Die Venus vom Hohlefels
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Die Venus vom Hohlefels
Nun wer ist datt schon wieder fragt sich da der Bildungsbürger des 21.Jahrhunderts,was?
Nun hat was mit Frühzeitlicher Geschichte zu tun,Religion und Zeitgeschehen.
Aber schauen wir was darüber geschrieben steht:
Die Venus vom Hohlefels (auch Venus vom Hohle Fels, siehe Namensgeschichte) ist eine etwa sechs Zentimeter hohe, aus Mammut-Elfenbein geschnitzte Venusfigurine, die im September 2008 bei Ausgrabungen in der Karsthöhle Hohler Fels (historisch auch Hohlefels) am Südfuß der Schwäbischen Alb bei Schelklingen entdeckt wurde.
Bildungsbürger halten das für Verschwörungstheorie oder aber einen Werbegag eines Hähnchenmastbetriebes.
Die Venusfigurine stammt aus der jungpaläolithischen Kultur des Aurignacien. Die Venusfigurine wurde in sechs Fragmenten gefunden. Die Schichtenfolge (Schicht Va und Vb) des Aurignacien, in der die Fragmente gefunden wurden, kann naturwissenschaftlich auf mindestens 31.000, höchstens 35.000 14C-Jahre datiert werden, was einem kalibrierten Kalenderalter von 35.000–40.000 Jahren entspricht.[2][3] Somit ist die Venus vom Hohlefels die weltweit älteste gesicherte Darstellung eines Menschen. Zwei noch ältere Fundstücke aus Israel bzw. Marokko, die von einigen Archäologen ebenfalls als Venusfigurinen gedeutet wurden (Venus von Berekhat Ram und Venus von Tan-Tan), werden mehrheitlich als Naturspiele gewertet.[4]
Fundgeschichte
Ausgrabung im Hohlen Fels
Die archäologischen Ausgrabungen im Hohlen Fels werden seit 1977 jährlich von Archäologen der Universität Tübingen im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchgeführt, seit 1997 unter Leitung von Nicholas Conard. Im September 2008 wurden von Mitarbeitern insgesamt sechs bearbeitete Elfenbeinstücke geborgen. Die Einzelteile wurden innerhalb der wissenschaftlich untersuchten Grabungsfläche gefunden, die etwa 20 Meter vom Höhleneingang entfernt im Höhleninneren liegt. Die Schichtenfolge V befindet sich etwa 3 Meter unter der heutigen Höhlenbodenoberfläche. Die Fragmente der Figur lagen dicht beieinander, auf einer Fläche von etwa einem Viertelquadratmeter mit einer Höhendifferenz von etwa 10 Zentimetern.
Nachdem die sechs gefundenen Fragmente zusammengesetzt worden waren, wurde am 13. Mai 2009 die „Venus vom Hohlefels“ auf einer Pressekonferenz vorgestellt.[5] Erstmals öffentlich zu sehen war das Original in der baden-württembergischen Landesausstellung „Eiszeit − Kunst und Kultur“ des Jahres 2009 im Kunstgebäude Stuttgart.[6] Seit Mai 2012 war sie in der Dauerausstellung des Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen.[7] Im Mai 2014 wurde sie in eine Vitrine des Urgeschichtlichen Museums in Blaubeuren gesetzt.[8][9]
Beschreibung
Venus vom Hohlefels
Die 33,3 Gramm schwere Figur ist 59,7 Millimeter hoch, 34,6 Millimeter breit, 31,3 mm dick und nahezu vollständig erhalten, nur der linke Arm samt Schulter fehlen.[2] Sie besitzt keinen Kopf, stattdessen eine Art Öse über den Schultern, welche die Vermutung nahelegt, dass die Figur als Anhänger getragen wurde – hierauf deuten auch entsprechende Polituren in der Öse hin.[2]
Ausgrabung im Hohlen Fels
Die Beine sind kurz, spitz und asymmetrisch, da das linke Bein um einiges kürzer ist als das rechte. Auffällig sind die überdimensionierten Brüste, ein akzentuiertes Gesäß sowie der deutlich hervorgehobene Genitalbereich. Die Furche zwischen den Gesäßhälften ist tief ausgeführt und zieht sich bis zur Vorderseite ohne Unterbrechung durch, wo die Großen Schamlippen zwischen den geöffneten Beinen betont ausgeführt sind. Conard sieht hierin eine „bewusste Überhöhung der sexuellen Merkmale der Figurine“ („…deliberate exaggeration of the sexual features of the figurine.“)[10] Auffällig sind des Weiteren die kurzen Arme und die sorgfältig geschnitzten Hände, die unterhalb der Brüste auf dem Bauch liegen.[2] Ob diese Handhaltung in den Augen der altsteinzeitlichen Träger der Figur eine besondere Bedeutung hatte, ist unbekannt.
