Marcus Porcius Cato der Ältere
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Marcus Porcius Cato der Ältere
Marcus Porcius Cato Censorius, genannt Cato der Ältere, auch Cato der Censor (* 234 v. Chr. in Tusculum; † 149 v. Chr. in Rom), war römischer Feldherr, Geschichtsschreiber, Schriftsteller und Staatsmann. Er gilt bis in unsere heutige Zeit als Musterbeispiel eines römischen Konservativen.
Marcus Porcius Cato der Ältere in einem nachantiken Stich
Leben
Marcus Porcius Cato wurde als römischer Bürger in der Landstadt (Municipium) Tusculum geboren. Sein Vater war Ritter (eques). Um 217 v. Chr. wurde Cato Soldat. In der römischen Armee lernte er den einflussreichen Lucius Valerius Flaccus kennen und wurde bereits 214 v. Chr. Militärtribun.
204 v. Chr. wurde Cato mit der Unterstützung seines Freundes Lucius Valerius Flaccus zum Quaestor gewählt. Als Quaestor diente Cato unter Publius Cornelius Scipio Africanus. 199 v. Chr. wurde Cato zum Ädil gewählt und hatte damit zum ersten Mal Verantwortung innerhalb der Stadt Rom selbst. In seiner Zeit als Ädil ließ er die beim Volk beliebten Spiele veranstalten. Schon ein Jahr später, 198 v. Chr., wurde er Prätor und danach Statthalter von Sardinien.
Im Jahr 195 v. Chr. wurden Cato und sein Freund Lucius Valerius Flaccus zu Konsuln gewählt. Als Konsul kommandierte Cato die römischen Truppen in Spanien erfolgreich im Kampf gegen aufständische Stämme; er erhielt einen Triumphzug. Seine militärische Karriere beendete er im Jahr 191 v. Chr. im Krieg gegen den Seleukiden Antiochos III. 184 v. Chr. wurden Cato und Flaccus schließlich in das Amt der beiden Zensoren gewählt.
In diesem Amt zeigte Cato eine besondere Strenge durch luxusfeindliche Maßnahmen bei der Steuerschätzung (Census) sowie bei der lectio senatus und der Musterung der Ritter. Dies brachte ihm den Beinamen Censorius ein.[1] Weil er in politischen Fehden, besonders Streitfragen in der Volksversammlung und im Senat, keine Zurückhaltung übte, war er großen Anfeindungen ausgesetzt. In politisch motivierten Prozessen wurde er 44 mal angeklagt, aber jedes Mal freigesprochen.[2] Nach seiner Zeit als Zensor hatte Cato keine weiteren politischen Ämter in Rom mehr inne. Er war jedoch weiterhin einer der mächtigsten Senatoren.
Als Senator war Cato ein entschiedener Befürworter der Zerstörung Karthagos. Er soll jede seiner Reden im Senat mit den Worten Ceterum censeo Carthaginem esse delendam beendet haben, zu Deutsch: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss (da es sich bei dem Verb censere auch um einen Fachbegriff der öffentlichen Sprache handelt, könnte der Satz auch übersetzt werden mit Im Übrigen stelle ich den Antrag, dass Karthago zerstört werden muss). Der Satz ist in der Antike allerdings allein durch Plutarch (* um 45; † um 125 n.Chr.) überliefert, das heißt, erst über 200 Jahre nach dem Tode Catos. Falls Cato diesen Satz also überhaupt benutzt hat, ist außerdem sein Wortlaut fraglich: Plutarch berichtete ihn nur auf Griechisch. Die Authentizität des Satzes ist daher fraglich. In Catos letztem Lebensjahr kam es jedenfalls tatsächlich zum Ausbruch des Dritten Punischen Krieges, in dessen Folge Karthago vollständig zerstört wurde.
