Was versteht man unter einen Grabhügel
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Was versteht man unter einen Grabhügel
Grabhügel oder Hügelgräber sind Jahrhunderte alt und finden sich überall auf der Welt.
Man könnte oder kann davon ausgehen,dass zbs. der Gaussberg als Grabhügel konzipiert wurde, zumindest sprechen einige Fakten dafür.
Ein weiterer Grabhügel befindet sich im Bürgerpark nahe der Tennisanlage
Zu Grabhügeln steht folgendes geschrieben:
Ein Hügelgrab oder ein Grabhügel (latein. tumulus, Plural tumuli) ist eine gestreckte, runde oder ovale Erdaufschüttung, unter der bzw. in der sich Grablegen befinden. Dabei kann es sich um Körperbestattungen (ggf. im Baumsarg), Urnengräber oder ausgestreuten Leichenbrand handeln. Die Hügel können Einbauten (z. B. aus konzentrischen Kreisen oder Steinkisten) haben. Die in Deutschland nicht vorkommenden steinernen Versionen der Hügel heißen Cairns (franz. Tumuli de pierres) in Dänemark und Schweden Gravröse.
Der Raknehaugen in Norwegen, mit 15 Meter Höhe der größte Grabhügel in Nordmitteleuropa ( Ähnlichkeit mit dem Gaussberg ist rein zufällig )
Eisenzeitliches Hügelgrab bei Hochdorf an der Enz
Tumulus in Evessen, Landkreis Wolfenbüttel
Grabhügel können weder zeitlich noch regional eingegrenzt werden. Es gibt sie in Europa regional beinahe durchgängig ab der Steinzeit über die Bronzezeit bis in die Eisenzeit und das Mittelalter. Auch Schriftkulturen kannten den Grabhügel. Die Griechen warfen in der Antike für ihre Helden ebenso Grabhügel auf wie die Römer. Im Mittelmeerraum wurden sie tumuli genannt, in Osteuropa Kurgane. In Eurasien gibt es Hügelgräber in zahlreichen Ländern und Kulturen. Die größten Grabhügel sind wohl die Hügel über den Gräbern der frühen chinesischen Kaiser. Sie enthalten riesige unterirdische Grabanlagen. Die bekannteste ist das Mausoleum Qin Shihuangdis.
Auch bei den Ureinwohnern Amerikas waren sie vor Christoph Kolumbus üblich.
Hügelgrab Magdalenenberg
Hügelgräber wurden in vielen Epochen errichtet, in Europa vom Beginn der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter. Die Anlagen vom Niedźwiedź-Typ und vom Typ „Konens Høj“ (Frauenhügel – benannt nach einem Fundort) sind die ältesten in Nordmitteleuropa und stammen von den Träger der Trichterbecherkultur (TBK). Die Einhegungen vom Typ Passy in Frankreich sind noch älter. Zahlenmäßig vorherrschend sind jedoch die Hügel des Endneolithikums, der Bronze- und der frühen Eisenzeit.
In Mittel- und Nordeuropa war die Bestattung unter dem Erdhügel abgesehen von denen der Frühphase der TBK für die schnurkeramische oder Einzelgrabkultur bzw. Streitaxtkultur typisch. Allein in Dänemark sind 11.054 große (zumeist in Jütland) und 8846 kleine Grabhügel erhalten. Die niedrigen Hügel liegen oft auf Gräberfeldern wie die Mansenberge oder die Männige Berge im Emsland, das Gräberfeld von Pestrup in der Wildeshauser Geest. Die älteren Hügel nahmen (teilweise durch mehrfache Überbauung) an Höhe zu.
Hügelgrab im botanischen Garten von Marburg aus der jüngeren Bronzezeit
Es folgten die Hügel der Hügelgräberkultur in der mittleren Bronzezeit. Die Hügelgräberkultur fasst verschiedene lokale Kulturgruppen der Bronzezeit vom Karpatenbecken bis zum Rheinland zusammen, bei denen Grabhügel üblich waren. In Norddeutschland sind bronze- oder eisenzeitliche Grabhügel mit doppeltem Kreisgraben, oder als Grabhügel mit Schlüssellochgraben umschlossen, wie die Plaggenschale bei Osnabrück. Die Grabhügel im Wald von Bremlevænge auf Langeland sind mit einfachem oder doppeltem Steinkränzen gefasst.
In der frühen Eisenzeit (Hallstattzeit) gibt es Hügelgräber wie am Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen aus der Stufe Hallstatt D1, dendrochronologisch datiert am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr.. Das abgebildete Grab von Hochdorf an der Enz stammt ebenfalls aus der Hallstattzeit (HaD1). Der Grabhügel 1 von Eichlehen im Frankfurter Stadtwald barg über 20 Gräber der Stufen Bronzezeit B bis Hallstatt D.
