Adolf Quensen
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Adolf Quensen
Adolf Quensen, (* 2. März 1851 in Gandersheim; † 16. April 1911 in Helwan, Ägypten) war Braunschweiger Hofdekorations- und Kirchenmaler des Historismus.
Leben
Seine Ausbildung erhielt Quensen am Collegium Carolinum in Braunschweig und an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München. In den Jahren 1872 und 1873 studierte er Kirchenmalerei in Wien. Im Jahre 1892 wurde er zum „Herzoglich Braunschweiger Hof-Dekorationsmaler“ ernannt.
Quensen führte innerhalb und außerhalb des Herzogtums Braunschweig Malerarbeiten in Sakral- und Profanbauten aus, u. a. im Braunschweiger Dom, im Kaiserdom Königslutter (1887–94; 2010 vollständig restauriert), in der Burg Dankwarderode (1893/1898) und im neuen Braunschweiger Rathaus (1902). Im Jahre 1895 malte er die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche aus. Außerhalb Deutschlands war er in den Sultanspalästen in Istanbul tätig.
Quensen starb 1911 in Ägypten und wurde auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof bestattet. In sein Steinkreuz wurde die Inschrift „Die Liebe höret nimmer auf“ gemeißelt.
Grabstätte Adolf Quensens auf dem Hauptfriedhof Braunschweig
Werk
Einige seiner Arbeiten, v. a. die Deckenmalereien im Rittersaal der Burg Dankwarderode, wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Es sind hier jedoch Wandmalereien erhalten.
Andere Arbeiten gingen zum Teil durch Renovierungen verloren. So wurden Innenausmalungen, zu denen Quensen 1883 in der Kirche zu Neuerkerode verpflichtet wurde, 1958 mit Pastelltönen überdeckt. Erst 1998 wurde im Rahmen einer erneuten Renovierung die Originalbemalung wieder freigelegt.
Ein ähnliches Schicksal hatten Ausmalungen der Lutherkirche in Bad Harzburg, die 1903 von ihm geschaffen wurden. Bei der ersten Renovierung nach 1945 strich man fast alles über. Nur die beiden Apostel Petrus und Paulus ließ man in ihren Umrissen aus dem Wandanstrich heraus schauen. Bei einer weiteren Renovierung wurde der gesamte Triumphbogen mit den beiden Aposteln, sechs Engeln und Christus als Weltenrichter restauriert.
Auch in der Kreuzkirche in Alt-Lehndorf (Stadtbezirk von Braunschweig), in der Adolf Quensen von 1903 bis 1905 die Decke und Wände ausmalte, verschwand das künstlerische Werk nach dem Krieg unter Tapeten und grau-weißer Farbe. Erst 1972 wurden die Decke und 1989 auch die Apsis, Bögen und Fensterlaibungen wieder freigelegt. Auf eine Gesamtwiederherstellung aller Wandmalereien wurde hier verzichtet.
Ebenso erging es der Ausmalung der St.-Christinen-Kirche in Walle bei Schwülper, die in den 1890er Jahren entstanden war. Diese verschwand jedoch im Zuge der Umgestaltung Mitte des 20. Jahrhunderts.
Nicht nur der Krieg, sondern auch Verfall war eine Bedrohung für Quensens Werke. So wurde die Apelnstedter Kirche 1894 (bei Sickte) durch Quensen großflächig ausgemalt, die Sternbilder des Tierkreises und ein musizierender Engel über der Orgel gingen verloren, wohingegen die vier Evangelisten an der prächtig erhaltenen Altarwand gut erhalten sind.
Hochschuldiplomarbeiten befassen sich mit dem Zustand, dem Erhalt und der Restaurierung seiner Arbeiten.
Deckenmalerei der Kirche in Lelm von Adolf Quensen
In einigen Kirchen sind seine Werke noch heute zu sehen:
Temperamalereien in den Seitenapsiden des Querhauses der Klosterkirche St. Marienberg in Helmstedt (um 1881, renoviert 2000),
Wand- und Decken-Malerei in der Schlosskirche St. Annen in Oelber am weißen Wege (Baddeckenstedt bei Salzgitter) aus dem Jahr 1888, renoviert 1995,
Wandgemälde an der Apsis der Kirche in Eitzum (1891/1892),
Innenausmalung der Immanuelkirche in Berlin (bis 1893),
Vier Evangelistenbilder im Altarraum der St.-Thomas-Kirche in Wolfshagen im Harz (bis 1894),
„Stiftskirche St. Peter und Paul“ (Kaiserdom Königslutter):
Wandmalereizyklus am nordwestlichen Vierungspfeiler,
Mittelalterliche Muster (1890–1894) nach den Plänen des süddeutschen Professors Dr. August von Essenwein,
Johannes-der-Täufer-Kirche in Oberg (1903, Landkreis Peine),
Malereien in der Dorfkirche Benzingerode,
Deckenmalereien in der Kirche in Lelm,
Wandmalereizyklus im Chor und im Querhaus der Augustinerchorherren-Klosterkirche St.-Lorenz-Kirche westlich der Stadt Schöningen,
Wandgemälde an der Altarwand der St.-Antonius-Kirche zu Hasselfelde (freigelegt und restauriert 2002),
Himmelszelt in Jugendstilformen im Kreuzrippengewölbe des Chors der Dreifaltigkeitskirche (ehemals Franziskanerkirche) in Görlitz (1909–1910).