Zusätzlich zu den sorgfältig ausgeführten anatomischen Details weist die Figur eine Reihe von Ritzlinien und Kerben auf, die in ihrer Komplexität unter den Elfenbeinfiguren der Schwäbischen Alb einzigartig sind. Die Figur weist keinerlei Spuren auf eine frühere Einfärbung auf.[2]
Datierung
Die Aurignacien-Schichten Va und Vb des Hohlen Fels, aus denen die sechs Bruchstücke der Figur stammen, sind mit neuen AMS-Daten des Oxforder Labors (Oxford Radiocarbon Accelerator) datiert worden. Eines der sechs Fragmente wurde an der Basis der oberen Schicht Va gefunden, die anderen fünf Fragmente in der unteren Schicht Vb. Die einzelnen Datierungen ergaben in aufsteigender Reihenfolge: 31.140 ± 310 BP, 31.290 ± 180 BP, 31.380 ± 180 BP, 31.760 ± 200 BP (Schicht Va), 34.570 ± 260 BP, 34.720 ± 280 BP und einen offensichtlichen Ausreißer von 40.000 ± 500 BP.[10] Das ergibt bei Kalibrierung der jüngeren Datengruppe ein Minimalalter von 35.000 Jahren vor heute. Die herausragende Bedeutung der Figur liegt in der Tatsache, dass sie mindestens 6000 Jahre älter ist als alle bekannten – und meist ebenfalls dickleibigen – Venusfigurinen des Gravettiens. Eine etwa gleich alte Figur gibt es mit der Venus vom Galgenberg (Österreich).
Die Gruppe der vier jüngeren AMS-Daten (um 32.000 BP) ist im Prinzip identisch mit der bereits bekannten Elfenbein-Kleinkunst der Schwäbischen Alb, wie den Figuren vom Vogelherd, dem Geißenklösterle oder dem Löwenmensch vom Hohlenstein-Stadel. Wenngleich andere Kleinkunstwerke, die in den letzten Jahren im Hohlen Fels gefunden wurden, aus der darüber liegenden und damit jüngeren Schicht IV stammen, ist die zeitliche Differenz ihrer Einlagerung im Sediment möglicherweise unerheblich und eine nahezu gleichzeitige Herstellung denkbar. Aus der Umgebung dieser Kunstwerke, eines Wasservogels und einer kleinen anthropomorphen Figur aus Elfenbein, wurden in den AMS-Labors Kiel und Oxford neun Daten gewonnen, die alle zwischen 30.000 und 33.000 BP liegen.[11] Das zeigt einen Überlappungsbereich mit der jüngeren Datengruppe zur Venus vom Hohlefels.
