K.u.k. Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14
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K.u.k. Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14
Das Regiment wurde 1725 als Dragoner-Regiment Merode in der kaiserlich-habsburgische Armee errichtet. Aus diesem entwickelte sich im Laufe der Zeit bis hin zur Gemeinsamen Armee innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte das Böhmische Dragoner-Regiment „Feldmarschall Alfred Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14 Benannt war es nach „Alfred Fürst zu Windisch-Graetz“.
Dragoner-Uniform des Regiments 1762
Chevauxleger ca. 1820
Bezeichnungen
1769 wurde dem Regiment in der neu errichteten Kavallerie-Rangliste die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 31 zugeteilt. Der Name lautete jedoch bis 1798 weiterhin nach dem Regimentsinhaber (der nicht auch der Kommandant sein musste). Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (zum Beispiel Regiment Graf Serbelloni - oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment dann auch seinen Namen.
Zur Systematik wurden für die Zeit bis 1769 nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1725/1 (nach Tessin)[1], Dragonerregiment D IX (nach Bleckwenn)[2].
Nach der Änderung des Systems 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Hierbei erfolgte zunächst die Umbenennung in La Tour Dragoner-Regiment Nr. 11. 1802 erhielt das Regiment den Namen La Tour Chevaulegers Nr. 4.
Im Zuge der Heeresreform wurde dem Regiment im Losverfahren die Nr. 14 zugewiesen. Obwohl dem Regiment der Ehrenname 1835 „auf immerwährende Zeit“ zugeteilt worden war, wurden diese im Jahre 1915 ersatzlos gestrichen. Das Regiment hieß von da an nur noch Dragoner-Regiment Nr. 14[3] Dies ließ sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen, insbesondere da die sparsame k.u.k. Militäradminsitratur verfügt hatte, zuerst alle vorhandenen Stempel und Formulare aufzubrauchen.[4]
Seit dem Jahr 1757 wurde im Regiment, zum Andenken an die Tapferkeit, welche in der Schlacht bei Kolin von der noch ganz jungen, unbärtigen Mannschaft bewiesen worden war, vom Regimentskommandanten bis zum Gemeinen entgegen der Barttragepflicht in der k.k. Armee kein Schnurrbart getragen. Dieses Privileg wurde von Kaiser Franz Joseph I. am 5. Oktober 1850 nochmals bestätigt. Nachdem im Jahre 1869 im gesamten k.k. Heere die Bartragepflicht abgeschafft worden war, wurde dem Regiment mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Dezember 1869 als Ausgleich die Erlaubnis erteilt, an der ausnahmsweise belassenen Standarte ein besonderes Band mit dem als Devise eingestickten Stadtnamen „Kolin“ anzubringen. Seit dem Jahr 1791 war an der Regimentsstandarte auch eine große goldene Ehrenmedaille mit Öhr und Band befestigt, die das Brustbild von Kaiser Leopold II. trug und mit der Aufschrift: À la fidélité et valeur signalée du regiment de Latour-Dragons, reconnue par l´Empereur et Roy versehen war.
Es war das einzige Kavallerie-Regiment, das noch eine Standarte führte.
Formationsgeschichte
1725 aus den 1714 aus Spanisch-Habsburgischen in den kaiserliche Dienst übergetretenen niederländischen National-Regimentern Westerloo, de Ligne und Holstein-Norburg als reguläres Dragoner-Regiment aufgestellt
1731 wurden Teile der aufgelösten Auctions-Kompanien der Regimenter Savoyen (Nr. 13), Phillipi (Husaren-Regiment Nr. 15) und Batthyányi (Dragoner Nr. 10) eingegliedert
1732 Umbenennung in Dragoner-Regiment de Ligne
1740 wurden zwei Kompanien des aufgelösten Dragoner-Regiments Württemberg [A 1] eingegliedert
1757 Dragoner-Regiment Daun
1758 Dragoner-Regiment Löwenstein-Wertheim
1760 in Chevauxlegers-Regiment Nr.4 umgewandelt
1769 erhielt das Regiment die Kavallerie-Ranglistennummer 31
1791 Umgewandelt in ein Chevauxlegers-Regiment
1798 Umgewandelt in Leichtes Dragoner-Regiment Nr. 14. Abgabe der 2. Majorsdivision zur Errichtung des leichten Dragoner-Reg. Nr. 13 (später Husaren-Reg. Nr. 16)
1802 Umgewandelt in Chevauxlegers-Regiment Nr. 4
1851 Umgewandelt in Dragoner-Regiment Nr. 7
1854 Abgabe der 4. Division als Stamm des neuerrichteten Dragoner-Regiment Nr. 8
1860 Umbenennung in Dragoner-Regiment Nr. 2
1867 Umbenennung in Böhmisches Dragoner Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14
1915 Umbenennung in Dragoner-Regiment Nr. 14
Ergänzungsbezirke
Kaserne der 1. Eskadron in Altbunzlau
Bis zur Aufgabe der Österreichischen Niederlande 1797 ergänzte sich das Regiment aus dieser Provinz.
