Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
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Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
Nein liebe Bildungsbürger und Besserwisser, dieser Herr hat nicht die Steine erfunden,vielleicht mal mit Steinen gespielt, vielmehr hat er im wesentlichen Geschichte mit geschrieben und gestaltet.
Zu Karl steht folgendes geschrieben:
Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (* 25. Oktober 1757 in Nassau; † 29. Juni 1831 in Cappenberg bei Lünen, Westfalen) war ein preußischer Beamter, Staatsmann und Reformer.
Erste praktische Erfahrungen machte er im frühen Ruhrbergbau und in der Verwaltung der westlichen preußischen Provinzen. Anschließend war er Minister für Wirtschaft und Finanzen in Berlin. Er war zusammen mit Karl August von Hardenberg nach dem Frieden von Tilsit der Hauptbetreiber der Preußischen Reformen seit 1807. Wegen seiner antinapoleonischen Haltung musste er bereits 1808 ins Exil gehen; 1812 nahm ihn der russische Zar Alexander I. als Berater in seine Dienste.
Während der Befreiungskriege verwaltete Stein als Leiter der Zentralverwaltungsbehörde die von Napoleon zurückeroberten Gebiete in Deutschland und Frankreich. Seine Neuordnungsvorstellungen für die deutschen Staaten auf dem Wiener Kongress blieben jedoch weitestgehend wirkungslos. Eine bedeutende politische Rolle spielte er danach nicht mehr, blieb aber weiterhin aufmerksamer Beobachter des politischen Geschehens und versuchte Entscheidungen durch persönliche Kontakte und Denkschriften zu beeinflussen. Als wichtiger Mitbegründer der Monumenta Germaniae Historica spielte Stein eine nachhaltige Rolle für die Entwicklung der Mediävistik in Deutschland. In seinen letzten Jahren vertrat er nicht zuletzt in seiner Eigenschaft als westfälischer Landtagsmarschall vor allem adelige Sonderinteressen.
Die Stadt Nassau mit dem Fürstenschloss und der Stammburg der Familie vom Stein (Merian 1655). Nach dem Verfall der Burg zog die Familie in einen mit der Zeit ausgebauten Zehnthof in den Ort Nassau.
Stein war der Sohn von Karl Philipp Reichsfreiherr vom und zum Stein und seiner Frau Henriette Karoline Langwerth von Simmern, verwitwete Löw von und zu Steinfurth. Stein war das zweitjüngste Kind von neun Geschwistern, von denen aber nur sechs das Erwachsenenalter erreichten. Der Bruder Johann Friedrich wurde preußischer Oberst, Friedrich Ludwig kaiserlicher Oberstleutnant. Eine Schwester, Marianne vom Stein, war Äbtissin im Stift Wallenstein in Homberg (Efze). Heinrich Friedrich Karl wuchs im Stein’schen Schloss in der Ortsmitte von Nassau auf.
Die Herrschaft Stein war seit dem 17. Jahrhundert reichsunmittelbar. Steins Familie besaß entlang des Rheins und der Lahn mehrere kleine Güter. Insgesamt machte der Besitz etwa 2400 nassauische Morgen aus. Als Reichsritter war sie durch Reichsgesetze geschützt und konnte sich bei Streitigkeiten direkt an Reichsgerichte wenden. Sie hatte die hohe Gerichtsbarkeit und eine herrschaftliche Stellung in einigen Dörfern wie Frücht oder Schweighausen inne. Das Einkommen aus diesen Besitzungen reichte jedoch nicht für ein standesgemäßes Leben aus. Daher traten auch die Oberhäupter des Hauses seit Jahrhunderten in die Dienste größerer Fürsten und Landesherren. Karl Philipp war trotz seiner evangelischen Konfession kurmainzischer Kammerherr und Geheimer Rat.
