Adolf von Harnack
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Adolf von Harnack
Karl Gustav Adolf Harnack, ab 1914 von Harnack (* 25. Apriljul./ 7. Mai 1851greg. in Dorpat, Gouvernement Livland; † 10. Juni 1930 in Heidelberg) war ein deutscher protestantischer Theologe und Kirchenhistoriker sowie Wissenschaftsorganisator in Preußen.
Familie
Adolf Harnack kam aus der Welt des baltischen Luthertums. Sein Vater Theodosius Harnack war Luther-Forscher in Dorpat und Erlangen. Sein Zwillingsbruder Axel wurde Mathematiker, sein jüngerer Bruder Erich Pharmakologe und sein jüngerer Bruder Otto Literaturwissenschaftler.
Adolf Harnack heiratete am 27. Dezember 1879 in Leipzig Amalie Thiersch (* 31. August 1858 in Erlangen; † 28. Dezember 1937 in Berlin), eine Tochter des Chirurgen Carl Thiersch (1822–1895), Professor an den Universitäten München, Erlangen und Leipzig, und der Johanna von Liebig, einer Tochter des Chemikers Justus von Liebig (1803–1873). Das Ehepaar hatte sieben Kinder.
Der von den Nationalsozialisten wegen der Beteiligung am Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtete Sohn Ernst von Harnack (1888–1945) hatte sich in der SPD engagiert. Der jüngste Sohn Axel von Harnack (1895–1974) war Historiker und Philologe und als Bibliothekar tätig. Die Tochter Agnes von Zahn-Harnack (1884–1950) war eine prominente Vertreterin der bürgerlichen Frauenbewegung und Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei. Sie war mit dem Ministerialbeamten Karl von Zahn verheiratet. Die Tochter Elisabet von Harnack (1892–1976) war eine bedeutende Sozialarbeiterin.
Der hingerichtete Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Arvid Harnack (1901–1942) und dessen Bruder Falk (1913–1991), Regisseur und ebenfalls Widerstandskämpfer, waren Söhne seines Bruders Otto.
Leben
In Dorpat begann 1869 Adolf Harnack seine Studien und trat der Corporation Livonia bei. Ab Herbst 1872 studierte er in Leipzig Evangelische Theologie, promovierte 1873 und habilitierte sich 1874 dort. Die Leipziger Universität ernannte ihn 1876 zum außerordentlichen Professor. Als Ordinarius für Kirchengeschichte wirkte er später in Gießen (1879–1886), Marburg (1886–1888) und der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität (1888–1924). 1890 wurde er ordentliches Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie in Berlin.[1]
Von 1905 bis 1921 war Harnack parallel dazu Generaldirektor der Königlichen Bibliothek, die 1918 in Preußische Staatsbibliothek umbenannt wurde.
Feier zur Eröffnung der Königlichen Bibliothek 1914 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II., Festredner von Harnack als Generaldirektor
Harnack bei der Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Dahlem (rechts)
Harnack wurde am 23. Januar 1911 vom Senat der zehn Tage zuvor gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute Max-Planck-Gesellschaft) zu deren Präsidenten gewählt.[2] Dieses Amt hielt er bis 1930 inne.
1930 starb er nach kurzer Krankheit in Heidelberg. Seine Leiche wurde eingeäschert und die Urne in Berlin auf dem Matthäikirchhof bestattet.
Theologisches Werk
Bereits als junger Privatdozent nahm er – beeinflusst durch die Theologie Albrecht Ritschls – eine kritische Perspektive zur christlichen Dogmengeschichte ein. Harnacks Verständnis des Protestantismus war das von Reformation und Revolution: Reformation der Heilslehre und Revolution gegen die Autorität der katholischen Kirche, gegen ihren hierarchischen Apparat mit eigener kirchlicher Rechtsordnung und gegen ihre Kultusordnung. Jesus habe das Kultische, das im Judentum galt, beiseitegeschoben. Er setzte nicht auf kultische Reinigung und Heiligung, sondern allein auf die Seele des Menschen. Das moralische Handeln des Einzelnen, seine Werke der Liebe würden entscheiden, ob der Einzelne in ein Reich Gottes eingehe oder nicht. Das römisch-katholische und das orthodoxe Christentum sei dem Kult des Judentums ähnlich. Nur das protestantische Christentum habe die Botschaft Jesu in seiner Reinheit wiederhergestellt.
Sein dreibändiges Lehrbuch der Dogmengeschichte (1886–1890; mehrere erweiterte Neuauflagen) gilt als seine wichtigste theologische Publikation. Dieses Werk fand starken Widerspruch bei den Konservativen und im Evangelischen Oberkirchenrat, die seine Berufung nach Berlin verhindern wollten. Die Sache wurde dann 1888, im „Dreikaiserjahr“, mit Unterstützung Bismarcks von Wilhelm II. entschieden. Harnack bekam jedoch zeitlebens keine Prüferlaubnis für theologische Prüfungen. Harnack stand häufig im Zentrum kirchenpolitischer Konflikte wie im Apostolikumsstreit und im Bibel-Babel-Streit.
