Schlacht bei Dennewitz
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Schlacht bei Dennewitz
Die Schlacht bei Dennewitz fand am 6. September 1813 als Teil der Befreiungskriege statt.[1] In ihr besiegten preußische, russische und schwedische Truppen der Nordarmee, die unter dem Oberbefehl des schwedischen Kronprinzen Karl XIV. Johann standen, angeführt von Freiherr von Bülow und Graf von Tauentzien, die französische Armee und die mit ihr verbündeten Sachsen unter Marschall Michel Ney.
Dieser Sieg hinderte Napoléon endgültig daran, nach Berlin vorzudringen. Napoleon verblieb fortan defensiv, was zur Entscheidung in der Völkerschlacht bei Leipzig führte.
Vorgeschichte
Ausgangslage und Vormarsch der Franzosen
Standarte des Saganer Landwehr-Bataillons unter General von Dobschütz
(Ausstellungsstück in der früheren Gedenkhalle zu Dennewitz)
Ursprünglich sah Napoleons Konzept vor, die Vereinigung der drei Armeen der verbündeten Mächte, des Russischen Reiches, des Königreiches Preußen und des Kaisertums Österreich, zu verhindern, und sie jeweils getrennt zu schlagen. Nach der Schlacht an der Katzbach und der Schlacht bei Kulm und Nollendorf war dieses Konzept aber nicht mehr umsetzbar. Daher versuchte Napoleon, nun die Eroberung von Berlin zu erreichen. Damit beauftragte er Marschall Michel Ney, nachdem Marschall Charles Nicolas Oudinot in der Schlacht bei Großbeeren am 23. August geschlagen worden war.
Am Morgen des 5. September begann Marschall Ney von Wittenberg aus seinen Marsch auf Berlin. Dafür standen ihm drei Armee- und ein Kavalleriekorps zur Verfügung. An der Spitze der Armee marschierte das Korps Oudinot, dessen Vorhut schon kurz hinter Wittenberg bei Zahna auf die preußische Avantgarde unter Kommando von Dobschütz stieß. Gleichzeitig rückte die Nordarmee unter Führung des Kronprinzen von Schweden, Jean Baptiste Bernadotte, nach der Schlacht von Großbeeren nur zögerlich nach Süden vor.
Gefecht bei Zahna
Bei Zahna wurden die Truppen der preußischen Vorhut umfasst und mit erheblichen Verlusten auf das Gros der Armee zurückgeworfen. Die preußische Hauptmacht ging daraufhin bei Gadegast erneut zum Angriff über, wurde aber wiederum abgewiesen und bis Seyda verfolgt. Das preußische IV. Armeekorps Tauentzien konnte sich unter Verlust von 3000 Mann nach Jüterbog zurückziehen, während Marschall Ney seine Truppen, ohne aufklären zu lassen, bei Seyda lagern ließ. Die Franzosen planten, am kommenden Tage den Vormarsch in nördlicher Richtung fortzusetzen.
Tauentzien sollte befehlsgemäß einem Kampf selbst mit unterlegenen Kräften nicht ausweichen; allerdings sollte er sich westlich von Jüterbog aufstellen und damit näher an das III. Armeekorps Bülow heranrücken. Dieses sollte am nächsten Morgen bereitstehen, um Ney bei einem Vormarsch in die Flanke fallen zu können bis die Russen und Schweden heran waren.
Mangels Aufklärung wussten die Franzosen jedoch nicht, wo sich die preußische Hauptmacht befand. Marschall Ney befahl den Vormarsch in zwei Kolonnen südlich an Jüterbog vorbei in Richtung Luckau. Das Korps Bertrand sollte nach Dennewitz, das Korps Reynier nach Rohrbeck vorgehen.
Geografische Gegebenheiten des Schlachtgebietes
Das Gelände der Schlacht bildet ein Teil des zur Elbe abfallenden Hochfläche des Flämings. Damit bot die sanftwellige Landschaft der Infanterie potenziell Deckungsmöglichkeiten, der Kavallerie Möglichkeiten zur Attacke und der Artillerie Höhen, auf der sie sich postieren konnte.
Verlauf der Schlacht
Plan der Schlacht aus Alisons Atlas
Die Spitze des Korps Bertrand unter Henri-Gratien Bertrand hatte schon Dennewitz erreicht, als sie quer vor sich die Marschkolonne von Tauentzien sah. Auch dieser hatte den Gegner bemerkt und haltgemacht. In der sich anbahnenden Schlacht, in der Bülow plangemäß von der westlichen Flanke her eingriff, standen ca. 40.000 Mann auf preußischer Seite den ca. 70.000 Mann auf französischer Seite gegenüber.
