Adolf Rosenberger
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Adolf Rosenberger
Adolf Rosenberger (* 8. April 1900 in Pforzheim; † 6. Dezember 1967 als Alan Arthur Robert in Los Angeles, Kalifornien) war ein deutscher Automobilrennfahrer und Kaufmann.[1]
Mercedes-Benz SSK (1929)
Auto-Union-Rennwagen (Typ C)
Leben
Rennen
Adolf Rosenberger wurde im Jahr 1900 in Pforzheim als Sohn des Geschäftsmanns Simon Rosenberger geboren. In den 1920er Jahren trat er als Privatfahrer mit legendären Autos wie dem Benz-Tropfenwagen, dem Mercedes-Benz SSK sowie dem Mercedes-Kompressor an und zählte mit 23 Jahren zu den erfolgreichsten europäischen Rennfahrern. Rosenberger gewann zum Beispiel das Stuttgarter Solitude-Rennen, den Kasseler Herkules-Bergpreis drei Mal (1925–1927)[2][3][4] sowie eines der schwierigsten Bergrennen jener Jahre, das Klausenrennen. Am 11. Juli 1926 kam es beim Großen Preis von Deutschland auf der Berliner AVUS zu einem tragischen Unfall, als Rosenberger bei einem Überholversuch die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und in die Rundenzähltafel und ein Zeitnehmerhäuschen raste. Während Rosenberger und sein Beifahrer den Unfall verletzt überleben, starben zwei Studenten im Zeitnehmerhäuschen und der Schildermaler an der Rundentafel.
Engagement bei Porsche
Als Freund von Ferdinand Porsche wurde Rosenberger 1931 als Teilhaber und kaufmännischer Direktor Mitbegründer von dessen neu eröffnetem Konstruktionsbüro, der Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH. Seine Anteile betrugen 10[5] oder 15[6] Prozent. Es wird vermutet, dass Rosenbergers Erfahrungen mit dem mit Mittelmotor ausgestatteten Benz-Tropfenwagen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des nach dem gleichen Prinzip konstruierten Auto-Union-Rennwagens hatten. Rosenberger hatte eventuell gehofft, selbst Fahrer der als Porsche-Projekt Nr. 22 gestarteten Konstruktion zu werden, da die Firmen Wanderer und die neu entstandene Auto Union das Projekt erst finanzierten, nachdem die nationalsozialistische Regierung im März 1933 Subventionen für Engagements im Rennsport angekündigt hatte. Rosenberger sorgte dafür, dass trotz anfänglichem Auftragsmangel und Porsches Hang zu teuren Konstruktionen das Büro die Anfangszeit finanziell überstand.[6] Er gab dem Unternehmen ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 80.000 Reichsmark.[5] Am 30. Januar[5] 1933 schied Rosenberger auf Drängen von Ferry Porsche wegen einer unzureichenden Ertragslage wieder aus.[7] Hans von Veyder-Malberg übernahm seine GmbH-Anteile und die Stelle als Geschäftsführer.[8]
Verhaftung und Emigration
Die nationalsozialistische Machtübernahme hatte für Rosenberger jedoch weit gravierendere Folgen. Als Jude wurde er am 5. September 1935 wegen „Rassenschande“ verhaftet und am 23. September aus dem Pforzheimer Untersuchungsgefängnis an der Rohrstraße direkt ins Konzentrationslager Kislau eingewiesen.[1] Vier Tage später wurde er entlassen – Ferdinand Porsche und sein Sohn Ferry sollten später behaupten, dies sei auf ihre Intervention geschehen. Rosenberger alias Robert selbst widersprach später dieser Darstellung. 1936 emigriert Rosenberger in die USA, änderte dort seinen Namen in Alan Arthur Robert und baute sich in Kalifornien eine neue Existenz auf. Nach dem Krieg forderte Rosenberger von Porsche eine Abfindung in Höhe von 200.000 Mark für die Wegnahme seiner Anteile zum Nominalwert und das Gesellschafterdarlehen. Man einigte sich auf einen Vergleich von 50.000 Mark plus einem Auto.[9] Rosenberger bzw. Robert starb 1967. Seine Urne sowie die seiner Frau wurden auf dem jüdischen Friedhof in New York beigesetzt.
Verweise
Literatur
Eberhard Reuß: Hitlers Rennschlachten - Die Silberpfeile unterm Hakenkreuz. Aufbau, 2006.