Interpretationen
Der Fundbeschreibung in der Zeitschrift Nature vom 14. Mai 2009 wurde ein Filmtrailer unter der Überschrift „Prehistoric pin-up“ beigefügt.[12] In derselben Nature-Ausgabe kommentiert der englische Prähistoriker Paul Mellars den Neufund mit dem Fazit, dass die figürlichen Merkmale nach Maßstäben des 21. Jahrhunderts an Pornographie grenzen würden (…„that by twenty-first-century standards could be seen as bordering on the pornographic.“)[13] Teile der Medien nutzten diese Sichtweise als Schlagzeile.[14][15] Dem steht die traditionelle Bewertung der paläolithischen „Venusfigurinen“ als Fruchtbarkeitssymbol gegenüber.[16] In diesen Kontext kann auch eine aus der Völkerkunde bei den Bantu bekannte Funktion als umgehängter Talisman während der Schwangerschaft gestellt werden.[17]
Eine denkbare humanethologische Interpretation bietet außerdem die aus der Völkerkunde in verschiedenen Regionen belegte Abwehrgeste der sogenannten „Brüstehalterin“ bzw. „Brustweiserin“.[18][19] Sofern die Figur eine typische Geste der Übelabwehr zeigt, ließe sich diese mit der Interpretation von Joachim Hahn in Einklang bringen, nach der „Kraft und Aggression“ die Botschaft der Körpersprache aurignacienzeitlicher Statuetten gewesen sei.[20] Wenngleich sich diese von Hahn 1986 publizierte Sichtweise nur auf die damals bekannten Tierfiguren aus der Vogelherdhöhle, Tierfiguren und den „Adoranten“ vom Geißenklösterle sowie den Löwenmenschen aus dem Hohlenstein bezogen hatte, kann die Interpretation einer angespannten bzw. abwehrenden Körpersprache auch bei der jüngst gefundenen Venus vom Hohlefels eine Erklärung bieten.[21]
Der Kunsthistoriker Leroy D. McDermott und die Anthropologin Catherine Hodge McCoid schlugen 1996 eine Interpretation vor, wonach es sich bei paläolithischen "Venusfiguren" um Selbstdarstellungen prähistorischer Frauen handeln könnte, da die Ausführung der Figuren der Perspektive entspräche, die eine Frau einnimmt, wenn sie an sich herunterschaut. Das erkläre das Fehlen der Gesichtszüge, die Prominenz der Brüste, große Bäuche und winzige Füße. Frauen hätten auf diese Weise das Wissen über ihren Körper in seinen unterschiedlichen Zuständen von Pubertät, Schwangerschaft, Alter abbilden und bewahren wollen. Daraus resultiere auch das unterschiedliche Aussehen der Figuren.[22][23]
In der Scientific community der Paläolithforschung besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass die figürliche jungpaläolithische Kleinkunst ausschließlich mit dem anatomisch modernen Menschen (in Europa auch Cro-Magnon-Mensch genannt) in Verbindung steht.[24] Insgesamt gibt es etwa 600 figürliche Kunstwerke von mindestens 20 Fundstellen aus der Zeit zwischen 35.000–30.000 BP, hingegen kein einziges figürliches Kunstwerk aus der Zeit davor.[25] Die mögliche kulturelle Beeinflussung des Neandertalers durch den Cro-Magnon-Mensch beschränkt sich auf wenige, nicht figurale Schmuckobjekte des Châtelperroniens.[26]
Die im Jahre 2010 erschienene Erzählung unter Mitwirkung des Grabungsleiters Nicholas Conard zeichnet ein anderes Bild: In dieser Dokufiktion hat eine junge Neandertalerin die „Venus aus dem Eis“ geschnitzt, nachdem sie von einer Cro-Magnon-Gruppe gerettet wurde und sich in kurzer Zeit kulturell assimiliert hat.[27] Eine Rezension in der FAZ wies auf unplausible Aspekte dieses Szenarios hin.[28] Nach Ansicht von Conard könnten Theorien zur Entstehung der Figur aufgrund der vorliegenden Daten jedoch „weder bestätigt noch widerlegt“ werden, da in den Höhlen der Schwäbischen Alb bislang keine zugehörigen Menschenreste gefunden wurden.[29]
Siehe auch
Liste paläolithischer Venusfigurinen
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Einige Esoteriker glauben das Reptilienmenschen aus dem All die Venus dort versteckt haben, um Sie dann mit Walgesängen und unheiligen kerzen wider zum leben zu erwecken.
