Die Panther Fahrradwerke AG
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Die Panther Fahrradwerke AG
Die Panther Fahrradwerke AG war ein Unternehmen aus Braunschweig, das von 1896 bis 1963 existierte und neben Fahrrädern auch Kinderwagen, Motorräder u. Ä. produzierte.
Pantherwerke-Schriftzug in Braunschweig
Unternehmensgeschichte
Gründung und Wachstum
1896 wurde in Magdeburg das „Pantherwerk“ gegründet. Etwa zur gleichen Zeit startete das Bankhaus Peters in Braunschweig mit der „Braunschweiger Fahrradwerke AG“ in der Ludwigstraße und produzierte dort „Brunsviga“-Fahrräder, um der seit einigen Jahren steigenden Nachfrage nachzukommen. Das Braunschweiger Unternehmen florierte und expandierte schnell, sodass bereits im Jahre 1907 das Magdeburger Werk aufgekauft werden konnte, wobei der Name „Panther“ übernommen wurde. Das neue Unternehmen mit Sitz in Braunschweig hieß fortan „Panther Fahrradwerke“, die Produktion in Magdeburg lief aus. 1910 folgte eine weitere Übernahme, nämlich die der Fahrradabteilung der Firma Hoppe & Homann in Minden.
Zu dieser Zeit befanden sich die Panther-Werke gut im Geschäft. Die Fahrräder waren als Qualitätsprodukte bekannt. Das Markenzeichen war ein springender Panther. Radsportler wie Willy Arend (1876–1964), Thaddäus Robl (1877–1910) und Anton Huber (1878–1961) wurden Weltmeister auf Panther-Rädern. Ab 1925 wurden auch Kinderwagen hergestellt, in den 1930ern folgten Mopeds. Während des zweiten Weltkrieges haben die Pantherwerke in Braunschweig als Rüstungsbetrieb unter anderem Trittminen T.Mi 35 (bis 1941), Führerraumdächer für Junkers Ju 352 (seit 1943) hergestellt.
Nachkriegszeit und Niedergang
Ehemaliges Fabrikgebäude 2008
Nachdem das Werk den Zweiten Weltkrieg wenig beschädigt überstanden hatte, wurde die Produktion wieder hochgefahren. Panther-Räder waren wegen ihrer Langlebigkeit vor allem in Afrika, Indonesien und den USA gefragt. 1950 kam noch die Produktion von Motorrädern hinzu, das Werk (mittlerweile im Mittelweg angesiedelt) beschäftigte zu dieser Zeit ca. 300 Mitarbeiter, die Jahresproduktion an Rädern lag bei ca. 20.000 Stück, wobei ein großer Anteil nach Übersee exportiert wurde. 1957 folgte mit „Pfiff“ das erste zerlegbare Fahrrad, sozusagen der Vorläufer des Klapprades der 1970er.
Als in den Zeiten des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders der Trend jedoch mehr und mehr weg vom Fahrrad und hin zum Auto ging, setzte ab 1956 sehr schnell der wirtschaftliche Niedergang ein. Die Einführung der Führerscheinpflicht verlangsamte alsbald auch den Absatz von Motorrädern. Die Firmenleitung hatte den Anschluss an die neue Zeit verpasst und so verkaufte Großaktionär Anton Schräder 1962 die Aktienmehrheit an Richard Schminke, den Eigentümer der Schminke-Werke in Bad Wildungen.[1] Im März 1963 wurde von diesem schließlich die Produktion in Braunschweig eingestellt. Bis dahin waren hier 1,2 Millionen Fahrräder gebaut worden.
Das alte, mittlerweile restaurierte Firmengebäude im Mittelweg wird heute als Büro- und Geschäftshaus genutzt und beherbergt u. a. ein Restaurant, ein Hotel und ein Fitnessstudio.
Zuletzt hatten die Pantherwerke AG ihren Sitz in Löhne/Westfalen. Diese immer noch im Besitz der Familie Schminke befindliche Firma war einer der größten deutschen Fahrradhersteller. Die Produktion teilte sich auf die Pantherwerke, die Masterbike SRO (Tschechien) und die UAB Baltik Vairas (Litauen) auf. Die Pantherwerke AG in Löhne meldeten am 3. Februar 2014 Insolvenz an.