Durch die häufige dienstliche Abwesenheit des Vaters lag die frühe Erziehung Steins überwiegend in den Händen der Mutter. Diese war gebildet und stand im Kontakt mit dem Gelehrten Johann Caspar Lavater. Im Zentrum stand für sie die sittlich-religiöse Erziehung. Karl vom Stein war der Lieblingssohn der Mutter. Um den Familienbesitz zusammenzuhalten, hatte Karl Philipp einen Fideikommiss gegründet. Einige Zeit später wurde gegen den Protest der älteren Brüder Karl vom Stein der alleinige Erbe.[1] Seit dem Tod der Mutter 1783 war er für die Verwaltung der Reichsritterschaft verantwortlich, da sich der Vater aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls zurückgezogen hatte. Wegen seiner preußischen Beamtenlaufbahn übertrug Stein die tatsächliche Leitung der Güterverwaltung seiner Schwester, der unverheirateten Stiftsdame Marianne.
Nach der französischen Eroberung verkaufte Stein seine linksrheinischen Güter und erwarb dafür 1802 die Herrschaft Birnbaum in der späteren preußischen Provinz Posen.[2]
Minister Friedrich Anton von Heynitz war Förderer Steins zu Beginn von dessen beruflicher Tätigkeit im preußischen Staatsdienst
Im Alter von 16 Jahren nahm Stein 1773 ein Studium der Jura, Geschichte und Kameralwissenschaften (Vorläufer der Wirtschaftswissenschaft) an der Universität Göttingen auf. Erheblichen geistigen Einfluss auf ihn übte August Ludwig Schlözer aus, der versuchte, zwischen modernem Verfassungsdenken und konservativen Vorstellungen von altdeutscher Libertät zu vermitteln. Daneben studierte Stein auch bei Johann Stephan Pütter, einem der besten Kenner der Verfassung und Struktur des Heiligen Römischen Reiches. Wie damals für Studenten adeligen Standes üblich, verließ er die Universität 1777 ohne Abschluss.
Da sein Studium vor allem auf den Reichsdienst ausgerichtet war, absolvierte Stein anschließend für einige Monate ein Praktikum beim Reichskammergericht in Wetzlar. Dort trat er auch der Freimaurerloge Joseph zum Reichsadler bei. Auf verschiedenen Kavaliersreisen 1778/80 lernte er Regensburg als Sitz des Reichstages, die Höfe und Regierungen verschiedener Territorien des Reiches wie Mainz, Mannheim, Darmstadt, München sowie in Wien die Residenz des Kaisers kennen. Außerdem reiste Stein in die Steiermark und nach Ungarn. Dabei interessierte er sich auch für das Bergwerkswesen.
Auf Bemühen seiner Mutter trat Stein 1780 in den preußischen Staatsdienst ein. Er selbst begründete diesen Schritt mit seiner Bewunderung für Friedrich II. und der Liberalität des preußischen Staates, der keine Vorbehalte gegen Außenseiter kannte und ihnen gute Aufstiegsmöglichkeiten bot.[3] Als Referendar wurde er in Berlin beim Bergwerks- und Hüttendepartment des Generaldirektoriums angestellt, wo ihn Minister Friedrich Anton von Heynitz förderte. Stein absolvierte eine entsprechende Fachausbildung, teilweise an der sächsischen Bergakademie in Freiberg. Ausgedehnte Dienstreisen mit dem Minister vervollständigten seine Kenntnisse.
Eine eigenverantwortliche Stellung nahm er 1784 im Bereich des Bergbaus des westfälischen Teils der preußischen Staaten ein. Als Direktor der Bergämter Wetter an der Ruhr und Ibbenbüren war Stein für den Wegebau, den Ruhrkanal und die Organisation des unter staatlicher Aufsicht betriebenen Bergbaus zuständig. Dabei intensivierte er die staatliche Aufsicht über die Gruben. Er verbesserte dabei auch die Verbindung der Steinkohlegruben im späteren Ruhrgebiet mit den Gewerberegionen im Sauerland, Siegerland und Bergischen Land.[4]
Verschiedene Male wurden ihm diplomatische Posten angeboten, die er bis auf eine Gesandtschaftsreise 1785 nach Mainz, mit dem Ziel, den Kurfürsten zum Anschluss an den Fürstenbund zu bewegen, ausschlug.
Im Jahr 1786 machte er eine Reise nach England, um den dortigen Bergbau, Kanalbau und insgesamt die Anfänge der industriellen Revolution zu studieren. Die so gewonnenen Erkenntnisse konnte er nach seiner Rückkehr teilweise im Ruhrbergbau umsetzen. Auch gelang es ihm, einen Liefervertrag für eine Dampfmaschine von Boulton & Watt abzuschließen.