Aber so sind die durchgeknallten eben.
Nun hat was mit Frühzeitlicher Geschichte zu tun,Religion und Zeitgeschehen.
Aber schauen wir was darüber geschrieben steht:
Die Venus vom Hohlefels (auch Venus vom Hohle Fels, siehe Namensgeschichte) ist eine etwa sechs Zentimeter hohe, aus Mammut-Elfenbein geschnitzte Venusfigurine, die im September 2008 bei Ausgrabungen in der Karsthöhle Hohler Fels (historisch auch Hohlefels) am Südfuß der Schwäbischen Alb bei Schelklingen entdeckt wurde.
Bildungsbürger halten das für Verschwörungstheorie oder aber einen Werbegag eines Hähnchenmastbetriebes.
Die Venusfigurine stammt aus der jungpaläolithischen Kultur des Aurignacien. Die Venusfigurine wurde in sechs Fragmenten gefunden. Die Schichtenfolge (Schicht Va und Vb) des Aurignacien, in der die Fragmente gefunden wurden, kann naturwissenschaftlich auf mindestens 31.000, höchstens 35.000 14C-Jahre datiert werden, was einem kalibrierten Kalenderalter von 35.000–40.000 Jahren entspricht.[2][3] Somit ist die Venus vom Hohlefels die weltweit älteste gesicherte Darstellung eines Menschen. Zwei noch ältere Fundstücke aus Israel bzw. Marokko, die von einigen Archäologen ebenfalls als Venusfigurinen gedeutet wurden (Venus von Berekhat Ram und Venus von Tan-Tan), werden mehrheitlich als Naturspiele gewertet.[4]
Fundgeschichte
Ausgrabung im Hohlen Fels
Die archäologischen Ausgrabungen im Hohlen Fels werden seit 1977 jährlich von Archäologen der Universität Tübingen im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchgeführt, seit 1997 unter Leitung von Nicholas Conard. Im September 2008 wurden von Mitarbeitern insgesamt sechs bearbeitete Elfenbeinstücke geborgen. Die Einzelteile wurden innerhalb der wissenschaftlich untersuchten Grabungsfläche gefunden, die etwa 20 Meter vom Höhleneingang entfernt im Höhleninneren liegt. Die Schichtenfolge V befindet sich etwa 3 Meter unter der heutigen Höhlenbodenoberfläche. Die Fragmente der Figur lagen dicht beieinander, auf einer Fläche von etwa einem Viertelquadratmeter mit einer Höhendifferenz von etwa 10 Zentimetern.
Nachdem die sechs gefundenen Fragmente zusammengesetzt worden waren, wurde am 13. Mai 2009 die „Venus vom Hohlefels“ auf einer Pressekonferenz vorgestellt.[5] Erstmals öffentlich zu sehen war das Original in der baden-württembergischen Landesausstellung „Eiszeit − Kunst und Kultur“ des Jahres 2009 im Kunstgebäude Stuttgart.[6] Seit Mai 2012 war sie in der Dauerausstellung des Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen.[7] Im Mai 2014 wurde sie in eine Vitrine des Urgeschichtlichen Museums in Blaubeuren gesetzt.[8][9]
Beschreibung
Venus vom Hohlefels
Die 33,3 Gramm schwere Figur ist 59,7 Millimeter hoch, 34,6 Millimeter breit, 31,3 mm dick und nahezu vollständig erhalten, nur der linke Arm samt Schulter fehlen.[2] Sie besitzt keinen Kopf, stattdessen eine Art Öse über den Schultern, welche die Vermutung nahelegt, dass die Figur als Anhänger getragen wurde – hierauf deuten auch entsprechende Polituren in der Öse hin.[2]
Ausgrabung im Hohlen Fels
Die Beine sind kurz, spitz und asymmetrisch, da das linke Bein um einiges kürzer ist als das rechte. Auffällig sind die überdimensionierten Brüste, ein akzentuiertes Gesäß sowie der deutlich hervorgehobene Genitalbereich. Die Furche zwischen den Gesäßhälften ist tief ausgeführt und zieht sich bis zur Vorderseite ohne Unterbrechung durch, wo die Großen Schamlippen zwischen den geöffneten Beinen betont ausgeführt sind. Conard sieht hierin eine „bewusste Überhöhung der sexuellen Merkmale der Figurine“ („…deliberate exaggeration of the sexual features of the figurine.“)[10] Auffällig sind des Weiteren die kurzen Arme und die sorgfältig geschnitzten Hände, die unterhalb der Brüste auf dem Bauch liegen.[2] Ob diese Handhaltung in den Augen der altsteinzeitlichen Träger der Figur eine besondere Bedeutung hatte, ist unbekannt.