Fürstengrab in der Lüneburger Heide bei Niederhaverbeck
Diese Grabhügel sind von den Dansehøjene, die einer Plattform ähneln, zu unterscheiden. Grabhügel mit flacher Kuppe stammen aus der dänischen Eisenzeit und sind bis ans Ende der Wikingerzeit nachzuweisen. Sie unterscheiden sich sehr deutlich von den sphärischen Grabhügeln früherer Zeiten. Von den ältesten Hügeln (etwa 200 n. Chr.) bei Himlingøje auf Seeland sind vier von ursprünglich sieben erhalten. In zweien fand man einen Mittelpfahl. Einer enthielt einen kleinen Aufbau von Steinen auf der Hügelsohle. Auf Vorbjerg Bakke nordwestlich von Horsens liegt eine Gruppe von acht großen Hügeln mit flachen Kuppen. In einem fand man ein Grab aus der jüngeren römischen Eisenzeit, einen kräftigen Mittelpfahl und einen großen Bautastein. Umgefallene Bautasteine lagen auf dreien dieser Hügel. Man kennt sie auch von anderen Grabhügeln. Einen Bautastein auf dem südlichen der Hügel von Jelling kann man noch auf einem Bild von 1591 sehen. Auf einem Hügel bei Kongstrup auf Røsnaes Seeland steht der „Kajesten“.
Gräberfeld bei Pürgen, Landkreis Landsberg am Lech
Etwa 75 – das ist ungefähr ein Drittel – der auf alten dänischen Friedhöfen liegenden Hügel haben flache Kuppen. Sie lassen eine Verbindung zwischen den alten heiligen Stätten der Eisenzeit und den ältesten christlichen Kirchen erkennen. Gelegentlich wurde die flache Kuppe erst im Mittelalter geschaffen, um einen Glockenturm zu errichten (Kirchen von Birket auf Lolland und von Tandslet auf Alsen). Auch „Kong Rans Høj“ auf dem Friedhof von Randbøl westlich von Vejle in Südjütland hat eine flache Kuppe. Seine Untersuchung ergab, dass er über einem Grabhügel der Bronzezeit errichtet wurde. Dies betrifft auch den Nordhügel von Jelling und den Galgebakken (Slots Bjergby) auf Seeland. Die flache Kuppe hatte eine Funktion. In der Sagaliteratur wird berichtet, dass Könige „auf einem Hügel saßen“, von dem sie Gewalt ausübten. Dies kennt man vom „Tynwald Hild“ auf der Insel Man, von dessen Kuppe bis in die Gegenwart Königswechsel bekanntgegeben und Gesetze verlesen werden. Den Brauch kennt man auch vom Lybers Høj nördlich von Lund, von dem aus die Bewohner Schonens Oluf, dem Sohn der Königin Margrethe und mehreren seiner Nachfolgern huldigten, zum letzten Male im Jahre 1610. Dass man auf den flachen Kuppen auch Tieropfer darbrachte, lassen die Knochenfunde und die christlichen Gesetze gegen Opfer auf Grabhügeln erkennen. Die Opfersitten erhielten sich bis in unsere Tage. Im Jahre 1909 wurde ein Hügel im Raundal in Norwegen ausgegraben. Sein Besitzer berichtete, dass man ein Tier geopfert habe wenn jemand auf dem Hofe starb. Das Tier war für „Garvor“ der im Hügel wohnte. Als sein Vater starb, opferte man (zum letzten Male) eine Färse.