Tauentzien ließ seine Geschütze in drei Batterien auffahren und eröffnete das Artilleriegefecht. Die Infanterie nahm Aufstellung zum Gefecht. Gegen 11 Uhr begann der Angriff der französischen Division Fontanelli gegen den linken Flügel der preußischen Aufstellung.
Tauentzien ließ seine Landwehr zum Gegenstoß antreten, diese gingen aber alsbald wieder zurück. Die anmarschierende Spitze des Korps Bülow hielt die Franzosen von der Verfolgung der Landwehr ab. Tauentzien rettete diese schwierige Situation durch eine erfolgreiche Attacke von acht Schwadronen seiner Kavallerie, die bis in das zweite Treffen der französischen Infanterie eindringen konnten und Unordnung in die französischen Reihen brachten. Damit gewann die Infanterie Tauentziens Zeit, sich neu zu ordnen und Munition zu fassen.
Nun griff das III. Armeekorps Bülow bei Niedergörsdorf ein. Da man die Franzosen schon geschlagen glaubte, stürmte ihre Infanterie in auseinandergezogenen Bataillonskolonnen gegen die bereitstehende Division Morand. In der Folge wurden sie mit starkem Feuer zurückgeschlagen.
Die Franzosen bezogen nun eine neue Position hinter einer starken Geschützlinie. So kam es zu einem Artilleriekampf. Generalleutnant August von Thümen versuchte nun die rechte Flanke der Franzosen zu umgehen, was auch gelang. Wegen dieser Umfassung zog die Division Morand den rechten Flügel ab. Das überlegene Artilleriefeuer der Preußen und die Umgehung des rechten Flügels zwangen Morand zum Rückzug auf Rohrbeck.
Folgen der Schlacht
Die Preußen verloren ca. 10.500 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen, die Franzosen ca. 23.000 Mann.
Held von Dennewitz
General von Dobschütz, später am 13. Januar 1814 der „Befreier Wittenbergs“, spielte bei dieser Schlachtenfolge eine herausragende Rolle. Er hatte erst einen Monat zuvor, am 4. August 1813, als Befehlshaber das zum IV. Armeekorps Tauentziens gehörende Reservekorps übernommen. Wegen seines großen militärischen Erfolgs nannte man ihn anschließend „Held von Dennewitz“.
Gedenken
Obelisk in Niedergörsdorf
Bülow-Denkmal in Dennewitz
Der (ursprüngliche) Tauentzienstein in Dennewitz
Tauentzienstein (seit 1988)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Dieser Sieg hinderte Napoléon endgültig daran, nach Berlin vorzudringen. Napoleon verblieb fortan defensiv, was zur Entscheidung in der Völkerschlacht bei Leipzig führte.
Vorgeschichte
Ausgangslage und Vormarsch der Franzosen
Standarte des Saganer Landwehr-Bataillons unter General von Dobschütz
(Ausstellungsstück in der früheren Gedenkhalle zu Dennewitz)
Ursprünglich sah Napoleons Konzept vor, die Vereinigung der drei Armeen der verbündeten Mächte, des Russischen Reiches, des Königreiches Preußen und des Kaisertums Österreich, zu verhindern, und sie jeweils getrennt zu schlagen. Nach der Schlacht an der Katzbach und der Schlacht bei Kulm und Nollendorf war dieses Konzept aber nicht mehr umsetzbar. Daher versuchte Napoleon, nun die Eroberung von Berlin zu erreichen. Damit beauftragte er Marschall Michel Ney, nachdem Marschall Charles Nicolas Oudinot in der Schlacht bei Großbeeren am 23. August geschlagen worden war.
Am Morgen des 5. September begann Marschall Ney von Wittenberg aus seinen Marsch auf Berlin. Dafür standen ihm drei Armee- und ein Kavalleriekorps zur Verfügung. An der Spitze der Armee marschierte das Korps Oudinot, dessen Vorhut schon kurz hinter Wittenberg bei Zahna auf die preußische Avantgarde unter Kommando von Dobschütz stieß. Gleichzeitig rückte die Nordarmee unter Führung des Kronprinzen von Schweden, Jean Baptiste Bernadotte, nach der Schlacht von Großbeeren nur zögerlich nach Süden vor.