Automobilproduktion
Die Panther-Werke vorm. Oskar Vormbaum aus Magdeburg fertigten ab 1900 auch Automobile, die als Panther vermarktet wurden. Erstes Modell war ein Motordreirad mit einem einzelnen Vorderrad. Der Einbaumotor kam von De Dion-Bouton und war im Heck montiert. Später folgten vierrädrige Fahrzeuge. Für den Antrieb sorgten Vierzylindermotoren mit wahlweise 12 PS, 15 PS oder 20 PS. 1904 endete die Automobilproduktion.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Pantherwerke-Schriftzug in Braunschweig
Unternehmensgeschichte
Gründung und Wachstum
1896 wurde in Magdeburg das „Pantherwerk“ gegründet. Etwa zur gleichen Zeit startete das Bankhaus Peters in Braunschweig mit der „Braunschweiger Fahrradwerke AG“ in der Ludwigstraße und produzierte dort „Brunsviga“-Fahrräder, um der seit einigen Jahren steigenden Nachfrage nachzukommen. Das Braunschweiger Unternehmen florierte und expandierte schnell, sodass bereits im Jahre 1907 das Magdeburger Werk aufgekauft werden konnte, wobei der Name „Panther“ übernommen wurde. Das neue Unternehmen mit Sitz in Braunschweig hieß fortan „Panther Fahrradwerke“, die Produktion in Magdeburg lief aus. 1910 folgte eine weitere Übernahme, nämlich die der Fahrradabteilung der Firma Hoppe & Homann in Minden.
Zu dieser Zeit befanden sich die Panther-Werke gut im Geschäft. Die Fahrräder waren als Qualitätsprodukte bekannt. Das Markenzeichen war ein springender Panther. Radsportler wie Willy Arend (1876–1964), Thaddäus Robl (1877–1910) und Anton Huber (1878–1961) wurden Weltmeister auf Panther-Rädern. Ab 1925 wurden auch Kinderwagen hergestellt, in den 1930ern folgten Mopeds. Während des zweiten Weltkrieges haben die Pantherwerke in Braunschweig als Rüstungsbetrieb unter anderem Trittminen T.Mi 35 (bis 1941), Führerraumdächer für Junkers Ju 352 (seit 1943) hergestellt.
Nachkriegszeit und Niedergang
Ehemaliges Fabrikgebäude 2008
Nachdem das Werk den Zweiten Weltkrieg wenig beschädigt überstanden hatte, wurde die Produktion wieder hochgefahren. Panther-Räder waren wegen ihrer Langlebigkeit vor allem in Afrika, Indonesien und den USA gefragt. 1950 kam noch die Produktion von Motorrädern hinzu, das Werk (mittlerweile im Mittelweg angesiedelt) beschäftigte zu dieser Zeit ca. 300 Mitarbeiter, die Jahresproduktion an Rädern lag bei ca. 20.000 Stück, wobei ein großer Anteil nach Übersee exportiert wurde. 1957 folgte mit „Pfiff“ das erste zerlegbare Fahrrad, sozusagen der Vorläufer des Klapprades der 1970er.
Als in den Zeiten des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders der Trend jedoch mehr und mehr weg vom Fahrrad und hin zum Auto ging, setzte ab 1956 sehr schnell der wirtschaftliche Niedergang ein. Die Einführung der Führerscheinpflicht verlangsamte alsbald auch den Absatz von Motorrädern. Die Firmenleitung hatte den Anschluss an die neue Zeit verpasst und so verkaufte Großaktionär Anton Schräder 1962 die Aktienmehrheit an Richard Schminke, den Eigentümer der Schminke-Werke in Bad Wildungen.[1] Im März 1963 wurde von diesem schließlich die Produktion in Braunschweig eingestellt. Bis dahin waren hier 1,2 Millionen Fahrräder gebaut worden.
Das alte, mittlerweile restaurierte Firmengebäude im Mittelweg wird heute als Büro- und Geschäftshaus genutzt und beherbergt u. a. ein Restaurant, ein Hotel und ein Fitnessstudio.
Zuletzt hatten die Pantherwerke AG ihren Sitz in Löhne/Westfalen. Diese immer noch im Besitz der Familie Schminke befindliche Firma war einer der größten deutschen Fahrradhersteller. Die Produktion teilte sich auf die Pantherwerke, die Masterbike SRO (Tschechien) und die UAB Baltik Vairas (Litauen) auf. Die Pantherwerke AG in Löhne meldeten am 3. Februar 2014 Insolvenz an.
Automobilproduktion
Die Panther-Werke vorm. Oskar Vormbaum aus Magdeburg fertigten ab 1900 auch Automobile, die als Panther vermarktet wurden. Erstes Modell war ein Motordreirad mit einem einzelnen Vorderrad. Der Einbaumotor kam von De Dion-Bouton und war im Heck montiert. Später folgten vierrädrige Fahrzeuge. Für den Antrieb sorgten Vierzylindermotoren mit wahlweise 12 PS, 15 PS oder 20 PS. 1904 endete die Automobilproduktion.
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