Hügelgrab aus der Hallstattzeit, Stockdorf
Unter den archäologisch ausgegrabenen Grabhügeln, besonders der nordischen Bronzezeit, gab es immer wieder Exemplare, die durch exzellent erhaltene Bestattungen hervorstachen. In ihrem Inneren wurden die Bestattungen durch einen ungewöhnlich hohen Wassergehalt konserviert. Zahlreiche Ausgräber berichteten von großen Wassermengen, die sich beim Anstechen des Grabhügels aus ihm ergossen. Neuere Ausgrabungen deuten an, dass solche Grabhügel mit Nasskern möglicherweise, aus noch unbekannten Gründen, von ihren Erbauern gezielt angelegt wurden.[1] Dabei wurde durch den inneren Aufbau des Grabhügels erreicht, dass sich im Bereich der Bestattungen große Mengen Wasser sammelten und hielten. Der dadurch bedingte Sauerstoffabschluss hatte zur Folge, dass die Bestattungen sich ähnlich gut erhielten wie Moorfunde oder Moorleichen. Aktuell lassen sich diese Bedingungen nur noch schwer erforschen, da nahezu alle Grabhügel mit einem erhaltenen Nasskern bereits historisch zerstört oder nicht entsprechend dokumentiert ausgegraben wurden. Mehrjährige experimentalarchäologische Versuche im dänischen Freiland-Forschungszentrum Sagnlandet Lejre bestätigten die bei den Ausgrabungen beobachteten Bedingungen.[2]
Fürstengrab von Leubingen
Viele abgeplatteten Grabhügel der Eisenzeit sind Leergräber. Unter ihnen befinden sich einige der größten des Nordens, wie der südliche Grabhügel von Jelling, der Galgebakken bei Slots Bjergby, der „Farmannshaugen“ und der „Raknehaugen“ in Norwegen. Letzterer ist 15 m hoch und der höchste nordische Grabhügel. Er bedeckte nur eine Ansammlung von Bauhölzern. Es gibt mehrere Erklärungen, warum Großhügel leer sind. In der Skjoldungesaga wird berichtet, dass sich der mythische König Sigurd I. Ring (735-756) nach einer schweren Verwundung in die Løfting, den erhöhten Aufbau im hinteren Teil seines Schiffes, legen ließ, das man in Brand steckte und aufs Meer hinausschickte. Am Strand warf man einen Hügel auf, der den Namen Ringhøje erhielt. In der Ynglingesaga berichtet Snorri Sturluson, dass man die Asche der Toten in den See werfen oder im Boden vergraben solle, und zum Andenken an hervorragende Männer solle man einen Grabhügel errichten. Andere Hügel (später Runensteine) hat man für Häuptlinge aufgeschüttet, die in der Fremde fielen.
Vållehög, Södra Åkarp – ein Grabhügel in Schweden
Hügelgräber gab es auch noch in der späten römischen Kaiserzeit.
Im Frühmittelalter lebte die Sitte gebietsweise fort, in England zum Beispiel in Sutton Hoo. Für das Frühmittelalter sind für Skandinavien die wikingerzeitlichen, über einem Schiff aufgeworfen Hügel (Schiffsgrab in Gokstad oder von Oseberg), sowie die Grabhügel vom dänischen Jelling bekannt. Für die angelsächsischen Kulturen ist das Königsgrab von Sutton Hoo ein eindrucksvolles Beispiel.[3]
Die Grabhügelsitte endete erst mit der Christianisierung der Wikinger etwa 1050 n. Chr und der Christianisierung des Baltikums. Im Fürst-Pückler-Park Branitz in Cottbus befindet sich ein Tumulus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Der Leeberg bei Großmugl mit rund 16 Metern Höhe und bis zu 46 Meter Durchmesser
Die Hügel können niedrig (um einen Meter) oder hoch (2 bis ca. 13 m) und außen von kleinen Gräben oder Steinkreisen umgeben sein. Der Durchmesser der Aufschüttung kann von wenigen Metern bis zu mehr als 100 m reichen. Der größte Hügel ist der Raknehaugen in Norwegen mit einem Durchmesser von 100 m und einer Höhe von 15 m. Schwedens größter Hügel ist der Anundshög mit 60 m Durchmesser und zehn Meter Höhe. Der hallstattzeitliche Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen hat 100 m Durchmesser und 10 m Höhe; sowie etwa 46.000 m³ Schüttungsmasse. Dort fand man – neben einer zentralen Grabkammer – in der Aufschüttung 126 Nebengräber mit insgesamt 136 Bestattungen.
Grabhügel kommen in Großbritannien vereinzelt seit dem frühen Neolithikum vor.[4] Ihre Grabkammern können aus Holzpfählen (nichtmegalithische Rundhügel) oder Megalithen erstellt werden. Es gibt Grabhügel in vielen Formen, wobei die ovale und runde Form von einem Graben umgeben sein kann. Vor allem im Norden der Britischen Inseln überwiegen jedoch die Steinhügel. Der Silbury Hill bei Avebury ist kein Hügelgrab.[5]
In Frankreich ist der Tumulus St. Michel in Carnac der größter Grabhügel auf dem Kontinent. Im Jahre 1993 stellten Ch. Boujot und S. Cassen eine Untersuchung vor, nach der die bretonischen Ganganlagen Vorläufer als kleine runde und rechteckige, im Hügel längs- und quergestellte Kammern hatten. Darunter fallen im Morbihan beispielsweise die Anlagen Mané Pochat er Uieu, Mané Hui, Mané Ty ec, Le Manio I + II und Kerlescan.
