Deutsche Evangelische Allianz
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Deutsche Evangelische Allianz
Nah schon mal gehört liebe Bildungsbürger, oder reicht es Euch zu Weihnachten etwas in die Spendendose zu stecken und zu glauben Ihr wert gute Christen und allwissendes Urakel aller harry Potter und den Stein der Weisen.
Deutsche Evangelische Allianz hat was mit Deutscher geschichte aber auch mit Europäischer Geschichte und nicht zu letzt mit Kirchengeschichte zu tun.
Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) ist ein evangelikales Netzwerk von evangelisch-reformatorisch gesinnten Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Die DEA ist Mitglied der Weltweiten Evangelischen Allianz. Die theologische Basis der Evangelischen Allianz ist eine Interpretation der Aussagen der historischen reformatorischen Bekenntnisse. Regelmäßiges Publikationsorgan der Deutschen Evangelischen Allianz ist das Quartalsmagazin „EiNS“.
Derzeit bekennen sich in Deutschland nach eigenen Aussagen der DEA rund 1,3 Millionen Menschen zu Organisationen oder Einrichtungen, die zur Evangelischen Allianz gehören oder ihr nahestehen. Es gehören etwa 1100 örtliche Allianzkreise zur Deutschen Evangelischen Allianz[3], in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen und christlichen Gruppen und Werken treffen, um gemeinsam die Ziele der Evangelischen Allianz zu fördern.
Arbeitsfelder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Tätigkeiten in mehr als 230 Einrichtungen.[4]
Die theologische Basis der Evangelischen Allianz betont:[5]
die Allmacht, Gnade, Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung durch den biblisch bezeugten Gott
die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift und ihre völlige Zuverlässigkeit und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung
die Erlösungsbedürftigkeit, das heißt völlige Sündhaftigkeit und Schuld der Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen
Erlösung des Menschen allein durch Gottes Gnade aufgrund des Opfertodes Jesu
Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen durch den Heiligen Geist
das Priestertum aller Gläubigen, das zur Verkündigung des Evangeliums verpflichtet
die sichtbare Wiederkunft Jesu Christi, leibliche Auferstehung der Toten zu Gericht und ewigem Leben der Erlösten
Damit wird die Allianz allgemein als evangelikal bezeichnet. Jürgen Werth, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Evangelische Allianz, definierte evangelikal gemeinsam mit Fritz Laubach: „Sie sammeln sich um Bibel und Gebet und betonen die Notwendigkeit einer bewussten Glaubensentscheidung. Leben im Glauben bedeutet für sie gemeinsames missionarisches Zeugnis und soziales Engagement. Kritischen Anfragen an den christlichen Glauben und das kirchliche Bekenntnis stehen sie offen gegenüber, sind aber nicht bereit, beim Fragen stehen zu bleiben, sondern wollen zu konstruktiven Antworten kommen. Sie halten an der Vertrauenswürdigkeit der Bibel und am Bekenntnis fest.“ Er definiert weiter evangelikal als evangelisch im Ursprungssinne des sola fide, sola scriptura, sola gratia, solus Christus.[6]
August Tholuck
Gottfried Wilhelm Lehmann
Anna von Weling
Georg von Viebahn
Geschichte
Die vorbereitende Gründungsversammlung der Evangelischen Allianz, die vom 1. bis 3. Oktober 1845 in Liverpool stattfand und an der 216 Vertreter zwanzig verschiedener britischer Denominationen teilnahmen, lud auch deutsche Kirchenvertreter zu der für 1846 geplanten Gründungskonferenz nach London ein. Die Adressaten der Einladungsschreiben sind nicht mehr bekannt. Aus der Liste der Konferenzteilnehmer 1846 lassen sich nur die Namen derer ermitteln, die diese Einladung annahmen. Zu ihnen gehörte unter anderen der evangelische Pfarrer Christian Gottlob Barth, der Calvin-Forscher Jules Bonnet, der protestantische Theologieprofessor August Tholuck und Johann Gerhard Oncken, der Begründer der deutschen Baptisten.[7] Auch die streng lutherisch ausgerichtete Berliner Theologische Fakultät hatte eine Einladung nach London erhalten. In ihren Akten befindet sich der nicht veröffentlichte Entwurf eines Antwortschreibens, das von dem Alttestamentler Ernst Wilhelm Hengstenberg verfasst worden ist: Es [ergänze: Eine Teilnahme an der Gründungskonferenz] heiße die Kirche verraten, wenn mann sich mit den Cananitern, Hethitern, Amoritern, Pheresitern und Jebusitern der Neuzeit verbrüdern und verschwägern wolle. Nicht 'Friede, Friede!' rufen, sondern 'Hie Schwert des Herrn und Gideon!' .[8] Der Kirchengeschichtler August Neander, ebenfalls Lehrstuhlinhaber der Berliner Universität und ein Vertreter der deutschen Erweckungsbewegung, widersprach Hengstenberg, nahm an der Gründungskonferenz teil und machte seinen Schüler Johann Hinrich Wichern, Begründer der Inneren Mission auf die Allianzbewegung aufmerksam. Wichern nahm den Gedanken einer evangelischen Allianz zunächst begeistert auf,[9] wandte sich aber später enttäuscht davon ab, da die Allianzbemühungen seiner Einschätzung nach eher eine geistliche als eine praktisch-diakonische Zusammenarbeit zum Ziel hatten.[10] Sein geistiger Ziehvater Tholuck blieb gegenüber der Gründung eines deutschen Zweiges der Evangelischen Allianz eher indifferent, war aber bis ins hohe Alter Gast und gern gehörter Referent bei den Konferenzen der Weltweiten Evangelischen Allianz.[11]
1851 fand in London die zweite Konferenz der Weltweiten Evangelischen Allianz statt. Der Kreis der deutschen Teilnehmer hatte sich erweitert. Neben Georg Treviranus, Pastor der Bremer St. Martini-Gemeinde, hatten sich auch der reformierte Elberfelder Theologe Friedrich Wilhelm Krummacher, der Berliner Baptistenprediger Gottfried Wilhelm Lehmann und der evangelische Karlsruher Pfarrer Jakob Theodor Plitt[12] nach England begeben. Nach Deutschland zurückgekehrt gründeten die norddeutschen Teilnehmer das Komitee des Norddeutschen Zweiges der Evangelischen Allianz.[13]
Norddeutscher Zweig der Evangelischen Allianz
Das erste norddeutsche Allianz-Komitee entwickelte offensichtlich keine bedeutenden Aktivitäten, denn einige Zeit später erfolgte im Jahr 1851 in Berlin unter dem Namen Norddeutscher Zweig der Evangelischen Allianz eine Neugründung.[14] Initiatoren waren der evangelische Pfarrer Eduard Wilhelm Theodor Kuntze[15] und der bereits erwähnte Baptistenprediger Gottfried Wilhelm Lehmann. Der norddeutsche Zweig der Evangelischen Allianz nannte sich in der Öffentlichkeit zunächst Evangelischer Bund.[16] Man traf sich zunächst einmal pro Monat im Pfarrhaus an der Berliner Elisabeth-Kirche und erlebte ein rasches Wachstum. Neben weiteren Gliedern der Landeskirche kamen Methodisten und Angehörige der Brüdergemeinde hinzu, sodass die monatlichen Treffen ins Missionshaus an der Sebaststraße verlegt wurden. Ein dort beschlossenes Statut, in dem das 1846 beschlossene Glaubensbekenntnis der Evangelischen Allianz aufgenommen und durch weitere Beschlüsse bezüglich Mitgliedschaft und Zielsetzungen erweitert worden war, wurde von folgenden Personen unterschrieben: Eduard Wilhelm Theodor Kuntze (Pastor an der St.-Elisabeth-Kirche), Salomon Lachs (Professor am Königlichen Taubstummen-Institut), Kollberg (Hilfsprediger an der St.-Elisabeth-Kirche), Lobeck (Generalagent der Berliner Lebens-Versicherungs-Gesellschaft), Gottfried Wilhelm Lehmann (Ältester der Baptistengemeinde), Wünsche (Prediger der Brüdergemeinde), Nickel (Rentier) und Ferdinand Bues (Prediger der Baptistengemeinde).[17]
Im Jahr 1853 formte sich ein Allianzkreis in Hamburg, möglicherweise unter Mithilfe von Johann Gerhard Oncken, dem Wegbereiter des deutschen Baptismus. Oncken hatte an der Gründungsversammlung der Evangelischen Allianz im Jahr 1847 in London teilgenommen.[18]
Allianz Konferenz 1857 in Berlin
Die dritte Konferenz der internationalen Evangelischen Allianz, die vom 9. bis zum 17. September 1857 in der Berliner Garnisonskirche stattfand und vom Evangelischen Bund mitorganisiert worden war, brachte für die deutsche Allianzbewegung den entscheidenden Durchbruch. Fast tausend Theologen und ca. 300 Laien nahmen an der Versammlung teil. Schirmherr wurde der preußische König Friedrich Wilhelm IV., entgegen der Warnung von Friedrich von Maltzan (Rostock), nicht „die kirchliche Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden in Preußen weiterhin zu fördern.“[19] Der Monarch unterstütze die Organisation der Veranstaltung mit 200 Fiedrichsdor, der Magistrat der Stadt Berlin beteiligte sich mit 1.500 Talern.[20] Am 11. September 1857 lud der König die Konferenzteilnehmer, rund 800 Personen, zu einem Empfang ins Schloss Sanssouci ein.