Cato war zweimal verheiratet, seine erste Frau war Licinia. Lange nach dem Tod Licinias heiratete Cato im hohen Alter Salonia, die Tochter eines Freigelassenen. Mit beiden Frauen hatte Cato jeweils einen Sohn, Marcus Porcius Cato Licinianus und Marcus Porcius Cato Salonianus.
Zitate
Außer dem Ceterum censeo (siehe oben) sind von Cato zahlreiche Sentenzen bekannt:
rem tene, verba sequentur (am Stoff/Inhalt/Gehalt deiner Rede halte fest, dann werden die Worte schon folgen)
multa cadunt inter calicem supremaque labra (zwischen dem Rand der Lippe und dem des Bechers kann sich viel ereignen)
suum cuique per me uti atque frui licet (soweit es an mir liegt, soll jeder das Seine nutzen und genießen dürfen)
Man ließ darum im 3. Jahrhundert n.Chr. eine Sammlung Verssprüche, die sogenannten dicta Catonis unter Catos Namen umlaufen. Die Authentizität vieler Sentenzen ist umstritten, ihre Sprache recht einfach und anspruchslos, aber dennoch (oder gerade deswegen) waren die dicta sehr beliebt und wurden ein Standardwerk des Mittelalters: als Schulbuch für den Lateinunterricht, als Vorlage für stilistische Übungen, als geschätzter Ratgeber in allen Lebenslagen. Wie kaum ein anderes Werk regten die dicta zu einer Fülle von Übersetzungen in zahlreiche europäische Nationalsprachen an.
Werke
Origines: Geschichtswerk von den Anfängen Roms bis auf seine Zeit, sollte durch Beispiele (exempla) erzieherisch wirken.
De agri cultura (ca. 150 v. Chr.): Einleitung in die Landwirtschaft, zwar den Idealen des altitalischen Bauerntums verpflichtet, aber zugleich strikt auf Gewinnstreben und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Catos berühmtestes Werk ist die älteste vollständig erhaltene lateinische Prosaschrift und sein einziges vollständig erhaltenes Werk.
Cicero gibt für Cato eine Zahl von mehr als 150 Reden an, von denen uns 80 fragmentarisch erhalten sind:
De re militari
De lege ad pontifices auguresque spectanti
Praecepta ad filium
Historia Romana litteris magnis conscripta
Carmen de moribus
Apophthegmata
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Marcus Porcius Cato der Ältere in einem nachantiken Stich
Leben
Marcus Porcius Cato wurde als römischer Bürger in der Landstadt (Municipium) Tusculum geboren. Sein Vater war Ritter (eques). Um 217 v. Chr. wurde Cato Soldat. In der römischen Armee lernte er den einflussreichen Lucius Valerius Flaccus kennen und wurde bereits 214 v. Chr. Militärtribun.
204 v. Chr. wurde Cato mit der Unterstützung seines Freundes Lucius Valerius Flaccus zum Quaestor gewählt. Als Quaestor diente Cato unter Publius Cornelius Scipio Africanus. 199 v. Chr. wurde Cato zum Ädil gewählt und hatte damit zum ersten Mal Verantwortung innerhalb der Stadt Rom selbst. In seiner Zeit als Ädil ließ er die beim Volk beliebten Spiele veranstalten. Schon ein Jahr später, 198 v. Chr., wurde er Prätor und danach Statthalter von Sardinien.
Im Jahr 195 v. Chr. wurden Cato und sein Freund Lucius Valerius Flaccus zu Konsuln gewählt. Als Konsul kommandierte Cato die römischen Truppen in Spanien erfolgreich im Kampf gegen aufständische Stämme; er erhielt einen Triumphzug. Seine militärische Karriere beendete er im Jahr 191 v. Chr. im Krieg gegen den Seleukiden Antiochos III. 184 v. Chr. wurden Cato und Flaccus schließlich in das Amt der beiden Zensoren gewählt.