Die Hügelgräber in Skandinavien wurden (wie die in der norddeutschen Tiefebene) ab dem Endneolithikum bis ins 11. Jahrhundert n. Chr. angelegt. Viele dänische Hügel sind ausnehmend groß. Von den kleineren sind viele in der Zwischenzeit durch Pflügen zerstört worden. Die Grabhügel von Jelling (DK) zählen zum Weltkulturerbe. In Dänemark, besonders aber in Schweden gibt es große bronzezeitliche Steinhügelgräber (Röse) und kleine (2-3 m) runde Steingräber. Einige sind kreisrund ummauert, wie die im Gräberfeld von Trullhalsar auf Gotland.
Siehe auch: Hügelgräberfeld im Deependahl
Die Kurgane (Rundhügel mit Einzelbestattungen) in Moldawien, Südrussland, Ukraine, Rumänien und Bessarabien wurden von halbnomadischen Völkern der Balkengrab- und Grubengrabkultur errichtet und waren ein Charakteristikum der Steppe. Die Hügelgräber in Pommern z. B. in Wesiory und anderen Orten des heutigen Polen, werden zumeist Goten zugeschrieben.
Hügelgräber bei Wesiory, Polen
Auch die Thraker im Südosteuropa errichteten Hügelgräber. Sie sind vor allem im Tal der thrakischen Könige, jedoch auch in der Donauebene und in Thrakien anzutreffen. Einige davon, wie das Thrakergrab von Kasanlak und Sweschtari zählen zum UNESCO Welt-Kultur und Naturerbe.
Die Etrusker errichteten ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. Totenstädte in denen sich zahlreiche Tumuli befanden. Sowohl einfache Erdhügel als auch fest ummauerte Grabhügel mit unterirdischen Grabkammern wurden in Cerveteri, Populonia und anderen etruskischen Ausgrabungsstätten gefunden.
thrakisches Hügelgrab nahe Pomorje, Bulgarien
In Ägypten wurden Tumuli bis zum Ende der vordynastischen Zeit für Beerdigungen genutzt, sind somit die Vorläufer der Mastabas und der Pyramiden.
In fast allen nubischen Kulturen (z. B. C-Gruppe, X-Gruppe, aber auch in historischer Zeit) kommen Hügelgräber vor.
Aus dem prähistorischen Tumulusgrab entwickelten sich in Indien monumentale Fürstengräber mit einem großen Halbkugel-Hügel. In der Form des Stupa erlangte das Hügelgrab ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. große Bedeutung als Grab- und Reliquienmal im Buddhismus. Dort erinnerte es als zentrales Symbol an das endgültige Verlöschen (Nirvana) des historischen Buddha und fand in vielfältigen Variationen Verbreitung in mehreren Regionen Asiens (z. B. als Pagode in Ostasien).
Tumulus in der Nekropole von Hierapolis
In Japan werden die Tumuli, die für verstorbene Machthaber errichtet wurden, als Kofun bezeichnet. Die Kofun-Zeit der japanischen Geschichte (etwa 300–552, japanische Epochengliederung: etwa 300–710) leitet ihren Namen von diesen Gräbern her, deren größtes mehr als 700 Meter lang ist.
Tumulus in der etruskischen Nekropole Banditaccia bei Cerveteri
Langgestreckte Grabbauten, teilweise mit megalithischen Einbauten, werden in Mittel- und Westeuropa als Langbetten bezeichnet. Felsengräber sind in den gewachsenen Felsen eingetieft, sei es ober- oder unterirdisch. Die neolithischen Megalithanlagen bestehen aus großen Steinen und waren in Europa meist mit Erde überhügelt. Als Flachgräber bezeichnet der Archäologe Bestattungen ohne Hügel.
Grabanlage des Nintoku-Tennōs
Liste von Hügelgräbern
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Nun gilt nicht umsonst Meister des Todes zu sein, kaum eine andere Region hat soviele Friedhöfe und Beerdigungsstätten.
Überall im Stadtgebiet findet man entsprechende Friedhöfe, Kirche und überreste vergangener Kulturen.
Steinskulpturen findet man am Nussberg, Riddagshausen, Lehndorf, und den Randgemeinden.
Manche sind bisher unentdeckt geblieben,mache ganz offen Sichtbar.
Leider und so muss man sagen laufen die meisten mit verschlossenen Augen durch die Gegend.
Einige Plätze werden auch heimlich wieder hergerichtet,oder sind in Privatbesitz.
Nun dies nur am Rande, wem Historische geschichte interessiert,sollte einfach mal ein wenig auf Wanderschaft gehen.
