Onlinekrieg: Codename "Collins" – Otto greift jetzt Zalando an
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Onlinekrieg: Codename "Collins" – Otto greift jetzt Zalando an
Der Versandhändler Otto investiert 300 Millionen Euro, um der Konkurrenz Marktanteile abzujagen. Die Pläne für einen neuartigen Onlineshop werden sogar zur Geheimsache erklärt.
Vielleicht kommt bald der elektronische Hochzeitstisch zu uns nach Deutschland: Das US-Kaufhaus Crate & Barrel, eine anspruchsvolle und teure Variante von Ikea, ist mit diesem Internetangebot angeblich sehr erfolgreich. Hochzeitsgeschenke auf dem Tablet-PC oder Laptop zu Hause auszusuchen und mit den Ideen anderer Hochzeitsgäste zu kombinieren, das kommt bei amerikanischen Kunden gut an.
Das Unternehmen mit Sitz in Chicago gehört zum Otto-Konzern, und der Versandhändler sucht derzeit händeringend nach neuen Ideen, um im Onlinehandel auch hierzulande Boden gut zu machen. "Ich will nicht ausschließen, dass Crate & Barrel auch nach Europa geht", sagt Rainer Hillebrand, Vize-Konzernchef und verantwortlich für E-Commerce.
Der frühere Zeitsoldat ist bei Otto zuständig für den Wandel vom Katalogverkäufer hin zum Onlinehändler. Seine Konkurrenten heißen längst nicht mehr Neckermann oder Quelle, sondern Amazon oder Zalando.
Otto verzichtet auf Marktanteile um jeden Preis
Zalando und der Konkurrent
Vier Jahre Zalando
Der Konkurrent Amazon
Ottos Dilemma lässt sich so beschreiben: Der Traditionskonzern wächst zwar im Onlinegeschäft, zuletzt um sieben Prozent auf 5,7 Milliarden Euro im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 (28. Februar). Die Konkurrenten legen jedoch stärker zu: Laut Bundesverband des Deutschen Versandhandels stieg der Onlineumsatz der gesamten Branche vergangenes Jahr um knapp 16 Prozent.
Konzernvorstand Hillebrand räumt auch ein, dass Otto im reinen Onlinehandel Marktanteile verloren hat. Doch daran allein will sich der Konzern nicht messen lassen: "Unsere Haltung ist defensiv, wir wollen profitabel wachsen, und das gelingt uns auch", sagt der Manager.
Das soll heißen: Firmen wie Zalando kaufen sich Marktanteile hinzu und nehmen Verluste hin. Amazon begnügt sich mit einer Umsatzrendite vor Steuern, die gerade einmal bei einem Prozent liegt. "Mir fehlt die Vorstellung, wie dauerhaft Kapital in diese Firmen fließen wird. Irgendwann muss ein Unternehmen Gewinn machen", sagt Hillebrand.
Otto dagegen macht nach eigener Aussage nur Geschäfte, an denen der Konzern etwas verdient, eine Umsatzrendite von vier bis fünf Prozent gilt als Maßstab. Doch auch das ist am Ende nicht die ganze Wahrheit: Eine Landesgesellschaft wie 3Suisses in Frankreich, die große Absatzprobleme hat und ein dickes Minus macht, schmälert den Otto-Konzerngewinn und sorgt für eine niedrigere Rendite.
Großes Geheimnis um Codename "Collins"
Nun aber geht Otto in die Offensive: Investitionen von 300 Millionen Euro in neue Online-Geschäfte, verteilt auf drei Jahre, sollen Marktanteile zurück bringen. Der Online-Umsatz soll Ende des Geschäftsjahres 2015/2016 auf acht Milliarden Euro steigen – das wäre ein Plus von 2,3 Milliarden Euro.
Zum Vergleich: Vergangenes Jahr lag das Umsatzplus bei 400 Millionen Euro. Auch manch anderes Ziel klingt ehrgeizig: So soll die Otto-Tochtergesellschaft MyToys den Umsatz im gleichen Zeitraum von heute 280 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro fast verdoppeln.
Die Berliner Firma ist nach eigenen Angaben größter Onlinehändler Deutschlands für Waren rund ums Kind, betreibt seit kurzem aber auch Ladengeschäfte. Im laufenden Geschäftsjahr soll MyToys erstmals nach Zinsen und Investitionen schwarze Zahlen schreiben.
Ein großes Geheimnis macht Otto aus dem jüngsten "Baby": Benjamin Otto, Sohn des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Otto, entwickelt mit einer Gruppe von 60 Mitarbeitern unter dem Namen "Collins" ein Onlinegeschäft, das Mode und Wohnaccessoires vornehmlich an junge Frauen verkaufen soll.