In diesem Amt zeigte Cato eine besondere Strenge durch luxusfeindliche Maßnahmen bei der Steuerschätzung (Census) sowie bei der lectio senatus und der Musterung der Ritter. Dies brachte ihm den Beinamen Censorius ein.[1] Weil er in politischen Fehden, besonders Streitfragen in der Volksversammlung und im Senat, keine Zurückhaltung übte, war er großen Anfeindungen ausgesetzt. In politisch motivierten Prozessen wurde er 44 mal angeklagt, aber jedes Mal freigesprochen.[2] Nach seiner Zeit als Zensor hatte Cato keine weiteren politischen Ämter in Rom mehr inne. Er war jedoch weiterhin einer der mächtigsten Senatoren.
Als Senator war Cato ein entschiedener Befürworter der Zerstörung Karthagos. Er soll jede seiner Reden im Senat mit den Worten Ceterum censeo Carthaginem esse delendam beendet haben, zu Deutsch: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss (da es sich bei dem Verb censere auch um einen Fachbegriff der öffentlichen Sprache handelt, könnte der Satz auch übersetzt werden mit Im Übrigen stelle ich den Antrag, dass Karthago zerstört werden muss). Der Satz ist in der Antike allerdings allein durch Plutarch (* um 45; † um 125 n.Chr.) überliefert, das heißt, erst über 200 Jahre nach dem Tode Catos. Falls Cato diesen Satz also überhaupt benutzt hat, ist außerdem sein Wortlaut fraglich: Plutarch berichtete ihn nur auf Griechisch. Die Authentizität des Satzes ist daher fraglich. In Catos letztem Lebensjahr kam es jedenfalls tatsächlich zum Ausbruch des Dritten Punischen Krieges, in dessen Folge Karthago vollständig zerstört wurde.
Cato war zweimal verheiratet, seine erste Frau war Licinia. Lange nach dem Tod Licinias heiratete Cato im hohen Alter Salonia, die Tochter eines Freigelassenen. Mit beiden Frauen hatte Cato jeweils einen Sohn, Marcus Porcius Cato Licinianus und Marcus Porcius Cato Salonianus.
Zitate
Außer dem Ceterum censeo (siehe oben) sind von Cato zahlreiche Sentenzen bekannt:
rem tene, verba sequentur (am Stoff/Inhalt/Gehalt deiner Rede halte fest, dann werden die Worte schon folgen)
multa cadunt inter calicem supremaque labra (zwischen dem Rand der Lippe und dem des Bechers kann sich viel ereignen)
suum cuique per me uti atque frui licet (soweit es an mir liegt, soll jeder das Seine nutzen und genießen dürfen)
Man ließ darum im 3. Jahrhundert n.Chr. eine Sammlung Verssprüche, die sogenannten dicta Catonis unter Catos Namen umlaufen. Die Authentizität vieler Sentenzen ist umstritten, ihre Sprache recht einfach und anspruchslos, aber dennoch (oder gerade deswegen) waren die dicta sehr beliebt und wurden ein Standardwerk des Mittelalters: als Schulbuch für den Lateinunterricht, als Vorlage für stilistische Übungen, als geschätzter Ratgeber in allen Lebenslagen. Wie kaum ein anderes Werk regten die dicta zu einer Fülle von Übersetzungen in zahlreiche europäische Nationalsprachen an.
Werke
Origines: Geschichtswerk von den Anfängen Roms bis auf seine Zeit, sollte durch Beispiele (exempla) erzieherisch wirken.
De agri cultura (ca. 150 v. Chr.): Einleitung in die Landwirtschaft, zwar den Idealen des altitalischen Bauerntums verpflichtet, aber zugleich strikt auf Gewinnstreben und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Catos berühmtestes Werk ist die älteste vollständig erhaltene lateinische Prosaschrift und sein einziges vollständig erhaltenes Werk.
Cicero gibt für Cato eine Zahl von mehr als 150 Reden an, von denen uns 80 fragmentarisch erhalten sind:
De re militari
De lege ad pontifices auguresque spectanti
Praecepta ad filium
Historia Romana litteris magnis conscripta
Carmen de moribus
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