Es gibt viel zu entdecken!
Man könnte oder kann davon ausgehen,dass zbs. der Gaussberg als Grabhügel konzipiert wurde, zumindest sprechen einige Fakten dafür.
Ein weiterer Grabhügel befindet sich im Bürgerpark nahe der Tennisanlage
Zu Grabhügeln steht folgendes geschrieben:
Ein Hügelgrab oder ein Grabhügel (latein. tumulus, Plural tumuli) ist eine gestreckte, runde oder ovale Erdaufschüttung, unter der bzw. in der sich Grablegen befinden. Dabei kann es sich um Körperbestattungen (ggf. im Baumsarg), Urnengräber oder ausgestreuten Leichenbrand handeln. Die Hügel können Einbauten (z. B. aus konzentrischen Kreisen oder Steinkisten) haben. Die in Deutschland nicht vorkommenden steinernen Versionen der Hügel heißen Cairns (franz. Tumuli de pierres) in Dänemark und Schweden Gravröse.
Der Raknehaugen in Norwegen, mit 15 Meter Höhe der größte Grabhügel in Nordmitteleuropa ( Ähnlichkeit mit dem Gaussberg ist rein zufällig )
Eisenzeitliches Hügelgrab bei Hochdorf an der Enz
Tumulus in Evessen, Landkreis Wolfenbüttel
Grabhügel können weder zeitlich noch regional eingegrenzt werden. Es gibt sie in Europa regional beinahe durchgängig ab der Steinzeit über die Bronzezeit bis in die Eisenzeit und das Mittelalter. Auch Schriftkulturen kannten den Grabhügel. Die Griechen warfen in der Antike für ihre Helden ebenso Grabhügel auf wie die Römer. Im Mittelmeerraum wurden sie tumuli genannt, in Osteuropa Kurgane. In Eurasien gibt es Hügelgräber in zahlreichen Ländern und Kulturen. Die größten Grabhügel sind wohl die Hügel über den Gräbern der frühen chinesischen Kaiser. Sie enthalten riesige unterirdische Grabanlagen. Die bekannteste ist das Mausoleum Qin Shihuangdis.
Auch bei den Ureinwohnern Amerikas waren sie vor Christoph Kolumbus üblich.
Hügelgrab Magdalenenberg
Hügelgräber wurden in vielen Epochen errichtet, in Europa vom Beginn der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter. Die Anlagen vom Niedźwiedź-Typ und vom Typ „Konens Høj“ (Frauenhügel – benannt nach einem Fundort) sind die ältesten in Nordmitteleuropa und stammen von den Träger der Trichterbecherkultur (TBK). Die Einhegungen vom Typ Passy in Frankreich sind noch älter. Zahlenmäßig vorherrschend sind jedoch die Hügel des Endneolithikums, der Bronze- und der frühen Eisenzeit.
In Mittel- und Nordeuropa war die Bestattung unter dem Erdhügel abgesehen von denen der Frühphase der TBK für die schnurkeramische oder Einzelgrabkultur bzw. Streitaxtkultur typisch. Allein in Dänemark sind 11.054 große (zumeist in Jütland) und 8846 kleine Grabhügel erhalten. Die niedrigen Hügel liegen oft auf Gräberfeldern wie die Mansenberge oder die Männige Berge im Emsland, das Gräberfeld von Pestrup in der Wildeshauser Geest. Die älteren Hügel nahmen (teilweise durch mehrfache Überbauung) an Höhe zu.
Hügelgrab im botanischen Garten von Marburg aus der jüngeren Bronzezeit
Es folgten die Hügel der Hügelgräberkultur in der mittleren Bronzezeit. Die Hügelgräberkultur fasst verschiedene lokale Kulturgruppen der Bronzezeit vom Karpatenbecken bis zum Rheinland zusammen, bei denen Grabhügel üblich waren. In Norddeutschland sind bronze- oder eisenzeitliche Grabhügel mit doppeltem Kreisgraben, oder als Grabhügel mit Schlüssellochgraben umschlossen, wie die Plaggenschale bei Osnabrück. Die Grabhügel im Wald von Bremlevænge auf Langeland sind mit einfachem oder doppeltem Steinkränzen gefasst.
In der frühen Eisenzeit (Hallstattzeit) gibt es Hügelgräber wie am Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen aus der Stufe Hallstatt D1, dendrochronologisch datiert am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr.. Das abgebildete Grab von Hochdorf an der Enz stammt ebenfalls aus der Hallstattzeit (HaD1). Der Grabhügel 1 von Eichlehen im Frankfurter Stadtwald barg über 20 Gräber der Stufen Bronzezeit B bis Hallstatt D.