1801 Niederösterreich
1817 Böhmen
1853 Jungbunzlau
1857-60 aus Neuhaus, Prag, Pilsen und Theresienstadt
1860-72 aus Pisek, Prag, Pilsen, Neuhaus
1873-83 Neuhaus und Pilsen
1883-89 zusätzlich aus Budweis
Seit 1889 aus dem Bereich des VIII. Korps (Prag)
Friedensgarnisonen
I. II. III.
1725-34 Oudenarde
1735 Luxemburg
1737-45 Mons
1749-56 Gent
1763 Brüssel
1766-79 Mons
1787-89 Brüssel
1791 Tournai
1798-99 Dittmaning
1801 Ungarisch Brod
1802-05 Gaya, dann Neuhaus
1807 Groß Tapolcsán
1808-09 Gaya dann St. Georgen (Pressburg)
1810 Rakonitz
1810 Esseg
1811 Radkersburg
1812-13 Gross-Kanizsa
1814-15 Bochnia
1816 Klattau
1820-21 Wien, dann Stanghella (Venetien)
1821 Neapel und Nocera
1822 Vicenza
1825 Güns
1829 Kecskemét
1830 Ungarisch-Brod
1831 Wels
1835 Wien
1837 Radkersburg
1847-48 Vicenza
1849 Dornbirn und Telfs
1850 Weihers (bei Cassel)
1851 Elmshorn
1852 Podiebrad, dann Saaz
1854 Jaworów (Jaworiw)
1855 Brandeis
1859-66 Alt-Bunzlau
1866 Wien
1868 Wessely
1871 Güns
1885 Klattau
1903 Stanislau
1912 Brandeis an der Elbe
1914 Stab + 3. Esk. Brandeis an der Elbe - 1. Esk. Altbunzlau - 2. + 5. Esk. Prag - 4. + 6. Esk. Dobřan
Regimentsinhaber
1725 Feldmarschallleutnant Johann Philipp Marquis Westerloo Graf von Merode
1732 Feldmarschallleutnant Ferdinand Prinz de Ligne
1757 Feldmarschallleutnant Benedict Graf Daun
1758 Feldmarschallleutnant Christian Philipp Fürst Löwenstein-Wertheim
1759 Generalmajor Joseph Graf Saintignon
1779 Generalmajor Nicolaus Graf D´Arberg (als französischer Untertan Inhaberschaft zurückgegeben)
1789 Generalmajor Wilhelm Herzog D´Ursel (als französischer Untertan Inhaberschaft zurückgegeben)
1790 Feldmarschallleutnant Maxmilian Graf Baillet de Latour
1806 General der Kavallerie Carl Freiherr von Vincent (ab 1826 im Ausland beurlaubt, vertreten durch Heinrich Graf Bellegarde)
