Karl Steinacker
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Karl Steinacker
Karl Steinacker (* 2. September 1872 in Wolfenbüttel; † 31. Januar 1944 in Braunschweig) war ein deutscher Kunsthistoriker und von 1910 bis 1935 Leiter des Braunschweigischen Landesmuseums.
Leben
Der Sohn des Lehrers und Kunstschriftstellers Eduard Steinacker († 1893) und Enkel des Juristen Karl Steinacker († 1847) besuchte das Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium, wo u.a. Heinrich Jasper, Alfred Dedekind und Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg zu seinen Mitschülern zählten. Zu Johannis 1891 wechselte er an das Martino-Katharineum[1] und bestand dort 1894 das Abitur.
Nach dem Militärdienst studierte er ab 1895 Rechtswissenschaften an der Universität München. Er wechselte nach vier Semestern zu einem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Germanistik in Berlin, München, Straßburg und Heidelberg. Seine akademischen Lehrer waren unter anderem der Münchener Archäologe Adolf Furtwängler, der Straßburger Kunsthistoriker Georg Dehio sowie der Heidelberger Kunsthistoriker Henry Thode. Bei Thode schrieb Steinacker seine Dissertation über „Die Holzbaukunst Goslars, Ursachen ihrer Blüte und ihres Verfalls“ und wurde 1899 zum Dr. phil. promoviert. Es folgte ein Studienaufenthalt in Italien, bevor er im April 1901 eine Praktikantenstelle am Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe unter Justus Brinckmann antrat.
Brinckmann vermittelte Steinacker eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft in Braunschweig. Dort inventarisierte Steinacker unter dem Direktor des Herzoglichen Museums, Paul Jonas Meier (1857–1946), die „Bau- und Kunstdenkmäler des Landes Braunschweig“. Die Publikation gleichen Namens erschien in den Jahren 1904 bis 1922. Im Jahre 1910 wurde er als Museumsinspektor zum wissenschaftlichen Leiter des Vaterländischen Museums, dem Vorläufer des heutigen Braunschweigischen Landesmuseums berufen. Während seines Direktorats erweiterte er die Sammlungen und systematisierte die Bestände. Steinacker sorgte für die Rettung der Inneneinrichtung der 1924 abgerissenen Hornburger Synagoge. Diese ist heute Mittelpunkt des Jüdischen Museums des BLM. Im Jahre 1928 wurde ein typisches Bortfelder Bauernhaus im Museumsgarten wiedererrichtet. Steinacker trat 1935 in den Ruhestand. Das „Vaterländische Museum“ ging im selben Jahr in staatliche Trägerschaft über und erhielt 1938 den heutigen Namen „Braunschweigisches Landesmuseum“. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs übernahm Steinacker 1939 aufgrund des resultierenden Personalmangels die kommissarische Leitung des Herzog Anton Ulrich-Museums. Dort bestimmte er den Leiter der Graphischen Sammlung Hans Werner Schmidt zu seinem Testamentsvollstrecker.
Der Junggeselle Steinacker starb im Januar 1944 und vererbte seinen Besitz dem Braunschweigischen Landesmuseum.
Ehrungen
Steinacker erhielt zahlreiche Ehrungen wie das 1911 durch den Großherzog von Hessen verliehene Ritterkreuz des Ordens Philipps des Großmütigen und den 1913 verliehenen preußischen Roten Adlerorden. Den Professorentitel erhielt er 1915. Im Jahre 1942 folgte die Ehrung mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Nach ihm ist die Karl-Steinacker-Straße in Braunschweig-Gliesmarode benannt.
Werke (Auswahl)
mit Julius Schmidt: Die Kunstdenkmale des Kreises Blankenburg nebst Teilen des Kreises Grafschaft Hohenstein. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Landes Braunschweig. Band 6, Zwissler, Wolfenbüttel 1922 (Neudruck Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-143-0).
Die Stadt Braunschweig. Stuttgart, 1924 (Neuauflage Archiv Verlag, Braunschweig 2006, DNB 97926412X).
mit Paul J. Meier: Die Kunstdenkmale der Stadt Braunschweig. Appelhans, Braunschweig 1926. (Neudruck Wenner, Osnabrück 1978, ISBN 3-87898-138-4).