Grundriss des Schlosses von Kleve (1785)
Im Jahr 1787 wurde Stein Leiter der märkischen Kriegs- und Domänenkammern in Hamm. In dieser Zeit war er für die Schiffbarmachung der Ruhr verantwortlich, ließ als einer der ersten in Deutschland einige Meilen befestigter Chausseen[5] anlegen und verzichtete dabei auf die sonst übliche Fronarbeit. Außerdem sorgte er für eine Beschränkung der Steuern und eine Liberalisierung der Verkehrs- und Gewerbebestimmungen. Im Jahr 1792 wurde Stein Landtagskommissar, damit ist ein staatlicher Aufsichtsbeamter für die Landstände der Grafschaft Mark gemeint.
Seit 1793 war er zusätzlich Präsident der Kammer des Herzogtums Kleve mit Sitz in Kleve. Seinen Wohnsitz nahm er im Klever Herzogsschloss.
Im selben Jahr heiratete er die vierzehn Jahre jüngere Gräfin Wilhelmine von Wallmoden. Sie war Tochter Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborns, eines hannoverschen Generals, der einer Liebesaffäre des englischen Königs Georg II. entstammte. Mit ihr hatte Stein drei Töchter, von denen Henriette (* 1796) und Therese (* 1803) das Kindesalter überlebten.
Als leitender Beamter war Stein in seinen Provinzen in der Grafschaft Mark für eine umfassende Steuerreform zuständig, die für die Einwohner einer Verringerung der Abgaben bedeutete. Den durch die kriegsbedingte Teuerung hervorgerufenen Unruhen in der Grafschaft Mark begegnete Stein, indem er gegen den Widerstand des Militärs Getreide aus den Speichern der Armee zu günstigen Preisen an die Bevölkerung abgeben ließ.[6] Gegen die Versuche der preußischen Zentralverwaltung schützte Stein die Reste der Ständeverfassung und der kommunalen Selbstverwaltung.
Während des ersten Koalitionskrieges war Stein im Hauptquartier des Königs für die Verpflegung der Armee zuständig. Unter anderem war er Zeuge der Belagerung und des Falls von Mainz, der Hauptstadt der Mainzer Republik. Dabei war er auch an der Festnahme und körperlichen Misshandlung des Revolutionärs Friedrich Georg Pape beteiligt.
Im Jahr 1796 wurde Stein zum Oberkammerpräsidenten aller westlichen preußischen Territorien mit Amtssitz in Minden ernannt. Im Auftrag Berlins sorgte er für eine Förderung der Wirtschaft durch Abbau von Vorschriften, Zöllen und ähnlichen ökonomischen Hemmnissen. Zwischen Bielefeld und Osnabrück ließ er eine befestigte Straße erbauen und sorgte für die Verbesserung des Schiffsverkehrs auf der Weser. Außerdem leitete er für Minden und Ravensberg Agrarreformen ein. Dazu gehörte die Verringerung der Hand- und Spanndienste. Hinzu kamen Reformen der Verwaltung in seinem Amtsbereich.