Auf der Berliner Konferenz hatten sich die Abgeordneten aller Kirchen zu ihrer eigenen Kirche bekannt, jedoch auch ihren Willen eines gemeinsamen Bruderbundes bekundet. Kirchliche als auch freikirchliche Vertreter hatten ihren Willen zur Mission geäussert und der Ruf nach einer staatsfreien Volkskirche war verstärkt worden.[21]
Entwicklung ab 1858
Als Folge der Berliner Konferenz bildete sich 1858 ein Württembergischer Zweig der Evangelischen Allianz, der als „Verein zur Förderung der Liebe und Eintracht unter den Christen“ gegründet worden war. Die erste Württembergische Allianzversammlung fand am 2. Februar 1859 in Ludwigsburg statt.[22]
Die erste Allianzgebetswoche wurde für das Jahr 1860 ausgerufen. Dabei bediente man sich der Texte, die von der britischen Allianz zur Verfügung gestellt wurden. Die Gebetsanliegen wurden durch zwei Referenten vorgetragen. Zwei andere Referenten beteten dann im Namen aller Versammelten.[23]
Um 1860 entstand ein rheinischer Zweig der Evangelischen Allianz, an dessen Spitze Pfarrer Gräber, Präses der Barmer Missionsgesellschaft, stand.[24] Zudem bildete sich eine Gruppe von Allianzfreunden in Berlin, die 1875 von dem Vorsitzenden Graf Egloffstein und dem Sekretär Hermann Meßner geleitet wurde. Im Rahmen eines Besuches von James Davis, einem Vertreter der englischen Allianz, im Jahr 1876 kam es zu einem Treffen mit dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck. Der sah den Wert der Allianz in einer gemeinsamen Plattform für wechselseitigen Austausch und vereinigtes Handeln zur Verteidigung der Prinzipien bürgerlicher und religiöser Freiheit.[25]
Am 6. Oktober 1880 wurden in Barmen der Vorstand der inzwischen gegründeten „Freien Evangelischen Vereinigung“ und der „Westdeutschen Evangelischen Allianz“ vereinigt zum „Westdeutschen Komitee der Evangelischen Allianz“. Vorsitzender für die nächsten 9 Jahre wurde Prof. Christlieb, sein Stellvertreter wurde der Barmer Missionsinspektor D. Fabri. Seitdem gab es Westdeutsche Allianzkonferenzen. Die Konferenz fand jedes 2. Jahr in Siegen statt, in den dazwischen liegenden Jahren an verschiedenen anderen Orten im nördlichen Rheinland und dem westlichen Westfalen.[26]
Im November 1881 rief das Komitee des Deutschen Zweiges der Evangelischen Allianz zur allgemeinen Teilnahme an der Allianzgebetswoche im folgenden Jahr auf. Graf Bismarck-Bohlen und Andreas Graf Bernstorff unterschrieben den Aufruf. In 192 Orten wurde das Gebetsprogramm dann in der Zeit vom 1. bis 7. Januar 1882 durchgeführt.[27]
Blankenburger Allianzkonferenz
Die Initiatorin, Anna von Weling, war durch die Teilnahme an Konferenzen der Heiligungsbewegung, etwa der Mildmay-Konferenz in der Nähe Londons, bestrebt, ähnliche Veranstaltungen auch in Deutschland durchzuführen.[28] Vom 13. bis 15. September 1886 fand auf ihre Einladung hin in Bad Blankenburg die erste Allianzkonferenz unter dem Titel „Allianzkonferenz zur Vertiefung des Glaubenslebens“ unter der Leitung von Heinrich Peter Ziemann mit 28 Teilnehmern statt.[29][30] Während sie im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens neben der Berliner Allianz ihren Anteil am Aufbau der deutschen evangelischen Allianz leistete, entwickelte sie sich in der zweiten Dekade ihrer Existenz zu einem Gegenpol der nord- und der inzwischen auch entstandenen westdeutschen Allianzen. Erich Beyreuther beschreibt insbesondere ihre Zeit zwischen 1900 und 1910 als eine Epoche, in der die Blankenburger Allianzkonferenz nicht nur "gesammelt" und "aufgebaut", sondern auch "verwirrt" und "abgestoßen" hat.[31] Gründe für diese gegenläufigen Einschätzungen waren einerseits die in Blankenburg vehement geäußerte Kritik an aller verfassten Kirchlichkeit, die sich sowohl gegen die evangelischen Landes- als auch an die Adresse der traditionellen Freikirchen richtete. Diese wurden geschürt durch die bedeutenden Blankenburger Redner Friedrich Wilhelm von Baedeker und General von Viebahn, der aus der Landeskirche ausgetreten war.