Martin Walter: Ein (fast) vergessener Vater des Volkswagens, der Porsche AG und ein erfolgreicher Rennfahrer. Der Pforzheimer Adolf Rosenberger - ein deutsch-jüdisches Schicksal. In: Neue Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte. Band 1 Ubstadt-Weiher 2006. ISBN 978-3-89735-447-0
Martin Walter: Adolf Rosenberger - Zur Geschichte eines deutschen Juden. Vom erfolgreichen Rennfahrer zum Mitbegründer der Porsche AG. In: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert. Oberrheinische Studien Band 28, 2011. ISBN 978-3-7995-7828-8
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Mercedes-Benz SSK (1929)
Auto-Union-Rennwagen (Typ C)
Leben
Rennen
Adolf Rosenberger wurde im Jahr 1900 in Pforzheim als Sohn des Geschäftsmanns Simon Rosenberger geboren. In den 1920er Jahren trat er als Privatfahrer mit legendären Autos wie dem Benz-Tropfenwagen, dem Mercedes-Benz SSK sowie dem Mercedes-Kompressor an und zählte mit 23 Jahren zu den erfolgreichsten europäischen Rennfahrern. Rosenberger gewann zum Beispiel das Stuttgarter Solitude-Rennen, den Kasseler Herkules-Bergpreis drei Mal (1925–1927)[2][3][4] sowie eines der schwierigsten Bergrennen jener Jahre, das Klausenrennen. Am 11. Juli 1926 kam es beim Großen Preis von Deutschland auf der Berliner AVUS zu einem tragischen Unfall, als Rosenberger bei einem Überholversuch die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und in die Rundenzähltafel und ein Zeitnehmerhäuschen raste. Während Rosenberger und sein Beifahrer den Unfall verletzt überleben, starben zwei Studenten im Zeitnehmerhäuschen und der Schildermaler an der Rundentafel.
Engagement bei Porsche
Als Freund von Ferdinand Porsche wurde Rosenberger 1931 als Teilhaber und kaufmännischer Direktor Mitbegründer von dessen neu eröffnetem Konstruktionsbüro, der Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH. Seine Anteile betrugen 10[5] oder 15[6] Prozent. Es wird vermutet, dass Rosenbergers Erfahrungen mit dem mit Mittelmotor ausgestatteten Benz-Tropfenwagen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des nach dem gleichen Prinzip konstruierten Auto-Union-Rennwagens hatten. Rosenberger hatte eventuell gehofft, selbst Fahrer der als Porsche-Projekt Nr. 22 gestarteten Konstruktion zu werden, da die Firmen Wanderer und die neu entstandene Auto Union das Projekt erst finanzierten, nachdem die nationalsozialistische Regierung im März 1933 Subventionen für Engagements im Rennsport angekündigt hatte. Rosenberger sorgte dafür, dass trotz anfänglichem Auftragsmangel und Porsches Hang zu teuren Konstruktionen das Büro die Anfangszeit finanziell überstand.[6] Er gab dem Unternehmen ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 80.000 Reichsmark.[5] Am 30. Januar[5] 1933 schied Rosenberger auf Drängen von Ferry Porsche wegen einer unzureichenden Ertragslage wieder aus.[7] Hans von Veyder-Malberg übernahm seine GmbH-Anteile und die Stelle als Geschäftsführer.[8]
Verhaftung und Emigration
Die nationalsozialistische Machtübernahme hatte für Rosenberger jedoch weit gravierendere Folgen. Als Jude wurde er am 5. September 1935 wegen „Rassenschande“ verhaftet und am 23. September aus dem Pforzheimer Untersuchungsgefängnis an der Rohrstraße direkt ins Konzentrationslager Kislau eingewiesen.[1] Vier Tage später wurde er entlassen – Ferdinand Porsche und sein Sohn Ferry sollten später behaupten, dies sei auf ihre Intervention geschehen. Rosenberger alias Robert selbst widersprach später dieser Darstellung. 1936 emigriert Rosenberger in die USA, änderte dort seinen Namen in Alan Arthur Robert und baute sich in Kalifornien eine neue Existenz auf. Nach dem Krieg forderte Rosenberger von Porsche eine Abfindung in Höhe von 200.000 Mark für die Wegnahme seiner Anteile zum Nominalwert und das Gesellschafterdarlehen. Man einigte sich auf einen Vergleich von 50.000 Mark plus einem Auto.[9] Rosenberger bzw. Robert starb 1967. Seine Urne sowie die seiner Frau wurden auf dem jüdischen Friedhof in New York beigesetzt.
Verweise
Literatur
Eberhard Reuß: Hitlers Rennschlachten - Die Silberpfeile unterm Hakenkreuz. Aufbau, 2006.
Martin Walter: Ein (fast) vergessener Vater des Volkswagens, der Porsche AG und ein erfolgreicher Rennfahrer. Der Pforzheimer Adolf Rosenberger - ein deutsch-jüdisches Schicksal. In: Neue Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte. Band 1 Ubstadt-Weiher 2006. ISBN 978-3-89735-447-0
Martin Walter: Adolf Rosenberger - Zur Geschichte eines deutschen Juden. Vom erfolgreichen Rennfahrer zum Mitbegründer der Porsche AG. In: Nicht nur Sieg und Niederlage. Sport im deutschen Südwesten im 19. und 20. Jahrhundert. Oberrheinische Studien Band 28, 2011. ISBN 978-3-7995-7828-8
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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