Politisch war Stein in dieser Zeit ein Anhänger des englischen Verfassungssystems. Allerdings stand er anfangs auch der französischen Revolution nicht ohne Sympathie gegenüber. Beide Einflüsse führten dazu, dass er dem preußischen, auf die Bürokratie gestützten Absolutismus zunehmend kritisch gegenüberstand. Allerdings wandelte sich Steins Bild von der französischen Revolution rasch. Dazu trug nicht zuletzt der Kontakt zu hochrangigen französischen Emigranten bei, die in Hamm Zuflucht gefunden hatten. Zu diesen gehörten der nach der Hinrichtung Ludwig XVI. selbsternannte Regent Frankreichs, der Graf de Provence, der spätere Ludwig XVIII., sowie Karl von Anjou, der nachmalige Karl X. Nachhaltig beeindruckt hat Stein in dieser Zeit Edmund Burkes Schrift „Reflection on the Revolution in France.“[7]
Die Schriften von Edmund Burke übten zeitweise erheblichen Einfluss auf Stein aus
Obwohl Stein Reichspatriot und nicht nur preußischer Beamter war, billigte er die von Napoleon diktierten territorialen Veränderungen im Westen des Reiches und insbesondere die Säkularisation der geistlichen Territorien. Von der preußischen Zentralregierung beauftragt, trieb er diese Entwicklung in Westfalen noch vor dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 voran. Zwischen 1802 und 1804 leitete er von Münster aus die Eingliederung der geistlichen Herrschaften in den preußischen Staat. An Preußen fiel der östliche Teil des Hochstifts Münster als Erbfürstentum Münster, das Hochstift Paderborn als Erbfürstentum Paderborn sowie die Abteien Essen, Werden und das Stift Herford. Insbesondere in Münster stieß dies auf Kritik. Diese Erwerbungen gingen zwar nach dem Frieden von Tilsit wieder für einige Jahre verloren, wurden aber nach 1815 endgültig Bestandteil des preußischen Staats.
Im Jahr 1804 war Stein persönlich von den Veränderungen im Reich unmittelbar betroffen, als der nassauische Staatsminister Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein die Besitzungen der Familie vom Stein besetzen ließ und damit im Kleinen nichts anderes tat als Stein mit den westfälischen Bistümern im Großen. Dennoch protestierte Stein nachdrücklich und (auch auf Druck von Kaiser Franz II.) musste die Besetzung zunächst aufgehoben werden. Diese Episode führte zu einer lang anhaltenden Gegnerschaft Steins gegenüber Nassau und Marschall von Bieberstein. Letztlich wurden auch die Besitzungen derer Stein mediatisiert. Stein verlor zwar seine Herrschaftsrechte, nicht aber den Besitz seiner Güter und Ländereien.
In seiner westfälischen Zeit präsentierte sich Stein als überdurchschnittlich tüchtiger Verwaltungsbeamter insbesondere in Wirtschaftsfragen.[8] Dadurch empfahl er sich für Aufgaben in der Berliner Zentrale.
So nun brechen wir hier mal ab,wer sich weiter für die Geschichte interessiert,dem sei der Link empfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsfreiherr_vom_und_zum_Stein
Zu Karl steht folgendes geschrieben:
Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (* 25. Oktober 1757 in Nassau; † 29. Juni 1831 in Cappenberg bei Lünen, Westfalen) war ein preußischer Beamter, Staatsmann und Reformer.
Erste praktische Erfahrungen machte er im frühen Ruhrbergbau und in der Verwaltung der westlichen preußischen Provinzen. Anschließend war er Minister für Wirtschaft und Finanzen in Berlin. Er war zusammen mit Karl August von Hardenberg nach dem Frieden von Tilsit der Hauptbetreiber der Preußischen Reformen seit 1807. Wegen seiner antinapoleonischen Haltung musste er bereits 1808 ins Exil gehen; 1812 nahm ihn der russische Zar Alexander I. als Berater in seine Dienste.
Während der Befreiungskriege verwaltete Stein als Leiter der Zentralverwaltungsbehörde die von Napoleon zurückeroberten Gebiete in Deutschland und Frankreich. Seine Neuordnungsvorstellungen für die deutschen Staaten auf dem Wiener Kongress blieben jedoch weitestgehend wirkungslos. Eine bedeutende politische Rolle spielte er danach nicht mehr, blieb aber weiterhin aufmerksamer Beobachter des politischen Geschehens und versuchte Entscheidungen durch persönliche Kontakte und Denkschriften zu beeinflussen. Als wichtiger Mitbegründer der Monumenta Germaniae Historica spielte Stein eine nachhaltige Rolle für die Entwicklung der Mediävistik in Deutschland. In seinen letzten Jahren vertrat er nicht zuletzt in seiner Eigenschaft als westfälischer Landtagsmarschall vor allem adelige Sonderinteressen.
Die Stadt Nassau mit dem Fürstenschloss und der Stammburg der Familie vom Stein (Merian 1655). Nach dem Verfall der Burg zog die Familie in einen mit der Zeit ausgebauten Zehnthof in den Ort Nassau.