Ein anderer Problemherd zwischen Blankenburg und den anderen Regionalallianzen lag im Aufkommen der Pfingstbewegung. Während die Blankenburger Konferenzen Anfang des 20. Jahrhunderts stark unter den Einfluss dieser Bewegung gerieten, waren die anderen Allianzkreise eher kritisch-distanziert. Gemeinsam mit der deutschen Gemeinschaftsbewegung lösten sich allerdings dann auch die Blankenburger von den Pfingstlern. Verantwortliche der Blankenburger Allianzkonferenz initiierten eine Konferenz am 15. September 1909 in Berlin, auf der man sich in der sogenannten Berliner Erklärung von der entstehenden Pfingstbewegung distanzierte.[32]
In den Konfliktzusammenhang gehört auch das von Anna von Weling im Jahr 1890 gegründete und bis in das Jahr 1940 erscheinende Evangelische Allianzblatt. Die Redaktion leitete ab 1903 Bernhard Kühn, der einen „scharf kritischen Ton“ gegen die Kirche anschlug.[30] Kühns Nachfolger wurde im Jahr 1914 Otto Dreibholz. Seine Arbeit war ein erster Schritt zu einer Normalisierung des Verhältnisses zwischen Kirche und Allianz und auch der verschiedenen Richtungen der Allianzen untereinander. Die entscheidende Wende trat ein, als Gustav Friedrich Nagel (1868–1944), Prediger des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, 1919 die Leitung des Allianzblattes übernahm. 1924 wurde er zunächst zum zweiten und 1926 schließlich zum ersten Vorsitzenden des Deutschen Zweiges der Evangelischen Allianz gewählt.[33] Seit dieser Zeit tagte der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz während der Blankenburger Konferenzen und machten so die Brücke sichtbar, die zwischen den getrennten Allianzen geschlagen worden war. Ebenfalls im Jahr 1924 wurde das Allianzblatt zum offiziellen Organ des deutschen Allianz-Gesamtverbandes.[34]
Die Evangelische Allianz in der Zeit des Dritten Reiches
Das Verhältnis der Evangelischen Allianz zum Nationalsozialismus war zunächst durch Abwarten, dann aber durch ein Schweigen bestimmt, das später unter anderem vom frei-evangelischen Prediger Friedrich Heitmüller, Mitglied im Nachkriegsvorstand der DEA, als "schuldhaft" bewertet wurde.[35] Bereits auf die Machtergreifung Hitlers reagierte die Evangelische Allianz in ihrem Veröffentlichungsorgan, dem "Ev. Allianzblatt", nicht. Als nach der Ernennung Alfred Rosenbergs zum Reichsschulleiter die organisatorische Lahmlegung des Christentums deutlich wurde, setzte man sich von der Bekennenden Kirche ab und mied den Kontakt mit von der Gestapo auf Grund ihrer Verkündigung Verfolgten.[36] Der erste Vorsitzende des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Walter Michaelis, vertrat ab 1936 die Auffassung, dass man vonseiten der Allianzverantwortlichen die Situation „verharmlose“. Michaelis, Vertreter des damals größten deutschen Gemeinschaftsverbandes mit rund 500.000 Mitgliedern, trat am 3. April 1937 aus dem Hauptvorstand der Evangelischen Allianz aus.[37]
Ende des Jahres 1946 bekannte der neue 1. Vorsitzende Walter Zilz (Vorsitzender von 1946 bis 1954[38]) in dem ersten nach dem Krieg veröffentlichten Flugblatt der Evangelischen Allianz eine Mitschuld an den Ereignissen des Dritten Reiches:[39]
„Wir beugen uns tief vor dem Herrn im Blick auf alle Not, die uns bedrückt und alle äußere und innere Zerrissenheit, die wir schmerzlich empfinden. Wir bekennen, daß das Zeugnis der Evangelischen Allianz oft nicht klar und geistesmächtig genug gewesen ist. Wir sind den Mächten des Unglaubens in unserem Volk nicht stark und mutig genug entgegengetreten und haben auch die Bedürfnisse unserer Zeit zu wenig in treuer Fürbitte priesterlich vor Gott gebracht. Wir hätten mehr Leucht- und Salzkraft des Evangeliums beweisen müssen. Auch darunter beugen wir uns, daß wir in den hinter uns liegenden Jahren nicht immer sofort den Irrtum jener Zeit klar erkannt und ihm ein kraftvolles offenes Bekenntnis entgegengesetzt haben. Wir sind uns bewußt, daß die Gemeinde Gottes sich hier zu demütigen hat und sich noch viel entschlossener und verantwortungsbewußter einsetzen muß für die großen und ernsten Aufgaben der Gegenwart.“[40]
Das Programm der Gebetswoche 1947 enthielt ebenfalls ein Schuldbekenntnis.[39]
Die Zeit ab 1945
Nach dem Krieg belebte sich die Arbeit der DEA. So fand ab 1946 wieder die jährliche Gebetswoche statt, ebenso wurden Allianzkonferenzen in zahlreichen Orten veranstaltet. Zum Schwerpunkt der DEA in den fünfziger und sechziger Jahren entwickelte sich die Mission, mit der die „entchristlichten Massen“ erreicht werden sollten.[41] So initiierte die DEA ab dem Jahr 1953 evangelistische Massenveranstaltungen mit dem US-amerikanischen Evangelisten Billy Graham in deutschen Städten. Auf Anraten von Graham (er vertrat die Auffassung: „Deutschland muss durch Deutsche evangelisiert werden.“[42]) wurde der Verein „Großevangelisation der Deutschen Evangelischen Allianz“ ins Leben gerufen, der in Abstimmung und Zusammenarbeit mit örtlichen Allianzkreisen Evangelisationen mit Gerhard Bergmann durchführte.
Prägenden Einfluss auf die Nachkriegsentwicklung der Evangelischen Allianz hatte als langjähriger Mitvorsitzender der westfälische Pfarrer und Evangelist Paul Deitenbeck, dessen Paul-Deitenbeck-Gedächtnis-Stiftung sich in erster Linie um das Allianzhaus in Bad Blankenburg kümmert.
Expo 2000-Wahrzeichen: Pavillon der Hoffnung (Expowal) von WVD, CVJM und DEA.
Im Jahr 2000 beteiligte sich die Deutsche evangelische Allianz gemeinsam mit World Vision Deutschland und dem CVJM-Gesamtverband mit dem Projekt Pavillon der Hoffnung an der Expo 2000,[43] eigener Thementag war der 31. Juli 2000.[44]
Gegenwart
Die Deutsche Evangelische Allianz hat jährlich zwei Hauptveranstaltungen: die „Internationale Gebetswoche“ (Allianzgebetswoche) Anfang Januar, die in ca. 1100 Orten stattfindet und ca. 300.000 Besucher zählt,[45] und die seit 1886 jährlich stattfindende Bad Blankenburger „Allianzkonferenz“ Anfang August mit ca. 2500 Teilnehmern.[46]
Das angeschlossene Institut für Islamfragen bietet Informationen über den Islam aus christlicher Perspektive. Es wurde am 19. Oktober 1999 gegründet. Den Vorsitz haben Dieter Kuhl und Albrecht Hauser. Wissenschaftliche Leiterin ist Christine Schirrmacher. Das Institut bietet online ein Fatwa-Archiv.
Die Deutsche Evangelische Allianz ist eine von über 2.000 auf der Lobbyliste beim Deutschen Bundestag eingetragenen Organisationen, Wolfgang Baake ist Beauftragter der Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag.