1835 Feldmarschallleutnant Alfred Fürst zu Windisch-Graetz
1862 Feldmarschallleutnant Karl Graf von Coudenhove
Regiments-Kommandanten
Offizier des Regiments en Parade
I. II. III.
1725 Obrist Carl Wildgraf Daun zu Kyrburg
1728 Obrist Ludwig Theodor Baron Courriéres et d`Ongnies
1735 Obristlieutenant-Obrist Ludwig Graf Brevécque
1745 Obrist Peter Joseph de Coudrelier
1751 Obrist Theodor Lefévre
1757 Oberst Jacob Franz Graf Thiennes
1758 Oberst Carl, Chevalier de la Marliér Thoricout
1760 Oberst Carl Alexander Freiherr von Bietagh
1768 Oberst Alexander Freiherr von De Fin
1773 Oberst Carl Freiherr von Lilien
1777 Oberst Leopold Graf Longueval-Buquoi
1779 Oberst Ludwig Graf Civalart-Happoncourt
1789 Oberst Nicodem Chevalier de la Bailly
1790 Oberst Friedrich Freiherr von Bueren
1791 Carl Freiherr von Pforzheim
1793 Oberst Franz von Roe
1797 Oberst Ferdinand de Mondet
1800 Oberst Armand von Nordmann
1804 Oberst Ignaz Freiherr von Lederer
1809 Oberst Goswin de Fierland
1812 Oberst Franz Freiherr von Gallois
1817 Oberst Karl Freiherr von Scheibler
1823 Oberst Joseph Ritter v. Böhm
1831 Oberst Carl Freiherr von De Vaulx
1837 Oberst Carl Pfeifer von Ehrenstein
1845 Oberst August Freiherr von Godart
1847 Oberst Nicolaus Edler von Spiegelberg
1849 Oberst Nicetas Freiherr von Csollich
1853 Oberst Wilhelm Prinz zu Schleswig-Holstein
1854 Oberst Gustav Göttmann von Gottesburg
1857 Erzherzog Joseph (2. Oberst)
1859 Oberst August Graf Bellegarde
1866 Oberst Ludwig Fürst zu Windisch-Graetz
1869 Oberst Ferdinand Freiherr Tunkl von Asprung und Hohenstadt
1875 Oberstlieutenant-Oberst Alexander Graf Üxküll-Gyllenband
1880 Oberst Alois Prinz zu Liechtenstein
1887 Oberst Alois Graf Paar
1892 Oberstlieutenant-Oberst Rudolph Ritter von Brudermann,
1897 Oberstlieutenant-Oberst Oscar Freiherr Weber von Ebenhof
1903 Oberst Maximilian Hirsch
1906 Oberst Ferdinand Haas
1911 Oberst Durchlaucht Felix Prinz zu Schwarzenberg
Gefechtskalender
Polnischer Erbfolgekrieg
1734 Bei der Reichsarmee in Deutschland. Keine Gefechtstätigkeit
1735 Zum Mosel-Korps abgestellt, die Grenadier-Kompanie steht im Gefecht bei Clausen
Österreichischer Erbfolgekrieg
1743 mit der pragmatischen Armee Gefecht bei Dettingen. Danach in die Niederlande verlegt. Keine Gefechtstätigkeit
1745 4 Eskadronen bei der Armee am Rhein und Main, der Rest des Regiments nahm an der Schlacht bei Fontenoy teil
1746 Schlacht bei Ramillies
1747 Schlacht bei Lauffeldt
Siebenjähriger Krieg 1757 Schlacht bei Kolin, Schlacht bei Leuthen
1758 Sicherungsdienste in Mähren, Schlacht bei Hochkirch
1759 im Korps de Ville in Schlesien. Kämpfe bei Zurlau, später mit der Hauptarmee im Gefecht bei Maxen
1760 Als Chevauxlegeres-Regiment anfänglich in Schlesien, später zur Hauptarmee detachiert wurde es während der Schlacht bei Torgau von überlegener feindlicher Kavallerie angegriffen und musste nach schweren Verlusten zum größten Teil die Waffen strecken
1761 im Korps Loudon beteiligte sich eine Abteilung am Gefecht bei Hartmannsdorf
1762 im Korps Brentano nahmen Abteilungen an den Gefechten bei Adelsbach, Dittmannsdorf und Nieder-Peilau teil
Bayerischer Erbfolgekrieg
1778 Als Dragoner-Regiment bei der Hauptarmee in Böhmen
1779 ein Detachement kämpfte bei Olbersdorf
1790/91 Gefechte bei Nassogne, Haut-Fay, Grand-Sinsin, l`Ètoile, Ychippe und Andenne
Koalitionskriege 1792 als Chevauxlegers-Regiment standen Abteilungen in den Gefechten bei Lamain, Glisuelle, Harlebeke, Orchies, Lille, Mons und in der Schlacht von Jemappes, wo die 2. Majors-Division verlorenen Geschütze wiedereroberte. Später deckten zwei Divisionen den Rückzug des Korps Clerfayt hinter die Roer.
1793 Kämpfe bei Aldenhoven, Neerwinden und Famars, später vor Maubeuge, bei Beaumont, Merbes-le-Chateau, Fauquemont und Condé
1794 Teile des Regiments kämpfen vor Landrecies, Belleghem, Courtray-Ingelmunster und Roulers Die 2. Majorsdivision stand anfänglich vor Douay und beteiligte sich dann an der Verteidigung von Valenciennes. Zwei Divisionen deckten den Rückzug der Armee und standen im Gefecht bei Tongeren
1795 am Niederrhein, später vor Mannheim, dann in Gefechten bei Hachenburg und Frankenthal
1796 bei der Niederrhein Armee (Korps Werneck) in Gefechten bei Sulzbach, Amberg, Würzburg, Gießen und Freilingen. Sicherungsdienste an der Sieg.