"Frauen bestellen anders und kaufen anders ein. Dafür entwickeln wir ein Geschäftsmodell", sagt Hillebrand. Das Konzept soll nur schwerlich kopierbar sein, es soll als eigene Marke mit eigenem Sortiment im nächsten Jahr beginnen. Angeblich wissen selbst viele Mitarbeiter bei Otto nicht, was es im Detail ist.
Quelle und Neckermann spielen keine große Rolle mehr
Otto hat Marken wie Baur, Heine und Witt Weiden im Konzern, aber auch Geschäfte wie SportScheck oder Manufactum. Hinzu kommen Beteiligungen an kleinen Online-Handelsfirmen oder Online-Servicefirmen über die Gesellschaft E-Ventures.
Diese Firmen sind laut Hillebrand "Seismografen", über die der Konzern Ideen etwa aus dem US-Onlinemarkt entwickelt. Die zuletzt erworbenen Marken Quelle und Neckermann will Otto wiederbeleben, Details werden in den kommenden Wochen genannt.
Allerdings werden diese Marken nicht die "Speerspitze" des Onlinegeschäftes sein, wie Hillebrand sagt. Vielmehr gehe es um Opportunitäten, die Otto nutze. Was wohl bedeutet: Die noch verbliebene Stammkundschaft soll möglichst lange gehalten werden.
Quelle
Ob sich natürlich die Amazonengirli's von Otto erwärmen können bleibt fragich.Gerase im Onlinegeschäfte haben Amazon und Zalando die Nase vorn.
Gezielte Werbung, sowie Verlosungen bei Internetspielen,wie Farmarama,World of Warcraft machen es dem alten Onlinehandel schwer.
Der Städtische Handel versucht mit gezielten Aktionen mitzuhalten , Verkaufoffene Sonntag,Autoshow's, Moonlightshopping mitzuhalten, was wiederum bei manchen auf ablehnung stößt..
Kaufen ja,aber ohne Streß und Show.
Vielmehr errinnert das an damaligen Zeiten mit Schlußverkäufen,wo sich die Frauen an den Grabeltischen geschlagen haben.
Aber wer es haben möchte.
Fakto bleibt, es herrscht ein riesiger Kampf zwischen den Onlineshops,den Städtischen handel und überhaupt.
Aber so ist das halt in der schönen neuen Welt.
Erlebnisshoppen sozusagen.
Vielleicht kommt bald der elektronische Hochzeitstisch zu uns nach Deutschland: Das US-Kaufhaus Crate & Barrel, eine anspruchsvolle und teure Variante von Ikea, ist mit diesem Internetangebot angeblich sehr erfolgreich. Hochzeitsgeschenke auf dem Tablet-PC oder Laptop zu Hause auszusuchen und mit den Ideen anderer Hochzeitsgäste zu kombinieren, das kommt bei amerikanischen Kunden gut an.
Das Unternehmen mit Sitz in Chicago gehört zum Otto-Konzern, und der Versandhändler sucht derzeit händeringend nach neuen Ideen, um im Onlinehandel auch hierzulande Boden gut zu machen. "Ich will nicht ausschließen, dass Crate & Barrel auch nach Europa geht", sagt Rainer Hillebrand, Vize-Konzernchef und verantwortlich für E-Commerce.
Der frühere Zeitsoldat ist bei Otto zuständig für den Wandel vom Katalogverkäufer hin zum Onlinehändler. Seine Konkurrenten heißen längst nicht mehr Neckermann oder Quelle, sondern Amazon oder Zalando.
Otto verzichtet auf Marktanteile um jeden Preis
Zalando und der Konkurrent
Vier Jahre Zalando
Der Konkurrent Amazon
Ottos Dilemma lässt sich so beschreiben: Der Traditionskonzern wächst zwar im Onlinegeschäft, zuletzt um sieben Prozent auf 5,7 Milliarden Euro im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 (28. Februar). Die Konkurrenten legen jedoch stärker zu: Laut Bundesverband des Deutschen Versandhandels stieg der Onlineumsatz der gesamten Branche vergangenes Jahr um knapp 16 Prozent.
Konzernvorstand Hillebrand räumt auch ein, dass Otto im reinen Onlinehandel Marktanteile verloren hat. Doch daran allein will sich der Konzern nicht messen lassen: "Unsere Haltung ist defensiv, wir wollen profitabel wachsen, und das gelingt uns auch", sagt der Manager.