Die Deutsche Evangelische Allianz vergibt ein Spendensiegel an Organisationen, bei denen die Verwendung der anvertrauten Spendengelder in ihrem Sinne sichergestellt ist. Eine Liste der Organisationen, die das Spendensiegel erhalten haben, kann online abgerufen werden.[47]
Als ihren kirchenpolitischen Auftrag sieht die DEA laut Hartmut Steeb, „so weit als möglich darauf hinzuwirken, dass die Selbstbindung an Bibel und Bekenntnis beachtet bleibt“ und „auf unbiblische Bewegungen mit theologisch fundierten öffentlichen Stellungnahmen und kritischer Auseinandersetzung [zu] reagieren“.[48]
Rechtsstellung
Die Deutsche Evangelische Allianz hat heute den Status eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Bad Blankenburg in Thüringen. Hier befindet sich auch das „Evangelische Allianzhaus Bad Blankenburg gemeinnützige GmbH“, eine Tagungsstätte bzw. Konferenzzentrum mit Erholungsheim und Hotel.
Vor 1990 gab es zwei territorial separate Organisationen, die „Evangelische Allianz in der DDR“ und die „Deutsche Evangelische Allianz e. V.“ mit Sitz in Stuttgart, die sich nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ebenfalls wieder vereinigten. Dies erfolgte durch Anschluss der westdeutschen an die ostdeutsche Evangelische Allianz mit Sitz in Bad Blankenburg. Die Geschäftsstelle der Deutschen Evangelischen Allianz befand sich aber noch bis November 2004 in Stuttgart. Seither ist sie am Sitz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg.
Auf Ortsebene gibt es etwa 1100 lokale Arbeitskreise der Deutschen Evangelischen Allianz, die zum Teil auch als eigenständige eingetragene Vereine organisiert sind. Zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland zählen sich etwa 350 überörtlich arbeitende christliche Werke und Verbände.
Leitung
Derzeit[49] gehören zum Geschäftsführenden Vorstand:
Vorsitzender: Michael Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes[50][51]
2. Vorsitzender: Ekkehart Vetter
Generalsekretär: Hartmut Steeb, seit 1988
Schatzmeister: Karl-Heinz Zimmer
Maike Sachs
Christine Schirrmacher
Reinhard Spincke
Jürgen Werth
Siegfried Winkler
Zum Hauptvorstand gehören neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes Personen aus unterschiedlichen Kirchen, Verbänden und Werken. Nach 13 Neuberufungen im Dezember 2012 hat der Hauptvorstand 60 Mitglieder, die für jeweils 6 Jahre gewählt sind. Sie sind zugleich auch die Mitglieder des Vereins Deutsche Evangelische Allianz e. V.[52][53]
Politik
In Anknüpfung an die in der Präambel zum Grundgesetz genannte Verantwortung vor Gott[54] und das historische politische Engagement der evangelischen Allianz gegen Sklaverei und wirtschaftliche Ausbeutung und für Religionsfreiheit fordert die DEA die evangelische Christenheit auf, sich politisch für ihr Land zu engagieren.[55]
Die aktuellste ausführliche Stellungnahme zum Verhältnis von Christsein und Politik wurde 2009 unter der Überschrift Sucht der Stadt Bestes herausgegeben. In einem Vorwort[56] schrieb der Generalsekretär Hartmut Steeb: „Die Anhänger sollten in Parteien mitarbeiten und dort biblisch-ethische Wertmaßstäbe bewusst einbringen“; bereit sein „zur Übernahme öffentlicher Verantwortung in Haus, Schule, Betrieb, Bezirksbeirat, Stadtrat, als Schöffe ...“; „den Mund auftun im persönlichen Umkreis, im Unterricht, im Betrieb, bei Veranstaltungen, im Gespräch mit politisch Verantwortlichen“; „Leserbriefe an Zeitungen und Zeitschriften, Rundfunkanstalten und Fernsehsender schreiben“.
Es gehe darum, meinte DEA-Generalsekretär Steeb, „dass sich unsere Gesellschaft zur ,christlichen Leitkultur' stellt“. Ein weltanschaulich neutraler Staat habe keine gute Zukunft. „Werteungebundene Toleranz macht Deutschland zum gefundenen Fressen einer auf Expansion und Aufrichtung einer islamischen ,Gottes-Staat-Ideologie' ausgerichteten islamischen Weltsicht.“[57]
Nahestehende Organisationen
Die Deutsche Evangelische Allianz sammelt keine Mitglieder. 350 Werke und Einrichtungen gelten als „nahestehende Organisationen“, die nach dem Grad der Verbundenheit in drei Kategorien eingeteilt werden:
Kategorie I: „Selbständige Werke, die eng mit dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz zusammenarbeiten, da sie entweder direkt von der DEA oder mit Unterstützung der DEA gegründet worden sind oder später bewusst als solche der DEA angeschlossen wurden“
Kategorie II: „Selbständige diakonische, evangelistische, missionarische und seelsorgerliche Werke, die überregional arbeiten und sich in ihren Satzungen mit der Zusammenarbeit der Evangelischen Allianz verbunden fühlen und regelmäßigen Kontakt zur Geschäftsstelle der DEA halten“
Kategorie III: „Werke und Einrichtungen, die der Evangelischen Allianz nahestehen, die Glaubensbasis der DEA in ihren Satzungen oder Grundsätzen jedoch nicht offiziell erwähnen“
Die letzte Kategorie umfasst auch Freikirchen und kirchliche Gemeinschaftsverbände.
Die vollständige Liste findet sich in Der Deutschen Evangelischen Allianz nahestehende Organisationen.
Positionen
Die DEA bezieht Stellung zu weltanschaulichen, ethischen, wirtschaftlichen und politischen Themen, beispielsweise zu Religionsfreiheit, Christenverfolgung, Menschenhandel, sozialer Gerechtigkeit, Abtreibung oder Homosexualität und vertritt dabei weitgehend konservative[58] Positionen.
Zur Homosexualität äußert sich die DEA überwiegend kritisch.[59][60] Jedoch entschuldigte sich der damalige Vorsitzende Jürgen Werth 2011 auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden bei den Homosexuellen für Respektlosigkeit und schlimme Erfahrungen durch einzelne Evangelikale.[61]
Die in die Kritik geratenen Versuche einiger Lehrer, kreationistische Inhalte in die schulische Ausbildung einfließen zu lassen, verteidigte die DEA mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit.[62]
2010 distanzierte sich die Deutsche Evangelische Allianz deutlich vom International Burn a Koran Day.[63][64] Sie tritt für Religionsfreiheit für Angehörige aller Religionen ein.[65]
Siehe auch
Lausanner Bewegung
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Vereinigung Evangelischer Freikirchen
Ökumenischer Rat der Kirchen
30 Tage Gebet für die islamische Welt
Literatur
Rudolf Westerheide: EINS - Wie wir als Christen glaubwürdig werden. Impulstour 2004., Born-Verlag, Januar 2004, ISBN 3-417-24817-5
Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden, Christliches Verlagshaus Stuttgart: Stuttgart 1997, Seite 134 ff, ISBN 978-3-7675-7763-3
Joachim Cochlovius: Evangelische Allianz. In: Theologische Realenzyklopädie 10 (1982), S. 650–-656
Erich Beyreuther: Der Weg der Evangelischen Allianz in Deutschland, R. Brockhaus: Wuppertal 1969
Fritz Laubach: Aufbruch der Evangelikalen, R. Brockhaus: Wuppertal 1972
Karl Heinz Voigt: Die Evangelische Allianz als ökumenische Bewegung. Freikirchliche Erfahrungen im 19.Jahrhundert, Christliches Verlagshaus: Stuttgart 1990
quelle - Literatur & Einzelnachweise
Nun vielleicht sollten sich das mal ein paar Leutchen zu gemüte führen,statt dummes Zeug von sich zu geben.
