Bonusheft: Ärzte dürfen keine Gebühr mehr für den Stempel nehmen

Schutzimpfung, Krebsvorsorge oder Zahnarztkontrolle: Ärzte dürfen keine Gebühr mehr für den Stempel im Bonusheft verlangen. Die Regelung gilt bereits seit Wochen - doch in einigen Praxen müssen Patienten trotzdem noch zahlen.



Potsdam - Seit 1. Oktober 2013 dürfen Ärzte keine Gebühr mehr berechnen, wenn sie Patienten unmittelbar nach einer Vorsorgeuntersuchung einen Stempel in ihr Bonusheft geben. Darauf weist die Potsdamer Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) hin. Doch trotz der Regelung wird in einigen Praxen nach wie vor ein Entgelt von bis zu fünf Euro berechnet.

Untersuchungen im Rahmen der Früherkennung sind Teil der vertragsärztlichen Leistung, und werden als solche von den Krankenkassen beglichen. Das gilt auch bei Stempeln für Schutzimpfungen, Schwangerschafts- oder Krebsvorsorge, jährliche Zahnarztkontrollen sowie die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen.

Vergessene Stempel können nachgeholt werden

Versicherte sollten sich direkt im Anschluss die Behandlung als eine Vorsorgeuntersuchung von ihrem Arzt bestätigen lassen, um Probleme bei der Anerkennung zu vermeiden. Wird der Stempel dennoch vergessen, kann er innerhalb des laufenden Quartals kostenfrei nachgeholt werden. Versicherte sollten sich dabei auf Paragraf 36 Absatz 7 des Bundesmantelvertrags der Ärzte berufen. Nach Ablauf des Quartals kann es sein, dass Patienten eine Gebühr zahlen müssen.

Krankenkassen können seit 2004 Bonusprogramme für gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten anbieten. Ziel dieser Maßnahme ist es, dass Gesundheitsverhalten der Versicherten zu fördern. Die gesetzliche Grundlage für diese Extra-Zuschüsse ist Paragraf 65a des Sozialgesetzbuches. Voraussetzung ist die Führung des entsprechenden Bonusheftes, das Versicherte direkt bei ihrer Krankenkasse erhalten.

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