Zusätzlich zu den sorgfältig ausgeführten anatomischen Details weist die Figur eine Reihe von Ritzlinien und Kerben auf, die in ihrer Komplexität unter den Elfenbeinfiguren der Schwäbischen Alb einzigartig sind. Die Figur weist keinerlei Spuren auf eine frühere Einfärbung auf.[2]
Datierung
Die Aurignacien-Schichten Va und Vb des Hohlen Fels, aus denen die sechs Bruchstücke der Figur stammen, sind mit neuen AMS-Daten des Oxforder Labors (Oxford Radiocarbon Accelerator) datiert worden. Eines der sechs Fragmente wurde an der Basis der oberen Schicht Va gefunden, die anderen fünf Fragmente in der unteren Schicht Vb. Die einzelnen Datierungen ergaben in aufsteigender Reihenfolge: 31.140 ± 310 BP, 31.290 ± 180 BP, 31.380 ± 180 BP, 31.760 ± 200 BP (Schicht Va), 34.570 ± 260 BP, 34.720 ± 280 BP und einen offensichtlichen Ausreißer von 40.000 ± 500 BP.[10] Das ergibt bei Kalibrierung der jüngeren Datengruppe ein Minimalalter von 35.000 Jahren vor heute. Die herausragende Bedeutung der Figur liegt in der Tatsache, dass sie mindestens 6000 Jahre älter ist als alle bekannten – und meist ebenfalls dickleibigen – Venusfigurinen des Gravettiens. Eine etwa gleich alte Figur gibt es mit der Venus vom Galgenberg (Österreich).
Die Gruppe der vier jüngeren AMS-Daten (um 32.000 BP) ist im Prinzip identisch mit der bereits bekannten Elfenbein-Kleinkunst der Schwäbischen Alb, wie den Figuren vom Vogelherd, dem Geißenklösterle oder dem Löwenmensch vom Hohlenstein-Stadel. Wenngleich andere Kleinkunstwerke, die in den letzten Jahren im Hohlen Fels gefunden wurden, aus der darüber liegenden und damit jüngeren Schicht IV stammen, ist die zeitliche Differenz ihrer Einlagerung im Sediment möglicherweise unerheblich und eine nahezu gleichzeitige Herstellung denkbar. Aus der Umgebung dieser Kunstwerke, eines Wasservogels und einer kleinen anthropomorphen Figur aus Elfenbein, wurden in den AMS-Labors Kiel und Oxford neun Daten gewonnen, die alle zwischen 30.000 und 33.000 BP liegen.[11] Das zeigt einen Überlappungsbereich mit der jüngeren Datengruppe zur Venus vom Hohlefels.