Deutsche Evangelische Allianz hat was mit Deutscher geschichte aber auch mit Europäischer Geschichte und nicht zu letzt mit Kirchengeschichte zu tun.
Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) ist ein evangelikales Netzwerk von evangelisch-reformatorisch gesinnten Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Die DEA ist Mitglied der Weltweiten Evangelischen Allianz. Die theologische Basis der Evangelischen Allianz ist eine Interpretation der Aussagen der historischen reformatorischen Bekenntnisse. Regelmäßiges Publikationsorgan der Deutschen Evangelischen Allianz ist das Quartalsmagazin „EiNS“.
Derzeit bekennen sich in Deutschland nach eigenen Aussagen der DEA rund 1,3 Millionen Menschen zu Organisationen oder Einrichtungen, die zur Evangelischen Allianz gehören oder ihr nahestehen. Es gehören etwa 1100 örtliche Allianzkreise zur Deutschen Evangelischen Allianz[3], in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen und christlichen Gruppen und Werken treffen, um gemeinsam die Ziele der Evangelischen Allianz zu fördern.
Arbeitsfelder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Tätigkeiten in mehr als 230 Einrichtungen.[4]
Die theologische Basis der Evangelischen Allianz betont:[5]
die Allmacht, Gnade, Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung durch den biblisch bezeugten Gott
die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift und ihre völlige Zuverlässigkeit und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung
die Erlösungsbedürftigkeit, das heißt völlige Sündhaftigkeit und Schuld der Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen
Erlösung des Menschen allein durch Gottes Gnade aufgrund des Opfertodes Jesu
Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen durch den Heiligen Geist
das Priestertum aller Gläubigen, das zur Verkündigung des Evangeliums verpflichtet
die sichtbare Wiederkunft Jesu Christi, leibliche Auferstehung der Toten zu Gericht und ewigem Leben der Erlösten
Damit wird die Allianz allgemein als evangelikal bezeichnet. Jürgen Werth, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Evangelische Allianz, definierte evangelikal gemeinsam mit Fritz Laubach: „Sie sammeln sich um Bibel und Gebet und betonen die Notwendigkeit einer bewussten Glaubensentscheidung. Leben im Glauben bedeutet für sie gemeinsames missionarisches Zeugnis und soziales Engagement. Kritischen Anfragen an den christlichen Glauben und das kirchliche Bekenntnis stehen sie offen gegenüber, sind aber nicht bereit, beim Fragen stehen zu bleiben, sondern wollen zu konstruktiven Antworten kommen. Sie halten an der Vertrauenswürdigkeit der Bibel und am Bekenntnis fest.“ Er definiert weiter evangelikal als evangelisch im Ursprungssinne des sola fide, sola scriptura, sola gratia, solus Christus.[6]
August Tholuck
Gottfried Wilhelm Lehmann
Anna von Weling
Georg von Viebahn
Geschichte
Die vorbereitende Gründungsversammlung der Evangelischen Allianz, die vom 1. bis 3. Oktober 1845 in Liverpool stattfand und an der 216 Vertreter zwanzig verschiedener britischer Denominationen teilnahmen, lud auch deutsche Kirchenvertreter zu der für 1846 geplanten Gründungskonferenz nach London ein. Die Adressaten der Einladungsschreiben sind nicht mehr bekannt. Aus der Liste der Konferenzteilnehmer 1846 lassen sich nur die Namen derer ermitteln, die diese Einladung annahmen. Zu ihnen gehörte unter anderen der evangelische Pfarrer Christian Gottlob Barth, der Calvin-Forscher Jules Bonnet, der protestantische Theologieprofessor August Tholuck und Johann Gerhard Oncken, der Begründer der deutschen Baptisten.[7] Auch die streng lutherisch ausgerichtete Berliner Theologische Fakultät hatte eine Einladung nach London erhalten. In ihren Akten befindet sich der nicht veröffentlichte Entwurf eines Antwortschreibens, das von dem Alttestamentler Ernst Wilhelm Hengstenberg verfasst worden ist: Es [ergänze: Eine Teilnahme an der Gründungskonferenz] heiße die Kirche verraten, wenn mann sich mit den Cananitern, Hethitern, Amoritern, Pheresitern und Jebusitern der Neuzeit verbrüdern und verschwägern wolle. Nicht 'Friede, Friede!' rufen, sondern 'Hie Schwert des Herrn und Gideon!' .[8] Der Kirchengeschichtler August Neander, ebenfalls Lehrstuhlinhaber der Berliner Universität und ein Vertreter der deutschen Erweckungsbewegung, widersprach Hengstenberg, nahm an der Gründungskonferenz teil und machte seinen Schüler Johann Hinrich Wichern, Begründer der Inneren Mission auf die Allianzbewegung aufmerksam. Wichern nahm den Gedanken einer evangelischen Allianz zunächst begeistert auf,[9] wandte sich aber später enttäuscht davon ab, da die Allianzbemühungen seiner Einschätzung nach eher eine geistliche als eine praktisch-diakonische Zusammenarbeit zum Ziel hatten.[10] Sein geistiger Ziehvater Tholuck blieb gegenüber der Gründung eines deutschen Zweiges der Evangelischen Allianz eher indifferent, war aber bis ins hohe Alter Gast und gern gehörter Referent bei den Konferenzen der Weltweiten Evangelischen Allianz.[11]
1851 fand in London die zweite Konferenz der Weltweiten Evangelischen Allianz statt. Der Kreis der deutschen Teilnehmer hatte sich erweitert. Neben Georg Treviranus, Pastor der Bremer St. Martini-Gemeinde, hatten sich auch der reformierte Elberfelder Theologe Friedrich Wilhelm Krummacher, der Berliner Baptistenprediger Gottfried Wilhelm Lehmann und der evangelische Karlsruher Pfarrer Jakob Theodor Plitt[12] nach England begeben. Nach Deutschland zurückgekehrt gründeten die norddeutschen Teilnehmer das Komitee des Norddeutschen Zweiges der Evangelischen Allianz.[13]
Norddeutscher Zweig der Evangelischen Allianz
Das erste norddeutsche Allianz-Komitee entwickelte offensichtlich keine bedeutenden Aktivitäten, denn einige Zeit später erfolgte im Jahr 1851 in Berlin unter dem Namen Norddeutscher Zweig der Evangelischen Allianz eine Neugründung.[14] Initiatoren waren der evangelische Pfarrer Eduard Wilhelm Theodor Kuntze[15] und der bereits erwähnte Baptistenprediger Gottfried Wilhelm Lehmann. Der norddeutsche Zweig der Evangelischen Allianz nannte sich in der Öffentlichkeit zunächst Evangelischer Bund.[16] Man traf sich zunächst einmal pro Monat im Pfarrhaus an der Berliner Elisabeth-Kirche und erlebte ein rasches Wachstum. Neben weiteren Gliedern der Landeskirche kamen Methodisten und Angehörige der Brüdergemeinde hinzu, sodass die monatlichen Treffen ins Missionshaus an der Sebaststraße verlegt wurden. Ein dort beschlossenes Statut, in dem das 1846 beschlossene Glaubensbekenntnis der Evangelischen Allianz aufgenommen und durch weitere Beschlüsse bezüglich Mitgliedschaft und Zielsetzungen erweitert worden war, wurde von folgenden Personen unterschrieben: Eduard Wilhelm Theodor Kuntze (Pastor an der St.-Elisabeth-Kirche), Salomon Lachs (Professor am Königlichen Taubstummen-Institut), Kollberg (Hilfsprediger an der St.-Elisabeth-Kirche), Lobeck (Generalagent der Berliner Lebens-Versicherungs-Gesellschaft), Gottfried Wilhelm Lehmann (Ältester der Baptistengemeinde), Wünsche (Prediger der Brüdergemeinde), Nickel (Rentier) und Ferdinand Bues (Prediger der Baptistengemeinde).[17]
Im Jahr 1853 formte sich ein Allianzkreis in Hamburg, möglicherweise unter Mithilfe von Johann Gerhard Oncken, dem Wegbereiter des deutschen Baptismus. Oncken hatte an der Gründungsversammlung der Evangelischen Allianz im Jahr 1847 in London teilgenommen.[18]
Allianz Konferenz 1857 in Berlin
Die dritte Konferenz der internationalen Evangelischen Allianz, die vom 9. bis zum 17. September 1857 in der Berliner Garnisonskirche stattfand und vom Evangelischen Bund mitorganisiert worden war, brachte für die deutsche Allianzbewegung den entscheidenden Durchbruch. Fast tausend Theologen und ca. 300 Laien nahmen an der Versammlung teil. Schirmherr wurde der preußische König Friedrich Wilhelm IV., entgegen der Warnung von Friedrich von Maltzan (Rostock), nicht „die kirchliche Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden in Preußen weiterhin zu fördern.“[19] Der Monarch unterstütze die Organisation der Veranstaltung mit 200 Fiedrichsdor, der Magistrat der Stadt Berlin beteiligte sich mit 1.500 Talern.[20] Am 11. September 1857 lud der König die Konferenzteilnehmer, rund 800 Personen, zu einem Empfang ins Schloss Sanssouci ein.