Stein war der Sohn von Karl Philipp Reichsfreiherr vom und zum Stein und seiner Frau Henriette Karoline Langwerth von Simmern, verwitwete Löw von und zu Steinfurth. Stein war das zweitjüngste Kind von neun Geschwistern, von denen aber nur sechs das Erwachsenenalter erreichten. Der Bruder Johann Friedrich wurde preußischer Oberst, Friedrich Ludwig kaiserlicher Oberstleutnant. Eine Schwester, Marianne vom Stein, war Äbtissin im Stift Wallenstein in Homberg (Efze). Heinrich Friedrich Karl wuchs im Stein’schen Schloss in der Ortsmitte von Nassau auf.
Die Herrschaft Stein war seit dem 17. Jahrhundert reichsunmittelbar. Steins Familie besaß entlang des Rheins und der Lahn mehrere kleine Güter. Insgesamt machte der Besitz etwa 2400 nassauische Morgen aus. Als Reichsritter war sie durch Reichsgesetze geschützt und konnte sich bei Streitigkeiten direkt an Reichsgerichte wenden. Sie hatte die hohe Gerichtsbarkeit und eine herrschaftliche Stellung in einigen Dörfern wie Frücht oder Schweighausen inne. Das Einkommen aus diesen Besitzungen reichte jedoch nicht für ein standesgemäßes Leben aus. Daher traten auch die Oberhäupter des Hauses seit Jahrhunderten in die Dienste größerer Fürsten und Landesherren. Karl Philipp war trotz seiner evangelischen Konfession kurmainzischer Kammerherr und Geheimer Rat.
Durch die häufige dienstliche Abwesenheit des Vaters lag die frühe Erziehung Steins überwiegend in den Händen der Mutter. Diese war gebildet und stand im Kontakt mit dem Gelehrten Johann Caspar Lavater. Im Zentrum stand für sie die sittlich-religiöse Erziehung. Karl vom Stein war der Lieblingssohn der Mutter. Um den Familienbesitz zusammenzuhalten, hatte Karl Philipp einen Fideikommiss gegründet. Einige Zeit später wurde gegen den Protest der älteren Brüder Karl vom Stein der alleinige Erbe.[1] Seit dem Tod der Mutter 1783 war er für die Verwaltung der Reichsritterschaft verantwortlich, da sich der Vater aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls zurückgezogen hatte. Wegen seiner preußischen Beamtenlaufbahn übertrug Stein die tatsächliche Leitung der Güterverwaltung seiner Schwester, der unverheirateten Stiftsdame Marianne.
Nach der französischen Eroberung verkaufte Stein seine linksrheinischen Güter und erwarb dafür 1802 die Herrschaft Birnbaum in der späteren preußischen Provinz Posen.[2]
Minister Friedrich Anton von Heynitz war Förderer Steins zu Beginn von dessen beruflicher Tätigkeit im preußischen Staatsdienst
Im Alter von 16 Jahren nahm Stein 1773 ein Studium der Jura, Geschichte und Kameralwissenschaften (Vorläufer der Wirtschaftswissenschaft) an der Universität Göttingen auf. Erheblichen geistigen Einfluss auf ihn übte August Ludwig Schlözer aus, der versuchte, zwischen modernem Verfassungsdenken und konservativen Vorstellungen von altdeutscher Libertät zu vermitteln. Daneben studierte Stein auch bei Johann Stephan Pütter, einem der besten Kenner der Verfassung und Struktur des Heiligen Römischen Reiches. Wie damals für Studenten adeligen Standes üblich, verließ er die Universität 1777 ohne Abschluss.
Da sein Studium vor allem auf den Reichsdienst ausgerichtet war, absolvierte Stein anschließend für einige Monate ein Praktikum beim Reichskammergericht in Wetzlar. Dort trat er auch der Freimaurerloge Joseph zum Reichsadler bei. Auf verschiedenen Kavaliersreisen 1778/80 lernte er Regensburg als Sitz des Reichstages, die Höfe und Regierungen verschiedener Territorien des Reiches wie Mainz, Mannheim, Darmstadt, München sowie in Wien die Residenz des Kaisers kennen. Außerdem reiste Stein in die Steiermark und nach Ungarn. Dabei interessierte er sich auch für das Bergwerkswesen.