1797 Gefecht bei Kirburg
1799 Als Dragoner-Regiment bei der Armee in Deutschland in Gefechten bei Ostrach und Stockach, dann in der Schweiz bei Zürich und später vor Mannheim
1800 Gefecht bei Engen, Möskirch und mit Auszeichnung bei Neuburg. Später Kämpfe bei Ampfing und Salzburg (Viehhausen)
1805 Als Chevauxlegers-Regiment Nr. 4 Kämpfe bei Wertingen und Jungingen. Zwei zur Bedeckung des Artillerieparks detachierten Divisionen schlugen sich nach Böhmen durch, die zwei anderen zum Korps Erzherzogs Ferdinand. Wegen des schwachen Personalbestandes wurde das Regiment später zu einer Division zusammengefasst. Diese stand dann im Gefecht bei Stecken
1809 Im II. Korps in Deutschland mit Kämpfen bei Dinzling, Schierling (Oberpfalz), Eggmühl und Regensburg. Schlacht bei Aspern. In der Schlacht bei Wagram ritt das Regiment Attacken bei Baumersdorf.
Befreiungskriege
1813 Kämpfe bei Dresden, zwei Eskadronen zeichneten sich auf dem Rückzug als Nachhut aus. Scharmützel bei Freiberg, Gefecht bei Stössen-Wethau und Teilnahme an der Völkerschlacht bei Leipzig. Ein Streif-Kommando überfiel Neufchatel und erbeutete bedeutendes Kriegsmaterial.
1814 bei der Blockade von Besancon und bei der Einnahme von Chalons-sur-Saone. Gefechte bei Maison-Blanches, Macon, Lyon und Romans
Herrschaft der Hundert Tage
1815 Kämpfe vor Schlettstadt, eine Eskadron im Gefecht bei Marckolsheim
Risorgimento
1821 Feldzug nach Neapel. Keine Gefechtstätigkeit
Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich
1848 Einzelne Detachements kämpfen in Italien bei Castelnuovo, Santa Guistina und Giotto. Feldzug nach Modena. Eine Eskadron im Korps Nugent im Gefecht bei Udine, Visnadello und Olmo. Eine Division wurde gegen die Freischaren Garibaldis eingesetzt.
1849 Zwei Divisionen kämpften in der Schlacht bei Novara, wobei sich die 2. Majors-Division unter Karl von Ergert besonders auszeichnete. Eine Division nahm am Feldzug in die Romagna teil und hatte Gefechte bei Bologna An der Einnahme von Ancona beteiligt. Zwei Divisionen verlegten dann nach Vorarlberg, wo das Regiment im Oktober wieder zusammengeführt wurde.
Deutsch-Dänischer Krieg
1864 Teile des Regiments überschritten die Eider, und nahmen dem Gefecht bei Torfschoppen und an dem Vormarsch nach Jütland teil.
Deutscher Krieg
1866 Fünf Eskadronen kämpften in der 1. leichten Kavallerie-Division bei Trautenau, Neu-Rognitz, dann in der Schlacht bei Königgrätz, bei Pardubitz, Chrudim und Znaim.
Bosnienkrise
1878 Das Regiment stand zur Disposition des Armee-Kommandos an der Save in Bereitschaft
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Dragoner den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst im Regimentsverband kavalleristisch, wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet.
Verbleib
Nach der Proklamation der Tschechoslowakei als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die tschechischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung von der mehrheitlich tschechischen Mannschaft des Regiments Folge geleistet. Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist gegenwärtig nicht bekannt.
Status und Verbandszugehörigkeit 1914
VIII. Armeekorps - 1. Kavalleriebrigade
Nationalitäten: 59 % Tschechen - 29 % Deutsche - 12 % Verschiedene
Regimentssprache: Tschechisch und Deutsch
Gliederung
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie, bzw. 160 Reitern je Eskadron.
(Bei der, durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform wurde die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie aufgegeben.)
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Bedingt durch die ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände.