Auf der Berliner Konferenz hatten sich die Abgeordneten aller Kirchen zu ihrer eigenen Kirche bekannt, jedoch auch ihren Willen eines gemeinsamen Bruderbundes bekundet. Kirchliche als auch freikirchliche Vertreter hatten ihren Willen zur Mission geäussert und der Ruf nach einer staatsfreien Volkskirche war verstärkt worden.[21]
Entwicklung ab 1858
Als Folge der Berliner Konferenz bildete sich 1858 ein Württembergischer Zweig der Evangelischen Allianz, der als „Verein zur Förderung der Liebe und Eintracht unter den Christen“ gegründet worden war. Die erste Württembergische Allianzversammlung fand am 2. Februar 1859 in Ludwigsburg statt.[22]
Die erste Allianzgebetswoche wurde für das Jahr 1860 ausgerufen. Dabei bediente man sich der Texte, die von der britischen Allianz zur Verfügung gestellt wurden. Die Gebetsanliegen wurden durch zwei Referenten vorgetragen. Zwei andere Referenten beteten dann im Namen aller Versammelten.[23]
Um 1860 entstand ein rheinischer Zweig der Evangelischen Allianz, an dessen Spitze Pfarrer Gräber, Präses der Barmer Missionsgesellschaft, stand.[24] Zudem bildete sich eine Gruppe von Allianzfreunden in Berlin, die 1875 von dem Vorsitzenden Graf Egloffstein und dem Sekretär Hermann Meßner geleitet wurde. Im Rahmen eines Besuches von James Davis, einem Vertreter der englischen Allianz, im Jahr 1876 kam es zu einem Treffen mit dem deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck. Der sah den Wert der Allianz in einer gemeinsamen Plattform für wechselseitigen Austausch und vereinigtes Handeln zur Verteidigung der Prinzipien bürgerlicher und religiöser Freiheit.[25]
Am 6. Oktober 1880 wurden in Barmen der Vorstand der inzwischen gegründeten „Freien Evangelischen Vereinigung“ und der „Westdeutschen Evangelischen Allianz“ vereinigt zum „Westdeutschen Komitee der Evangelischen Allianz“. Vorsitzender für die nächsten 9 Jahre wurde Prof. Christlieb, sein Stellvertreter wurde der Barmer Missionsinspektor D. Fabri. Seitdem gab es Westdeutsche Allianzkonferenzen. Die Konferenz fand jedes 2. Jahr in Siegen statt, in den dazwischen liegenden Jahren an verschiedenen anderen Orten im nördlichen Rheinland und dem westlichen Westfalen.[26]
Im November 1881 rief das Komitee des Deutschen Zweiges der Evangelischen Allianz zur allgemeinen Teilnahme an der Allianzgebetswoche im folgenden Jahr auf. Graf Bismarck-Bohlen und Andreas Graf Bernstorff unterschrieben den Aufruf. In 192 Orten wurde das Gebetsprogramm dann in der Zeit vom 1. bis 7. Januar 1882 durchgeführt.[27]
Blankenburger Allianzkonferenz
Die Initiatorin, Anna von Weling, war durch die Teilnahme an Konferenzen der Heiligungsbewegung, etwa der Mildmay-Konferenz in der Nähe Londons, bestrebt, ähnliche Veranstaltungen auch in Deutschland durchzuführen.[28] Vom 13. bis 15. September 1886 fand auf ihre Einladung hin in Bad Blankenburg die erste Allianzkonferenz unter dem Titel „Allianzkonferenz zur Vertiefung des Glaubenslebens“ unter der Leitung von Heinrich Peter Ziemann mit 28 Teilnehmern statt.[29][30] Während sie im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens neben der Berliner Allianz ihren Anteil am Aufbau der deutschen evangelischen Allianz leistete, entwickelte sie sich in der zweiten Dekade ihrer Existenz zu einem Gegenpol der nord- und der inzwischen auch entstandenen westdeutschen Allianzen. Erich Beyreuther beschreibt insbesondere ihre Zeit zwischen 1900 und 1910 als eine Epoche, in der die Blankenburger Allianzkonferenz nicht nur "gesammelt" und "aufgebaut", sondern auch "verwirrt" und "abgestoßen" hat.[31] Gründe für diese gegenläufigen Einschätzungen waren einerseits die in Blankenburg vehement geäußerte Kritik an aller verfassten Kirchlichkeit, die sich sowohl gegen die evangelischen Landes- als auch an die Adresse der traditionellen Freikirchen richtete. Diese wurden geschürt durch die bedeutenden Blankenburger Redner Friedrich Wilhelm von Baedeker und General von Viebahn, der aus der Landeskirche ausgetreten war.