Im Wilhelminischen Kaiserreich lehrte Harnack an der Universität zu Berlin. Seine sechzehn Vorlesungen über Das Wesen des Christentums, die er im Wintersemester 1899/1900 hielt, wurden von mehr als 600 Studenten aller Fakultäten gehört. Diese Vorlesungen waren allerdings auch Anlass intensiver Kritik von Seiten konservativer Theologen, namentlich von Theodor Zahn[3] und Eduard Rupprecht.[4] Bereits 1895 hatte der konservative Greifswalder Theologieprofessor Martin von Nathusius die seiner Meinung nach zu diesseitig bezogene theologische Sichtweise Harnacks kritisiert.[5] Leo Baeck setzte sich in seinem 1905 erschienenen Hauptwerk Das Wesen des Judentums kritisch mit den Positionen von Harnacks auseinander, ohne jedoch dessen Namen zu erwähnen.[6]
Harnack als Wissenschaftsorganisator
Harnack pflegte ein Netz von Kontakten zu den Wissenschaftlern seiner Zeit und zu seinen Schülern. In seiner Leipziger Zeit fand er einen Freundeskreis mit Julius Kaftan, Emil Schürer, Wolf Graf von Baudissin und Oscar von Gebhardt. 1874 gründete er in Leipzig eine Kirchenhistorische Gesellschaft. Zu diesem Freundeskreis zählten Caspar René Gregory, Martin Rade, Wilhelm Bornemann, Friedrich Loofs und William Wrede.
Harnack gründete 1876 zusammen mit Emil Schürer die Theologische Literaturzeitung, zusammen mit Oscar von Gebhardt 1882 die Reihe Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, 1886/1887 die Zeitschrift Christliche Welt.
Mit dem Eintritt in die Preußische Akademie der Wissenschaften 1890 begann er ein Großprojekt mit der Edition einer kritischen Ausgabe der Griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Die Akademie setzte dazu die Kirchenväterkommission mit Harnack als Leiter ein. Die Kommission war von vornherein fächerübergreifend besetzt; es arbeiteten klassische Philologen, Althistoriker und Patristiker zusammen.[7] Die Edition wurde auf ungefähr 50 Bände berechnet, die innerhalb von 20 Jahren erscheinen sollten; umfangreiche Untersuchungen dazu sollten in Texte und Untersuchungen erscheinen. Als Bestandsaufnahme für diese Arbeit verfasste Harnack die Geschichte der altchristlichen Literatur bis Eusebius. Die Arbeit der Kirchenväterkommission führte zu einem Aufschwung der Patristik. Diese Arbeit brachte ihn außerdem in engen Kontakt zu Theodor Mommsen.
Zum 200-jährigen Jubiläum der Akademie im Jahr 1900 verfasste Harnack die vierbändige Geschichte der Königlich Preussischen Akademie. Er konnte außerdem erreichen, dass die Kommissionen der Akademie mit eigenen, vom Staat bezahlten Beamtenstellen ausgestattet wurden, so dass kontinuierliche Arbeit geleistet werden konnte und die Mitglieder der Kommissionen von organisatorischen Aufgaben entlastet wurden.[8] Harnack wurde schließlich selber Vorsitzender der Akademie.
1905 wurde er nebenamtlicher Generaldirektor der Königlichen Bibliothek.
Politisches Engagement
Harnack wurde zum politischen Berater mit vielfältigen politischen Kontakten bis hin zum Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg. Im engen Zusammenspiel mit den Reformern der Staatsbürokratie vertrat er eine mittlere Linie, setzte auf Interessenausgleich durch Sozialreformen, Konfliktvermeidung und Konsens und wandte sich gegen eine kulturkämpferische Polarisierung und Verschärfung der Klassenkonflikte.
Seine Wertvorstellungen waren bürgerlich-liberal, zielten auf eine parlamentarisch-konstitutionelle Monarchie und standen damit gegen die autoritäre politische Kultur des Kaiserreichs, der er aber Reformfähigkeit zubilligte. Seine traditionskritische Persönlichkeitsreligion enthielt starke Sozialideale, die er im Reich Gottes symbolisiert sah. Den innerweltlichen Beruf eines Christen deutete er als Dienstpflicht am Gemeinwesen.