Gefecht bei Zahna
Bei Zahna wurden die Truppen der preußischen Vorhut umfasst und mit erheblichen Verlusten auf das Gros der Armee zurückgeworfen. Die preußische Hauptmacht ging daraufhin bei Gadegast erneut zum Angriff über, wurde aber wiederum abgewiesen und bis Seyda verfolgt. Das preußische IV. Armeekorps Tauentzien konnte sich unter Verlust von 3000 Mann nach Jüterbog zurückziehen, während Marschall Ney seine Truppen, ohne aufklären zu lassen, bei Seyda lagern ließ. Die Franzosen planten, am kommenden Tage den Vormarsch in nördlicher Richtung fortzusetzen.
Tauentzien sollte befehlsgemäß einem Kampf selbst mit unterlegenen Kräften nicht ausweichen; allerdings sollte er sich westlich von Jüterbog aufstellen und damit näher an das III. Armeekorps Bülow heranrücken. Dieses sollte am nächsten Morgen bereitstehen, um Ney bei einem Vormarsch in die Flanke fallen zu können bis die Russen und Schweden heran waren.
Mangels Aufklärung wussten die Franzosen jedoch nicht, wo sich die preußische Hauptmacht befand. Marschall Ney befahl den Vormarsch in zwei Kolonnen südlich an Jüterbog vorbei in Richtung Luckau. Das Korps Bertrand sollte nach Dennewitz, das Korps Reynier nach Rohrbeck vorgehen.
Geografische Gegebenheiten des Schlachtgebietes
Das Gelände der Schlacht bildet ein Teil des zur Elbe abfallenden Hochfläche des Flämings. Damit bot die sanftwellige Landschaft der Infanterie potenziell Deckungsmöglichkeiten, der Kavallerie Möglichkeiten zur Attacke und der Artillerie Höhen, auf der sie sich postieren konnte.
Verlauf der Schlacht
Plan der Schlacht aus Alisons Atlas
Die Spitze des Korps Bertrand unter Henri-Gratien Bertrand hatte schon Dennewitz erreicht, als sie quer vor sich die Marschkolonne von Tauentzien sah. Auch dieser hatte den Gegner bemerkt und haltgemacht. In der sich anbahnenden Schlacht, in der Bülow plangemäß von der westlichen Flanke her eingriff, standen ca. 40.000 Mann auf preußischer Seite den ca. 70.000 Mann auf französischer Seite gegenüber.
Tauentzien ließ seine Geschütze in drei Batterien auffahren und eröffnete das Artilleriegefecht. Die Infanterie nahm Aufstellung zum Gefecht. Gegen 11 Uhr begann der Angriff der französischen Division Fontanelli gegen den linken Flügel der preußischen Aufstellung.
Tauentzien ließ seine Landwehr zum Gegenstoß antreten, diese gingen aber alsbald wieder zurück. Die anmarschierende Spitze des Korps Bülow hielt die Franzosen von der Verfolgung der Landwehr ab. Tauentzien rettete diese schwierige Situation durch eine erfolgreiche Attacke von acht Schwadronen seiner Kavallerie, die bis in das zweite Treffen der französischen Infanterie eindringen konnten und Unordnung in die französischen Reihen brachten. Damit gewann die Infanterie Tauentziens Zeit, sich neu zu ordnen und Munition zu fassen.
Nun griff das III. Armeekorps Bülow bei Niedergörsdorf ein. Da man die Franzosen schon geschlagen glaubte, stürmte ihre Infanterie in auseinandergezogenen Bataillonskolonnen gegen die bereitstehende Division Morand. In der Folge wurden sie mit starkem Feuer zurückgeschlagen.
Die Franzosen bezogen nun eine neue Position hinter einer starken Geschützlinie. So kam es zu einem Artilleriekampf. Generalleutnant August von Thümen versuchte nun die rechte Flanke der Franzosen zu umgehen, was auch gelang. Wegen dieser Umfassung zog die Division Morand den rechten Flügel ab. Das überlegene Artilleriefeuer der Preußen und die Umgehung des rechten Flügels zwangen Morand zum Rückzug auf Rohrbeck.
Folgen der Schlacht
Die Preußen verloren ca. 10.500 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen, die Franzosen ca. 23.000 Mann.
Held von Dennewitz
General von Dobschütz, später am 13. Januar 1814 der „Befreier Wittenbergs“, spielte bei dieser Schlachtenfolge eine herausragende Rolle. Er hatte erst einen Monat zuvor, am 4. August 1813, als Befehlshaber das zum IV. Armeekorps Tauentziens gehörende Reservekorps übernommen. Wegen seines großen militärischen Erfolgs nannte man ihn anschließend „Held von Dennewitz“.
Gedenken
Obelisk in Niedergörsdorf
Bülow-Denkmal in Dennewitz
Der (ursprüngliche) Tauentzienstein in Dennewitz
Tauentzienstein (seit 1988)
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