Ein anderer Problemherd zwischen Blankenburg und den anderen Regionalallianzen lag im Aufkommen der Pfingstbewegung. Während die Blankenburger Konferenzen Anfang des 20. Jahrhunderts stark unter den Einfluss dieser Bewegung gerieten, waren die anderen Allianzkreise eher kritisch-distanziert. Gemeinsam mit der deutschen Gemeinschaftsbewegung lösten sich allerdings dann auch die Blankenburger von den Pfingstlern. Verantwortliche der Blankenburger Allianzkonferenz initiierten eine Konferenz am 15. September 1909 in Berlin, auf der man sich in der sogenannten Berliner Erklärung von der entstehenden Pfingstbewegung distanzierte.[32]
In den Konfliktzusammenhang gehört auch das von Anna von Weling im Jahr 1890 gegründete und bis in das Jahr 1940 erscheinende Evangelische Allianzblatt. Die Redaktion leitete ab 1903 Bernhard Kühn, der einen „scharf kritischen Ton“ gegen die Kirche anschlug.[30] Kühns Nachfolger wurde im Jahr 1914 Otto Dreibholz. Seine Arbeit war ein erster Schritt zu einer Normalisierung des Verhältnisses zwischen Kirche und Allianz und auch der verschiedenen Richtungen der Allianzen untereinander. Die entscheidende Wende trat ein, als Gustav Friedrich Nagel (1868–1944), Prediger des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, 1919 die Leitung des Allianzblattes übernahm. 1924 wurde er zunächst zum zweiten und 1926 schließlich zum ersten Vorsitzenden des Deutschen Zweiges der Evangelischen Allianz gewählt.[33] Seit dieser Zeit tagte der Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz während der Blankenburger Konferenzen und machten so die Brücke sichtbar, die zwischen den getrennten Allianzen geschlagen worden war. Ebenfalls im Jahr 1924 wurde das Allianzblatt zum offiziellen Organ des deutschen Allianz-Gesamtverbandes.[34]
Die Evangelische Allianz in der Zeit des Dritten Reiches
Das Verhältnis der Evangelischen Allianz zum Nationalsozialismus war zunächst durch Abwarten, dann aber durch ein Schweigen bestimmt, das später unter anderem vom frei-evangelischen Prediger Friedrich Heitmüller, Mitglied im Nachkriegsvorstand der DEA, als "schuldhaft" bewertet wurde.[35] Bereits auf die Machtergreifung Hitlers reagierte die Evangelische Allianz in ihrem Veröffentlichungsorgan, dem "Ev. Allianzblatt", nicht. Als nach der Ernennung Alfred Rosenbergs zum Reichsschulleiter die organisatorische Lahmlegung des Christentums deutlich wurde, setzte man sich von der Bekennenden Kirche ab und mied den Kontakt mit von der Gestapo auf Grund ihrer Verkündigung Verfolgten.[36] Der erste Vorsitzende des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Walter Michaelis, vertrat ab 1936 die Auffassung, dass man vonseiten der Allianzverantwortlichen die Situation „verharmlose“. Michaelis, Vertreter des damals größten deutschen Gemeinschaftsverbandes mit rund 500.000 Mitgliedern, trat am 3. April 1937 aus dem Hauptvorstand der Evangelischen Allianz aus.[37]
Ende des Jahres 1946 bekannte der neue 1. Vorsitzende Walter Zilz (Vorsitzender von 1946 bis 1954[38]) in dem ersten nach dem Krieg veröffentlichten Flugblatt der Evangelischen Allianz eine Mitschuld an den Ereignissen des Dritten Reiches:[39]
„Wir beugen uns tief vor dem Herrn im Blick auf alle Not, die uns bedrückt und alle äußere und innere Zerrissenheit, die wir schmerzlich empfinden. Wir bekennen, daß das Zeugnis der Evangelischen Allianz oft nicht klar und geistesmächtig genug gewesen ist. Wir sind den Mächten des Unglaubens in unserem Volk nicht stark und mutig genug entgegengetreten und haben auch die Bedürfnisse unserer Zeit zu wenig in treuer Fürbitte priesterlich vor Gott gebracht. Wir hätten mehr Leucht- und Salzkraft des Evangeliums beweisen müssen. Auch darunter beugen wir uns, daß wir in den hinter uns liegenden Jahren nicht immer sofort den Irrtum jener Zeit klar erkannt und ihm ein kraftvolles offenes Bekenntnis entgegengesetzt haben. Wir sind uns bewußt, daß die Gemeinde Gottes sich hier zu demütigen hat und sich noch viel entschlossener und verantwortungsbewußter einsetzen muß für die großen und ernsten Aufgaben der Gegenwart.“[40]
Das Programm der Gebetswoche 1947 enthielt ebenfalls ein Schuldbekenntnis.[39]
Die Zeit ab 1945
Nach dem Krieg belebte sich die Arbeit der DEA. So fand ab 1946 wieder die jährliche Gebetswoche statt, ebenso wurden Allianzkonferenzen in zahlreichen Orten veranstaltet. Zum Schwerpunkt der DEA in den fünfziger und sechziger Jahren entwickelte sich die Mission, mit der die „entchristlichten Massen“ erreicht werden sollten.[41] So initiierte die DEA ab dem Jahr 1953 evangelistische Massenveranstaltungen mit dem US-amerikanischen Evangelisten Billy Graham in deutschen Städten. Auf Anraten von Graham (er vertrat die Auffassung: „Deutschland muss durch Deutsche evangelisiert werden.“[42]) wurde der Verein „Großevangelisation der Deutschen Evangelischen Allianz“ ins Leben gerufen, der in Abstimmung und Zusammenarbeit mit örtlichen Allianzkreisen Evangelisationen mit Gerhard Bergmann durchführte.
Prägenden Einfluss auf die Nachkriegsentwicklung der Evangelischen Allianz hatte als langjähriger Mitvorsitzender der westfälische Pfarrer und Evangelist Paul Deitenbeck, dessen Paul-Deitenbeck-Gedächtnis-Stiftung sich in erster Linie um das Allianzhaus in Bad Blankenburg kümmert.
Expo 2000-Wahrzeichen: Pavillon der Hoffnung (Expowal) von WVD, CVJM und DEA.
Im Jahr 2000 beteiligte sich die Deutsche evangelische Allianz gemeinsam mit World Vision Deutschland und dem CVJM-Gesamtverband mit dem Projekt Pavillon der Hoffnung an der Expo 2000,[43] eigener Thementag war der 31. Juli 2000.[44]
Gegenwart
Die Deutsche Evangelische Allianz hat jährlich zwei Hauptveranstaltungen: die „Internationale Gebetswoche“ (Allianzgebetswoche) Anfang Januar, die in ca. 1100 Orten stattfindet und ca. 300.000 Besucher zählt,[45] und die seit 1886 jährlich stattfindende Bad Blankenburger „Allianzkonferenz“ Anfang August mit ca. 2500 Teilnehmern.[46]
Das angeschlossene Institut für Islamfragen bietet Informationen über den Islam aus christlicher Perspektive. Es wurde am 19. Oktober 1999 gegründet. Den Vorsitz haben Dieter Kuhl und Albrecht Hauser. Wissenschaftliche Leiterin ist Christine Schirrmacher. Das Institut bietet online ein Fatwa-Archiv.
Die Deutsche Evangelische Allianz ist eine von über 2.000 auf der Lobbyliste beim Deutschen Bundestag eingetragenen Organisationen, Wolfgang Baake ist Beauftragter der Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag.
Die Deutsche Evangelische Allianz vergibt ein Spendensiegel an Organisationen, bei denen die Verwendung der anvertrauten Spendengelder in ihrem Sinne sichergestellt ist. Eine Liste der Organisationen, die das Spendensiegel erhalten haben, kann online abgerufen werden.[47]
Als ihren kirchenpolitischen Auftrag sieht die DEA laut Hartmut Steeb, „so weit als möglich darauf hinzuwirken, dass die Selbstbindung an Bibel und Bekenntnis beachtet bleibt“ und „auf unbiblische Bewegungen mit theologisch fundierten öffentlichen Stellungnahmen und kritischer Auseinandersetzung [zu] reagieren“.[48]
Rechtsstellung
Die Deutsche Evangelische Allianz hat heute den Status eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Bad Blankenburg in Thüringen. Hier befindet sich auch das „Evangelische Allianzhaus Bad Blankenburg gemeinnützige GmbH“, eine Tagungsstätte bzw. Konferenzzentrum mit Erholungsheim und Hotel.