Außenpolitisch engagierte sich Harnack zwar für eine Verständigung zwischen England und Deutschland, wandte sich gegen den alldeutschen Imperialismus und riet zu Mäßigung und Ausgleich, aber er unterzeichnete auch das so genannte Manifest der 93, in dem unter anderem die Engländer als Lügner beschimpft werden. Seine kulturprotestantische Nationalgeschichte schloss die Bereitschaft ein, im Osten deutsche Kultur durch Vasallenstaaten zu sichern. Die Kriegsniederlage und die Novemberrevolution von 1918/19 deutete Harnack als Übergang zu Demokratie und Sozialismus. Gegen die Linie des Mehrheitsprotestantismus, der fast durchweg antirepublikanisch gesinnt war, engagierte sich der konservative Republikaner entschieden für eine soziale Demokratie in der Weimarer Republik.
Harnack war auch politischer Schriftsteller: In seiner 1922 verlegten Schrift Augustin postulierte Harnack seine politisch-theologische Forderung nach einem „neuen Augustinismus“, in dem „die Ehrfurcht vor Gott als der Quelle aller hohen Güter die Erkenntnis und die Gesinnungen der Menschen durchdringt, die wahre Freiheit begründet und einen Bund der Gerechtigkeit und des Friedens schafft“.[9] Harnacks Blick richtete sich in dieser Schrift auf eine Erneuerung der Kultur im Sinne eines zu vertiefenden Geistidealismus, allerdings ohne sich gegen die Errungenschaften der Moderne zu richten. Über Oswald Spenglers damals populäres Buch Der Untergang des Abendlandes, mit dem sich Harnack nach 1918 intensiv auseinandersetzte, schrieb er, dass dieses mit einem einzigen Namen „über den Haufen zu werfen“ sei: Augustin. Ausführliches Lob erhielt Harnack für seine Schrift Augustin von dem Dichter Gerhart Hauptmann, mit dem er seit 1909 zeitweilig in engem Kontakt stand.[9]
Ehrungen
Briefmarke der DDR von 1950 mit dem Portrait von Harnacks
Harnack erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so wurde er 1902 Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Künste, dessen Kanzler er von 1923 bis 1930 war. Er führte den Titel „Königlich Preußischer Wirklicher Geheimrat“. Für seine Verdienste wurde er am 22. März 1914 aus Anlass der Eröffnung des neuen Gebäudes der Königlichen Bibliothek (Unter den Linden mit Diplom vom 9. Juni 1914 in den preußischen Adelsstand erhoben. 1925 wurde er mit der Harnack-Medaille der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und 1926 mit dem Adlerschild des Deutschen Reiches ausgezeichnet. Seit 1903 war er korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Als höchste Auszeichnung für besondere Verdienste verleiht die Max-Planck-Gesellschaft die ursprünglich 1924 gestiftete Adolf-von-Harnack-Medaille.
Wirkungsgeschichte
Zu den Schülern und Studenten Harnacks gehörten mehrere Generationen von protestantinischen Theologen, so etwa der Kirchenhistoriker Ernst von Dobschütz (1870–1934) wie auch Dietrich Bonhoeffer und im Wintersemester 1904 der Marburger Neutestamentler Rudolf Bultmann.
Harnacks theologische Werke sind oft von einer Ablehnung des Alten Testaments bzw. von einem deutlichen Antijudaismus geprägt, weshalb Papst Benedikt XVI. 2007 in ihm einen Theologen sah, der das Erbe des Häretikers Marcion (85–160) vollstrecken wollte, nämlich die Christenheit von der Verbindung zum Alten Testament zu lösen.[10]
Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, stufte Harnacks Schrift Das Wesen des Christentums als antisemitisch ein.[11]
Schriften (Auswahl)
Die erste von 49 Veröffentlichungen in Texte und Untersuchungen
Mit Oscar von Gebhardt (Hrsg.): Hermae Pastor Graece. addita versione latina recentiore e codice palatino, Hinrichs, Leipzig 1877 (lateinischer und griechischer Text).
Die Zeit des Ignatius und die Chronologie der antiochenischen Bischöfe bis Tyrannus nach Julius Africanus … nebst einer Untersuchung über die Verbreitung der Passio S. Polycarpi im Abendlande. Hinrichs, Leipzig 1878.
Das Mönchtum, seine Ideale und Geschichte, Ricker, Gießen 1881, 6. Aufl. 1903
Edwin Hatch, Adolf Harnack (Übersetzer): Die Gesellschaftsverfassung der christlichen Kirchen im Alterthum. Acht Vorlesungen von Edwin Hatch, Ricker, Gießen 1883.
Die Zeit des Ignatius und die Chronologie der antiochenischen Bischöfe bis Tyrannus, Hinrichs 1878.
Grundriss der Dogmengeschichte, Freiburg 1889 2. Hälfte 1891.