Auf Bemühen seiner Mutter trat Stein 1780 in den preußischen Staatsdienst ein. Er selbst begründete diesen Schritt mit seiner Bewunderung für Friedrich II. und der Liberalität des preußischen Staates, der keine Vorbehalte gegen Außenseiter kannte und ihnen gute Aufstiegsmöglichkeiten bot.[3] Als Referendar wurde er in Berlin beim Bergwerks- und Hüttendepartment des Generaldirektoriums angestellt, wo ihn Minister Friedrich Anton von Heynitz förderte. Stein absolvierte eine entsprechende Fachausbildung, teilweise an der sächsischen Bergakademie in Freiberg. Ausgedehnte Dienstreisen mit dem Minister vervollständigten seine Kenntnisse.
Eine eigenverantwortliche Stellung nahm er 1784 im Bereich des Bergbaus des westfälischen Teils der preußischen Staaten ein. Als Direktor der Bergämter Wetter an der Ruhr und Ibbenbüren war Stein für den Wegebau, den Ruhrkanal und die Organisation des unter staatlicher Aufsicht betriebenen Bergbaus zuständig. Dabei intensivierte er die staatliche Aufsicht über die Gruben. Er verbesserte dabei auch die Verbindung der Steinkohlegruben im späteren Ruhrgebiet mit den Gewerberegionen im Sauerland, Siegerland und Bergischen Land.[4]
Verschiedene Male wurden ihm diplomatische Posten angeboten, die er bis auf eine Gesandtschaftsreise 1785 nach Mainz, mit dem Ziel, den Kurfürsten zum Anschluss an den Fürstenbund zu bewegen, ausschlug.
Im Jahr 1786 machte er eine Reise nach England, um den dortigen Bergbau, Kanalbau und insgesamt die Anfänge der industriellen Revolution zu studieren. Die so gewonnenen Erkenntnisse konnte er nach seiner Rückkehr teilweise im Ruhrbergbau umsetzen. Auch gelang es ihm, einen Liefervertrag für eine Dampfmaschine von Boulton & Watt abzuschließen.
Grundriss des Schlosses von Kleve (1785)
Im Jahr 1787 wurde Stein Leiter der märkischen Kriegs- und Domänenkammern in Hamm. In dieser Zeit war er für die Schiffbarmachung der Ruhr verantwortlich, ließ als einer der ersten in Deutschland einige Meilen befestigter Chausseen[5] anlegen und verzichtete dabei auf die sonst übliche Fronarbeit. Außerdem sorgte er für eine Beschränkung der Steuern und eine Liberalisierung der Verkehrs- und Gewerbebestimmungen. Im Jahr 1792 wurde Stein Landtagskommissar, damit ist ein staatlicher Aufsichtsbeamter für die Landstände der Grafschaft Mark gemeint.
Seit 1793 war er zusätzlich Präsident der Kammer des Herzogtums Kleve mit Sitz in Kleve. Seinen Wohnsitz nahm er im Klever Herzogsschloss.
Im selben Jahr heiratete er die vierzehn Jahre jüngere Gräfin Wilhelmine von Wallmoden. Sie war Tochter Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborns, eines hannoverschen Generals, der einer Liebesaffäre des englischen Königs Georg II. entstammte. Mit ihr hatte Stein drei Töchter, von denen Henriette (* 1796) und Therese (* 1803) das Kindesalter überlebten.
Als leitender Beamter war Stein in seinen Provinzen in der Grafschaft Mark für eine umfassende Steuerreform zuständig, die für die Einwohner einer Verringerung der Abgaben bedeutete. Den durch die kriegsbedingte Teuerung hervorgerufenen Unruhen in der Grafschaft Mark begegnete Stein, indem er gegen den Widerstand des Militärs Getreide aus den Speichern der Armee zu günstigen Preisen an die Bevölkerung abgeben ließ.[6] Gegen die Versuche der preußischen Zentralverwaltung schützte Stein die Reste der Ständeverfassung und der kommunalen Selbstverwaltung.