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Verweise
Siehe auch
k.u.k. Dragoner
Commons: Uniformen der Österreichischen Kavallerie 1762 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Tagesbericht. Feldmarschalleutnant Weber-Ebenhof tödlich verunglückt.. In: Badener Zeitung, 16. März 1932, S. 3 (Online bei ANNO)
quelle - literatur & Einzelnachweise
Dragoner-Uniform des Regiments 1762
Chevauxleger ca. 1820
Bezeichnungen
1769 wurde dem Regiment in der neu errichteten Kavallerie-Rangliste die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 31 zugeteilt. Der Name lautete jedoch bis 1798 weiterhin nach dem Regimentsinhaber (der nicht auch der Kommandant sein musste). Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (zum Beispiel Regiment Graf Serbelloni - oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment dann auch seinen Namen.
Zur Systematik wurden für die Zeit bis 1769 nachträglich folgende Nummerierungen eingeführt: 1725/1 (nach Tessin)[1], Dragonerregiment D IX (nach Bleckwenn)[2].
Nach der Änderung des Systems 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Hierbei erfolgte zunächst die Umbenennung in La Tour Dragoner-Regiment Nr. 11. 1802 erhielt das Regiment den Namen La Tour Chevaulegers Nr. 4.
Im Zuge der Heeresreform wurde dem Regiment im Losverfahren die Nr. 14 zugewiesen. Obwohl dem Regiment der Ehrenname 1835 „auf immerwährende Zeit“ zugeteilt worden war, wurden diese im Jahre 1915 ersatzlos gestrichen. Das Regiment hieß von da an nur noch Dragoner-Regiment Nr. 14[3] Dies ließ sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen, insbesondere da die sparsame k.u.k. Militäradminsitratur verfügt hatte, zuerst alle vorhandenen Stempel und Formulare aufzubrauchen.[4]
Seit dem Jahr 1757 wurde im Regiment, zum Andenken an die Tapferkeit, welche in der Schlacht bei Kolin von der noch ganz jungen, unbärtigen Mannschaft bewiesen worden war, vom Regimentskommandanten bis zum Gemeinen entgegen der Barttragepflicht in der k.k. Armee kein Schnurrbart getragen. Dieses Privileg wurde von Kaiser Franz Joseph I. am 5. Oktober 1850 nochmals bestätigt. Nachdem im Jahre 1869 im gesamten k.k. Heere die Bartragepflicht abgeschafft worden war, wurde dem Regiment mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Dezember 1869 als Ausgleich die Erlaubnis erteilt, an der ausnahmsweise belassenen Standarte ein besonderes Band mit dem als Devise eingestickten Stadtnamen „Kolin“ anzubringen. Seit dem Jahr 1791 war an der Regimentsstandarte auch eine große goldene Ehrenmedaille mit Öhr und Band befestigt, die das Brustbild von Kaiser Leopold II. trug und mit der Aufschrift: À la fidélité et valeur signalée du regiment de Latour-Dragons, reconnue par l´Empereur et Roy versehen war.
Es war das einzige Kavallerie-Regiment, das noch eine Standarte führte.
Formationsgeschichte
1725 aus den 1714 aus Spanisch-Habsburgischen in den kaiserliche Dienst übergetretenen niederländischen National-Regimentern Westerloo, de Ligne und Holstein-Norburg als reguläres Dragoner-Regiment aufgestellt
1731 wurden Teile der aufgelösten Auctions-Kompanien der Regimenter Savoyen (Nr. 13), Phillipi (Husaren-Regiment Nr. 15) und Batthyányi (Dragoner Nr. 10) eingegliedert
1732 Umbenennung in Dragoner-Regiment de Ligne
1740 wurden zwei Kompanien des aufgelösten Dragoner-Regiments Württemberg [A 1] eingegliedert
1757 Dragoner-Regiment Daun
1758 Dragoner-Regiment Löwenstein-Wertheim
1760 in Chevauxlegers-Regiment Nr.4 umgewandelt
1769 erhielt das Regiment die Kavallerie-Ranglistennummer 31
1791 Umgewandelt in ein Chevauxlegers-Regiment
1798 Umgewandelt in Leichtes Dragoner-Regiment Nr. 14. Abgabe der 2. Majorsdivision zur Errichtung des leichten Dragoner-Reg. Nr. 13 (später Husaren-Reg. Nr. 16)
1802 Umgewandelt in Chevauxlegers-Regiment Nr. 4
1851 Umgewandelt in Dragoner-Regiment Nr. 7
1854 Abgabe der 4. Division als Stamm des neuerrichteten Dragoner-Regiment Nr. 8
1860 Umbenennung in Dragoner-Regiment Nr. 2
1867 Umbenennung in Böhmisches Dragoner Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14
1915 Umbenennung in Dragoner-Regiment Nr. 14
Ergänzungsbezirke
Kaserne der 1. Eskadron in Altbunzlau
Bis zur Aufgabe der Österreichischen Niederlande 1797 ergänzte sich das Regiment aus dieser Provinz.