Lehrbuch der Dogmengeschichte, Mohr, Freiburg:
1. Band 1. Aufl. 1886; 1. Band, 2. Aufl. 1888.
2. Band 1888.
3. Band 1890. 3. Band, 3. Aufl. 1897.
Medicinisches aus der ältesten Kirchengeschichte, Hinrichs, 1892.
Dogmengeschichte, 2. Aufl. Mohr, Freiburg/Leipzig 1893. Vierte verbesserte und bereicherte Auflage, Mohr, Tübingen 1905.
Über die jüngst entdeckten Sprüche Jesu, Tübingen, Mohr 1897.
Geschichte der altchristlichen Litteratur bis Eusebius.
1. Band, 1. Teil, 1893; 1. Band, 2. Teil Chronologie, 1897; 2. Band, 1904
Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, im Auftrage der Akademie bearbeitet. Berlin 1900. Vier Teilbände:
Von der Gründung bis zum Tode Friedrichs des Großen, Bd. 1, Teil 1
Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart, Bd. 1, Teil 2
Urkunden und Actenstücke zur Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 2
Gesammtregister über die in den Schriften der Akadiemie von 1700–1899 erschienenen wissenschaftlichen Abhandlungen und Festreden. Bearbeitet von Otto Köhnke, Bd. 3
Die Aufgabe der theologischen Facultäten und die allgemeine Religionsgeschichte, Ricker, Giessen 1901.
Sokrates und die alte Kirche Rede zum Antritt des Rectorats, Berlin 1900, Sokrates und die alte Kirche, Rücker, Giessen 1901.
Das Wesen des Christentums, Leipzig, 1. Auflage 1900, Das Wesen des Christentums, 3. Auflage 1902, 5. Auflage 1902, zuletzt 2007, ISBN 978-3-16-149388-1.
Ius Ecclesiasicum: Eine Untersuchung über den Ursprung des Begriffs. In: Sitzungsberichte der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften, Jg. 1903, Berlin 1903, S. 212–226.
Ptolemäus Brief an die Flora, Kleine Texte für theologische Vorlesungen und Übungen, Bd. 9. Marcus und Weber, Bonn 1902. (Griechischer Text)
Das Christentum und die Geschichte, ein Vortrag, 5. Aufl. Hinrichs, Leipzig 1904.
Über die Herkunft der 48(47) ersten Päpste, Sitzungsbericht der königlichen preussischen Akademie der Wissenschaften 1904, Sitzung der philososophisch-historischen Classe, Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1904, S. 1044–1062.
Militia Christi: Die christliche Religion und der Soldatenstand in den ersten drei Jahrhunderten Mohr, Tübingen 1905.
Reden und Aufsätze, 1. Band, Töppelmann, Gießen 1904, 2. Aufl. 1906. 2. Band, 2. Aufl. Töppelmann, Gießen 1906.
Kirche und Staat bis zur Gründung der Staatskirche. In Paul Hinneberg (Hrsg.): Die christliche Religion mit Einschluss der israelitisch-jüdischen Religion. Teubner, Berlin/Leipzig 1906, S. 129–160.
Die apokryphen Briefe des Paulus an die Laodicener und Korinther, Kleine Texte für theologische Vorlesungen und Übungen, Bd. 12. Marcus und Weber, Bonn 1905. (Griechischer und lateinischer Text mit detailliertem Kommentar).
Lehrbuch der Dogmengeschichte. Drei Bände, 1886–1890 (4. Aufl. 1909/1910).
Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten. Leipzig 1902
Bd. 1, 2. Aufl. 1906
(4. Aufl. 1924)
Geschichte der altchristlichen Literatur. Drei Bände, Leipzig 1893–1904.
Beiträge zur Einleitung in das Neue Testament (Sammelband 1908):
I Lukas der Arzt, der Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte. Hinrichs, Leipzig 1906.
II Sprüche und Reden Jesu, die zweite Quelle des Matthäus und Lukas. 1907.
III Die Apostelgeschichte. 1908.
Zur Textkritik und Christologie der Schriften des Johannes, zugleich ein Beitrag zur Würdigung der ältesten lateinischen Überlieferung und der Vulgata. In: Sitzungsberichte der königlichen preussischen Akadamie 1915, Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse, S. 543–573.
Reden und Aufsätze. 7 Bände, Gießen 1904–1930.
Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott. Leipzig 1921, Texte und Untersuchungen, 3. Reihe, 15. Band, 45. Band. Marcion, 2. Aufl. 1924
Neue Studien zu Marcion
Einführung in die alte Kirchengeschichte. Das Schreiben der römischen Kirche an die korinthische aus der Zeit Domitians (1. Clemensbrief). J. C. Hinrichs, Leipzig 1929. (Mit deutscher Übersetzung)
Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur
Harnack gründete 1882 zusammen mit Oscar von Gebhardt die Publikationsreihe Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur. Der erste Band erschien 1883. Er veröffentlichte über beinahe fünf Jahrzehnte in dieser Reihe 49 Aufsätze und Abhandlungen.[12]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Familie
Adolf Harnack kam aus der Welt des baltischen Luthertums. Sein Vater Theodosius Harnack war Luther-Forscher in Dorpat und Erlangen. Sein Zwillingsbruder Axel wurde Mathematiker, sein jüngerer Bruder Erich Pharmakologe und sein jüngerer Bruder Otto Literaturwissenschaftler.