Während des ersten Koalitionskrieges war Stein im Hauptquartier des Königs für die Verpflegung der Armee zuständig. Unter anderem war er Zeuge der Belagerung und des Falls von Mainz, der Hauptstadt der Mainzer Republik. Dabei war er auch an der Festnahme und körperlichen Misshandlung des Revolutionärs Friedrich Georg Pape beteiligt.
Im Jahr 1796 wurde Stein zum Oberkammerpräsidenten aller westlichen preußischen Territorien mit Amtssitz in Minden ernannt. Im Auftrag Berlins sorgte er für eine Förderung der Wirtschaft durch Abbau von Vorschriften, Zöllen und ähnlichen ökonomischen Hemmnissen. Zwischen Bielefeld und Osnabrück ließ er eine befestigte Straße erbauen und sorgte für die Verbesserung des Schiffsverkehrs auf der Weser. Außerdem leitete er für Minden und Ravensberg Agrarreformen ein. Dazu gehörte die Verringerung der Hand- und Spanndienste. Hinzu kamen Reformen der Verwaltung in seinem Amtsbereich.
Politisch war Stein in dieser Zeit ein Anhänger des englischen Verfassungssystems. Allerdings stand er anfangs auch der französischen Revolution nicht ohne Sympathie gegenüber. Beide Einflüsse führten dazu, dass er dem preußischen, auf die Bürokratie gestützten Absolutismus zunehmend kritisch gegenüberstand. Allerdings wandelte sich Steins Bild von der französischen Revolution rasch. Dazu trug nicht zuletzt der Kontakt zu hochrangigen französischen Emigranten bei, die in Hamm Zuflucht gefunden hatten. Zu diesen gehörten der nach der Hinrichtung Ludwig XVI. selbsternannte Regent Frankreichs, der Graf de Provence, der spätere Ludwig XVIII., sowie Karl von Anjou, der nachmalige Karl X. Nachhaltig beeindruckt hat Stein in dieser Zeit Edmund Burkes Schrift „Reflection on the Revolution in France.“[7]
Die Schriften von Edmund Burke übten zeitweise erheblichen Einfluss auf Stein aus
Obwohl Stein Reichspatriot und nicht nur preußischer Beamter war, billigte er die von Napoleon diktierten territorialen Veränderungen im Westen des Reiches und insbesondere die Säkularisation der geistlichen Territorien. Von der preußischen Zentralregierung beauftragt, trieb er diese Entwicklung in Westfalen noch vor dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 voran. Zwischen 1802 und 1804 leitete er von Münster aus die Eingliederung der geistlichen Herrschaften in den preußischen Staat. An Preußen fiel der östliche Teil des Hochstifts Münster als Erbfürstentum Münster, das Hochstift Paderborn als Erbfürstentum Paderborn sowie die Abteien Essen, Werden und das Stift Herford. Insbesondere in Münster stieß dies auf Kritik. Diese Erwerbungen gingen zwar nach dem Frieden von Tilsit wieder für einige Jahre verloren, wurden aber nach 1815 endgültig Bestandteil des preußischen Staats.
Im Jahr 1804 war Stein persönlich von den Veränderungen im Reich unmittelbar betroffen, als der nassauische Staatsminister Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein die Besitzungen der Familie vom Stein besetzen ließ und damit im Kleinen nichts anderes tat als Stein mit den westfälischen Bistümern im Großen. Dennoch protestierte Stein nachdrücklich und (auch auf Druck von Kaiser Franz II.) musste die Besetzung zunächst aufgehoben werden. Diese Episode führte zu einer lang anhaltenden Gegnerschaft Steins gegenüber Nassau und Marschall von Bieberstein. Letztlich wurden auch die Besitzungen derer Stein mediatisiert. Stein verlor zwar seine Herrschaftsrechte, nicht aber den Besitz seiner Güter und Ländereien.
In seiner westfälischen Zeit präsentierte sich Stein als überdurchschnittlich tüchtiger Verwaltungsbeamter insbesondere in Wirtschaftsfragen.[8] Dadurch empfahl er sich für Aufgaben in der Berliner Zentrale.
So nun brechen wir hier mal ab,wer sich weiter für die Geschichte interessiert,dem sei der Link empfohlen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsfreiherr_vom_und_zum_Stein
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