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Seine Ausbildung erhielt Quensen am Collegium Carolinum in Braunschweig und an der Königlichen Kunstgewerbeschule in München. In den Jahren 1872 und 1873 studierte er Kirchenmalerei in Wien. Im Jahre 1892 wurde er zum „Herzoglich Braunschweiger Hof-Dekorationsmaler“ ernannt.
Quensen führte innerhalb und außerhalb des Herzogtums Braunschweig Malerarbeiten in Sakral- und Profanbauten aus, u. a. im Braunschweiger Dom, im Kaiserdom Königslutter (1887–94; 2010 vollständig restauriert), in der Burg Dankwarderode (1893/1898) und im neuen Braunschweiger Rathaus (1902). Im Jahre 1895 malte er die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche aus. Außerhalb Deutschlands war er in den Sultanspalästen in Istanbul tätig.
Quensen starb 1911 in Ägypten und wurde auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof bestattet. In sein Steinkreuz wurde die Inschrift „Die Liebe höret nimmer auf“ gemeißelt.
Grabstätte Adolf Quensens auf dem Hauptfriedhof Braunschweig
Werk
Einige seiner Arbeiten, v. a. die Deckenmalereien im Rittersaal der Burg Dankwarderode, wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Es sind hier jedoch Wandmalereien erhalten.
Andere Arbeiten gingen zum Teil durch Renovierungen verloren. So wurden Innenausmalungen, zu denen Quensen 1883 in der Kirche zu Neuerkerode verpflichtet wurde, 1958 mit Pastelltönen überdeckt. Erst 1998 wurde im Rahmen einer erneuten Renovierung die Originalbemalung wieder freigelegt.
Ein ähnliches Schicksal hatten Ausmalungen der Lutherkirche in Bad Harzburg, die 1903 von ihm geschaffen wurden. Bei der ersten Renovierung nach 1945 strich man fast alles über. Nur die beiden Apostel Petrus und Paulus ließ man in ihren Umrissen aus dem Wandanstrich heraus schauen. Bei einer weiteren Renovierung wurde der gesamte Triumphbogen mit den beiden Aposteln, sechs Engeln und Christus als Weltenrichter restauriert.
Auch in der Kreuzkirche in Alt-Lehndorf (Stadtbezirk von Braunschweig), in der Adolf Quensen von 1903 bis 1905 die Decke und Wände ausmalte, verschwand das künstlerische Werk nach dem Krieg unter Tapeten und grau-weißer Farbe. Erst 1972 wurden die Decke und 1989 auch die Apsis, Bögen und Fensterlaibungen wieder freigelegt. Auf eine Gesamtwiederherstellung aller Wandmalereien wurde hier verzichtet.
Ebenso erging es der Ausmalung der St.-Christinen-Kirche in Walle bei Schwülper, die in den 1890er Jahren entstanden war. Diese verschwand jedoch im Zuge der Umgestaltung Mitte des 20. Jahrhunderts.
Nicht nur der Krieg, sondern auch Verfall war eine Bedrohung für Quensens Werke. So wurde die Apelnstedter Kirche 1894 (bei Sickte) durch Quensen großflächig ausgemalt, die Sternbilder des Tierkreises und ein musizierender Engel über der Orgel gingen verloren, wohingegen die vier Evangelisten an der prächtig erhaltenen Altarwand gut erhalten sind.
Hochschuldiplomarbeiten befassen sich mit dem Zustand, dem Erhalt und der Restaurierung seiner Arbeiten.
Deckenmalerei der Kirche in Lelm von Adolf Quensen
In einigen Kirchen sind seine Werke noch heute zu sehen:
Temperamalereien in den Seitenapsiden des Querhauses der Klosterkirche St. Marienberg in Helmstedt (um 1881, renoviert 2000),
Wand- und Decken-Malerei in der Schlosskirche St. Annen in Oelber am weißen Wege (Baddeckenstedt bei Salzgitter) aus dem Jahr 1888, renoviert 1995,
Wandgemälde an der Apsis der Kirche in Eitzum (1891/1892),
Innenausmalung der Immanuelkirche in Berlin (bis 1893),
Vier Evangelistenbilder im Altarraum der St.-Thomas-Kirche in Wolfshagen im Harz (bis 1894),
„Stiftskirche St. Peter und Paul“ (Kaiserdom Königslutter):
Wandmalereizyklus am nordwestlichen Vierungspfeiler,
Mittelalterliche Muster (1890–1894) nach den Plänen des süddeutschen Professors Dr. August von Essenwein,
Johannes-der-Täufer-Kirche in Oberg (1903, Landkreis Peine),
Malereien in der Dorfkirche Benzingerode,
Deckenmalereien in der Kirche in Lelm,
Wandmalereizyklus im Chor und im Querhaus der Augustinerchorherren-Klosterkirche St.-Lorenz-Kirche westlich der Stadt Schöningen,
Wandgemälde an der Altarwand der St.-Antonius-Kirche zu Hasselfelde (freigelegt und restauriert 2002),
Himmelszelt in Jugendstilformen im Kreuzrippengewölbe des Chors der Dreifaltigkeitskirche (ehemals Franziskanerkirche) in Görlitz (1909–1910).
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