Adolf Harnack heiratete am 27. Dezember 1879 in Leipzig Amalie Thiersch (* 31. August 1858 in Erlangen; † 28. Dezember 1937 in Berlin), eine Tochter des Chirurgen Carl Thiersch (1822–1895), Professor an den Universitäten München, Erlangen und Leipzig, und der Johanna von Liebig, einer Tochter des Chemikers Justus von Liebig (1803–1873). Das Ehepaar hatte sieben Kinder.
Der von den Nationalsozialisten wegen der Beteiligung am Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtete Sohn Ernst von Harnack (1888–1945) hatte sich in der SPD engagiert. Der jüngste Sohn Axel von Harnack (1895–1974) war Historiker und Philologe und als Bibliothekar tätig. Die Tochter Agnes von Zahn-Harnack (1884–1950) war eine prominente Vertreterin der bürgerlichen Frauenbewegung und Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei. Sie war mit dem Ministerialbeamten Karl von Zahn verheiratet. Die Tochter Elisabet von Harnack (1892–1976) war eine bedeutende Sozialarbeiterin.
Der hingerichtete Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Arvid Harnack (1901–1942) und dessen Bruder Falk (1913–1991), Regisseur und ebenfalls Widerstandskämpfer, waren Söhne seines Bruders Otto.
Leben
In Dorpat begann 1869 Adolf Harnack seine Studien und trat der Corporation Livonia bei. Ab Herbst 1872 studierte er in Leipzig Evangelische Theologie, promovierte 1873 und habilitierte sich 1874 dort. Die Leipziger Universität ernannte ihn 1876 zum außerordentlichen Professor. Als Ordinarius für Kirchengeschichte wirkte er später in Gießen (1879–1886), Marburg (1886–1888) und der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität (1888–1924). 1890 wurde er ordentliches Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie in Berlin.[1]
Von 1905 bis 1921 war Harnack parallel dazu Generaldirektor der Königlichen Bibliothek, die 1918 in Preußische Staatsbibliothek umbenannt wurde.
Feier zur Eröffnung der Königlichen Bibliothek 1914 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II., Festredner von Harnack als Generaldirektor
Harnack bei der Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Dahlem (rechts)
Harnack wurde am 23. Januar 1911 vom Senat der zehn Tage zuvor gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute Max-Planck-Gesellschaft) zu deren Präsidenten gewählt.[2] Dieses Amt hielt er bis 1930 inne.
1930 starb er nach kurzer Krankheit in Heidelberg. Seine Leiche wurde eingeäschert und die Urne in Berlin auf dem Matthäikirchhof bestattet.
Theologisches Werk
Bereits als junger Privatdozent nahm er – beeinflusst durch die Theologie Albrecht Ritschls – eine kritische Perspektive zur christlichen Dogmengeschichte ein. Harnacks Verständnis des Protestantismus war das von Reformation und Revolution: Reformation der Heilslehre und Revolution gegen die Autorität der katholischen Kirche, gegen ihren hierarchischen Apparat mit eigener kirchlicher Rechtsordnung und gegen ihre Kultusordnung. Jesus habe das Kultische, das im Judentum galt, beiseitegeschoben. Er setzte nicht auf kultische Reinigung und Heiligung, sondern allein auf die Seele des Menschen. Das moralische Handeln des Einzelnen, seine Werke der Liebe würden entscheiden, ob der Einzelne in ein Reich Gottes eingehe oder nicht. Das römisch-katholische und das orthodoxe Christentum sei dem Kult des Judentums ähnlich. Nur das protestantische Christentum habe die Botschaft Jesu in seiner Reinheit wiederhergestellt.
Sein dreibändiges Lehrbuch der Dogmengeschichte (1886–1890; mehrere erweiterte Neuauflagen) gilt als seine wichtigste theologische Publikation. Dieses Werk fand starken Widerspruch bei den Konservativen und im Evangelischen Oberkirchenrat, die seine Berufung nach Berlin verhindern wollten. Die Sache wurde dann 1888, im „Dreikaiserjahr“, mit Unterstützung Bismarcks von Wilhelm II. entschieden. Harnack bekam jedoch zeitlebens keine Prüferlaubnis für theologische Prüfungen. Harnack stand häufig im Zentrum kirchenpolitischer Konflikte wie im Apostolikumsstreit und im Bibel-Babel-Streit.
