Otto Muehl gestorben

Am Sonntag ist der umstrittene Aktionist und Maler Otto Muehl im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war Herr über die Friedrichshof-Kommune in Zurndorf. Sechseinhalb Jahre lang saß er wegen Unzucht mit Minderjährigen und Drogendelikten im Gefängnis.

Otto Muehl war einer der umstrittensten österreichischen Künstler. Er versuchte mit den Mitteln der Kunst gegen die Gesellschaft zu revoltieren und hat dabei Grenzen überschritten und Gesetze verletzt. Am Sonntag starb der an Parkinson erkrankte und an Herzproblemen leidende Aktionist und Kommunengründer „friedlich im Kreis seiner Freunde in Portugal“, sagte die Leiterin des Muehl Archivs, Daniele Roussel.

1970 wurde die Kommune Praterstraße gegründet, 1972 der burgenländische Friedrichshof erworben. Die konkrete Arbeit an der radikalen Utopie von der Veränderbarkeit der Welt durch Kunst endete jedoch in Chaos, in heftigen Vorwürfen gegen den Errichter eines „despotischen, demütigenden, unterdrückenden Systems“ und schließlich vor Gericht. 1991 wurde Muehl wegen Sittlichkeitsdelikten bis hin zur Vergewaltigung, Verstößen gegen das Suchtgiftgesetz und Zeugenbeeinflussung schuldig gesprochen und zu sieben Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sechseinhalb Jahre Haft verbüßte er.

Mehr dazu in Oberkommunarde des Friedrichshofs.

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