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
Der Sohn des Lehrers und Kunstschriftstellers Eduard Steinacker († 1893) und Enkel des Juristen Karl Steinacker († 1847) besuchte das Braunschweiger Wilhelm-Gymnasium, wo u.a. Heinrich Jasper, Alfred Dedekind und Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg zu seinen Mitschülern zählten. Zu Johannis 1891 wechselte er an das Martino-Katharineum[1] und bestand dort 1894 das Abitur.
Nach dem Militärdienst studierte er ab 1895 Rechtswissenschaften an der Universität München. Er wechselte nach vier Semestern zu einem Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Germanistik in Berlin, München, Straßburg und Heidelberg. Seine akademischen Lehrer waren unter anderem der Münchener Archäologe Adolf Furtwängler, der Straßburger Kunsthistoriker Georg Dehio sowie der Heidelberger Kunsthistoriker Henry Thode. Bei Thode schrieb Steinacker seine Dissertation über „Die Holzbaukunst Goslars, Ursachen ihrer Blüte und ihres Verfalls“ und wurde 1899 zum Dr. phil. promoviert. Es folgte ein Studienaufenthalt in Italien, bevor er im April 1901 eine Praktikantenstelle am Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe unter Justus Brinckmann antrat.
Brinckmann vermittelte Steinacker eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft in Braunschweig. Dort inventarisierte Steinacker unter dem Direktor des Herzoglichen Museums, Paul Jonas Meier (1857–1946), die „Bau- und Kunstdenkmäler des Landes Braunschweig“. Die Publikation gleichen Namens erschien in den Jahren 1904 bis 1922. Im Jahre 1910 wurde er als Museumsinspektor zum wissenschaftlichen Leiter des Vaterländischen Museums, dem Vorläufer des heutigen Braunschweigischen Landesmuseums berufen. Während seines Direktorats erweiterte er die Sammlungen und systematisierte die Bestände. Steinacker sorgte für die Rettung der Inneneinrichtung der 1924 abgerissenen Hornburger Synagoge. Diese ist heute Mittelpunkt des Jüdischen Museums des BLM. Im Jahre 1928 wurde ein typisches Bortfelder Bauernhaus im Museumsgarten wiedererrichtet. Steinacker trat 1935 in den Ruhestand. Das „Vaterländische Museum“ ging im selben Jahr in staatliche Trägerschaft über und erhielt 1938 den heutigen Namen „Braunschweigisches Landesmuseum“. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs übernahm Steinacker 1939 aufgrund des resultierenden Personalmangels die kommissarische Leitung des Herzog Anton Ulrich-Museums. Dort bestimmte er den Leiter der Graphischen Sammlung Hans Werner Schmidt zu seinem Testamentsvollstrecker.
Der Junggeselle Steinacker starb im Januar 1944 und vererbte seinen Besitz dem Braunschweigischen Landesmuseum.
Ehrungen
Steinacker erhielt zahlreiche Ehrungen wie das 1911 durch den Großherzog von Hessen verliehene Ritterkreuz des Ordens Philipps des Großmütigen und den 1913 verliehenen preußischen Roten Adlerorden. Den Professorentitel erhielt er 1915. Im Jahre 1942 folgte die Ehrung mit der Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Nach ihm ist die Karl-Steinacker-Straße in Braunschweig-Gliesmarode benannt.
Werke (Auswahl)
mit Julius Schmidt: Die Kunstdenkmale des Kreises Blankenburg nebst Teilen des Kreises Grafschaft Hohenstein. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Landes Braunschweig. Band 6, Zwissler, Wolfenbüttel 1922 (Neudruck Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-143-0).
Die Stadt Braunschweig. Stuttgart, 1924 (Neuauflage Archiv Verlag, Braunschweig 2006, DNB 97926412X).
mit Paul J. Meier: Die Kunstdenkmale der Stadt Braunschweig. Appelhans, Braunschweig 1926. (Neudruck Wenner, Osnabrück 1978, ISBN 3-87898-138-4).
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