Im Wilhelminischen Kaiserreich lehrte Harnack an der Universität zu Berlin. Seine sechzehn Vorlesungen über Das Wesen des Christentums, die er im Wintersemester 1899/1900 hielt, wurden von mehr als 600 Studenten aller Fakultäten gehört. Diese Vorlesungen waren allerdings auch Anlass intensiver Kritik von Seiten konservativer Theologen, namentlich von Theodor Zahn[3] und Eduard Rupprecht.[4] Bereits 1895 hatte der konservative Greifswalder Theologieprofessor Martin von Nathusius die seiner Meinung nach zu diesseitig bezogene theologische Sichtweise Harnacks kritisiert.[5] Leo Baeck setzte sich in seinem 1905 erschienenen Hauptwerk Das Wesen des Judentums kritisch mit den Positionen von Harnacks auseinander, ohne jedoch dessen Namen zu erwähnen.[6]
Harnack als Wissenschaftsorganisator
Harnack pflegte ein Netz von Kontakten zu den Wissenschaftlern seiner Zeit und zu seinen Schülern. In seiner Leipziger Zeit fand er einen Freundeskreis mit Julius Kaftan, Emil Schürer, Wolf Graf von Baudissin und Oscar von Gebhardt. 1874 gründete er in Leipzig eine Kirchenhistorische Gesellschaft. Zu diesem Freundeskreis zählten Caspar René Gregory, Martin Rade, Wilhelm Bornemann, Friedrich Loofs und William Wrede.
Harnack gründete 1876 zusammen mit Emil Schürer die Theologische Literaturzeitung, zusammen mit Oscar von Gebhardt 1882 die Reihe Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, 1886/1887 die Zeitschrift Christliche Welt.
Mit dem Eintritt in die Preußische Akademie der Wissenschaften 1890 begann er ein Großprojekt mit der Edition einer kritischen Ausgabe der Griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Die Akademie setzte dazu die Kirchenväterkommission mit Harnack als Leiter ein. Die Kommission war von vornherein fächerübergreifend besetzt; es arbeiteten klassische Philologen, Althistoriker und Patristiker zusammen.[7] Die Edition wurde auf ungefähr 50 Bände berechnet, die innerhalb von 20 Jahren erscheinen sollten; umfangreiche Untersuchungen dazu sollten in Texte und Untersuchungen erscheinen. Als Bestandsaufnahme für diese Arbeit verfasste Harnack die Geschichte der altchristlichen Literatur bis Eusebius. Die Arbeit der Kirchenväterkommission führte zu einem Aufschwung der Patristik. Diese Arbeit brachte ihn außerdem in engen Kontakt zu Theodor Mommsen.
Zum 200-jährigen Jubiläum der Akademie im Jahr 1900 verfasste Harnack die vierbändige Geschichte der Königlich Preussischen Akademie. Er konnte außerdem erreichen, dass die Kommissionen der Akademie mit eigenen, vom Staat bezahlten Beamtenstellen ausgestattet wurden, so dass kontinuierliche Arbeit geleistet werden konnte und die Mitglieder der Kommissionen von organisatorischen Aufgaben entlastet wurden.[8] Harnack wurde schließlich selber Vorsitzender der Akademie.
1905 wurde er nebenamtlicher Generaldirektor der Königlichen Bibliothek.
Politisches Engagement
Harnack wurde zum politischen Berater mit vielfältigen politischen Kontakten bis hin zum Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg. Im engen Zusammenspiel mit den Reformern der Staatsbürokratie vertrat er eine mittlere Linie, setzte auf Interessenausgleich durch Sozialreformen, Konfliktvermeidung und Konsens und wandte sich gegen eine kulturkämpferische Polarisierung und Verschärfung der Klassenkonflikte.
Seine Wertvorstellungen waren bürgerlich-liberal, zielten auf eine parlamentarisch-konstitutionelle Monarchie und standen damit gegen die autoritäre politische Kultur des Kaiserreichs, der er aber Reformfähigkeit zubilligte. Seine traditionskritische Persönlichkeitsreligion enthielt starke Sozialideale, die er im Reich Gottes symbolisiert sah. Den innerweltlichen Beruf eines Christen deutete er als Dienstpflicht am Gemeinwesen.
Außenpolitisch engagierte sich Harnack zwar für eine Verständigung zwischen England und Deutschland, wandte sich gegen den alldeutschen Imperialismus und riet zu Mäßigung und Ausgleich, aber er unterzeichnete auch das so genannte Manifest der 93, in dem unter anderem die Engländer als Lügner beschimpft werden. Seine kulturprotestantische Nationalgeschichte schloss die Bereitschaft ein, im Osten deutsche Kultur durch Vasallenstaaten zu sichern. Die Kriegsniederlage und die Novemberrevolution von 1918/19 deutete Harnack als Übergang zu Demokratie und Sozialismus. Gegen die Linie des Mehrheitsprotestantismus, der fast durchweg antirepublikanisch gesinnt war, engagierte sich der konservative Republikaner entschieden für eine soziale Demokratie in der Weimarer Republik.