Fürstengrab in der Lüneburger Heide bei Niederhaverbeck
Diese Grabhügel sind von den Dansehøjene, die einer Plattform ähneln, zu unterscheiden. Grabhügel mit flacher Kuppe stammen aus der dänischen Eisenzeit und sind bis ans Ende der Wikingerzeit nachzuweisen. Sie unterscheiden sich sehr deutlich von den sphärischen Grabhügeln früherer Zeiten. Von den ältesten Hügeln (etwa 200 n. Chr.) bei Himlingøje auf Seeland sind vier von ursprünglich sieben erhalten. In zweien fand man einen Mittelpfahl. Einer enthielt einen kleinen Aufbau von Steinen auf der Hügelsohle. Auf Vorbjerg Bakke nordwestlich von Horsens liegt eine Gruppe von acht großen Hügeln mit flachen Kuppen. In einem fand man ein Grab aus der jüngeren römischen Eisenzeit, einen kräftigen Mittelpfahl und einen großen Bautastein. Umgefallene Bautasteine lagen auf dreien dieser Hügel. Man kennt sie auch von anderen Grabhügeln. Einen Bautastein auf dem südlichen der Hügel von Jelling kann man noch auf einem Bild von 1591 sehen. Auf einem Hügel bei Kongstrup auf Røsnaes Seeland steht der „Kajesten“.
Gräberfeld bei Pürgen, Landkreis Landsberg am Lech
Etwa 75 – das ist ungefähr ein Drittel – der auf alten dänischen Friedhöfen liegenden Hügel haben flache Kuppen. Sie lassen eine Verbindung zwischen den alten heiligen Stätten der Eisenzeit und den ältesten christlichen Kirchen erkennen. Gelegentlich wurde die flache Kuppe erst im Mittelalter geschaffen, um einen Glockenturm zu errichten (Kirchen von Birket auf Lolland und von Tandslet auf Alsen). Auch „Kong Rans Høj“ auf dem Friedhof von Randbøl westlich von Vejle in Südjütland hat eine flache Kuppe. Seine Untersuchung ergab, dass er über einem Grabhügel der Bronzezeit errichtet wurde. Dies betrifft auch den Nordhügel von Jelling und den Galgebakken (Slots Bjergby) auf Seeland. Die flache Kuppe hatte eine Funktion. In der Sagaliteratur wird berichtet, dass Könige „auf einem Hügel saßen“, von dem sie Gewalt ausübten. Dies kennt man vom „Tynwald Hild“ auf der Insel Man, von dessen Kuppe bis in die Gegenwart Königswechsel bekanntgegeben und Gesetze verlesen werden. Den Brauch kennt man auch vom Lybers Høj nördlich von Lund, von dem aus die Bewohner Schonens Oluf, dem Sohn der Königin Margrethe und mehreren seiner Nachfolgern huldigten, zum letzten Male im Jahre 1610. Dass man auf den flachen Kuppen auch Tieropfer darbrachte, lassen die Knochenfunde und die christlichen Gesetze gegen Opfer auf Grabhügeln erkennen. Die Opfersitten erhielten sich bis in unsere Tage. Im Jahre 1909 wurde ein Hügel im Raundal in Norwegen ausgegraben. Sein Besitzer berichtete, dass man ein Tier geopfert habe wenn jemand auf dem Hofe starb. Das Tier war für „Garvor“ der im Hügel wohnte. Als sein Vater starb, opferte man (zum letzten Male) eine Färse.
