Das Steger’sche Mumme-Haus
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Das Steger’sche Mumme-Haus
Mumme-Brauerei Steger um 1897
Die im Vorkriegs-Braunschweig bekannteste Adresse für gute Mumme war das Stammhaus der Brauerei Steger, das sogenannte „Mumme-Haus“, am Bäckerklint 4, gleich gegenüber dem noch heute vorhandenen Eulenspiegel-Brunnen.[17] Das um 1588 erbaute Fachwerkhaus wurde wie so viele andere im Zweiten Weltkrieg am 10. Februar 1944[18] bei einem der zahlreichen Luftangriffe so schwer beschädigt, dass es – bis auf Teile des Portals, das sich heute im Städtischen Museum Braunschweig befindet – abgerissen werden musste und nicht wieder aufgebaut wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es nur noch zwei Mumme-Brauereien in Braunschweig: Nettelbeck und Steger, wobei letztere ihren Betrieb 1954 einstellte. Die Familie Nettelbeck wiederum verkaufte die uralte Rezeptur, wonach das Getränk auch heute noch hergestellt wird, zusammen mit noch verwertbaren Gerätschaften 1949 an Lotterie-Einnehmer Leo Basilius. Der nahm die Produktion in bescheidenem Umfang wieder auf, allerdings nicht mehr am ursprünglichen Standort am Bäckerklint, sondern in einem Vorort, denn das alte Brauereigebäude war zerstört.
1990 ergab sich dann schließlich ein erneutes Schreckmoment in der nunmehr ca. 600-jährigen Geschichte des Traditionsgetränks: Ein staatliches Untersuchungsamt attestierte der Mumme einen zu hohen Eisengehalt, verursacht wahrscheinlich durch einen alten, eisernen Braukessel.[19] Da ein Neubau für den Eigentümer betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll erschien, wurde die Produktion von zuletzt ca. 30.000 Dosen pro Jahr eingestellt und eine 600-jährige Tradition schien damit ihr Ende gefunden zu haben. 1996 jedoch besann man sich, die Produktion wurde wieder aufgenommen und die Tradition damit bis in die Gegenwart erhalten. Hergestellt wird Mumme heute jedoch in Mülheim an der Ruhr und anschließend in Fässern nach Braunschweig geliefert, wo sie dann in die bekannten Dosen abgefüllt und verkauft wird. Vertrieben wird Mumme von der H. Nettelbeck Commandit-Gesellschaft, die seit 1998 wieder markenrechtlich die doppelte Segelschiff-Mumme geschützt hat.[20]
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