Harnack war auch politischer Schriftsteller: In seiner 1922 verlegten Schrift Augustin postulierte Harnack seine politisch-theologische Forderung nach einem „neuen Augustinismus“, in dem „die Ehrfurcht vor Gott als der Quelle aller hohen Güter die Erkenntnis und die Gesinnungen der Menschen durchdringt, die wahre Freiheit begründet und einen Bund der Gerechtigkeit und des Friedens schafft“.[9] Harnacks Blick richtete sich in dieser Schrift auf eine Erneuerung der Kultur im Sinne eines zu vertiefenden Geistidealismus, allerdings ohne sich gegen die Errungenschaften der Moderne zu richten. Über Oswald Spenglers damals populäres Buch Der Untergang des Abendlandes, mit dem sich Harnack nach 1918 intensiv auseinandersetzte, schrieb er, dass dieses mit einem einzigen Namen „über den Haufen zu werfen“ sei: Augustin. Ausführliches Lob erhielt Harnack für seine Schrift Augustin von dem Dichter Gerhart Hauptmann, mit dem er seit 1909 zeitweilig in engem Kontakt stand.[9]
Ehrungen
Briefmarke der DDR von 1950 mit dem Portrait von Harnacks
Harnack erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so wurde er 1902 Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Künste, dessen Kanzler er von 1923 bis 1930 war. Er führte den Titel „Königlich Preußischer Wirklicher Geheimrat“. Für seine Verdienste wurde er am 22. März 1914 aus Anlass der Eröffnung des neuen Gebäudes der Königlichen Bibliothek (Unter den Linden mit Diplom vom 9. Juni 1914 in den preußischen Adelsstand erhoben. 1925 wurde er mit der Harnack-Medaille der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und 1926 mit dem Adlerschild des Deutschen Reiches ausgezeichnet. Seit 1903 war er korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.
Als höchste Auszeichnung für besondere Verdienste verleiht die Max-Planck-Gesellschaft die ursprünglich 1924 gestiftete Adolf-von-Harnack-Medaille.
Wirkungsgeschichte
Zu den Schülern und Studenten Harnacks gehörten mehrere Generationen von protestantinischen Theologen, so etwa der Kirchenhistoriker Ernst von Dobschütz (1870–1934) wie auch Dietrich Bonhoeffer und im Wintersemester 1904 der Marburger Neutestamentler Rudolf Bultmann.
Harnacks theologische Werke sind oft von einer Ablehnung des Alten Testaments bzw. von einem deutlichen Antijudaismus geprägt, weshalb Papst Benedikt XVI. 2007 in ihm einen Theologen sah, der das Erbe des Häretikers Marcion (85–160) vollstrecken wollte, nämlich die Christenheit von der Verbindung zum Alten Testament zu lösen.[10]
Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, stufte Harnacks Schrift Das Wesen des Christentums als antisemitisch ein.[11]
Schriften (Auswahl)
Die erste von 49 Veröffentlichungen in Texte und Untersuchungen
Mit Oscar von Gebhardt (Hrsg.): Hermae Pastor Graece. addita versione latina recentiore e codice palatino, Hinrichs, Leipzig 1877 (lateinischer und griechischer Text).
Die Zeit des Ignatius und die Chronologie der antiochenischen Bischöfe bis Tyrannus nach Julius Africanus … nebst einer Untersuchung über die Verbreitung der Passio S. Polycarpi im Abendlande. Hinrichs, Leipzig 1878.
Das Mönchtum, seine Ideale und Geschichte, Ricker, Gießen 1881, 6. Aufl. 1903
Edwin Hatch, Adolf Harnack (Übersetzer): Die Gesellschaftsverfassung der christlichen Kirchen im Alterthum. Acht Vorlesungen von Edwin Hatch, Ricker, Gießen 1883.
Die Zeit des Ignatius und die Chronologie der antiochenischen Bischöfe bis Tyrannus, Hinrichs 1878.
Grundriss der Dogmengeschichte, Freiburg 1889 2. Hälfte 1891.
Lehrbuch der Dogmengeschichte, Mohr, Freiburg:
1. Band 1. Aufl. 1886; 1. Band, 2. Aufl. 1888.
2. Band 1888.
3. Band 1890. 3. Band, 3. Aufl. 1897.
Medicinisches aus der ältesten Kirchengeschichte, Hinrichs, 1892.