1801 Niederösterreich
1817 Böhmen
1853 Jungbunzlau
1857-60 aus Neuhaus, Prag, Pilsen und Theresienstadt
1860-72 aus Pisek, Prag, Pilsen, Neuhaus
1873-83 Neuhaus und Pilsen
1883-89 zusätzlich aus Budweis
Seit 1889 aus dem Bereich des VIII. Korps (Prag)
Friedensgarnisonen
I. II. III.
1725-34 Oudenarde
1735 Luxemburg
1737-45 Mons
1749-56 Gent
1763 Brüssel
1766-79 Mons
1787-89 Brüssel
1791 Tournai
1798-99 Dittmaning
1801 Ungarisch Brod
1802-05 Gaya, dann Neuhaus
1807 Groß Tapolcsán
1808-09 Gaya dann St. Georgen (Pressburg)
1810 Rakonitz
1810 Esseg
1811 Radkersburg
1812-13 Gross-Kanizsa
1814-15 Bochnia
1816 Klattau
1820-21 Wien, dann Stanghella (Venetien)
1821 Neapel und Nocera
1822 Vicenza
1825 Güns
1829 Kecskemét
1830 Ungarisch-Brod
1831 Wels
1835 Wien
1837 Radkersburg
1847-48 Vicenza
1849 Dornbirn und Telfs
1850 Weihers (bei Cassel)
1851 Elmshorn
1852 Podiebrad, dann Saaz
1854 Jaworów (Jaworiw)
1855 Brandeis
1859-66 Alt-Bunzlau
1866 Wien
1868 Wessely
1871 Güns
1885 Klattau
1903 Stanislau
1912 Brandeis an der Elbe
1914 Stab + 3. Esk. Brandeis an der Elbe - 1. Esk. Altbunzlau - 2. + 5. Esk. Prag - 4. + 6. Esk. Dobřan
Regimentsinhaber
1725 Feldmarschallleutnant Johann Philipp Marquis Westerloo Graf von Merode
1732 Feldmarschallleutnant Ferdinand Prinz de Ligne
1757 Feldmarschallleutnant Benedict Graf Daun
1758 Feldmarschallleutnant Christian Philipp Fürst Löwenstein-Wertheim
1759 Generalmajor Joseph Graf Saintignon
1779 Generalmajor Nicolaus Graf D´Arberg (als französischer Untertan Inhaberschaft zurückgegeben)
1789 Generalmajor Wilhelm Herzog D´Ursel (als französischer Untertan Inhaberschaft zurückgegeben)
1790 Feldmarschallleutnant Maxmilian Graf Baillet de Latour
1806 General der Kavallerie Carl Freiherr von Vincent (ab 1826 im Ausland beurlaubt, vertreten durch Heinrich Graf Bellegarde)