Hügelgrab aus der Hallstattzeit, Stockdorf
Unter den archäologisch ausgegrabenen Grabhügeln, besonders der nordischen Bronzezeit, gab es immer wieder Exemplare, die durch exzellent erhaltene Bestattungen hervorstachen. In ihrem Inneren wurden die Bestattungen durch einen ungewöhnlich hohen Wassergehalt konserviert. Zahlreiche Ausgräber berichteten von großen Wassermengen, die sich beim Anstechen des Grabhügels aus ihm ergossen. Neuere Ausgrabungen deuten an, dass solche Grabhügel mit Nasskern möglicherweise, aus noch unbekannten Gründen, von ihren Erbauern gezielt angelegt wurden.[1] Dabei wurde durch den inneren Aufbau des Grabhügels erreicht, dass sich im Bereich der Bestattungen große Mengen Wasser sammelten und hielten. Der dadurch bedingte Sauerstoffabschluss hatte zur Folge, dass die Bestattungen sich ähnlich gut erhielten wie Moorfunde oder Moorleichen. Aktuell lassen sich diese Bedingungen nur noch schwer erforschen, da nahezu alle Grabhügel mit einem erhaltenen Nasskern bereits historisch zerstört oder nicht entsprechend dokumentiert ausgegraben wurden. Mehrjährige experimentalarchäologische Versuche im dänischen Freiland-Forschungszentrum Sagnlandet Lejre bestätigten die bei den Ausgrabungen beobachteten Bedingungen.[2]
Fürstengrab von Leubingen
Viele abgeplatteten Grabhügel der Eisenzeit sind Leergräber. Unter ihnen befinden sich einige der größten des Nordens, wie der südliche Grabhügel von Jelling, der Galgebakken bei Slots Bjergby, der „Farmannshaugen“ und der „Raknehaugen“ in Norwegen. Letzterer ist 15 m hoch und der höchste nordische Grabhügel. Er bedeckte nur eine Ansammlung von Bauhölzern. Es gibt mehrere Erklärungen, warum Großhügel leer sind. In der Skjoldungesaga wird berichtet, dass sich der mythische König Sigurd I. Ring (735-756) nach einer schweren Verwundung in die Løfting, den erhöhten Aufbau im hinteren Teil seines Schiffes, legen ließ, das man in Brand steckte und aufs Meer hinausschickte. Am Strand warf man einen Hügel auf, der den Namen Ringhøje erhielt. In der Ynglingesaga berichtet Snorri Sturluson, dass man die Asche der Toten in den See werfen oder im Boden vergraben solle, und zum Andenken an hervorragende Männer solle man einen Grabhügel errichten. Andere Hügel (später Runensteine) hat man für Häuptlinge aufgeschüttet, die in der Fremde fielen.
Vållehög, Södra Åkarp – ein Grabhügel in Schweden
Hügelgräber gab es auch noch in der späten römischen Kaiserzeit.
Im Frühmittelalter lebte die Sitte gebietsweise fort, in England zum Beispiel in Sutton Hoo. Für das Frühmittelalter sind für Skandinavien die wikingerzeitlichen, über einem Schiff aufgeworfen Hügel (Schiffsgrab in Gokstad oder von Oseberg), sowie die Grabhügel vom dänischen Jelling bekannt. Für die angelsächsischen Kulturen ist das Königsgrab von Sutton Hoo ein eindrucksvolles Beispiel.[3]
Die Grabhügelsitte endete erst mit der Christianisierung der Wikinger etwa 1050 n. Chr und der Christianisierung des Baltikums. Im Fürst-Pückler-Park Branitz in Cottbus befindet sich ein Tumulus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Der Leeberg bei Großmugl mit rund 16 Metern Höhe und bis zu 46 Meter Durchmesser
Die Hügel können niedrig (um einen Meter) oder hoch (2 bis ca. 13 m) und außen von kleinen Gräben oder Steinkreisen umgeben sein. Der Durchmesser der Aufschüttung kann von wenigen Metern bis zu mehr als 100 m reichen. Der größte Hügel ist der Raknehaugen in Norwegen mit einem Durchmesser von 100 m und einer Höhe von 15 m. Schwedens größter Hügel ist der Anundshög mit 60 m Durchmesser und zehn Meter Höhe. Der hallstattzeitliche Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen hat 100 m Durchmesser und 10 m Höhe; sowie etwa 46.000 m³ Schüttungsmasse. Dort fand man – neben einer zentralen Grabkammer – in der Aufschüttung 126 Nebengräber mit insgesamt 136 Bestattungen.
Grabhügel kommen in Großbritannien vereinzelt seit dem frühen Neolithikum vor.[4] Ihre Grabkammern können aus Holzpfählen (nichtmegalithische Rundhügel) oder Megalithen erstellt werden. Es gibt Grabhügel in vielen Formen, wobei die ovale und runde Form von einem Graben umgeben sein kann. Vor allem im Norden der Britischen Inseln überwiegen jedoch die Steinhügel. Der Silbury Hill bei Avebury ist kein Hügelgrab.[5]
In Frankreich ist der Tumulus St. Michel in Carnac der größter Grabhügel auf dem Kontinent. Im Jahre 1993 stellten Ch. Boujot und S. Cassen eine Untersuchung vor, nach der die bretonischen Ganganlagen Vorläufer als kleine runde und rechteckige, im Hügel längs- und quergestellte Kammern hatten. Darunter fallen im Morbihan beispielsweise die Anlagen Mané Pochat er Uieu, Mané Hui, Mané Ty ec, Le Manio I + II und Kerlescan.