Dogmengeschichte, 2. Aufl. Mohr, Freiburg/Leipzig 1893. Vierte verbesserte und bereicherte Auflage, Mohr, Tübingen 1905.
Über die jüngst entdeckten Sprüche Jesu, Tübingen, Mohr 1897.
Geschichte der altchristlichen Litteratur bis Eusebius.
1. Band, 1. Teil, 1893; 1. Band, 2. Teil Chronologie, 1897; 2. Band, 1904
Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, im Auftrage der Akademie bearbeitet. Berlin 1900. Vier Teilbände:
Von der Gründung bis zum Tode Friedrichs des Großen, Bd. 1, Teil 1
Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart, Bd. 1, Teil 2
Urkunden und Actenstücke zur Geschichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 2
Gesammtregister über die in den Schriften der Akadiemie von 1700–1899 erschienenen wissenschaftlichen Abhandlungen und Festreden. Bearbeitet von Otto Köhnke, Bd. 3
Die Aufgabe der theologischen Facultäten und die allgemeine Religionsgeschichte, Ricker, Giessen 1901.
Sokrates und die alte Kirche Rede zum Antritt des Rectorats, Berlin 1900, Sokrates und die alte Kirche, Rücker, Giessen 1901.
Das Wesen des Christentums, Leipzig, 1. Auflage 1900, Das Wesen des Christentums, 3. Auflage 1902, 5. Auflage 1902, zuletzt 2007, ISBN 978-3-16-149388-1.
Ius Ecclesiasicum: Eine Untersuchung über den Ursprung des Begriffs. In: Sitzungsberichte der königlich preussischen Akademie der Wissenschaften, Jg. 1903, Berlin 1903, S. 212–226.
Ptolemäus Brief an die Flora, Kleine Texte für theologische Vorlesungen und Übungen, Bd. 9. Marcus und Weber, Bonn 1902. (Griechischer Text)
Das Christentum und die Geschichte, ein Vortrag, 5. Aufl. Hinrichs, Leipzig 1904.
Über die Herkunft der 48(47) ersten Päpste, Sitzungsbericht der königlichen preussischen Akademie der Wissenschaften 1904, Sitzung der philososophisch-historischen Classe, Verlag der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1904, S. 1044–1062.
Militia Christi: Die christliche Religion und der Soldatenstand in den ersten drei Jahrhunderten Mohr, Tübingen 1905.
Reden und Aufsätze, 1. Band, Töppelmann, Gießen 1904, 2. Aufl. 1906. 2. Band, 2. Aufl. Töppelmann, Gießen 1906.
Kirche und Staat bis zur Gründung der Staatskirche. In Paul Hinneberg (Hrsg.): Die christliche Religion mit Einschluss der israelitisch-jüdischen Religion. Teubner, Berlin/Leipzig 1906, S. 129–160.
Die apokryphen Briefe des Paulus an die Laodicener und Korinther, Kleine Texte für theologische Vorlesungen und Übungen, Bd. 12. Marcus und Weber, Bonn 1905. (Griechischer und lateinischer Text mit detailliertem Kommentar).
Lehrbuch der Dogmengeschichte. Drei Bände, 1886–1890 (4. Aufl. 1909/1910).
Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten. Leipzig 1902
Bd. 1, 2. Aufl. 1906
(4. Aufl. 1924)
Geschichte der altchristlichen Literatur. Drei Bände, Leipzig 1893–1904.
Beiträge zur Einleitung in das Neue Testament (Sammelband 1908):
I Lukas der Arzt, der Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte. Hinrichs, Leipzig 1906.
II Sprüche und Reden Jesu, die zweite Quelle des Matthäus und Lukas. 1907.
III Die Apostelgeschichte. 1908.
Zur Textkritik und Christologie der Schriften des Johannes, zugleich ein Beitrag zur Würdigung der ältesten lateinischen Überlieferung und der Vulgata. In: Sitzungsberichte der königlichen preussischen Akadamie 1915, Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse, S. 543–573.
Reden und Aufsätze. 7 Bände, Gießen 1904–1930.
Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott. Leipzig 1921, Texte und Untersuchungen, 3. Reihe, 15. Band, 45. Band. Marcion, 2. Aufl. 1924
Neue Studien zu Marcion
Einführung in die alte Kirchengeschichte. Das Schreiben der römischen Kirche an die korinthische aus der Zeit Domitians (1. Clemensbrief). J. C. Hinrichs, Leipzig 1929. (Mit deutscher Übersetzung)
Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur
Harnack gründete 1882 zusammen mit Oscar von Gebhardt die Publikationsreihe Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur. Der erste Band erschien 1883. Er veröffentlichte über beinahe fünf Jahrzehnte in dieser Reihe 49 Aufsätze und Abhandlungen.[12]
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