine umstrittene Position. „Grundsätzlich gilt in der sozialen Marktwirtschaft, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, Unternehmen zu retten“, sagte der FDP-Politiker. „Dies wäre wettbewerbsverzerrend und würde an anderer Stelle viele Arbeitsplätze kosten.“
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle gab gar den Gewerkschaften eine Mitschuld für das Aus. Zuallererst habe es zwar unternehmerische Fehlentscheidungen gegeben. „Aber auch die Gewerkschaften haben mit ihren wiederholten Aufrufen zum Käuferstreik bei Schlecker dazu beigetragen, dass die Marktposition von Schlecker gegenüber den Mitbewerbern geschwächt wird“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe).
Der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs lehnte zusätzliche staatliche Hilfen ebenfalls ab. Der „Rheinischen Post“ sagte er: „Es gibt überall einen großen Bedarf an Arbeitskräften – gerade im Handel.“ (dapd)
Quelle
Immer dieses gejammer,ist doch toll Hartz IV, den ganzen Tag Asy TV schauen,saufen,Drogen nehmen,was will man denn mehr!
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49566
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Der Schlecker-Familie bleiben 40 Millionen
Das Milliarden-Vermögen der Schlecker-Familie ist auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschrumpft. Der entfällt im Wesentlichen auf die Kinder Lars und Meike.
Düsseldorf/EhingenNach Recherchen des Handelsblatt besitzt die Schlecker-Familie nach der Insolvenz nur noch 35 bis 40 Millionen Euro Privatvermögen. Das Geld sei zum größten Teil im Besitz der Kinder, bestätigen ehemalige Manager des Unternehmens. 2011 wurde das Vermögen der Schleckers noch auf 1,65 Milliarden geschätzt, auch wenn der Unternehmenswert in dieser Rechnung enthalten war.
Die Schlecker-Kinder Lars (40) und Meike (38) hatten den zweistelligen Millionenbetrag durch Auszahlungen ihrer Leiharbeitsagentur „Meniar“ (Menschen in Arbeit) erwirtschaftet – ein Subunternehmen der Familie, über das sie rund 4300 Arbeitskräfte, die von Schlecker entlassen wurden, zu deutlich schlechteren Konditionen in Leiharbeitsverträgen an Schlecker vermittelt hatte. Meniar wurde von Schlecker-Personalmanager Alois Over gegründet und als Geschäftsführer geleitet. Inhaber waren Schleckers Kinder, Geschäftssitz war Zwickau.
Nach Handelsblatt-Recherchen ist der Rest des Schlecker-Vermögens verbraucht. Um die Verluste zwischen 2004 und 2011 in Höhe von rund 650 Millionen auszugleichen, steckte Anton Schlecker den Großteil seines Privatvermögens in das Unternehmen. Der Rest ist Bestandteil der Insolvenzmasse. Schleckers Villa gehört seiner Frau. Seine Sportwagen sind Teil der Insolvenzmasse. Will er sie behalten, muss die Familie die Autos bei Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auslösen.
Am Freitag entschieden die Gläubiger, Schlecker zu zerschlagen und den Geschäftsbetrieb einzustellen. Am Montag will Geiwitz in einer Pressemitteilung verkünden, welche Investoren welche Unternehmensteile und Auslandsgesellschaften übernehmen werden. Für 13.500 Schlecker-Frauen bedeutet das Schlecker-Aus die Arbeitslosigkeit.
Quelle
Die arme Schleckerfamilie und die Dummen die sich den Arsch aufgerissen haben und jetzt vor dem nichts stehen.
Düsseldorf/EhingenNach Recherchen des Handelsblatt besitzt die Schlecker-Familie nach der Insolvenz nur noch 35 bis 40 Millionen Euro Privatvermögen. Das Geld sei zum größten Teil im Besitz der Kinder, bestätigen ehemalige Manager des Unternehmens. 2011 wurde das Vermögen der Schleckers noch auf 1,65 Milliarden geschätzt, auch wenn der Unternehmenswert in dieser Rechnung enthalten war.
Die Schlecker-Kinder Lars (40) und Meike (38) hatten den zweistelligen Millionenbetrag durch Auszahlungen ihrer Leiharbeitsagentur „Meniar“ (Menschen in Arbeit) erwirtschaftet – ein Subunternehmen der Familie, über das sie rund 4300 Arbeitskräfte, die von Schlecker entlassen wurden, zu deutlich schlechteren Konditionen in Leiharbeitsverträgen an Schlecker vermittelt hatte. Meniar wurde von Schlecker-Personalmanager Alois Over gegründet und als Geschäftsführer geleitet. Inhaber waren Schleckers Kinder, Geschäftssitz war Zwickau.
Nach Handelsblatt-Recherchen ist der Rest des Schlecker-Vermögens verbraucht. Um die Verluste zwischen 2004 und 2011 in Höhe von rund 650 Millionen auszugleichen, steckte Anton Schlecker den Großteil seines Privatvermögens in das Unternehmen. Der Rest ist Bestandteil der Insolvenzmasse. Schleckers Villa gehört seiner Frau. Seine Sportwagen sind Teil der Insolvenzmasse. Will er sie behalten, muss die Familie die Autos bei Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auslösen.
Am Freitag entschieden die Gläubiger, Schlecker zu zerschlagen und den Geschäftsbetrieb einzustellen. Am Montag will Geiwitz in einer Pressemitteilung verkünden, welche Investoren welche Unternehmensteile und Auslandsgesellschaften übernehmen werden. Für 13.500 Schlecker-Frauen bedeutet das Schlecker-Aus die Arbeitslosigkeit.
Quelle
Die arme Schleckerfamilie und die Dummen die sich den Arsch aufgerissen haben und jetzt vor dem nichts stehen.
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49566
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Ähnliche Themen
» Berggruen verkauft KaDeWe - Karstadt wird zerschlagen
» Aktion rettet Schlecker -Fünf ernsthafte Investoren für Schlecker
» Städte suchen dringend Pflegeeltern
» Aktion rettet Schlecker -Fünf ernsthafte Investoren für Schlecker
» Städte suchen dringend Pflegeeltern
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
So Nov 03, 2024 6:18 am von Andy
» ## Helloween ##
So Nov 03, 2024 1:16 am von checker
» Heavy Metal Hamsters
So Nov 03, 2024 1:13 am von checker
» Superium
So Nov 03, 2024 1:09 am von checker
» Aram Bedrosian
So Nov 03, 2024 1:04 am von checker
» KSHMR & OTIOT
So Nov 03, 2024 1:00 am von checker
» The Gasoline Gypsies
So Nov 03, 2024 12:57 am von checker
» zozyblue
So Nov 03, 2024 12:54 am von checker
» PIRY-Just a Dream
So Nov 03, 2024 12:51 am von checker