Schlecker-Mitarbeitern wird Unterstützung versagt
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Schlecker-Mitarbeitern wird Unterstützung versagt
Stuttgart/Ulm/Ehingen - Eine deutschlandweite Transfergesellschaft für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Schlecker-Beschäftigten wird es nicht geben. Es wird nun an einer Mini-Bürgschaft gearbeitet. Bayern wird sich allerdings nicht an einer Bürgschaft von lediglich drei Ländern für eine Schlecker-Transfergesellschaft beteiligen. "Für die bayerische Staatsregierung ist eine Drei-Länder-Lösung wie von Baden-Württemberg vorgeschlagen nicht darstellbar. Das würde zu einer Verdoppelung des bayerischen Anteils führen", sagte ein Sprecher von Finanzminister Markus Söder (CSU) auf Anfrage.
Das Insolvenzverfahren über die Drogeriekette und ihre Tochter IhrPlatz ist am Mittwoch eröffnet worden. Sollte es zu keiner Einigung über die Bürgschaft kommen, sollen noch am Abend die Kündigungen an Tausende Mitarbeiter verschickt werden.
11.000 Mitarbeiter von Kündigung bedroht
Die insolvente Drogeriekette Schlecker bekommt somit nicht die Bürgschaften für einen 71 Millionen Euro schweren Kredit der Förderbank KfW. Das Land Niedersachsen hat den Plan bereits offen abgelehnt. Die anderen Nein-Sager sind noch nicht bekannt. Zuletzt hatte auch Sachsen abgewunken. Schlecker benötigt das Geld, um damit eine Transfergesellschaft für 11.000 von der Entlassung bedrohte Mitarbeiter zu gründen.
"Die Lage ist ernst. Es steht auf der Kippe", sagte Baden-Württembergs Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) vor der entscheidenden Ausschusssitzung. In Baden-Württemberg hat die Drogeriekette ihren Sitz. Sie beschäftigt auch in Österreich rund 3.000 Mitarbeiter in etwa 930 Filialen, hierzulande sollen laut jüngsten Angaben aber keine Geschäfte zugemacht werden.
Niedersachen sieht keine Zukunft für Schlecker
Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) begründet seine Ablehnung in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief an seinen baden-württembergischen Amtskollegen Schmid mit den zu optimistischen Umsatzprognosen des Insolvenzverwalters Arnd Geiwitz. Die Wirtschaftsprüfungsfirma PwC war in einem Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass die Bürgschaft "noch vertretbar" sei. Geiwitz will den Kredit später mit Erlösen aus dem Verkauf der Auslands-Töchter von Schlecker tilgen. Dass das möglich ist, zweifelt Bode an.
Keine Hilfe vom Bund
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle lehnt Hilfen des Bundes für die insolvente Drogeriemarktkette weiter strikt ab. "Hilfe kann nur von den Ländern kommen", sagt der frühere deutsche Wirtschaftsminister am Mittwoch. "Das ist kein Anlass, wo sich der Bund engagieren müsste." Die Beschäftigten seien "Opfer des Missmanagements einer autokratischen Familie" geworden.
Kommt es zu keiner Einigung mehr, werden noch am Mittwochabend die Kündigungsschreiben an die rund 11.000 betroffenen Schlecker-Mitarbeiter verschickt. Sie wären dann ab der kommenden Woche arbeitslos. (APA, 28.3.2012)
Quelle
Willkommen in Hartz IV, bei den Opfern der Globalisierung.
Das Insolvenzverfahren über die Drogeriekette und ihre Tochter IhrPlatz ist am Mittwoch eröffnet worden. Sollte es zu keiner Einigung über die Bürgschaft kommen, sollen noch am Abend die Kündigungen an Tausende Mitarbeiter verschickt werden.
11.000 Mitarbeiter von Kündigung bedroht
Die insolvente Drogeriekette Schlecker bekommt somit nicht die Bürgschaften für einen 71 Millionen Euro schweren Kredit der Förderbank KfW. Das Land Niedersachsen hat den Plan bereits offen abgelehnt. Die anderen Nein-Sager sind noch nicht bekannt. Zuletzt hatte auch Sachsen abgewunken. Schlecker benötigt das Geld, um damit eine Transfergesellschaft für 11.000 von der Entlassung bedrohte Mitarbeiter zu gründen.
"Die Lage ist ernst. Es steht auf der Kippe", sagte Baden-Württembergs Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) vor der entscheidenden Ausschusssitzung. In Baden-Württemberg hat die Drogeriekette ihren Sitz. Sie beschäftigt auch in Österreich rund 3.000 Mitarbeiter in etwa 930 Filialen, hierzulande sollen laut jüngsten Angaben aber keine Geschäfte zugemacht werden.
Niedersachen sieht keine Zukunft für Schlecker
Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) begründet seine Ablehnung in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Brief an seinen baden-württembergischen Amtskollegen Schmid mit den zu optimistischen Umsatzprognosen des Insolvenzverwalters Arnd Geiwitz. Die Wirtschaftsprüfungsfirma PwC war in einem Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass die Bürgschaft "noch vertretbar" sei. Geiwitz will den Kredit später mit Erlösen aus dem Verkauf der Auslands-Töchter von Schlecker tilgen. Dass das möglich ist, zweifelt Bode an.
Keine Hilfe vom Bund
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle lehnt Hilfen des Bundes für die insolvente Drogeriemarktkette weiter strikt ab. "Hilfe kann nur von den Ländern kommen", sagt der frühere deutsche Wirtschaftsminister am Mittwoch. "Das ist kein Anlass, wo sich der Bund engagieren müsste." Die Beschäftigten seien "Opfer des Missmanagements einer autokratischen Familie" geworden.
Kommt es zu keiner Einigung mehr, werden noch am Mittwochabend die Kündigungsschreiben an die rund 11.000 betroffenen Schlecker-Mitarbeiter verschickt. Sie wären dann ab der kommenden Woche arbeitslos. (APA, 28.3.2012)
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