1835 Feldmarschallleutnant Alfred Fürst zu Windisch-Graetz
1862 Feldmarschallleutnant Karl Graf von Coudenhove
Regiments-Kommandanten
Offizier des Regiments en Parade
I. II. III.
1725 Obrist Carl Wildgraf Daun zu Kyrburg
1728 Obrist Ludwig Theodor Baron Courriéres et d`Ongnies
1735 Obristlieutenant-Obrist Ludwig Graf Brevécque
1745 Obrist Peter Joseph de Coudrelier
1751 Obrist Theodor Lefévre
1757 Oberst Jacob Franz Graf Thiennes
1758 Oberst Carl, Chevalier de la Marliér Thoricout
1760 Oberst Carl Alexander Freiherr von Bietagh
1768 Oberst Alexander Freiherr von De Fin
1773 Oberst Carl Freiherr von Lilien
1777 Oberst Leopold Graf Longueval-Buquoi
1779 Oberst Ludwig Graf Civalart-Happoncourt
1789 Oberst Nicodem Chevalier de la Bailly
1790 Oberst Friedrich Freiherr von Bueren
1791 Carl Freiherr von Pforzheim
1793 Oberst Franz von Roe
1797 Oberst Ferdinand de Mondet
1800 Oberst Armand von Nordmann
1804 Oberst Ignaz Freiherr von Lederer
1809 Oberst Goswin de Fierland
1812 Oberst Franz Freiherr von Gallois
1817 Oberst Karl Freiherr von Scheibler
1823 Oberst Joseph Ritter v. Böhm
1831 Oberst Carl Freiherr von De Vaulx
1837 Oberst Carl Pfeifer von Ehrenstein
1845 Oberst August Freiherr von Godart
1847 Oberst Nicolaus Edler von Spiegelberg
1849 Oberst Nicetas Freiherr von Csollich
1853 Oberst Wilhelm Prinz zu Schleswig-Holstein
1854 Oberst Gustav Göttmann von Gottesburg
1857 Erzherzog Joseph (2. Oberst)
1859 Oberst August Graf Bellegarde
1866 Oberst Ludwig Fürst zu Windisch-Graetz
1869 Oberst Ferdinand Freiherr Tunkl von Asprung und Hohenstadt
1875 Oberstlieutenant-Oberst Alexander Graf Üxküll-Gyllenband
1880 Oberst Alois Prinz zu Liechtenstein
1887 Oberst Alois Graf Paar
1892 Oberstlieutenant-Oberst Rudolph Ritter von Brudermann,
1897 Oberstlieutenant-Oberst Oscar Freiherr Weber von Ebenhof
1903 Oberst Maximilian Hirsch
1906 Oberst Ferdinand Haas
1911 Oberst Durchlaucht Felix Prinz zu Schwarzenberg
Gefechtskalender
Polnischer Erbfolgekrieg
1734 Bei der Reichsarmee in Deutschland. Keine Gefechtstätigkeit
1735 Zum Mosel-Korps abgestellt, die Grenadier-Kompanie steht im Gefecht bei Clausen
Österreichischer Erbfolgekrieg
1743 mit der pragmatischen Armee Gefecht bei Dettingen. Danach in die Niederlande verlegt. Keine Gefechtstätigkeit
1745 4 Eskadronen bei der Armee am Rhein und Main, der Rest des Regiments nahm an der Schlacht bei Fontenoy teil
1746 Schlacht bei Ramillies
1747 Schlacht bei Lauffeldt
Siebenjähriger Krieg 1757 Schlacht bei Kolin, Schlacht bei Leuthen
1758 Sicherungsdienste in Mähren, Schlacht bei Hochkirch
1759 im Korps de Ville in Schlesien. Kämpfe bei Zurlau, später mit der Hauptarmee im Gefecht bei Maxen
1760 Als Chevauxlegeres-Regiment anfänglich in Schlesien, später zur Hauptarmee detachiert wurde es während der Schlacht bei Torgau von überlegener feindlicher Kavallerie angegriffen und musste nach schweren Verlusten zum größten Teil die Waffen strecken
1761 im Korps Loudon beteiligte sich eine Abteilung am Gefecht bei Hartmannsdorf
1762 im Korps Brentano nahmen Abteilungen an den Gefechten bei Adelsbach, Dittmannsdorf und Nieder-Peilau teil
Bayerischer Erbfolgekrieg
1778 Als Dragoner-Regiment bei der Hauptarmee in Böhmen
1779 ein Detachement kämpfte bei Olbersdorf
1790/91 Gefechte bei Nassogne, Haut-Fay, Grand-Sinsin, l`Ètoile, Ychippe und Andenne
Koalitionskriege 1792 als Chevauxlegers-Regiment standen Abteilungen in den Gefechten bei Lamain, Glisuelle, Harlebeke, Orchies, Lille, Mons und in der Schlacht von Jemappes, wo die 2. Majors-Division verlorenen Geschütze wiedereroberte. Später deckten zwei Divisionen den Rückzug des Korps Clerfayt hinter die Roer.
1793 Kämpfe bei Aldenhoven, Neerwinden und Famars, später vor Maubeuge, bei Beaumont, Merbes-le-Chateau, Fauquemont und Condé
1794 Teile des Regiments kämpfen vor Landrecies, Belleghem, Courtray-Ingelmunster und Roulers Die 2. Majorsdivision stand anfänglich vor Douay und beteiligte sich dann an der Verteidigung von Valenciennes. Zwei Divisionen deckten den Rückzug der Armee und standen im Gefecht bei Tongeren
1795 am Niederrhein, später vor Mannheim, dann in Gefechten bei Hachenburg und Frankenthal
1796 bei der Niederrhein Armee (Korps Werneck) in Gefechten bei Sulzbach, Amberg, Würzburg, Gießen und Freilingen. Sicherungsdienste an der Sieg.