Das soll heißen: Firmen wie Zalando kaufen sich Marktanteile hinzu und nehmen Verluste hin. Amazon begnügt sich mit einer Umsatzrendite vor Steuern, die gerade einmal bei einem Prozent liegt. "Mir fehlt die Vorstellung, wie dauerhaft Kapital in diese Firmen fließen wird. Irgendwann muss ein Unternehmen Gewinn machen", sagt Hillebrand.
Otto dagegen macht nach eigener Aussage nur Geschäfte, an denen der Konzern etwas verdient, eine Umsatzrendite von vier bis fünf Prozent gilt als Maßstab. Doch auch das ist am Ende nicht die ganze Wahrheit: Eine Landesgesellschaft wie 3Suisses in Frankreich, die große Absatzprobleme hat und ein dickes Minus macht, schmälert den Otto-Konzerngewinn und sorgt für eine niedrigere Rendite.
Großes Geheimnis um Codename "Collins"
Nun aber geht Otto in die Offensive: Investitionen von 300 Millionen Euro in neue Online-Geschäfte, verteilt auf drei Jahre, sollen Marktanteile zurück bringen. Der Online-Umsatz soll Ende des Geschäftsjahres 2015/2016 auf acht Milliarden Euro steigen – das wäre ein Plus von 2,3 Milliarden Euro.
Zum Vergleich: Vergangenes Jahr lag das Umsatzplus bei 400 Millionen Euro. Auch manch anderes Ziel klingt ehrgeizig: So soll die Otto-Tochtergesellschaft MyToys den Umsatz im gleichen Zeitraum von heute 280 Millionen Euro auf 500 Millionen Euro fast verdoppeln.
Die Berliner Firma ist nach eigenen Angaben größter Onlinehändler Deutschlands für Waren rund ums Kind, betreibt seit kurzem aber auch Ladengeschäfte. Im laufenden Geschäftsjahr soll MyToys erstmals nach Zinsen und Investitionen schwarze Zahlen schreiben.
Ein großes Geheimnis macht Otto aus dem jüngsten "Baby": Benjamin Otto, Sohn des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Otto, entwickelt mit einer Gruppe von 60 Mitarbeitern unter dem Namen "Collins" ein Onlinegeschäft, das Mode und Wohnaccessoires vornehmlich an junge Frauen verkaufen soll.
"Frauen bestellen anders und kaufen anders ein. Dafür entwickeln wir ein Geschäftsmodell", sagt Hillebrand. Das Konzept soll nur schwerlich kopierbar sein, es soll als eigene Marke mit eigenem Sortiment im nächsten Jahr beginnen. Angeblich wissen selbst viele Mitarbeiter bei Otto nicht, was es im Detail ist.
Quelle und Neckermann spielen keine große Rolle mehr
Otto hat Marken wie Baur, Heine und Witt Weiden im Konzern, aber auch Geschäfte wie SportScheck oder Manufactum. Hinzu kommen Beteiligungen an kleinen Online-Handelsfirmen oder Online-Servicefirmen über die Gesellschaft E-Ventures.
Diese Firmen sind laut Hillebrand "Seismografen", über die der Konzern Ideen etwa aus dem US-Onlinemarkt entwickelt. Die zuletzt erworbenen Marken Quelle und Neckermann will Otto wiederbeleben, Details werden in den kommenden Wochen genannt.
Allerdings werden diese Marken nicht die "Speerspitze" des Onlinegeschäftes sein, wie Hillebrand sagt. Vielmehr gehe es um Opportunitäten, die Otto nutze. Was wohl bedeutet: Die noch verbliebene Stammkundschaft soll möglichst lange gehalten werden.
Quelle
Ob sich natürlich die Amazonengirli's von Otto erwärmen können bleibt fragich.Gerase im Onlinegeschäfte haben Amazon und Zalando die Nase vorn.
Gezielte Werbung, sowie Verlosungen bei Internetspielen,wie Farmarama,World of Warcraft machen es dem alten Onlinehandel schwer.
Der Städtische Handel versucht mit gezielten Aktionen mitzuhalten , Verkaufoffene Sonntag,Autoshow's, Moonlightshopping mitzuhalten, was wiederum bei manchen auf ablehnung stößt..
Kaufen ja,aber ohne Streß und Show.
Vielmehr errinnert das an damaligen Zeiten mit Schlußverkäufen,wo sich die Frauen an den Grabeltischen geschlagen haben.
Aber wer es haben möchte.
Fakto bleibt, es herrscht ein riesiger Kampf zwischen den Onlineshops,den Städtischen handel und überhaupt.
Aber so ist das halt in der schönen neuen Welt.
Erlebnisshoppen sozusagen.
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