Interpretationen
Der Fundbeschreibung in der Zeitschrift Nature vom 14. Mai 2009 wurde ein Filmtrailer unter der Überschrift „Prehistoric pin-up“ beigefügt.[12] In derselben Nature-Ausgabe kommentiert der englische Prähistoriker Paul Mellars den Neufund mit dem Fazit, dass die figürlichen Merkmale nach Maßstäben des 21. Jahrhunderts an Pornographie grenzen würden (…„that by twenty-first-century standards could be seen as bordering on the pornographic.“)[13] Teile der Medien nutzten diese Sichtweise als Schlagzeile.[14][15] Dem steht die traditionelle Bewertung der paläolithischen „Venusfigurinen“ als Fruchtbarkeitssymbol gegenüber.[16] In diesen Kontext kann auch eine aus der Völkerkunde bei den Bantu bekannte Funktion als umgehängter Talisman während der Schwangerschaft gestellt werden.[17]
Eine denkbare humanethologische Interpretation bietet außerdem die aus der Völkerkunde in verschiedenen Regionen belegte Abwehrgeste der sogenannten „Brüstehalterin“ bzw. „Brustweiserin“.[18][19] Sofern die Figur eine typische Geste der Übelabwehr zeigt, ließe sich diese mit der Interpretation von Joachim Hahn in Einklang bringen, nach der „Kraft und Aggression“ die Botschaft der Körpersprache aurignacienzeitlicher Statuetten gewesen sei.[20] Wenngleich sich diese von Hahn 1986 publizierte Sichtweise nur auf die damals bekannten Tierfiguren aus der Vogelherdhöhle, Tierfiguren und den „Adoranten“ vom Geißenklösterle sowie den Löwenmenschen aus dem Hohlenstein bezogen hatte, kann die Interpretation einer angespannten bzw. abwehrenden Körpersprache auch bei der jüngst gefundenen Venus vom Hohlefels eine Erklärung bieten.[21]
Der Kunsthistoriker Leroy D. McDermott und die Anthropologin Catherine Hodge McCoid schlugen 1996 eine Interpretation vor, wonach es sich bei paläolithischen "Venusfiguren" um Selbstdarstellungen prähistorischer Frauen handeln könnte, da die Ausführung der Figuren der Perspektive entspräche, die eine Frau einnimmt, wenn sie an sich herunterschaut. Das erkläre das Fehlen der Gesichtszüge, die Prominenz der Brüste, große Bäuche und winzige Füße. Frauen hätten auf diese Weise das Wissen über ihren Körper in seinen unterschiedlichen Zuständen von Pubertät, Schwangerschaft, Alter abbilden und bewahren wollen. Daraus resultiere auch das unterschiedliche Aussehen der Figuren.[22][23]
In der Scientific community der Paläolithforschung besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass die figürliche jungpaläolithische Kleinkunst ausschließlich mit dem anatomisch modernen Menschen (in Europa auch Cro-Magnon-Mensch genannt) in Verbindung steht.[24] Insgesamt gibt es etwa 600 figürliche Kunstwerke von mindestens 20 Fundstellen aus der Zeit zwischen 35.000–30.000 BP, hingegen kein einziges figürliches Kunstwerk aus der Zeit davor.[25] Die mögliche kulturelle Beeinflussung des Neandertalers durch den Cro-Magnon-Mensch beschränkt sich auf wenige, nicht figurale Schmuckobjekte des Châtelperroniens.[26]
Die im Jahre 2010 erschienene Erzählung unter Mitwirkung des Grabungsleiters Nicholas Conard zeichnet ein anderes Bild: In dieser Dokufiktion hat eine junge Neandertalerin die „Venus aus dem Eis“ geschnitzt, nachdem sie von einer Cro-Magnon-Gruppe gerettet wurde und sich in kurzer Zeit kulturell assimiliert hat.[27] Eine Rezension in der FAZ wies auf unplausible Aspekte dieses Szenarios hin.[28] Nach Ansicht von Conard könnten Theorien zur Entstehung der Figur aufgrund der vorliegenden Daten jedoch „weder bestätigt noch widerlegt“ werden, da in den Höhlen der Schwäbischen Alb bislang keine zugehörigen Menschenreste gefunden wurden.[29]
Siehe auch
Liste paläolithischer Venusfigurinen
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Einige Esoteriker glauben das Reptilienmenschen aus dem All die Venus dort versteckt haben, um Sie dann mit Walgesängen und unheiligen kerzen wider zum leben zu erwecken.
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