1797 Gefecht bei Kirburg
1799 Als Dragoner-Regiment bei der Armee in Deutschland in Gefechten bei Ostrach und Stockach, dann in der Schweiz bei Zürich und später vor Mannheim
1800 Gefecht bei Engen, Möskirch und mit Auszeichnung bei Neuburg. Später Kämpfe bei Ampfing und Salzburg (Viehhausen)
1805 Als Chevauxlegers-Regiment Nr. 4 Kämpfe bei Wertingen und Jungingen. Zwei zur Bedeckung des Artillerieparks detachierten Divisionen schlugen sich nach Böhmen durch, die zwei anderen zum Korps Erzherzogs Ferdinand. Wegen des schwachen Personalbestandes wurde das Regiment später zu einer Division zusammengefasst. Diese stand dann im Gefecht bei Stecken
1809 Im II. Korps in Deutschland mit Kämpfen bei Dinzling, Schierling (Oberpfalz), Eggmühl und Regensburg. Schlacht bei Aspern. In der Schlacht bei Wagram ritt das Regiment Attacken bei Baumersdorf.
Befreiungskriege
1813 Kämpfe bei Dresden, zwei Eskadronen zeichneten sich auf dem Rückzug als Nachhut aus. Scharmützel bei Freiberg, Gefecht bei Stössen-Wethau und Teilnahme an der Völkerschlacht bei Leipzig. Ein Streif-Kommando überfiel Neufchatel und erbeutete bedeutendes Kriegsmaterial.
1814 bei der Blockade von Besancon und bei der Einnahme von Chalons-sur-Saone. Gefechte bei Maison-Blanches, Macon, Lyon und Romans
Herrschaft der Hundert Tage
1815 Kämpfe vor Schlettstadt, eine Eskadron im Gefecht bei Marckolsheim
Risorgimento
1821 Feldzug nach Neapel. Keine Gefechtstätigkeit
Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich
1848 Einzelne Detachements kämpfen in Italien bei Castelnuovo, Santa Guistina und Giotto. Feldzug nach Modena. Eine Eskadron im Korps Nugent im Gefecht bei Udine, Visnadello und Olmo. Eine Division wurde gegen die Freischaren Garibaldis eingesetzt.
1849 Zwei Divisionen kämpften in der Schlacht bei Novara, wobei sich die 2. Majors-Division unter Karl von Ergert besonders auszeichnete. Eine Division nahm am Feldzug in die Romagna teil und hatte Gefechte bei Bologna An der Einnahme von Ancona beteiligt. Zwei Divisionen verlegten dann nach Vorarlberg, wo das Regiment im Oktober wieder zusammengeführt wurde.
Deutsch-Dänischer Krieg
1864 Teile des Regiments überschritten die Eider, und nahmen dem Gefecht bei Torfschoppen und an dem Vormarsch nach Jütland teil.
Deutscher Krieg
1866 Fünf Eskadronen kämpften in der 1. leichten Kavallerie-Division bei Trautenau, Neu-Rognitz, dann in der Schlacht bei Königgrätz, bei Pardubitz, Chrudim und Znaim.
Bosnienkrise
1878 Das Regiment stand zur Disposition des Armee-Kommandos an der Save in Bereitschaft
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Dragoner den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst im Regimentsverband kavalleristisch, wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet.
Verbleib
Nach der Proklamation der Tschechoslowakei als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die tschechischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung von der mehrheitlich tschechischen Mannschaft des Regiments Folge geleistet. Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist gegenwärtig nicht bekannt.
Status und Verbandszugehörigkeit 1914
VIII. Armeekorps - 1. Kavalleriebrigade
Nationalitäten: 59 % Tschechen - 29 % Deutsche - 12 % Verschiedene
Regimentssprache: Tschechisch und Deutsch
Gliederung
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie, bzw. 160 Reitern je Eskadron.
(Bei der, durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform wurde die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie aufgegeben.)
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Bedingt durch die ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände.
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Verweise
Siehe auch
k.u.k. Dragoner
Commons: Uniformen der Österreichischen Kavallerie 1762 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Tagesbericht. Feldmarschalleutnant Weber-Ebenhof tödlich verunglückt.. In: Badener Zeitung, 16. März 1932, S. 3 (Online bei ANNO)
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