Die Hügelgräber in Skandinavien wurden (wie die in der norddeutschen Tiefebene) ab dem Endneolithikum bis ins 11. Jahrhundert n. Chr. angelegt. Viele dänische Hügel sind ausnehmend groß. Von den kleineren sind viele in der Zwischenzeit durch Pflügen zerstört worden. Die Grabhügel von Jelling (DK) zählen zum Weltkulturerbe. In Dänemark, besonders aber in Schweden gibt es große bronzezeitliche Steinhügelgräber (Röse) und kleine (2-3 m) runde Steingräber. Einige sind kreisrund ummauert, wie die im Gräberfeld von Trullhalsar auf Gotland.
Siehe auch: Hügelgräberfeld im Deependahl
Die Kurgane (Rundhügel mit Einzelbestattungen) in Moldawien, Südrussland, Ukraine, Rumänien und Bessarabien wurden von halbnomadischen Völkern der Balkengrab- und Grubengrabkultur errichtet und waren ein Charakteristikum der Steppe. Die Hügelgräber in Pommern z. B. in Wesiory und anderen Orten des heutigen Polen, werden zumeist Goten zugeschrieben.
Hügelgräber bei Wesiory, Polen
Auch die Thraker im Südosteuropa errichteten Hügelgräber. Sie sind vor allem im Tal der thrakischen Könige, jedoch auch in der Donauebene und in Thrakien anzutreffen. Einige davon, wie das Thrakergrab von Kasanlak und Sweschtari zählen zum UNESCO Welt-Kultur und Naturerbe.
Die Etrusker errichteten ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. Totenstädte in denen sich zahlreiche Tumuli befanden. Sowohl einfache Erdhügel als auch fest ummauerte Grabhügel mit unterirdischen Grabkammern wurden in Cerveteri, Populonia und anderen etruskischen Ausgrabungsstätten gefunden.
thrakisches Hügelgrab nahe Pomorje, Bulgarien
In Ägypten wurden Tumuli bis zum Ende der vordynastischen Zeit für Beerdigungen genutzt, sind somit die Vorläufer der Mastabas und der Pyramiden.
In fast allen nubischen Kulturen (z. B. C-Gruppe, X-Gruppe, aber auch in historischer Zeit) kommen Hügelgräber vor.
Aus dem prähistorischen Tumulusgrab entwickelten sich in Indien monumentale Fürstengräber mit einem großen Halbkugel-Hügel. In der Form des Stupa erlangte das Hügelgrab ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. große Bedeutung als Grab- und Reliquienmal im Buddhismus. Dort erinnerte es als zentrales Symbol an das endgültige Verlöschen (Nirvana) des historischen Buddha und fand in vielfältigen Variationen Verbreitung in mehreren Regionen Asiens (z. B. als Pagode in Ostasien).
Tumulus in der Nekropole von Hierapolis
In Japan werden die Tumuli, die für verstorbene Machthaber errichtet wurden, als Kofun bezeichnet. Die Kofun-Zeit der japanischen Geschichte (etwa 300–552, japanische Epochengliederung: etwa 300–710) leitet ihren Namen von diesen Gräbern her, deren größtes mehr als 700 Meter lang ist.
Tumulus in der etruskischen Nekropole Banditaccia bei Cerveteri
Langgestreckte Grabbauten, teilweise mit megalithischen Einbauten, werden in Mittel- und Westeuropa als Langbetten bezeichnet. Felsengräber sind in den gewachsenen Felsen eingetieft, sei es ober- oder unterirdisch. Die neolithischen Megalithanlagen bestehen aus großen Steinen und waren in Europa meist mit Erde überhügelt. Als Flachgräber bezeichnet der Archäologe Bestattungen ohne Hügel.
Grabanlage des Nintoku-Tennōs
Liste von Hügelgräbern
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Nun gilt nicht umsonst Meister des Todes zu sein, kaum eine andere Region hat soviele Friedhöfe und Beerdigungsstätten.
Überall im Stadtgebiet findet man entsprechende Friedhöfe, Kirche und überreste vergangener Kulturen.
Steinskulpturen findet man am Nussberg, Riddagshausen, Lehndorf, und den Randgemeinden.
Manche sind bisher unentdeckt geblieben,mache ganz offen Sichtbar.
Leider und so muss man sagen laufen die meisten mit verschlossenen Augen durch die Gegend.
Einige Plätze werden auch heimlich wieder hergerichtet,oder sind in Privatbesitz.
Nun dies nur am Rande, wem Historische geschichte interessiert,sollte einfach mal ein wenig auf Wanderschaft gehen.
Es gibt viel zu entdecken!
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