Vor 1990 gab es zwei territorial separate Organisationen, die „Evangelische Allianz in der DDR“ und die „Deutsche Evangelische Allianz e. V.“ mit Sitz in Stuttgart, die sich nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ebenfalls wieder vereinigten. Dies erfolgte durch Anschluss der westdeutschen an die ostdeutsche Evangelische Allianz mit Sitz in Bad Blankenburg. Die Geschäftsstelle der Deutschen Evangelischen Allianz befand sich aber noch bis November 2004 in Stuttgart. Seither ist sie am Sitz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg.
Auf Ortsebene gibt es etwa 1100 lokale Arbeitskreise der Deutschen Evangelischen Allianz, die zum Teil auch als eigenständige eingetragene Vereine organisiert sind. Zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland zählen sich etwa 350 überörtlich arbeitende christliche Werke und Verbände.
Leitung
Derzeit[49] gehören zum Geschäftsführenden Vorstand:
Vorsitzender: Michael Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes[50][51]
2. Vorsitzender: Ekkehart Vetter
Generalsekretär: Hartmut Steeb, seit 1988
Schatzmeister: Karl-Heinz Zimmer
Maike Sachs
Christine Schirrmacher
Reinhard Spincke
Jürgen Werth
Siegfried Winkler
Zum Hauptvorstand gehören neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes Personen aus unterschiedlichen Kirchen, Verbänden und Werken. Nach 13 Neuberufungen im Dezember 2012 hat der Hauptvorstand 60 Mitglieder, die für jeweils 6 Jahre gewählt sind. Sie sind zugleich auch die Mitglieder des Vereins Deutsche Evangelische Allianz e. V.[52][53]
Politik
In Anknüpfung an die in der Präambel zum Grundgesetz genannte Verantwortung vor Gott[54] und das historische politische Engagement der evangelischen Allianz gegen Sklaverei und wirtschaftliche Ausbeutung und für Religionsfreiheit fordert die DEA die evangelische Christenheit auf, sich politisch für ihr Land zu engagieren.[55]
Die aktuellste ausführliche Stellungnahme zum Verhältnis von Christsein und Politik wurde 2009 unter der Überschrift Sucht der Stadt Bestes herausgegeben. In einem Vorwort[56] schrieb der Generalsekretär Hartmut Steeb: „Die Anhänger sollten in Parteien mitarbeiten und dort biblisch-ethische Wertmaßstäbe bewusst einbringen“; bereit sein „zur Übernahme öffentlicher Verantwortung in Haus, Schule, Betrieb, Bezirksbeirat, Stadtrat, als Schöffe ...“; „den Mund auftun im persönlichen Umkreis, im Unterricht, im Betrieb, bei Veranstaltungen, im Gespräch mit politisch Verantwortlichen“; „Leserbriefe an Zeitungen und Zeitschriften, Rundfunkanstalten und Fernsehsender schreiben“.
Es gehe darum, meinte DEA-Generalsekretär Steeb, „dass sich unsere Gesellschaft zur ,christlichen Leitkultur' stellt“. Ein weltanschaulich neutraler Staat habe keine gute Zukunft. „Werteungebundene Toleranz macht Deutschland zum gefundenen Fressen einer auf Expansion und Aufrichtung einer islamischen ,Gottes-Staat-Ideologie' ausgerichteten islamischen Weltsicht.“[57]
Nahestehende Organisationen
Die Deutsche Evangelische Allianz sammelt keine Mitglieder. 350 Werke und Einrichtungen gelten als „nahestehende Organisationen“, die nach dem Grad der Verbundenheit in drei Kategorien eingeteilt werden:
Kategorie I: „Selbständige Werke, die eng mit dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz zusammenarbeiten, da sie entweder direkt von der DEA oder mit Unterstützung der DEA gegründet worden sind oder später bewusst als solche der DEA angeschlossen wurden“
Kategorie II: „Selbständige diakonische, evangelistische, missionarische und seelsorgerliche Werke, die überregional arbeiten und sich in ihren Satzungen mit der Zusammenarbeit der Evangelischen Allianz verbunden fühlen und regelmäßigen Kontakt zur Geschäftsstelle der DEA halten“
Kategorie III: „Werke und Einrichtungen, die der Evangelischen Allianz nahestehen, die Glaubensbasis der DEA in ihren Satzungen oder Grundsätzen jedoch nicht offiziell erwähnen“
Die letzte Kategorie umfasst auch Freikirchen und kirchliche Gemeinschaftsverbände.
Die vollständige Liste findet sich in Der Deutschen Evangelischen Allianz nahestehende Organisationen.
Positionen
Die DEA bezieht Stellung zu weltanschaulichen, ethischen, wirtschaftlichen und politischen Themen, beispielsweise zu Religionsfreiheit, Christenverfolgung, Menschenhandel, sozialer Gerechtigkeit, Abtreibung oder Homosexualität und vertritt dabei weitgehend konservative[58] Positionen.
Zur Homosexualität äußert sich die DEA überwiegend kritisch.[59][60] Jedoch entschuldigte sich der damalige Vorsitzende Jürgen Werth 2011 auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden bei den Homosexuellen für Respektlosigkeit und schlimme Erfahrungen durch einzelne Evangelikale.[61]
Die in die Kritik geratenen Versuche einiger Lehrer, kreationistische Inhalte in die schulische Ausbildung einfließen zu lassen, verteidigte die DEA mit dem Verweis auf die Meinungsfreiheit.[62]
2010 distanzierte sich die Deutsche Evangelische Allianz deutlich vom International Burn a Koran Day.[63][64] Sie tritt für Religionsfreiheit für Angehörige aller Religionen ein.[65]
Siehe auch
Lausanner Bewegung
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Vereinigung Evangelischer Freikirchen
Ökumenischer Rat der Kirchen
30 Tage Gebet für die islamische Welt
Literatur
Rudolf Westerheide: EINS - Wie wir als Christen glaubwürdig werden. Impulstour 2004., Born-Verlag, Januar 2004, ISBN 3-417-24817-5
Reinhard Hempelmann (Hrsg.): Handbuch der evangelistisch-missionarischen Werke, Einrichtungen und Gemeinden, Christliches Verlagshaus Stuttgart: Stuttgart 1997, Seite 134 ff, ISBN 978-3-7675-7763-3
Joachim Cochlovius: Evangelische Allianz. In: Theologische Realenzyklopädie 10 (1982), S. 650–-656
Erich Beyreuther: Der Weg der Evangelischen Allianz in Deutschland, R. Brockhaus: Wuppertal 1969
Fritz Laubach: Aufbruch der Evangelikalen, R. Brockhaus: Wuppertal 1972
Karl Heinz Voigt: Die Evangelische Allianz als ökumenische Bewegung. Freikirchliche Erfahrungen im 19.Jahrhundert, Christliches Verlagshaus: Stuttgart 1990
quelle - Literatur & Einzelnachweise
Nun vielleicht sollten sich das mal ein paar Leutchen zu gemüte führen,statt dummes Zeug von sich zu geben.
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